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Die Berglokomotiven 11 bis 18 der Bayerischen Zugspitzbahn waren meterspurige Elektrolokomotiven fur den reinen Zahnradbetrieb die von MAN und AEG geliefert wurden Sie wurden zusammen mit den Tallokomotiven 1 bis 4 als Erstausstattung der Bayerischen Zugspitzbahn beschafft Berglokomotiven 11 bis 18 Nummerierung 11 bis 18 Anzahl 8 Baujahr e 1929 Achsformel 1zzz1 Spurweite 1000 mm Meterspur Lange uber Kupplung 6300 mm Hohe 2600 mm Fester Radstand 3500 mm Dienstmasse 28 7 Tonnen Hochstgeschwindigkeit 13 km h Stundenleistung 510 kW bei 8 km h Dauerleistung 360 kW bei 9 km h Laufraddurchmesser 600 mm Stromsystem 1650 V DC Stromubertragung Oberleitung Anzahl der Fahrmotoren 3 Ubersetzungsstufen 12 7 1 Bremse Vakuumbremse Widerstandsbremse Zugheizung elektrisch Kupplungstyp Scharfenbergkupplung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZur Beforderung der Zuge auf der Zahnradstrecke zwischen Grainau und Zugspitze wurden von der Bayerischen Zugspitzbahn acht reine Zahnradlokomotiven beschafft Die Personenzuge wurden von Garmisch Partenkirchen bis Grainau von den Tallokomotiven befordert und in Grainau geteilt 1 Als erste Lokomotive wurde am 28 August 1929 die Nummer 11 im Bahnhof Untergrainau von der Reichsbahn angeliefert und bis zum 30 August 1929 mithilfe eines Schwerlasttransportes zum Bahnhof Eibsee gebracht 2 3 Dort wurde die Lokomotive auf das erste Stuck Gleis gestellt Zusammen mit einem Schienenwagen belieferte die Lokomotive anschliessend die fortschreitende Gleisbaustelle in Richtung Zugspitze mit Oberbaumaterial Dabei wurden je Fahrt Oberbaumaterial fur 60 Meter Gleis transportiert Auf den fertig gestellten Gleisen wurden anschliessend weitere Baumaterialien transportiert 4 Bis zur Beschaffung der ersten Triebwagen beforderten die Lokomotiven alle Zuge auf der Zahnradstrecke Mit der Inbetriebnahme der ersten Zahnradtriebwagen 1 bis 4 von 1954 bis 1958 wurden nicht mehr alle Berglokomotiven benotigt und die Berglokomotive 18 und 12 ausgemustert Als 1977 und 1978 die Zahnradtriebwagen 5 und 6 geliefert wurden folgte die zweite Ausmusterungswelle bei der die Lokomotiven 13 16 und 17 abgestellt wurden Es verblieben die Lokomotiven 14 und 15 die heute noch in Betrieb sind Sie werden vor Bau Dienst und Schneeschleuderzuge sowie historischen Fahrten eingesetzt Seit der Inbetriebnahme der Berglokomotive Nr 19 im Jahr 2017 werden die beiden verbliebenen Lokomotiven nur noch fur historische Fahrten und als Reserve eingesetzt 5 Die Lokomotive Nr 11 steht zusammen mit der Tallokomotive Nr 3 seit April 2008 als Denkmaler vor dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums in Munchen Lage 6 Ubersicht 2 7 Betriebsnummer Baujahr Fabriknummer Verbleib 11 1929 4260 Seit 2008 als Denkmal am Verkehrszentrum in Munchen 12 1929 4261 1959 ausgemustert 13 1929 4262 1977 ausgemustert 14 1929 4263 In Betrieb 15 1929 4264 In Betrieb 16 1929 4265 1979 abgestellt 1988 verschrottet 17 1929 4266 1977 ausgemustert 18 1929 4267 1958 ausgemustertTechnik BearbeitenDie zweiachsigen Berglokomotiven mit der Achsfolge 1zzz1 konnen nur auf Zahnstangenabschnitten zwischen Grainau und der Zugspitze eingesetzt werden Sie sind in der Lage zwischen Grainau und Eibsee drei Vorstellwagen mit insgesamt 36 Tonnen und zwischen Eibsee und Zugspitze zwei Wagen mit insgesamt 24 Tonnen zu befordern Die Beforderung von Wagen erfolgt immer mit der Lokomotive auf der Talseite Da sich somit der Lokomotivfuhrer bei einer Bergfahrt nicht an der Spitze des Zuges befindet fahrt im Schutzhauschen des vordersten Wagens ein Zugbegleiter mit der uber Klingelzeichen mit dem Lokfuhrer in Verbindung steht Im Gefahrenfall kann der Zugbegleiter uber ein Notbremsventil der Vakuumbremse den Zug zum Halten bringen Im Falle einer Notbremsung werden die Fahrmotoren automatisch abgeschaltet um ein Auflaufen der Lokomotive auf den Zug zu verhindern Die Lokomotiven fahren mit maximal 13 km h bergwarts sowie talwarts unterhalb der Station Eibsee Oberhalb der Station Eibsee ist die Geschwindigkeit bei der Talfahrt auf 9 km h begrenzt Uber die komplette Lange des Rahmens erstreckt sich ein geschlossener Kastenaufbau an dessen talseitigen Ende der Fuhrerstand angebracht ist Auf dem Dach ist ein Scherenstromabnehmer mit zwei Schleifleisten angeordnet der mittels einer Feder gehoben und durch einen handbetatigten Flaschenzug gesenkt werden kann Zwei zusatzliche Eiskratzer befreien bei Bedarf den Fahrdraht von Eis und Schnee Zur Ableitung von Uberspannungen sind zwischen Stromabnehmer und Hauptschalter eine Horner Funkenstrecke und ein Aluminium Ableiter angebracht Jeder der drei 170 Kilowatt starken Fahrmotoren arbeitet unabhangig uber ein eigenes Getriebe auf jeweils ein Triebzahnrad Die drei vierpoligen Fahrmotoren sind stets in Reihe geschaltet Mithilfe eines handbetatigten Starkstromfahrschalters werden die Fahrmotoren gesteuert Dabei kann zwischen 14 Fahrstufen gewahlt werden 11 dieser Fahrstufen sind Widerstandsstufen eine ohne Widerstande und vollem Feld und zwei mit Feldschwachung Fur die Widerstandsbremse sind 12 Bremsstufen vorhanden Die Widerstande werden durch einen zu den Fahrmotoren in Reihe geschalteten Lufter gekuhlt wodurch dauerhaft alle Fahr bzw Bremsstufen genutzt werden konnen Der Lufter saugt dabei Luft aus dem Maschinenraum an und blast sie durch die Widerstande ins Freie Als Betriebsbremse wird eine Widerstandsbremse verwendet die unabhangig von der Fahrdrahtspannung arbeitet Zusatzlich besitzen die Lokomotiven noch zwei Handbremsen die unabhangig voneinander auf alle drei Zahnrader wirken und die Vakuumbremse die ebenfalls auf alle drei Zahnrader wirkt Diese wirken dabei als Reibbremsen auf Bremsscheiben die auf der Triebzahnradwelle angebracht sind Sie dienen dazu den Zug zum Halten zu bringen Zwei zusatzliche Geschwindigkeitsbremsen uberwachen jeweils die Hochstgeschwindigkeit von 9 bzw 13 km h und losen bei deren Uberschreitung selbsttatig eine Notbremsung aus Am Bahnhof Eibsee wird durch einen mechanischen Anschlag zwischen den beiden Geschwindigkeitsbremsen umgeschaltet Auf die Saugluftbremse wirkt eine wegabhangige Sicherheitsfahrschaltung um die Lokomotiven ohne Beimann betreiben zu konnen Zur Erzeugung des Vakuums fur die Vakuumbremse ist in den Lokomotiven eine Vakuumpumpe verbaut 8 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zahnradlokomotiven der Bayerischen Zugspitzbahn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Bayerische Zugspitzbahn In AEG Hrsg Mitteilungen Heft 4 April 1931 ISSN 0374 2423 Betrieb S 288 292 a b Blath Peter Gipfelsturmer im Werdenfelser Land Sutton Erfurt 2003 ISBN 3 89702 613 9 Hermann Bierl Peter Michael Hubner Der Bau der Bayerischen Zugspitzbahn In Beitrage zur Geschichte des Landkreises Garmisch Partenkirchen Band 17 Garmisch Partenkirchen 2019 ISBN 978 3 9803980 9 1 Die Bayerische Zugspitzbahn In AEG Hrsg Mitteilungen Heft 4 April 1931 ISSN 0374 2423 Bau der Strecke Garmisch Schneefernerhaus S 218 232 Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG Hrsg Daten amp Technik Januar 2019 zugspitze de Bernhard Weidemann Historische Lokomotiven der Zugspitzbahn im Deutschen Museum Deutsches Museum 2 April 2008 abgerufen am 17 Juni 2020 Erich Preuss Die Bayerische Zugspitzbahn transpress 1997 ISBN 3 613 71054 4 Die Bayerische Zugspitzbahn In AEG Hrsg Mitteilungen Heft 4 April 1931 ISSN 0374 2423 Lokomotiven S 250 261 Die Lokomotiven der bayerischen Zugspitzbahn In Die Lokomotive XXIX Jahrgang Heft 1 Januar 1932 S 3 ff onb ac at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BZB Nr 11 bis 18 Lokomotive amp oldid 244487003