www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bambus Trichterling Paralepistopsis acromelalga 1 Syn Clitocybe acromelalga auf englisch poisonous bamboo mushroom Giftiger Bambuspilz und japanisch dokusasako Giftkind des Zwergbambus ist ein Giftpilz aus der Familie der Ritterlingsverwandten Bambus TrichterlingClitocybe acromelalga Prafektur Niigata Japan SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Ritterlingsverwandte Tricholomataceae Gattung ParalepistopsisArt Bambus TrichterlingWissenschaftlicher NameParalepistopsis acromelalga Ichimura Vizzini Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Okologie 4 Toxikologie 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBeschreibung nach Moreau et al 2 Makroskopische Merkmale Bearbeiten Der Pilz bildet Fruchtkorper mit Trichterlingshabitus aus die einzeln oder in kleinen Gruppen wachsen Der Hut misst 1 2 4 7 cm im Durchmesser jung flach konvex geformt mit eingerolltem Hutrand spater flach konkav mit sich erst spat aufrollendem Hutrand aber von Beginn an in der Hutmitte abrupt trichterformig vertieft bzw genabelt Nabel mit 1 3 cm Durchmesser und 3 9 mm Tiefe Der Hut ist regelmassig geformt und kreisrund bis hin zu unregelmassig wellig bis flatterig Die Huthaut ist hygrophan glatt und glanzend wenn feucht trocken matt und etwas samtig Der Hut ist freudig gelborange gefarbt in der Hutmitte mehr rotorange zudem vor allem jung mit weissem Reif uberzogen der vor allem am Hutrand lange erhalten bleibt sodass dieser weiss erscheint Der Hut zeigt zur Hutmitte hin zudem braunliche Wasserflecken Der Hutrand ist etwas gerippt Die Lamellen sind blass orange gefarbt herablaufend sehr dicht stehend und selten gegabelt Am Hurand zahlt man bis zu 15 Lamellen inkl Lamelleten pro cm Die Lamellen sind nur ca 2 3 mm breit und nicht vom Fleisch ablosbar Der Stiel misst 3 6 5 0 7 1 3 cm ist an der Basis verjungt aber bei solitaren Fruchtkorpern auch zur Basis hin etwas keulenformig verdickt Die Stieloberflache ist oben wie der Hut bereift weiter unten mit langsfaseriger Bekleidung Das Basismyzel verklebt Bodenpartikel und Streu zu einem Ballen der beim Aufnehmen des Fruchtkorpers mit der Stielbasis entnommen wurde Das Fleisch ist dunn im Hut bis 3 mm dick weiss direkt unter der Huthaut cremegelblich direkt uber den Lamellen falb Milchkaffee Das Fleisch der Stielrinde ist fester als das Hutfleisch und hier verwaschen rotlich gefarbt Der Geruch ist deutlich aromatisch fruchtig Der Geschmack ist erst etwas pilzig bitterlich aber auch an den Geschmack von Shiitake Lentinula edodes erinnernd bald uberdecken aber fruchtige Komponenten des Geruchs den Geschmack aufgrund der sehr starken Giftigkeit wird von Geschmacksproben zur Bestimmung stark abgeraten Das frische Sporenpulver ist weiss und inamyloid Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die Sporen messen 3 2 4 2 5 1 2 6 3 2 3 7 µm Qm 1 32 Vm 45 µm3 Sie sind eiformig ellipsoid bis fast kugelig im Lichtmikroskop glatt mit abgestutztem Apiculus der bis 0 5 µm lang ist Die Sporenwand ist etwas dickwandig lichtoptisch zweischichtig die innere Wandschicht nicht cyanophil die aussere sehr dunn schwach cyanophil das Sporenplasma wiederum schwach cyanophil Die Sporen enthalten meist nur einem Oltropfchen und sind farblos hyalin meist einkernig seltener auch zweikernigDie Basidien sind meist viersporig 18 30 4 5 5 5 µm zylindrisch bis leicht keulenformig an der Basis verjungt mit Basalschnalle Die Sterigmen sind 3 4 µm lang Die Pleuro und Cheilozystiden sind wenig differenziert sehr zerstreut eher als cystidenartige Zellen zu bezeichnen die sich wenig gegen junge Basidien abheben aber manchmal etwas fusiform bis mehrfach gewunden sind und dann eher auffallen Die Stielbekleidung zeigt zur Stielspitze hin cystidenartige rechtwinklig zur Oberflache abstehende etwas irregular gewundene teils auch verzweigte Zellen Das Subhymenium ist aus nur wenig verzweigten Hyphen aufgebaut Die Hutdeckschicht ist als dunne Cutis aus 2 5 7 µm dicken geraden bis verzweigten teils auch etwas unregelmassig geformten Hyphen ausgepragt Die Endzellen sind apikal abgerundet die auch angedeutet keulenformig aber auch gewunden und verzweigt bis fast etwas koralloid Die Hutdeckschicht ist stellenweise auch ein Ixotrichoderm welches aber bald zu einer Cutis kollabiert Die Subcutis ist sehr dunn wenig differenziert und ist nur 15 30 µm dick Sie besteht aus schmalen 3 5 5 µm breiten Hyphen Die Huttrama ist aus breiteren 15 30 µm breiten Hyphen aufgebaut Pigmente sind sowohl parietal als auch intrazellular vorhanden Das parietale Pigment ist durchgehend gelb teils auch an der Zellwand fein inkrustiert Das intrazellulares Pigment ist goldgelb befindet sich in den Hyphen der Hutdeckschicht und Subcutis uns ist in KOH 5 loslich Schnallen sind in allen Geflechten regelmassig vorhanden Artabgrenzung BearbeitenIn Europa tritt mit dem Parfumierten Trichterling Paralepistopsis amoenolens eine sehr ahnliche Art auf die aber aufgrund des unterschiedlichen Verbreitungsareals kaum verwechselt werden durfte Der parfumierte Trichterling unterscheidet sich im Zweifel durch das aus auffallend verzweigten Hyphen aufgebaute Subhymenium gelb pigmentierte Hyphen in der Fruchtkorpertrama beim Bambus Trichterling nur in der Hutdeckschicht und etwas grossere Sporen 2 Der Bambus Trichterling sieht Vertretern der Gattung Paralepista wie z B dem Wasserfleckigen und dem Fuchsigen Trichterling Paralepista gilva P flaccida ahnlich und wurde daher fruher innerhalb der Gattung der Trichterlinge in die er eingeordnet wurde in die Sektion Clitocybe sect Gilvaeoideae gestellt 2 Von Vertretern der Gattung Paralepista unterscheidet er sich durch das weisse und nie rotliche Pilzgeflecht im Boden und mikroskopisch durch die nie warzigen Sporen Er kann zudem mit Speisepilzen aus der Gattung Hallimasche verwechselt werden Von diesen unterscheidet er sich durch das Fehlen einer Stielmanschette das gruppenartige 3 und niemals buschelig oder auf Holz erfolgende Wachstum Okologie BearbeitenDer Bambus Trichterling wachst in Japan und seltener in Korea haufig unter oder in der Nahe von Bambus seltener in Nadelwaldern 4 Toxikologie BearbeitenDie Acromelsauren nbsp Acromelsaure A nbsp Acromelsaure BDer Bambus Trichterling wurde 1918 vom japanischen Arzt Tsutsumi Ichimura erstbeschrieben und als giftig erkannt 5 4 Durch das enthaltene Toxin Acromelsaure lost der Verzehr des Bambus Trichterlings das Acromelalga Syndrom aus eine sehr schmerzhafte bisweilen todliche Pilzvergiftung Aufgrund der bis zu einer Woche dauernden Latenzzeit wird der Pilz haufig nicht oder zu spat als Ursache der Beschwerden erkannt 6 Ichimuras Erkenntnisse machten es zudem moglich 1996 den in Nordwestafrika und Sudwesteuropa auftretenden Parfumierten Trichterling als zweiten acromelsaurehaltigen Giftpilz zu identifizieren 7 Einzelnachweise Bearbeiten Alfredo Vizzini Enrico Ercole Paralepistopsis gen nov and Paralepista Basidiomycota Agaricales In Mycotaxon Band 120 Nr 1 28 September 2012 S 253 267 doi 10 5248 120 253 ingenta com abgerufen am 13 April 2020 a b c Pierre Arthur Moreau Regis Courtecuisse Daniel Guez Robert Garcin Pierre Neville Philippe Saviuc Francoise Seigle Murandi Analyse taxinomique d une espece toxique Clitocybe amoenolens Malencon In Cryptogamie Mycologie Band 22 Nr 2 2001 S 95 117 doi 10 1016 S0181 1584 01 80003 8 elsevier com abgerufen am 19 April 2020 Pierre Arthur Moreau Enquete sur un toxique mysterieux In Special Champignons magazine Band 22 2000 S 14 16 franzosisch online verfugbar a b Heinz Clemencon Rund um Clitocybe acromelalga In Schweizer Zeitschrift fur Pilzkunde Band 3 2002 online verfugbar Tsutsumi Ichimura A new poisonous mushroom In Bot Gazette Band 65 Nr 1 Tokyo JP 1918 S 109 111 englisch Rene Flammer Das Acromelalga Syndrom eine seltene Pilzvergiftung In Schweizer Zeitschrift fur Pilzkunde Band 2 2002 giftpilze ch PDF 921 kB Christoph Hahn Starke Schmerzen nach Genuss von Clitocybe amoenolens Parfumierter Trichterling In Website der Deutschen Gesellschaft fur Mykologie Archiviert vom Original am 20 September 2013 abgerufen am 12 August 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bambus Trichterling amp oldid 239400247