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Das Autorenhonorar ist die Zuwendung die ein freier Autor fur die Erstellung von Texten erhalt Es ist entsprechend eine Form des Honorars die sich auf eine Berufsgruppe eingrenzen lasst Die heutige Praxis der Honorarzahlung basiert dabei auf dem Anspruch der Urheber eines Textes gegenuber dem Nutzer desselben der sich aus dem Urheberrecht ergibt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Honorarpraxis in Deutschland 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie fruhesten Formen der Autorenhonorare sowie der Honorarzahlungen fur sonstige Dienstleistungen im Bereich der Texterstellung und bearbeitung Redaktion Lektorat etc lassen sich bis in das 15 Jahrhundert zuruckverfolgen Im 16 Jahrhundert war es ubliche Praxis die Autorenhonorare in Form von Widmungen den Dedikationen gegenuber potentiellen Sponsoren einzufordern Diese wurden im Regelfall im Vorfeld nicht befragt und erhielten nach dem Druck des Werkes einen Anteil der Drucke mit dem Wunsch der Bezahlung unter Hinweis auf die Widmungen Ab dem 17 Jahrhundert etablierten sich feste Honorare die als Pauschalhonorare bezeichnet und auf der Basis der Anzahl der Seiten und der Auflage einer Publikation berechnet wurden Diese fruhen Autorenhonorare wurden allerdings sehr haufig in Form von Tauschwaren bezahlt beispielsweise dadurch dass der Autor als Bezahlung andere Druckwerke Lebensmittel oder andere Dinge bekam Hinzu kam dass viele Verleger und auch Autoren es ablehnten fur geistige Erzeugnisse Philosophie Lyrik Poesie Geld zu bezahlen bzw anzunehmen Bis weit ins 18 Jahrhundert herrschte somit ein Bewusstsein vor das dem Gelehrten die umfassende wirtschaftliche Verwertung seiner Werke verwehrte Fur seine literarischen Arbeiten wurde ihm zwar ein Honorar oder eine sonstwie geldwerte Gegenleistung durchaus zugestanden doch war dieses nicht der eigentliche Sinn und Zweck seiner schriftstellerischen Tatigkeit er sollte es zumindest nicht sein 1 Honorare waren abhangig von der Bekanntheit des Autors Die uneinheitliche Regelung von Urheberschaft sowie der Umgang mit Raubdrucken stellte ein weiteres Problem dar Erst mit der Einfuhrung des Urheberrechts sowie der Bildung verschiedener Interessenvertretungen wie dem 1825 gegrundeten Borsenverein der Deutschen Buchhandler in Leipzig heute Borsenverein des Deutschen Buchhandels konnte diese Praxis vereinheitlicht werden Heutige Honorarpraxis in Deutschland BearbeitenDie Honorarzahlung fur Autoren wird in Deutschland heute nach dem Urhebervertragsrecht 32 UrhG in der Fassung vom Marz 2002 geregelt wobei die endgultige Fassung aktuell noch in der Diskussion ist und sowohl seitens der Interessenvertreter der Autoren als auch seitens der Verlage Nachbesserung gefordert werden Eine Vereinbarung zwischen dem Verband deutscher Schriftsteller und einer Reihe von Verlagen im Bereich der Belletristik sieht dabei im Wesentlichen sechs Punkte fur die verbindliche Honorarregelung vor Eine Beteiligung an den verkauften Hardcoverausgaben in Hohe von acht bis zehn Prozent vom Nettoladenpreis sowie zusatzlich ein gestaffeltes Honorar bei besonderen Verkaufserfolgen Eine gestaffelte Beteiligung beim Verkauf von Taschenbuchausgaben abhangig von der Verkaufszahl funf Prozent bei einer verkauften Auflage von bis zu 20 000 Exemplaren 6 Prozent bei bis 40 000 sieben Prozent bei bis 100 000 und acht Prozent bei uber 100 000 Exemplaren Hinzu kommt eine Beteiligung von vier bis sechs Prozent bei einer Sonderausgabe deren Preis mindestens ein Drittel unter dem Preis der Originalausgabe liegen muss Bei der Verwertung von Nebenrechten wie der Nutzung in buchfremden Medien oder bei der Umsetzung zu Drehbuchern erhalt der Autor 50 bis 60 der Lizenzgebuhren Im Normalfall erhalt der Autor einen Vorschuss durch den Verlag Auf Wunsch des Verlages ubertragt der Autor die Nutzungsrechte an den Verlag Je nach marktwirtschaftlichem Potenzial und literarischem Wert sind Autorenhonorar bzw Gewinnverteilung heutzutage frei verhandelbar Neben diesen Vereinbarungen existieren allerdings auch weiterhin verschiedene Modelle der Honorierung bei Kinderbuchern wissenschaftlichen Werken Sachbuchern Ratgebern und anderen Buch und Medienformen oder auch bei Ubersetzungen Bei Lizenzen aus dem Ausland wird grundsatzlich kein gestaffeltes sondern ein Garantiehonorar bezahlt Literatur BearbeitenErhard Schutz u a Hrsg Das BuchMarktBuch Der Literaturbetrieb in Grundbegriffen Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 2005 ISBN 3 499 55672 3 Harald Steiner Das Autorenhonorar seine Entwicklungsgeschichte vom 17 bis 19 Jahrhundert Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 03986 8 Buchwissenschaftliche Beitrage aus dem Deutschen Bucharchiv Munchen Bd 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Autorenhonorar Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Harald Steiner Das Autorenhonorar seine Entwicklungsgeschichte vom 17 bis 19 Jahrhundert Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 03986 8 Buchwissenschaftliche Beitrage aus dem Deutschen Bucharchiv Munchen Bd 59 S 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Autorenhonorar amp oldid 209376218