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Das Trajekt Spyck Welle war eine Eisenbahnfahre uber den Rhein zwischen dem linksrheinischen Spyck und dem rechtsrheinischen Welle Es wurde 1865 von der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft RhE mit Errichtung der Linksniederrheinischen Strecke von Koln uber Neuss Krefeld Kleve Elten und Zevenaar zu den niederlandischen Nordsee Hafen in Betrieb genommen Trajekt Spyck WelleStrecke der Trajekt Spyck WelleStreckennummer DB 2516 Kleve Spyck 2266 Welle Elten Streckenlange 18 8 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Trajektlange 600 mTrajektbetrieb 1865 1912Legende Hollandstrecke von ArnhemGrenze Niederlande Deutschland11 7 EltenHollandstrecke nach EmmerichWildbrucke 140 m 7 8 WelleTrajekt 600 m 5 5 SpyckVorlandbrucken 384 m Altrheinbrucke 100 m 4 1 Griethausen1 4 Kellenehem Strecke von Nijmegen0 0 Kleveehem Niederrheinstrecke nach XantenLinksniederrheinische Strecke nach Krefeld Inhaltsverzeichnis 1 Streckenbau 2 Die Trajektanstalt 3 Ende der Trajektanstalt 4 Literatur 5 WeblinksStreckenbau BearbeitenAm 5 Juli 1862 vereinbarten die Rheinische Eisenbahn Gesellschaft RhE und die Nederlandse Rhijnspoorweg NRS in Koln eine Verknupfung ihrer beiden Bahnen auf deutschem Boden Da Vorgesprache in Berlin eine Zustimmung fur einen Streckenverlauf in der Nahe der Grenze ergeben hatten das preussische Militar jedoch eine feste Rheinbrucke dort ablehnte blieb nur eine Fahrverbindung Trajekt Daraufhin fuhrte die RhE ihre Strecke ab Kleve 1865 weiter uber Griethausen und uberbruckte dort den Altrhein auf einer 100 Meter langen Gittertragerbrucke Griethausener Eisenbahnbrucke die heute noch steht Daran schloss sich der 314 Meter lange Vorfluter mit 20 Offnungen an Die Strecke lief dann weiter quer uber die Rheinhalbinsel Salmorth bis zum Rheinufer in Spyck wo ein Bahnhof mit 4 Aufstellgleisen fur die Auflosung der ankommenden Zuge und die Neuzusammenstellung der trajektierten Wagen errichtet wurde Von hier zum rechtsrheinischen Welle war seit der Stromregulierung eine der schmalsten Stellen des Niederrheins die mit dem Trajekt uberquert werden sollte Dort wurde ein gleichartiger Bahnhof gebaut von dem die Strecke weiter auf den Eltenberg zufuhrte und dabei den kleinen Fluss Wild mit einer 130 m langen Brucke mit sieben Offnungen uberquerte Vor Erreichen der Bahnstrecke Emmerich Zevenaar bog sie nach Norden ab und lief neben dieser Strecke bis zur Grenze der Niederlande Von dort bis Zevenaar hatte die NRS ihren 5 10 Kilometer langen Streckenteil bereits am 9 Marz 1864 fertiggestellt Die Strecke von Kleve bis zur Grenze mit den Brucken wurde am 2 April 1864 polizeilich abgenommen und fur den Verkehr freigegeben Der Bau des Trajektes brachte wegen seiner erstmaligen Konstruktion jedoch viele Probleme so dass sich die Eroffnung der gesamten Strecke erheblich verzogerte Die Trajektanstalt Bearbeiten nbsp B1 Lokomotive AETNA der RhE mit zwei Zwischenwagen auf der Landebrucke und der Ponte In der Mitte der Ponte die Seilantriebsrader und der Dampfkessel nbsp Griethausener Eisenbahnbrucke uber den Altrhein Kleve Griethausen nbsp Trajektierung eines Personenzuges in Welle im Jahr 1913Die Fahrponten mit den Wagen der Bahn sollten nicht frei uber den Strom fahren sondern zwischen zwei quer uber den Strom gespannten Ketten den Strom uberqueren Erst als man die Ketten durch starke Seile ersetzte gelang die Trajektierung Das im Oberwasser laufende starkere Drahtseil lief auf der Ponte uber Rollen und diente als Fuhrungsseil Das dunnere Seil im Unterwasser lief auf der Ponte uber zwei Rader die von einer Dampfmaschine angetrieben wurden und die Ponte uber den Strom beforderten Die Wagen wurden uber eine schiefe Ebene Neigung 1 48 von einer Lokomotive auf die Ponten geschoben und am anderen Ufer von einer anderen Lokomotive wieder abgezogen Um die Ponten nicht mit dem Gewicht der Lokomotive zu belasten hatte man zwei leichte Zwischenwagen an die Lokomotiven gekoppelt Die Ponten konnten auf dem Deck montierten Gleis entweder sechs Guterwagen oder funf Personenwagen tragen Die Fahrgaste blieben wahrend der Uberfahrt in den Wagen Die Freigabe fur den Guterverkehr mit zwei Fahrstrassen uber den Rhein erfolgte am 19 April 1865 und einige Tage spater am 21 April lief der erste Personenzug von Koln uber das Trajekt nach Zevenaar Fur die Uberfahrt mit dem Trajekt hatte man im Fahrplan 20 Minuten eingeplant Davon entfielen jeweils vier Minuten auf die Bewegung der Wagen auf den geneigten Ebenen und acht Minuten auf die eigentliche Schifffahrt Nachteilig fur den Trajektbetrieb wirkten sich Hochwasser Sturme und vor allem Eisgang des Rheins aus der zur damaligen Zeit in jedem Winter auftrat Dadurch war der Betrieb durchschnittlich drei Wochen im Jahr unterbrochen Trotzdem wurden jahrlich zwischen 20 000 und 30 000 Wagen uber den Rhein gefahren Die RhE konnte das hier entwickelte Trajektsystem noch fur zwei weitere Eisenbahntrajekte nutzen Am 23 August 1866 eroffnete sie das Trajekt Rheinhausen Hochfeld und am 11 Juli 1870 das Trajekt Bonn Oberkassel Ende der Trajektanstalt Bearbeiten nbsp Reste der Eisenbahnstrecke zwischen Elten und WelleBis zur Verstaatlichung der RhE lief der gesamte Guter und Personenverkehr der Gesellschaft uber die Linksniederrheinische Strecke nach Nordholland Daraufhin wurde Ende 1912 der Trajektverkehr eingestellt und die Gleisrampen auf beiden Ufern abgebaut Die Fahrgaste wurden mit einem Dampfboot ubergesetzt Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde der Zugbetrieb auf zwei Zugpaare reduziert Nach Kriegsende kundigte die Nederlandse Spoorwegen NS den Vertrag und die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft DRG betrieb den Zug und Fahrdienst noch bis zum 31 August 1926 Um 1930 wurden auf der rechten Rheinseite die Gleise der Strecke Welle Elten abgebaut Dagegen wurde linksrheinisch der Personenverkehr bis zum 29 Mai 1960 und der Guterverkehr zu einer direkt am Rhein liegenden Olmuhle noch bis 1987 durchgefuhrt Danach wurde auch dieser Streckenabschnitt stillgelegt Literatur BearbeitenEmil Hartwich Erweiterungsbauten der Rheinischen Eisenbahn 2 Abteilung Fahranstalten fur den Eisenbahnverkehr Mit 7 Tafeln 2 Auflage Ernst amp Korn Berlin 1870 Nachdruck Braun Duisburg 1979 ISBN 3 87096 156 2 Hans Paul Hopfner Eisenbahnen ihre Geschichte am Niederrhein Mercator Verlag Duisburg 1986 ISBN 3 87463 132 X J H Jonckers Nieboer Geschiedenis der Nederlandsche Spoorwegen 1832 1938 2 geheel herz dr Nijgh amp van Ditmar Rotterdam 1938 Rheinische Eisenbahn Gesellschaft Bericht uber die Resultate der Verwaltung des Baues und des Betriebes der Rheinischen Eisenbahn 1862 1874 ZDB ID 611463 5 Rheinische Eisenbahn Gesellschaft Geschafts Berichte 1875 1882 ZDB ID 611464 7 und ZDB ID 611465 9 Dieter Roos Die Trajektlinie Zevenaar Elten Welle Spyck Griethausen Kleve Bundesbahn Fahrbeamtenverein Emmerich 1983 C Schaltenbrand Trajectanstalten In Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure 14 1870 ISSN 0341 7255 Sp 13 24 565 574 629 636 695 706 Hans Schlieper Eisenbahntrajekte uber Rhein und Bodensee Alba Verlag Dusseldorf 2009 ISBN 978 3 87094 369 1 J H S M Veen De spoorverbinding Zevenaar Kleve In Op de rails Nr 5 1966 ISSN 0030 3321 S 71 75 Weblinks BearbeitenNRWbahnarchiv von Andre Joost Beschreibung der Strecke 2516 Kleve Spyck Beschreibung der Strecke 2266 Welle EltenWeitere Belege Express Spyck Welle Berlin Spurensuche entlang der Strecke Kleve Elten mit Bildern niederlandisch Babberich Elten Griethausen Kleve Die Trajektlinie niederlandisch Luftaufnahme der Trajektlinie mit niederlandischen Erlauterungen 51 837474649722 6 1715698241667 Koordinaten 51 50 14 9 N 6 10 17 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trajekt Spyck Welle amp oldid 208111905