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Das Bahmani Sultanat war ein islamischer Staat in Zentralindien und existierte von 1345 1347 bis etwa 1490 Bahmani Sultanatسلطنت بہمنی1345 1347 ca 1527Das Bahmani Sultanat um 1470Hauptstadt Gulbarga Ahsanabad 1347 1425 Bidar Muhammadabad ab 1425 Staats und Regierungsform SultanatStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef SultanStaatsreligion Islam Sunni Errichtung 1345 1347Endpunkt ab 1490 bis ca 1527Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Grosse Moschee in der Festung von Gulbarga Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Machthohepunkt 1 3 Zerfall durch innere Konflikte 2 Liste der Bahmani Sultane 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Das Sultanat entstand nachdem der Delhi Sultan Muhammed Tughluk reg 1325 1351 nach einer Reihe von Fehlentscheidungen seine Machtpositionen in Zentralindien beziehungsweise dem Dekkan aufgegeben hatte Er hatte alle Steuerbeamten in Gujarat hinrichten lassen woraufhin unter denen im Dekkan der Aufstand ausbrach Muhammed Tughluk besiegte sie zwar schnell konnte aber nicht alle Aufstande in seinem Reich gleichzeitig unterdrucken und musste so den Dekkan aufgeben Hasan Gangu Zafar Khan ein turkischer oder afghanischer Offizier eroberte im Jahr 1345 die Festung Deogiri bei Daulatabad und erklarte sich unter dem Titel Bahman Schah zum Sultan Er liess sich vom abbasidischen Kalifen in Kairo al Mu tazid im Amt bestatigen und wurde so zum Begrunder des Bahmani Sultanats Die Hauptstadt des Sultanats wurde 1347 Ahsanabad Gulbarga bzw Kalaburagi Bahman Schah ubernahm oder besiegte die restlichen Truppen des Delhi Sultans im Suden und ging ebenfalls gegen seine hinduistischen Nachbarn vor Unter seinem Nachfolger Muhammad Schah I reg 1358 1375 setzten sich diese Kampfe mit grosserer Harte aber ohne bleibenden Erfolg fort immerhin konnte er im Jahr 1366 Warangal erobern Doch kurz zuvor hatte sich Malik Ahmad nach einer Verschworung von ihm losgesagt und das Sultanat Khandesh sowie eine eigene Dynastie Faruqi Dynastie gegrundet Um 1400 verzeichnete man folgende Nachbarn die Gajapatis im Nordosten in Orissa und Gondwana die Nayakas in Warangal im Osten die Rajas von Vijayanagar im Suden dazu die Sultane von Malwa und von Gujarat im Norden bzw Nordwesten Machthohepunkt Bearbeiten Mohammed Schah II reg 1378 1397 galt als aufgeklart grundete Waisenschulen und lud den persischen Dichter Hafis zu sich ein der aber wegen eines Sturms umkehren musste Sein Nachfolger Firuz Schah reg 1397 1422 fuhrte das Bahmani Reich zum Machthohepunkt und brachte Vijayanagar zwei schwere Niederlagen bei so dass dieses eine hohe Kriegsentschadigung zahlen und einer Heirat zustimmen musste sogenannter Krieg um des Goldschmiedes Tochter Firuz Schah galt als Gelehrter und soll einen grossen Harem besessen haben entzweite sich aber mit seinem Bruder Ahmed und wurde von diesem ermordet Ahmed reg 1422 1436 fuhrte in seiner Regierungszeit den Krieg gegen Vijayanagar fort kampfte auch gegen das Sultanat Malwa und verlegte die Hauptstadt um 1425 30 ins besser zu verteidigende Muhammadabad Bidar Die Kriegsfuhrung und die Rechtsprechung des Sultans war in der Regel grausam die Hauptstadte und Palaste waren prachtvoll und die hinduistischen Bauern lebten in grosserer Armut als im damaligen Russland wie es ein Reisender namens Afanassi Nikitin um 1470 beschrieb Wegen der zahlenmassigen Uberlegenheit der Hindus und der standigen Kriege war das Sultanat auf eine Zuwanderung von Abenteurern aus samtlichen Landern der islamischen Welt angewiesen Zerfall durch innere Konflikte Bearbeiten Unter Sultan Humayun reg 1458 1461 kam es zu blutigen Parteikampfen zwischen den indischen und den eingewanderten Muslimen Araber Turken Perser bei denen der fahige Wesir Khalaf Hassan Malik ut Tujjar ermordet wurde und in deren Verlauf sich der ursprunglich milde Sultan zu einem grausamen Herrscher wandelte Nach Humayuns Ermordung schien das Bahmani Sultanat auseinanderzubrechen konnte aber von dem Reform Minister Mahmud Gawan 1461 1481 hingerichtet noch einmal gerettet werden Mahmud Gawan unterstellte viele Steuerbezirke Festungen und einen Teil der Truppen direkt der Krone Dazu kontrollierte er die Postenvergabe bis in die untersten Verwaltungsebenen hinein um eine ausgewogene Postenverteilung zwischen den indischen und den eingewanderten Muslimen herzustellen Er fuhrte die Regierung wahrend der junge Sultan Muhammed III reg 1463 1482 vom Wein abhangig war Schliesslich wurde er allerdings mithilfe eines gefalschten Briefes gesturzt Vier Jahre nach Mahmud Gawans Hinrichtung flammten die Kampfe zwischen den indischen und den eingewanderten Muslimen wieder auf so dass die Gouverneure in den Provinzen nacheinander ihre Unabhangigkeit erklarten 1490 Das Bahmani Sultanat loste sich unter dem letzten Sultan Mahmud Schah IV reg 1482 1518 auf der nur noch ein Spielball in den Handen seiner Minister und des Konigs von Vijayanagar war Es entstanden funf unabhangige Nachfolgesultanate die sogenannten Dekkan Sultanate darunter Bijapur 1490 und Golkonda 1512 die schliesslich 1686 und 1687 vom Grossmogul Aurangzeb erobert wurden Liste der Bahmani Sultane Bearbeiten nbsp Mausoleum Ahmed Schah al Walis in Ashtur bei Bidar um 1436 Aladdin Hassan Bahman Schah 1347 1358 Mohammed Schah I 1358 1375 Aladdin Mujahid Schah 1375 1378 Da ud Schah 1378 Mohammed Schah II 1378 1397 Ghiyath ud Din 1397 Shams ud Din 1397 Taj ud Din Firuz Schah 1397 1422 Ahmad Schah I Wali 1422 1436 Aladdin Ahmad Schah II 1436 1458 Aladdin Humayun Zalim Schah 1458 1461 Nizam Schah 1461 1463 Mohammed Schah III Lashkari 1463 1482 Mohammed Schah IV Mahmud Schah 1482 1518 Ahmad Schah III 1518 1521 Aladdin 1521 1522 Wali Allah Schah 1522 1525 Kalim Allah Schah 1525 1527 Literatur BearbeitenHermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens 2 verbesserte und aktualisierte Auflage C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 43338 3 Hermann Goetz Geschichte Indiens Kohlhammer Urban Taschenbucher 59 ZDB ID 995319 x Kohlhammer Stuttgart 1962 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahmani Mausoleen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahmani Sultanat amp oldid 227375026