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Barbingant auch Berbingnant oder Barbingnant aktiv etwa von 1440 bis 1460 war ein franzosischer Komponist des spaten Mittelalters 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Ausgaben 5 Literatur Auswahl 6 Weblinks 7 QuellenLeben und Wirken BearbeitenVon Barbingant ist nur dieser einfache Name bekannt und kein Vorname auch konnte die musikhistorische Forschung von ihm bisher weder das Geburts noch das Sterbedatum ermitteln Gesichert ist nur dass er um die Mitte des 15 Jahrhunderts in Mittel Frankreich gewirkt hat Ein Vorname Pierre ist nur in der Choral Public Domain Library CPDL genannt Seine Identitat ergibt sich lediglich aus seinen hinterlassenen Werken Uber den Lauf seines Lebens sind keinerlei direkte Dokumente uberliefert obwohl er bei drei bekannteren franko flamischen Komponisten nach seiner Zeit erwahnt wird und von diesen sogar zu den herausragenden Komponisten gezahlt wird zwei Mal bei Johannes Tinctoris in Liber imperfectionum und Proportionale musices bei Eloy d Amerval in Libre de la deablerie um 1490 gedruckt in Paris 1508 sowie bei Guillaume Cretin in Deploration sur le trespas de Jean Okergan 1497 Barbingant wurde wegen der Ahnlichkeit seines Namens bis zum Jahr 1960 mit Jacques Barbireau verwechselt aus diesem Grunde sind Barbingants Werke in der Gesamtausgabe der Werke von Barbireau erschienen Auch ist er sogar zu eigenen Lebzeiten mit einem Musiker namens Bedyngham verwechselt worden Bedeutung BearbeitenBarbingant konnte einen bedeutenden Einfluss auf Johannes Ockeghem gehabt haben unter der Voraussetzung dass das einflussreiche Lied Au travail suis von ihm ist weil Ockeghem dieses Stuck in zwei Messen sowie in seinem Stuck Ma Maistresse verwendet hat daruber hinaus wurde es von Loyset Compere in einer neuen Chanson paraphrasiert Dagegen ist das am haufigsten kopierte Stuck Barbingants namlich L omme banny auch in einer Zuschreibung an Johannes Fede uberliefert jedoch gelten die Zuschreibungen von Tinctoris und im Chansonnier Mellon an Barbingant als wesentlich zuverlassiger Andererseits ist das bereits erwahnte Stuck Au travail suis in der Uberlieferung durch das Chansonnier Nivelle de la Chaussee wo es direkt einem Barbingant zugeschriebenen Stuck folgt mit der Uberschrift Okeghem versehen hier jedoch steht die imitatorische und kontrapunktische Technik den ubrigen Kompositionen Barbingants deutlich naher als den Werken von Ockeghem Im 16 Jahrhundert hat Nicolas Gombert von Barbingants Lied Au travail suis eine funfstimmige Fassung geschrieben hier beruhen samtliche imitatorischen Passagen auf der Originalvorlage Das Lied Esperant que mon bien vendra von Barbingant zeigt viele Gemeinsamkeiten mit dem Rondeau Le serviteur haulte guerdonne von Guillaume Dufay und Le serviteur ist moglicherweise eines der ersten Werke anderer Komponisten die fur Esperant als Vorlage dienten Ebenso ist es aber umgekehrt moglich dass hier Dufay und Ockeghem dieses Lied Barbingants als Vorlage benutzt haben Einen Sonderfall stellt Barbingants Lied Der pfawin swancz dar weil es sich stilistisch sehr deutlich von seinen anderen Kompositionen unterscheidet ausserdem ist es nur in osteuropaischen Quellen uberliefert Es hat die Komponisten Paulus de Rhoda Johannes Martini und Jacob Obrecht zu Werken angeregt was zunachst dafur gesprochen hat dass das Stuck auf Jacques Barbireau zuruckgeht weil die genannten Komponisten in gewissem Sinne zum Umkreis von Barbireau gehorten Diese Lied wurde aber nachweislich kurz nach 1460 in das Schedelsche Liederbuch kopiert Barbireau wurde aber nach neuesten Erkenntnissen erst um 1455 geboren Die Zuschreibung an Barbignant geschieht nun in zwei relativ unabhangigen osteuropaischen Quellen was auch dafur spricht dass er sich in den spaten 1450er Jahren in Osteuropa aufgehalten hat und seine ubrigen uberlieferten Kompositionen auf eine fruhere Zeit zu datieren sind Als Konsequenz daraus ergibt sich dass Barbingant vorwiegend in den 1440er Jahren wirkte und durchaus von weitreichender Bedeutung war Werke BearbeitenGeistliche Werke Messe Terriblement zu drei Stimmen Messe sine nomine zu drei Stimmen anonym jedoch uberzeugend Barbingant zugeschrieben Weltliche Werke Rondeau Au travail suis que peu de gens croiroient zu drei Stimmen anonym teilweise Barbingant teilweise Okeghem zugeschrieben Rondeau Esperant que mon bien vendra zu drei Stimmen Rondeau L omme banny de sa plaisance zu drei Stimmen in neun Quellen Barbingant in einer Quelle Johannes Fede zugeschrieben der Anfang ist als ein Werk Barbingants in dem Liber imperfectionum von Tinctoris zitiert Der pfawin swancz zu vier Stimmen mit neuem figuriertem Countertenor in einer weiteren Handschrift uberliefert Ausgaben BearbeitenJacobi Barbireau opera omnia hrsg von B Meier Amsterdam 1954 und 1957 Corpus mensurabilis musicae Nr 7 I II enthalt mit Ausnahme der Messe sine nomine auch alle Werke von Barbingant L E Gottlieb The Cyclic Masses of Trent Codex 89 Dissertation an der Berkeley University 1958 Messe sine nomine The Mellon Cansonnier hrsg von L L Perkins und H Garey New Haven 1979 Literatur Auswahl BearbeitenJ du Saar Het leven en de Composities van Jacobus Barbireau Utrecht 1946 J Daniskas Een bijdrage tot de geschiedenis der parodietechniek in Tijdschrift van de Vereniging voor nederlandsemuziek geschiedenis Nr 17 1948 S 21 43 eingehende Analyse der Messe Terriblement Charles Warren Fox Barbireau and Babingnant A Rview in Journal of the American Musicological Society Nr 13 1960 S 79 101 mit umfassendem Literaturbericht Ch Hamm Another Barbingant Mass in Essays in Musicology in Honor of Dragan Plamenac Pittsburgh 1969 S 83 90 David Fallows Johannes Ockeghem the Changing Image the Songs and a New source in Early Music Nr 12 1984 S 218 230 G Montagna Caron Hayne Compere a Transmission Reassessment in Early Music History Nr 7 1987 S 107 157 Reinhard Strohm The Rise of European Music 1380 1500 Cambridge 1993 David Fallows A Catalogue of Polyphonic Songs 1415 1480 Oxford 1999 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Barbingant im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Barbingant im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Barbingant in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Quellen Bearbeiten David Fallows Barbingant in Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart zweite Ausgabe Personenteil Band 2 Bag Bi Barenreiter Metzler Kassel u a 1999 ISBN 3 7618 1112 8 Spalte 211 213 The New Grove Dictionary of Music and Musicians herausgegeben von Stanley Sadie 2nd Edition Band 2 McMillan Publishers London 2001 ISBN 0 333 60800 3Normdaten Person GND 122703928 lobid OGND AKS LCCN no97049770 VIAF 74741425 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME BarbingantALTERNATIVNAMEN Berbingnant BarbingnantKURZBESCHREIBUNG franzosischer KomponistGEBURTSDATUM vor 1440STERBEDATUM nach 1460 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbingant amp oldid 204541213