www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bahnhof Warburg Altstadt ist ein ehemaliger Bahnhof in Warburg an der Bahnstrecke Warburg Sarnau Das Empfangsgebaude Neues Tor 24 ist seit 1985 in der Liste der Baudenkmaler in Warburg eingetragen Warburg AltstadtBahnhof Warburg Altstadt Ansichtsplanung 1888Bahnhof Warburg Altstadt Ansichtsplanung 1888DatenBetriebsstellenart ZwischenbahnhofLage im Netz DurchgangsbahnhofEroffnung ca 1880Auflassung 31 Dezember 1982Architektonische DatenArchitekt GlasewaldLageStadt Gemeinde WarburgLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandKoordinaten 51 29 1 N 9 9 6 O 51 48352 9 151593 Koordinaten 51 29 1 N 9 9 6 OEisenbahnstreckenWarburg SarnauBahnhofe in Nordrhein Westfaleni16i16i18 Das ehemalige Bahnhofsgebaude 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 3 Weitere Nutzungsgeschichte 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenBereits 1851 war die damals knapp 4000 Einwohner zahlende Stadt Warburg uber die Strecke aus Kassel an das Eisenbahnnetz angeschlossen worden und hatte in den Folgejahren ein stattliches Bahnhofsgebaude 1 5 km nordwestlich des Stadtzentrums bekommen Es folgten 1853 die Weiterfuhrung nach Hamm und 1873 der Anschluss an die Obere Ruhrtalbahn Da die Residenzstadt des Furstentums Waldeck Arolsen damals uber keinen Bahnanschluss verfugte war sowohl im Warburger Bahnhof als auch im nahen Bahnhof Wrexen ein Furstenzimmer eingerichtet worden Schliesslich wurde beschlossen durch den Bau einer Bahnstrecke auch Arolsen uber Warburg mit dem Bahnnetz zu verbinden Die Planungen der Strecke einschliesslich der Bahnhofsgebaude erfolgten in den 1880er Jahren durch die Konigliche Eisenbahndirektion Elberfeld die zuvor auch schon die Obere Ruhrtalbahn geplant hatte Eine besondere Herausforderung stellte zunachst die Uberwindung des Hohenunterschiedes von uber 43 m zwischen dem Warburger Bahnhofsgebaude und dem geplanten neuen Bahnhof sudlich der Altstadt dar was durch eine grosse S Kurve mit dem Warburger Tunnel 33 m 1 2 und einem langen Viadukt uber das Diemeltal hinweg gelost wurde Die Plane fur das villenartige Empfangsgebaude wurden 1888 durch den Berliner Architekten Glasewald 3 gefertigt Die weiteren Bahnhofsgebaude an der Strecke in Welda Volkmarsen Kulte Arolsen wurden in einem ahnlichen Stil offenbar durch das gleiche Planungsburo errichtet Am 1 Mai 1890 wurde die Twistetalbahn bis Arolsen eroffnet Architektur BearbeitenDas ursprungliche Raumprogramm des Bahnhofsgebaudes umfasste eine Schalterhalle und den Wartesaal 2 Klasse im Quertrakt im Westteil den Wartesaal 3 4 Klasse einen Wirtsraum und das Treppenhaus sowie im Ostteil das Stationsburo Im Obergeschoss war die Wohnung des Stationsvorstehers untergebracht Obgleich ebenfalls dem Historismus zuzuordnen unterscheidet sich die Architektur des Gebaudes erheblich von der des ca 35 Jahre fruher entstandenen Bahnhofes in der Neustadt So wurde eine Symmetrie der Gesamtanlage vermieden sondern durch einen L formigen Grundriss untergeordnete Anbauten und Dachaufbauten eine romantisch malerische Wirkung angestrebt Die Konstruktion erfolgte nicht in Sichtmauerwerk sondern aus Fachwerk das in der Tradition der naheliegenden Sauerlands mit Naturschiefer in unterschiedlichen Verlegemustern verkleidet wurde Zahlreiche Details wie die starken Dachneigungen die Schwebegesparre an den Giebeln und Details der verzierten Holzverkleidungen nahmen nicht nur regionale Traditionen auf sondern folgten auch den Ideen des damals verbreitete Schweizerstils Zuvor waren auch schon einige Bahnhofe der oberen Ruhrtalbahn wie z B der 1887 eroffnete Bahnhof Wrexen in dem Stil gebaut worden Weitere Nutzungsgeschichte BearbeitenNachdem wenige Jahre spater an der Ostseite eine Erganzung durch einen Guterschuppen erfolgte wurde der Bahnhof Warburg Altstadt ein Personen und Guterbahnhof Hier hielten samtliche Personenzuge die von Warburg in Richtung Volkmarsen Korbach und Marburg verkehrten nachdem sie nach zumeist siebenminutiger Fahrt gut funf Kilometer durch das Warburger Stadtgebiet zuruckgelegt hatten Zur Bewaltigung des Guterverkehrs gab es ein bis ca 1965 bestehendes Ausweichgleis das an einer Weiche neben dem Empfangsgebaude begann und an einer Weiche in unmittelbarer Nahe des Bahnubergangs neben der Angertwete endete Dieses Gleis ermoglichte sowohl eine Kreuzung als auch ein Uberholen von Eisenbahnzugen Uberholt wurde so noch zu Beginn der 1960er Jahre der im Bahnhof Warburg Altstadt morgendlich rangierende Guterzug von einem Schienenbus nach Volkmarsen Auf der dem Bahnhofsgebaude zugewandten Seite gab es ein Stutzgleis dessen Prellbock vor dem Guterschuppen endete Daneben befand sich eine Ladestrasse und spater ein Ollager Dort stellten die Warburg Altstadt passierenden Nahguterzuge einzelne Waggons ab oder brachten sie wieder zum Guterbahnhof in der Neustadt Das war jeweils mit einem langwierigen Rangieren durch eine grosse Dampflokomotive verbunden 1957 verkehrten noch taglich neun Personenzugpaare darunter auch ein neu eingesetzter Nahverkehrsschnellzug N 3290 3291 nach Marburg der ansonsten die meisten auf seinem Weg liegenden Stationen nicht bediente Aber schon im Sommerfahrplan 1962 waren die Personenzuge zwischen Warburg und Volkmarsen nahezu vollstandig durch Bahnbusse ersetzt worden Nur um den Schienenpersonenverkehr noch aufrechtzuerhalten verkehrte als Konzessionszug lediglich das Zugpaar 2072 2073 Von Fahrplan zu Fahrplan anderten sich dessen Abfahrtszeiten Der Zug verkehrte als Schienenbus oder war mit einer Dampflok der Baureihe 38 bespannt die einen vierachsigen Umbauwagen B4yge zog 1965 fuhr nur noch ein Personenzugwagen mit dem morgendlichen Nahguterzug und kam abends wieder mit ihm zuruck Der Sommerfahrplan 1967 sah keinen Personenverkehr mehr vor Der Guterzugverkehr fand 1977 sein Ende Danach fuhren noch sehr gelegentlich Panzerzuge durch den Altstadter Bahnhof Zum 31 Dezember 1982 wurde die Strecke stillgelegt die erste Stilllegung einer Bahnverbindung in Warburg Im Fruhjahr 1983 erfolgte ihr Abbau In Warburgs Altstadt erinnern an einen Bahnanschluss allein das Empfangsgebaude mit Guterschuppen und der Diemelradweg welcher teilweise auf der alten Bahntrasse verlauft Das Bahnhofsgebaude wurde 1982 durch eine Familie erworben und in den Folgejahren unter Erhaltung zahlreicher Details einschliesslich der Verkaufsoffnung in der Schalterhalle behutsam als Wohnhaus umgebaut 4 2015 wurden dort Ferienwohnungen eingerichtet Weblinks BearbeitenHistorische Informationen zum ehem Altstadt Bahnhof Der ehem Altstadtbahnhof bei AirbnbLiteratur BearbeitenJohannes Wasmuth S Bahn in der Kernstadt in Warburger Welt der Eisenbahn Podszun Brilon 2022 ISBN 978 3 7516 1049 0 S 100 126 Landschaftsverband Westfalen Lippe Hansestadt Warburg Hrsg Stadt Warburg Denkmaler in Westfalen Band 1 1 Michael Imhof Verlag Petersberg 2015 ISBN 978 3 7319 0239 3 Einzelnachweise Bearbeiten Warburger Tunnel auf eisenbahntunnel portale de abgerufen am 10 November 2021 Warburger Tunnel ohne Gleise Johannes Wasmuth 2021 Julia Bohmer Der Familien Bahnhof in nw de 21 November 2012 abgerufen am 27 Februar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Warburg Altstadt amp oldid 227519747