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Die Bank fur Brau Industrie AG kurz Braubank ab 1986 Frankfurter Bankgesellschaft von 1899 war ein deutsches Kreditinstitut mit Sitz in Berlin und Dresden und spater Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung 1 3 Die Konsolidierung der Beteiligungen 1 4 In der Weimarer Republik 1 5 Kapital Entwicklung 1 6 Zeit des Nationalsozialismus 1 7 Nachkriegszeit 1 8 Wiederaufbau im Westen 1 9 Im Oetker Konzern 1 10 Frankfurter Bankgesellschaft 2 Personen 2 1 Vorstand 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten In Dresden wurde Bier in den 1830er Jahren uberwiegend in kleinen Hausbrauereien gebraut Die Brauer Innung zahlte 1836 nur 16 Brauereimeister 1838 wurde die Waldschlosschen Brauerei als Aktiengesellschaft gegrundet Hier wurde untergariges bayerisches Bier hergestellt Dies war kapitalaufwandiger da ein Lagerkeller benotigt wurde und zwischen Produktion und Verkauf Wochen bis Monate vergingen Als zweite Brauerei wurde 1854 die Feldschlosschen Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt 1857 kam als dritte Aktien Brauerei die Felsenkeller Brauerei hinzu In den 1860er Jahren beschleunigte sich die Industrialisierung des Bierbrauens Hierzu trug die Einfuhrung der Gewerbefreiheit in Sachsen 1861 ebenso bei wie die Tatsache dass sich Dampfmaschinen in den Brauereien durchgesetzt hatten 1882 zahlte die Handelskammer Dresden 14 Aktienbrauereien in ihrem Bezirk 10 davon waren zwischen 1868 und 1872 gegrundet worden Auf die Grunderzeit folgte die Grunderkrise Bis 1885 mussten 5 der neuen Aktienbrauereien Konkurs anmelden 1883 war auch die Feldschlosschen Brauerei insolvent geworden Das Unternehmen konnte jedoch mit frischem Geld gerettet werden Einer der Geldgeber war der Dresdener Bankier Max Arnhold der im gleichen Jahr auch die Radeberger Exportbierbrauerei durch Kapitalbeteiligung rettete Der Marktbereinigung durch Konkurse folgte in der Zeit von 1890 bis 1905 eine starke Konzentration der Bierbranche Eine Reihe von kapitalkraftigen Konzernen entstand die die schwacheren Wettbewerber ubernahmen Grundung Bearbeiten In dieser Zeit wurde am 8 Juni 1899 die Bank fur Brauindustrie AG gegrundet Initiatoren waren die Bruder Max und Georg Arnhold die Inhaber des Bankhauses Gebruder Arnhold in Dresden Sie brachten in die Gesellschaft ihre Brauereibeteiligungen ein Die Aktien der Bank wurden an der Borse gehandelt Die Bank hatte ihren Hauptsitz in Berlin in der Markgrafenstrasse 53 54 und eine Niederlassung in Dresden in der Waisenhausstrasse 16 dem Sitz des Bankhauses Gebruder Arnhold Der Vorstand der Bank die ein Kapital von 7 Millionen Mark hatte bildeten Richard Chrzescinski und Max Frank Die Bank sollte eine zentrale Rolle im Konzentrationsprozess der Bierbranche spielen Die enge Verknupfung von Branche und Bank spiegelte sich in der Besetzung des Aufsichtsrates wider Der Aufsichtsrat der Bank fur Brau Industrie bestand 1900 aus Friedrich Goldschmied Generaldirektor der Aktien Brauerei Gesellschaft Friedrichshohe in Berlin Vorsitzender Georg Arnhold Inhaber Bankhaus Gebruder Arnhold stellvertretender Vorsitzender Curt Sobernheim Direktor der Breslauer Disconto Bank in Berlin stellvertretender Vorsitzender Fritz Andreae Geschaftsfuhrer der Hardy amp Co GmbH in Berlin Georg Ebert Direktor der Hofbierbrauerei Schofferhof AG in Mainz Georg Liebel Direktor des Brauhauses Nurnberg Friedrich Reinhardt Direktor der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck amp Co KG in Leipzig Georg Schreiber Bankier H C Plaut in Leipzig Paul Stern Direktor der Bayerischen Bank in Munchen Louis Todesco Generalrat der Anglo Osterreichischen Bank in Wien Franz Wickuler Direktor der Wickuler Kupper Brauerei in ElberfeldDie Konsolidierung der Beteiligungen Bearbeiten Die Bank wirkte am Anfang ihrer Geschaftstatigkeit an der Umwandlung einiger Privatbrauereien in Aktiengesellschaften mit und ubernahm dabei Aktienanteile und vor allem Optionen Im ersten Jahr war dies die Hansa Brauerei in Lubeck die Export Bier Brauerei Jos Diebels AG in Issum die Export Bierbrauerei Aug Peter AG in Konigssee in Thuringen und die Kulmbacher Malzerei AG vorm J Ruckdeschel Auch bei Kapitalerhohungen und Umstrukturierungen bestehender Aktiengesellschaften war die Bank tatig So bei der Fusion der Actien Brauerei Gesellschaft Friedrichshohe vorm Patzenhofer und der Actien Brauerei Gesellschaft Moabit in Berlin der Kapitalerhohung der Winterhuder Brauerei in Hamburg die Bank ubernahm Aktien und Obligationen der Schlossbrauerei Kiel im Rahmen der Sanierung der fusionierten Bierbrauereien in Aschaffenburg und der neu gegrundeten Weingrosshandlung Merot Freres AG in Fentsch Diese Beteiligungen sollten in den nachsten Jahrzehnten die Basis des Geschaftes der Bank bilden 1903 wurde durch die Bank in einer grosseren Transaktion die Deutsche Bierbrauerei AG in Berlin mit einem Kapital von 2 Millionen Mark gegrundet Die Radeberger Exportbierbrauerei AG wurde aufgelost und die Deutsche Bierbrauerei AG ubernahm den Betrieb in Radeberg 1905 zahlte die Bank hierzu die Mehrzahl der freien Aktionare aus und begab zur Refinanzierung eine 30 jahrige Anleihe mit einem Kupon von 4 5 die an der Borse Dresden notiert wurde Die Bank war nun Eigentumer von drei Vierteln der Anteile von Feldschlosschen und reichte diese an die Deutsche Bierbrauerei AG weiter Der Konzern ubernahm spater noch Anteile der Brauereien Einsiedel bei Chemnitz und Pichelsdorf bei Berlin Ein weiterer Bierkonzern im Portfolio der Bank war Schofferhof und Burgerbrau in Frankfurt und der Verbund Kieler Brauereien Zum Beginn des Ersten Weltkriegs verfugte die Bank uber Beteiligungen an 25 deutschen Brauereien Wahrend des Krieges kam noch die Ritterbrauerei in Dortmund hinzu diese war vorher im Besitz englischer Eigentumer gewesen In der Weimarer Republik Bearbeiten Die Zeit der Weimarer Republik war fur alle Banken eine Herausforderung Nach den direkten Kriegsschaden folgte die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 und am Ende der 1920er Jahre die Deutsche Bankenkrise Die Braubank uberstand diese Zeit und konnte sogar jedes Jahr bis auf 1923 24 eine Dividende zahlen Nach dem Krieg wies die Bank fur das Geschaftsjahr 1918 19 eine Bilanzsumme vom 14 6 Millionen Mark auf und erzielte einen Gewinn von 565 000 Mark Der Zukauf von Brauereibeteiligungen wurde fortgesetzt 1918 19 wurde die Beteiligung an der Hansa Bank aufgestockt 1919 20 eine Beteiligung an der Hofbrauhaus Hanau vorm G Ph Nicolay AG und der Kalker Brauerei AG in Koln vorgenommen Im folgenden Geschaftsjahr kam es zu einer Konsolidierung der Brauereien in Frankfurt Die Schofferhof Burgerbrau erwarb die Brauerei Binding AG und die Brauerei J J Jung Erben in Frankfurt am Main Die Inflationszeit fuhrte zu einer weiteren Konsolidierung des Brauereimarktes 1921 22 ubernahm die Deutsche Bierbrauerei AG Feldschlosschen und Gambrinus in Dresden Das Unternehmen firmierte ab 1925 dann als Radeberger Exportbierbrauerei AG und verlegte den Sitz nach Radeberg Kapital Entwicklung Bearbeiten Das Kapital der Bank entwickelte sich wie folgt Jahr Kapital1899 7 Mio Mark1923 206 Mio Mark1924 3 1 Mio RM1925 4 Mio RM1926 6 Mio RM1927 10 Mio RM1928 13 Mio RM1932 10 Mio RM 1 1942 15 Mio RMAuffallig ist der Anstieg des Kapitals in der Inflationszeit 1923 24 berichtete der Vorstand uber einen Gewinn von 18 691 659 643 911 400 Mark und kommentierte die Zahlen im Geschaftsbericht mit Die Vorlage der Bilanz und Gewinn und Verlustrechnung fur das Jahr 1923 24 hat nur formelle Bedeutung Irgend welchen materiellen Wert konnen die durch die Bucher ausgewiesenen Ziffern bei dem rapiden Wechsel der Wahrungsverhaltnisse in jener Zeit nicht in Anspruch nehmen Wir konnen nur angesichts des Ziffernwerkes feststellen dass unser Unternehmen die in ihn investierten Werte wahrend der ganzen Berichtszeit festgehalten hat und sich hier und da zu starken vermochte Geschaftsbericht 1923 24 Nach dem Ende der Inflation wurde das Kapital mit 3 1 Millionen Mark vorsichtig festgestellt und stieg in den Folgejahren kontinuierlich Die Beteiligungen hatten in der Inflation ihren Wert behalten Im Gegensatz zu anderen Banken die in Staatsanleihen investiert hatten war die Braubank unbeschadet aus der Inflationszeit herausgekommen und verfugte 1929 uber folgende Beteiligungen an Brauereien Brauerei Ort LandBrauerei Gebruder Klein GmbH Hainichen Sachsen und ThuringenLeipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck amp Co AG Reudnitz Sachsen und ThuringenRadeberger Exportbierbrauerei AG Radeberg Sachsen und ThuringenBerliner Kindl Brauerei AG Berlin PreussenHitdorfer Brauerei Friede AG Koln Direktion Hitdorf Betrieb PreussenHofbrauhaus Hanau vorm C Ph Nicolay AG Hanau PreussenKloster Brauerei AG Metternich bei Koblenz PreussenSchofferhof Binding Burgerbrau AG Frankfurt am Main PreussenBrauerei W Isenbeck amp Co AG Hamm PreussenDortmunder Ritterbrauerei AG Dortmund PreussenGluckauf Brauerei AG Gelsenkirchen PreussenGebruder Ueckermann Brauerei zum Felsenkeller bei Herford Herford PreussenHansa Brauerei Lubeck PreussenBohrisch Brauerei AG Stettin PreussenGorkauer Societats Brauerei AG Gorkau PreussenAktienbrauerei zum Hasen Augsburg BayernBayerische Aktien Brauerei Aschaffenburg Aschaffenburg BayernGruner Brau AG Furth BayernH Henninger Reifbrau AG Erlangen BayernKulmbacher Rizzibrau AG Kulmbach BayernReichelbrau AG Kulmbach BayernEsslinger Brauereigesellschaft Esslingen WurttembergUlmer Brauerei Gesellschaft Ulm WurttembergDie Weltwirtschaftskrise fuhrte zu einem massiven Ruckgang des Bierkonsums in Deutschland 1929 wurden noch 57 6 Millionen Hektoliter verkauft worden 1932 waren es noch 33 3 Millionen Neben der gesunkenen Kaufkraft der Bevolkerung war die gute Wein und Obsternte des Jahres 1931 ursachlich die zu Preissenkungen bei Wein und Obstweinen gefuhrt hatte Entsprechend ging der Gewinn der Brauereien und damit der der Bank zuruck Um dennoch eine Dividende ausschutten zu konnen nahm man 1932 eine Kapitalreduktion im Verhaltnis 6 zu 5 vor Die Bank hatte die Deutsche Bankenkrise gut uberstanden da sie uber ein dem Grunde nach werthaltiges Portfolio verfugte und eine hohe Eigenkapitalquote aufwies Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Aktie uber 100 RM der Bank fur Brau Industrie in Berlin vom Marz 1933Die Machtergreifung der Nationalsozialisten brachte grosse Unsicherheit Die Hauptaktionare der Bank die Gebruder Arnhold waren Juden und als solche von der Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus betroffen Im Bankhaus Gebruder Arnhold musste im September 1933 erstmals ein Nichtjude in die Geschaftsleitung aufgenommen werden 1935 verkauften die Arnholds die Dresdner Niederlassung ihres Bankhauses an die Dresdner Bank Nicht mitverkauft wurden die Anteile der Arnholds an der Braubank Im Herbst 1937 verkauften sie auch noch den Rest des Unternehmens an die Dresdner Bank Diese war damit Hauptaktionarin der Braubank geworden Die Arisierung des Bankhauses Gebruder Arnhold war damit erfolgt Die Braubank selbst war durch die Machtergreifung nicht betroffen Vorstand und Aufsichtsrat blieben im Amt die Geschafte wurden wie bisher weiterbetrieben Der Wirtschaftsaufschwung der nachsten Jahre fuhrte zu einem erhohten Bierkonsum und einer verbesserten Ertragslage Mit dem Verkauf des Dresdner Teils des Bankhauses Gebruder Arnhold war vereinbart worden dass die Dresdner Bank auch im Aufsichtsrat der Braubank vertreten sein sollte Auf der Hauptversammlung am 14 Oktober 1935 wurde daher das Vorstandsmitglied der Dresdner Bank Alfred Busch in den Aufsichtsrat gewahlt In den folgenden zwei Jahren wurden die judischen Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates systematisch aus den Amtern entfernt Gleichzeitig stieg der Einfluss der Dresdner Bank Ab 1938 war Alfred Busch Vorsitzender des Aufsichtsrates und blieb dies bis zum Ende der Krieges Walther Frisch der bisherige Vorsitzende wurde sein Stellvertreter Der Sitz der Bank wurde 1937 nach Berlin verlegt 1939 erwarb die Braubank die Halfte der Anteile der Engelhardt Brauereigruppe in Berlin von der Dresdner Bank die die andere Halfte der Anteile hielt Die Dresdner Bank hatte die Anteile 1933 34 im Rahmen der Arisierung erworben Der judische Generaldirektor Ignatz Nacher war Kreditkunde der Dresdner Bank Diese zwang ihn unter der Drohung der Kreditkundigung zum Verkauf seiner Anteile Den Rest der Anteile hatte die Stadt Berlin unter dem Vorwand einer Schmiergeldzahlung konfisziert und an die Dresdner Bank abgegeben Nach dem Erwerb der Braubank sollte diese die Anteile halten Zur Finanzierung verkaufte die Braubank kleinere Beteiligungen Die Dresdner Bank bemuhte sich um den Erwerb weiterer Aktien Bis 1945 konnte sie 49 der Anteile erwerben eine Mehrheit der Aktien zu beschaffen gelang ihr jedoch nicht Nachkriegszeit Bearbeiten Am 28 April 1945 hatte der sowjetische Stadtkommandant von Berlin die Schliessung aller Banken angeordnet Alfred Busch befand sich in sowjetischer Gefangenschaft Walther Frisch war als Oberburgermeister von Lindau Bodensee eingesetzt worden Die Bank hatte ihren Betrieb faktisch eingestellt Da Vorstand und Aufsichtsrat handlungsunfahig waren setzte das Amtsgericht Berlin Mitte im Oktober 1946 drei Rechtsanwalte als Mitglieder des Aufsichtsrates ein Am 16 November 1947 beantragte die Braubank beim Bezirksamt Wilhelmsdorf die erneute Zulassung In dem Wissen um die restriktive Bankpolitik wurde argumentiert es handele sich gar nicht um eine Bank sondern um eine Holding Die Argumente uberzeugten nicht die Bank blieb geschlossen Da eine Wiederaufnahme des Betriebs in Berlin nicht moglich schien beschloss die Hauptversammlung am 15 November 1950 die Verlegung des Sitzes nach Frankfurt am Main Gleichzeitig erhob die Familie Arnhold Restitutionsforderungen gegen die Dresdner Bank Sie hatten zwar einen Kaufpreis erhalten der in der Nahe des Marktpreises gelegen hatte die Gelder durften jedoch nicht ins Ausland transferiert werden wohin die Arnholds gefluchtet waren und war durch die Nationalsozialisten vereinnahmt worden Am 15 Mai 1950 wurde ein notarieller Vergleich zwischen den Parteien getroffen der die Ruckgabe umfangreicher Vermogenswerte darunter die 1938 verkauften Anteile an der Braubank vereinbart wurden Auf der Hauptversammlung am 15 November 1950 wurde daher mit Henry H Arnhold erstmals wieder ein Familienmitglied in den Aufsichtsrat gewahlt Bereits 1951 trennte sich die Familie aber wieder von ihrer Beteiligung und verkaufte die 39 des Grundkapitals die sie hielt an die Dr August Oetker KG Wiederaufbau im Westen Bearbeiten Die Bank hatte zwar ihr Bankgeschaft einstellen mussen die Brauereibeteiligungen waren ihr jedoch geblieben Zumindest die im Westen Die Mahrisch Ostrauer Stadtbrauerei AG und die Union Brauerei AG in Metz lagen nun im Ausland und waren genauso verloren wie die Brauereien in der SBZ die dort verstaatlicht worden waren Kern des Beteiligungsportfolios waren damit die Brauereien in Berlin Frankfurt am Main Dortmund Gelsenkirchen Friedberg Hessen und Aschaffenburg Insgesamt bestanden 9 Beteiligungen Mit dem Beginn des Wirtschaftswunders begann auch die Fresswelle einhergehend mit einer Saufwelle Der Bierkonsum stieg von 17 2 Millionen Hektolitern im Jahr 1950 auf 52 6 Millionen Hektoliter 1960 Entsprechend verbesserte sich die Ertragslage der Brauereien und der Geschaftsbericht 1951 52 der Bank konnte wieder von erhaltenen Dividenden berichten Auch das Bankgeschaft wurde wieder aufgenommen und Finanzierungsdienstleistungen fur die Brauereien vorgenommen 1956 gab die Braubank die Anteile an der Engelhardt Brauerei ab Dies war Teil eines Vergleichs in der Restitutionsangelegenheit fur dieses Unternehmen In Frankfurt hatte die Bank ihre Geschaftsraume 1952 in der Bettinastrasse 56 und zog im Folgejahr in die Neue Mainzer Strasse 52 um 1954 erbaute der Architekt Klaus Ohlwein in der Taunusanlage 16 ein eigenes Gebaude fur die Braubank Bereits 1958 wurde dieses Haus an die Westbank verkauft Heute steht dort das Deutsche Bank Hochhaus Zweitgrosster Aktionar nach Oetker war weiterhin die Dresdner Bank Beide waren am florierenden Brauereigeschaft interessiert Die Dresdner Bank hatte jedoch kein Interesse an einer Banktatigkeit und strebte eine Umwandlung in eine reine Holding an Da keine der beiden Seiten uber eine Mehrheit verfugte begannen beide Seiten am Markt Aktien zu kaufen um eine Mehrheit zu erlangen Im September 1957 hatte Oetker das Rennen fur sich entschieden Er und das verbundete Bankhaus Lampe hielten 51 7 die Dresdner Bank hatte 36 4 der Anteile der Rest war Streubesitz Nachdem die Machtverhaltnisse geklart waren zog sich die Dresdner Bank aus der Braubank zuruck Sie verkaufte ihre 36 der Anteile an Oetker Gleichzeitig tauschte man Beteiligungspakete Die Dresdner Bank erhielt die Anteile von 41 an der Dortmunder Ritterbrauerei die Braubank erhielt von der Dresdner Bank Anteile an Berliner Kindl Binding und anderen Beide Aktienpakete hatten jeweils einen Wert von 13 9 Millionen DM Im Oetker Konzern Bearbeiten Auch in den 1960er Jahren sprudelten die Gewinne der Brauereien und damit der Braubank Allerdings verschoben sich die Gewichte innerhalb des Oetker Konzerns zu Lasten der Bank Seit jeher war das Biergeschaft ein regionales Geschaft gewesen Nun aber lautete die Strategie national verkaufte Biere zu vermarkten Die gleiche Marke sollte in verschiedenen Brauereien gebraut und national vermarktet werden Oetker sah die Marke Binding als die nationale Marke seines Konzerns Binding ubernahm daher unter anderem eben von der Braubank Anteile verschiedener regionaler Brauereien Ab 1970 sank die Zahl der Beteiligungen weiter Am Ende dieses Prozesses hatte die Braubank noch drei Beteiligungen Binding Berliner Kindl und die Osnabrucker Aktienbrauerei Die Steuerung des Biergeschaftes der Oetker Gruppe erfolgte nicht mehr in der Bank sondern bei Binding Mitte der 1970er Jahre hatte der Bierkonsum in Deutschland seinen Hohepunkt erreicht Gleichzeitig stieg der Wettbewerbsdruck die Ertrage der Brauereien sturzten ab Am schlimmsten betroffen war die regionale Osnabrucker Aktienbrauerei die Bier zu hohen Kosten braute Ab 1983 ubernahm daher die Dortmunder Aktienbrauerei die Produktion die Osnabrucker Aktienbrauerei sank zur reinen Marke ab 1988 wurden die Anteile an Berliner Kindl gegen Anteile an Binding getauscht Binding war nun die letzte verbleibende Brauereibeteiligung nbsp Freiherr vom Stein Strasse 65 Geschaftssitz ab 1975Wahrend das Biergeschaft in seiner Bedeutung abnahm bemuhte man sich um einen Ausbau des Bankgeschaftes Als zweite Saule neben dem Firmenkundengeschaft begann man Mitte der 1970er Jahre auch Private Banking anzubieten 1975 erwarb die Bank als reprasentativen Sitz die denkmalgeschutzte Villa Kissel in der Freiherr vom Stein Strasse 65 Dieses Geschaft fuhrte in den 1980er Jahren zu einem starken Wachstum Waren 1976 noch 21 Mitarbeiter beschaftigt so waren es 1992 bereits 93 darunter Mitarbeiter in einer Reprasentanz in Zurich 1986 erreichte die Bilanzsumme eine Milliarde DM Frankfurter Bankgesellschaft Bearbeiten Der Wandel des Geschaftsfeldes fuhrte zu einer Umfirmierung Am 6 Juni 1986 beschloss die Hauptversammlung die Umfirmierung in Frankfurter Bankgesellschaft gegr 1899 AG Wenige Jahre spater geriet die Bank in eine Krise Seit Anfang der 1990er Jahre waren die Ertrage gesunken 1994 kam es zu zwei bedeutenden Unternehmenszusammenbruchen die auch die Frankfurter Bankgesellschaft an den Rand des Untergangs brachten Die Bankgesellschaft war mit umfangreichen Krediten sowohl bei der Procedo Gesellschaft fur Exportfactoring D Klindworth mbH 20 Millionen DM als auch beim Immobilienunternehmer Jurgen Schneider 16 Millionen DM engagiert Nur ein Stutzungskredit von Oetker uber 42 Millionen DM konnte die Frankfurter Bankgesellschaft retten Die Bankgesellschaft war mit dem zweiten Kreditinstitut der Oetker Gruppe dem Bankhaus Lampe organisatorisch bereits eng verzahnt Gegen einen Zusammenschluss beider Hauser sprach vor allem der noch vorhandene Streubesitz der abgefunden werden musste Im Juni 1995 erfolgte ein Ubernahmeangebot an die freien Aktionare zu einem Preis von 10 uber dem Borsenwert Am Ende besass Oetker 99 33 der Anteile Auf der letzten Hauptversammlung am 9 Juni 1998 wurde die Ubertragung des Bankgeschaftes auf das Bankhaus Lampe beschlossen Die AG selbst firmierte in BBG Beteiligungs AG um und blieb reine Besitzgesellschaft fur den Binding Anteil Nachdem 2002 die letzten freien Aktionare abgefunden worden waren wurde die Gesellschaft 2003 in eine GmbH umgewandelt und auf eine andere Oetker Gesellschaft verschmolzen Personen BearbeitenVorstand Bearbeiten Richard Chrzescinski 1899 1911 Max Frank 1899 1917 Paul Salomon 1911 1912 Maximilian Stein 1911 1916 Felix Fruth 1913 1916 Oskar Thieben 1916 1936 Johannes Kruger 1918 1934 Wilhelm Graetz 1918 1920 Alfred Behrend 1921 1937 Hans Friedmann 1926 1936 Carl W Schneider 1934 1943 Bernhard Scheublein 1937 1942 Hans Rinn 1943 1947 Fritz Andre 1947 1952 Kurt Kruger 1950 1952 Carl Melien 1953 1956 Herbert Reichelt 1956 1958 Hans Heuer 1958 1968 Erwin Schmidt 1958 1968 Rudolf von Ribbentrop 1967 1983 Hans Helmut Kruger 1968 1970 Horst Dickehuth 1970 1975 Helmut Nieland 1975 1980 Christian Graf von Bassewitz 1977 1985 Helmut Reichert 1980 1992 Jurgen Freiherr von Maltzan 1984 1995 Christian Graf von Bassewitz 1991 1998 Karl Hein Franke 1992 1998 Rudolf E Dosch 1995 1998 Literatur BearbeitenManfred Kohler Vertrauenswurdig wie ein Beichtvater und mit Nerven wie Schiffstaue 2011 ISBN 978 3 9802712 1 9 Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Bank fur Brau Industrie in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten am 18 August 1932 durch Einziehen eigener Aktien und am 22 September 1932 durch Zusammenlegung 6 5Normdaten Korperschaft GND 10150226 6 lobid OGND AKS VIAF 138216957 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bank fur Brau Industrie amp oldid 225714569