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Die Austria Milch und Fleischvermarktung reg Gen m b H oder kurz AMF war ein osterreichisches Unternehmen das als Konzern der Milch und Fleischwirtschaft konzipiert war und von 1990 bis 1996 bestand Firmenlogo 2Firmenlogo 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Teilbetriebe 1 3 Firmentatigkeit 1 4 Niedergang 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Die AMF wurde im September 1990 auf Betreiben des damaligen Schardinger Molkereiverband Chefs Hermann Zittmayr gegrundet und sollte im Zuge der Vorbereitungen Osterreichs auf einen bevorstehenden EU Beitritt 1 2 die Produktion und den Absatz der osterreichischen Milchwirtschaft aber auch von fleischverarbeitenden Betrieben auf den Wettbewerb in einem grosseren Wirtschaftsraum einstellen Das in den Molkereiverbanden seit langem erfolgreich umgesetzte Konzept der landwirtschaftlichen Genossenschaften sollte damit in einem viel grosseren Massstab als bisher angewendet werden Teilbetriebe Bearbeiten Der Konzern wurde im selben Jahr durch den Zusammenschluss von insgesamt sechs Molkereiverbanden mit 1 800 Mitarbeitern ins Leben gerufen wobei der Schardinger Molkereiverband 47 68 und Agrosserta 25 07 der Anteile hielten 1 2 Rechtsform war eine registrierte Genossenschaft mit beschrankter Haftung reg Gen m b H Als Zusammenschluss von sechs bedeutenden Molkereien mit 27 Produktionsorten in Oberosterreich Niederosterreich Steiermark Karnten und dem Burgenland verfugte die AMF uber folgende Branchen und Standorte 2 Schardinger Landmolkerei Scharding Ried Taufkirchen Munzkirchen Geinberg Peuerbach Feldkirchen Linzer Molkerei Milchhof Linz Bad Leonfelden Pregarten Milchunion Alpenvorland Steyr Garsten Baumgartenberg Konigswiesen Bauerliche Milchunion Karnten Klagenfurt Wolfsberg St Veit an der Glan Volkermarkt Molkerei im Mostviertel Aschbach Erlauf Milchverarbeitung Desserta Graz Feldbach Furstenfeld Gussing Hartberg Leoben Voitsberg Weiz Firmentatigkeit Bearbeiten Obwohl die Notwendigkeit zur Kooperation und gemeinsamen Vermarktung ausser Frage stand so bestanden auch Zweifel ob die Schaffung einer noch grosseren Absatzorganisation fur landwirtschaftliche Erzeugnisse der beste Weg zur Sicherung des Bestandes der damals vergleichsweise kleinraumig strukturierten osterreichischen Milch und Fleischwirtschaft in einem grossen Binnenmarkt sei So befurchteten die Bauern einen raschen Preisverfall durch die interne Konkurrenz und Uberproduktion Milchsee Butterberg und standen der Idee eines neuen Agrarkonzerns kritisch gegenuber Bei den Mitarbeitern der sechs beteiligten Molkereiverbande war die Grundung der AMF ebenfalls nicht unumstritten da man Entlassungen und Betriebsverlagerungen befurchtete So befand sich die Konzernzentrale zunachst noch am Sitz des Schardinger Molkereiverbandes in Scharding am Inn doch wurden die Aufgaben der Unternehmensfuhrung zunehmend nach Pasching und schliesslich nach Linz verlegt wobei auch eine Verlagerung nach Wien ins Auge gefasst wurde Nach der Grundung der AMF wurden zahlreiche Umstrukturierungs und Rationalisierungsmassnahmen durchgefuhrt und die Marken der sechs Grundungsunternehmen zentral vermarktet Die Marken Desserta und Schardinger wurden dabei im hochpreisigen Marktsegment etabliert wobei letztere Marktfuhrer fur Kase und Milchprodukte wurde Managementfehler und mangelnde Vorbereitungen auf den europaischen Markt brachten fur die AMF trotz weitreichender Veranderungen eine neue Wettbewerbssituation durch welche die lange Zeit florierenden Firmen unter wirtschaftlichen Druck gerieten Kurz nach ihrer Grundung ubernahm die AMF vom Osterreichischen Molkerei und Kasereiverband OMOLK deren 50 Anteil an Lactoprot einem bedeutenden Zulieferer der Lebensmittelindustrie Dieses Unternehmen war 1979 in Deutschland unter dem Namen Dairyfood gegrundet worden und hatte seinen Produktionsschwerpunkt in der Herstellung von Milcheiweiss fur industrielle Abnehmer 1993 ging das Unternehmen vollstandig in osterreichisches Eigentum uber 3 Im selben Jahr erwirtschaftete die AMF Gruppe mit inzwischen 4 200 Mitarbeitern einen Umsatz von 27 5 Milliarden Schilling 4 Niedergang Bearbeiten 1994 wies die Bilanz des AMF Konzerns jedoch bereits Verbindlichkeiten in der Hohe von 8 Milliarden Schilling aus 5 Im Jahr darauf betrug das Ergebnis der gewohnlichen Geschaftstatigkeit minus 43 6 Millionen Schilling und 1996 betrug es minus 1 1 Milliarden Schilling der operative Verlust betrug dabei 350 Millionen Schilling der Bilanzverlust 1 2 Milliarden Schilling 5 Nach dem Scheitern des Konzerns kaufte die neugegrundete Berglandmilch die Milchaktivitaten und dazugehorigen Markenrechte aus der AMF und nahm zum Jahreswechsel 1995 1996 die Produktion auf 2 1 Die AMF selbst wurde zu einer Holdinggesellschaft umstrukturiert die nur mehr die verbliebenen Vermogenswerte verwaltete 4 und die vorhandene Infrastruktur in den folgenden Jahren schrittweise abverkaufte 6 Durch den Verkauf der Milch Markenrechte an die Berglandmilch und die NOM AG reduzierten sich die Verbindlichkeiten der AMF bis Jahresende 1995 auf 6 8 Milliarden Schilling durch den Verkauf der NOM AG und die Abgabe des Lactoprot Trockenwerks Ried an die Berglandmilch im Jahr 1996 wurden die Schulden der AMF um weitere 2 Milliarden Schilling vermindert 5 1998 grundeten der fruhere AMF Generaldirektor Gerald Aichinger und der fruhere AMF Finanzvorstand Walter Mayer die Artax Holding fur Finanzbeteiligungen im Milchgeschaft 7 zu der auch die Lactoprot Betriebe der AMF gehorten Sie kamen schliesslich wieder in deutsche Hand und wurden Ende 1998 der neu gegrundeten Lactoprot International AG angeschlossen 3 Die Fleisch Sparte des AMF Konzerns ging 1999 an seine ehemalige Tochtergesellschaft Vivatis Holding AG uber Die Vivatis Holding befindet sich heute vollstandig im Besitz der Privatstiftung fur die Standorterhaltung in Oberosterreich welche wiederum vollstandig der Raiffeisenlandesbank Oberosterreich angehort Die Jahre nach dem Ende der AMF waren insgesamt gepragt von einem straffen Restrukturierungs und Modernisierungsprogramm Von den ursprunglich 27 Standorten der an der AMF beteiligten Molkereien wurden 20 schliesslich geschlossen bzw mit anderen zusammengelegt 2 was den Verlust zahlreicher Arbeitsplatze mit sich brachte Einzelnachweise Bearbeiten a b c Die Geschichte von Schardinger Memento vom 30 Dezember 2012 im Webarchiv archive today Zugriff am 11 Oktober 2017 a b c d e Die Geschichte der Berglandmilch Zugriff 15 August 2012 a b Die Geschichte der Lactoprot Memento vom 7 November 2012 im Internet Archive Zugriff 20 August 2012 a b AMF Austria Milch und Fleischvermarktung reg Gen m b H auf www aeiou at Zugriff 20 August 2012 a b c AMF legt Horrorbilanz Memento vom 27 Mai 2014 im Internet Archive in Wirtschaftsblatt 31 August 1996 Zugriff 20 August 2012 AMF Immobilien mit positivem Ergebnis Memento vom 15 Januar 2013 im Webarchiv archive today in Wirtschaftsblatt 5 Oktober 1996 Zugriff 20 August 2012 10 Jahre Artax PDF 1 1 MB Archiviert vom Original am 18 Juli 2012 abgerufen am 11 Oktober 2017 Normdaten Korperschaft GND 412553 8 lobid OGND AKS VIAF 146353858 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Austria Milch und Fleischvermarktung amp oldid 234826011