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Der Australian Cattle Dog ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus Australien Gruppe 1 Sektion 2 Standard Nr 287 Australian Cattle DogAustralian Cattle DogFCI Standard Nr 287Gruppe 1 Hutehunde und Treibhunde ohne Schweizer Sennenhunde Sektion 2 TreibhundeOhne Arbeitsprufung Herdengebrauchshund FCI Ursprung AustralienAlternative Namen Australischer Treibhund Australischer Heeler Blue Heeler Hall s Heeler Queensland HeelerWiderristhohe Ruden 46 51 cm Hundinnen 43 48 cmListe der Haushunde Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verwendung 3 Herkunft und Geschichte 3 1 Die Ursprunge der Rasse 3 2 Der Weg zum Ausstellungshund 3 3 Der erste Rassestandard 3 4 Drohender Untergang 3 5 Australian Cattle Dogs in den USA 4 Erbkrankheiten 4 1 Generalisierte Progressive Retinaatrophie 4 2 Kongenitale sensorische Taubheit 4 3 Huftdysplasie 4 4 Andere Erbkrankheiten 4 5 Erbkrankheiten und Rassehund Verbande 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Ein weisser Welpe der Fleck um das Auge herum war schon bei der Geburt sicht barDer Australian Cattle Dog ist ein kompakter robuster und sehr wendiger Hund Er ist 43 bis 51 cm gross und 16 bis 25 kg schwer Vorherrschend sind die Farben Rot gesprenkelt red speckled sowie Blau Blau gesprenkelt blue speckled und Blau getupfelt blue mottled immer mit lohfarbenen Abzeichen Teilweise sind Abzeichen an Kopf und Rutenansatz vorhanden Australian Cattle Dogs werden weiss geboren und bekommen ihre eigentliche Farbe erst im Alter von einigen Wochen Masken und Flecken sind allerdings von Anfang an sichtbar Einen ersten Hinweis auf die zu erwartende Farbe des Fells liefert die Farbung der Haut an den Pfotenballen der Welpen Blaue oder schwarze Pfotenballen deuten auf blaue Hunde hin rote oder braune Pfotenballen auf rote Je grosser der Anteil rosafarbener Haut ist desto heller wird das Fell des heranwachsenden Hundes sein 1 Aktuell lautet die Beschreibung im FCI Standard 2 Das allgemeine Erscheinungsbild stellt einen kraftigen kompakten und symmetrisch gebauten Gebrauchshund dar der die Fahigkeit und den Willen hat die ihm zugewiesene Aufgabe zu erfullen wie beschwerlich sie auch sei Die Vereinigung von Substanz Kraft Ausgewogenheit und leistungsfahiger starker Muskulatur muss den Eindruck von grosser Beweglichkeit Kraft und Ausdauer erwecken Jedes Anzeichen von Schwerfalligkeit oder Schwachlichkeit ist ein schwerer Fehler Der Australian Cattle Dog ist entsprechend dieser Beschreibung ein harter unermudlicher und intelligenter Arbeitshund Fremden gegenuber ist er manchmal eher reserviert In der ursprunglichen Zucht der Siedler wurde nur mit den besten Treibhunden und Wachtern gezuchtet Deren Merkmale besitzt die Rasse bis heute Der Australian Cattle Dog zeigt wie viele andere Hunderassen auch ein sehr breites Verhaltensspektrum Wahrend einige Tiere leicht fuhrbar sind bedarf es bei anderen einer guten Kenntnis der rassespezifischen Verhaltensweisen um ihnen gerecht zu werden Ruden konnen sehr rangbewusst sein Unsichere und inkonsequente Menschen sollten keinen Cattle Dog halten Im Umgang mit anderen Hunden bedarf es besonderer Verantwortung da vor allem Ruden gern auf eine Kampfaufforderung eingehen Verwendung Bearbeiten nbsp Australian Cattle Dog bei der Arbeit mit Schafen Camb den NSW Australien 2006 nbsp Ein Australian Cattle Dog beim AgilityDie ursprungliche Verwendung des Cattle Dog war das Treiben von Rindern Die geforderte Arbeitsweise unterschied sich deutlich von der beim Treiben von Schafen So war es unerwunscht und fur die Hunde gefahrlich die Rinder von vorne bellend anzugehen Ein Grund fur die Einkreuzung von Dingos in der fruhen Geschichte der Cattle Dogs bestand darin dass Dingos nur selten bellen Gute Silent Heeler naherten sich dem Vieh lautlos und fassten immer das hintere Bein des Rindes auf dem das Gewicht ruhte und zwar von hinten weil seitliches Zufassen zu gefahrlich war Unmittelbar nach dem Zufassen legten sie sich flach hin um dem Tritt des Rindes zu entgehen Als Fehler galt es wenn der Hund nicht das belastete Bein fasste denn das steigerte die Gefahr einen Tritt zu erhalten Unerwunscht war es auch dass ein Hund an das Vieh herankroch und nach oben biss weil auf diese Weise die Arbeitsgeschwindigkeit abnahm 3 4 Soweit Australian Cattle Dogs in der Rinderhaltung eingesetzt werden sind diese Anforderungen bis heute unverandert daneben gibt es sie auch als Hutehunde in der Schafhaltung Die dazu notwendigen Verhaltensanlagen sind in Australian Cattle Dogs immer noch vorhanden Als Familienhund ist der Australian Cattle Dog anspruchsvoll und sollte uber tagliche Spaziergange hinaus beschaftigt werden zum Beispiel durch Hundesport wie Agility Obedience und Dogdancing oder als Reitbegleithund 5 Herkunft und Geschichte BearbeitenDie Ursprunge der Rasse Bearbeiten Die Weite der Anfang des 19 Jahrhunderts neu besiedelten und zur Rind und Schafhaltung genutzten Landstriche Australiens brachte es mit sich dass Rinder uber Hunderte von Kilometern zu anderen Weidegrunden oder zum Verkauf getrieben werden mussten Das war eine gefahrliche und zeitraubende Tatigkeit zum einen weil keine geeigneten Treibhunde existierten und zum anderen wegen der Wildheit der in der freien Landschaft lebenden Rinder die noch dazu gefahrliche Horner hatten 6 Der Australian Cattle Dog wurde von den fruhen Siedlern in Australien fur die Treibarbeit an Kuhen gezuchtet Die ersten importierten Hunde sahen vermutlich den Ahnen des Old English Sheepdogs ahnlich Diese Tiere waren jedoch dem heissen Klima nicht angepasst und ihr langes Fell war vollig ungeeignet fur die australische Vegetation 7 Daruber hinaus waren diese Hunde uber Generationen zum Huten und Treiben von Schafen gezuchtet worden Mit ihrer Angewohnheit die Schafe von vorne anzugehen und dabei zu bellen brachten sie die Rinder beim Treiben zum Ausbrechen Das war wegen der grossen Gefahr die von einer durchgehenden Rinderherde ausgeht und wegen der daraus resultierenden Minderung von Fleischqualitat und Milchleistung unerwunscht Auch die Hunde waren durch die Horner der Rinder oder ihre Tritte ausserst gefahrdet 8 Anfang der 1830er Jahre begann der junge Grossgrundbesitzer und Rinderzuchter Thomas Simpson Hall 1808 1870 auf seinem Anwesen Dartbrook bei Muswellbrook New South Wales mit der planmassigen Zucht eines hornlosen Rindes und eines geeigneten Treibhundes Anfang des 19 Jahrhunderts war in der britischen Grafschaft Durham eine neue Rinderrasse gezuchtet worden Durhams oder Shorthorns genannt Einige der Rinder wurden ohne Horner geboren und Thomas Hall konnte mit Hilfe in Grossbritannien lebender Verwandter einige Fleischrinder importieren mit denen er seine Zucht hornloser Rinder aufbaute 6 Wie viele der fruhen Siedler in Australien war auch Thomas Hall ein Bewunderer des Dingo Ebenfalls mit Hilfe von Verwandten in Grossbritannien importierte er blau getupfelte Drover Dogs Arbeitshunde von Viehtreibern aus der Grafschaft Northumbria Mit diesen Hunden und den Nachkommen eingefangener und gezahmter Dingos begann er ab etwa 1832 die planmassige Zucht seiner spater als Hall s Heelers bekannten Treibhunde Detaillierte Angaben uber die Zahl der Kreuzungen und Ruckkreuzungen existieren nicht doch bis 1840 war ein fur Hall zufriedenstellendes Ergebnis erzielt Die von Hall gezuchteten Hunde waren fur die Arbeit derart gut geeignet dass es bis zu seinem Tod 1870 weder Anlass fur weitere Veranderungen gab noch Hall s Heeler an Interessenten ausserhalb der Familie und den Mitarbeitern Halls abgegeben wurden 6 9 Der Weg zum Ausstellungshund Bearbeiten Noch 1865 gab es auf einer Hundeausstellung in Melbourne eine Klasse fur Sheep and cattle dogs in einem Ausstellungsbericht wurde festgestellt dass es keinen intelligenteren Hund als den Collie gebe und dass die Treibhunde die wertvollsten Tiere in Australien seien Eine Rassebeschreibung existierte nicht der cattle dog wurde uber seine Arbeitsleistung definiert und Collie war seinerzeit eine allgemeine Bezeichnung fur Hutehunde Es wurde der Wunsch geaussert dass fur Treibhunde auf Ausstellungen ein Zertifikat uber ihre Arbeitsleistung vorgelegt werden solle da diese und nicht das Aussehen den Wert solcher Hunde darstellten 10 nbsp Robert Kaleski schrieb den ersten Rassestandard des Australian Cattle DogEigenen Angaben zufolge war der spatere Journalist und Schriftsteller Robert Kaleski 1877 1961 ab den 1880er Jahren einer derjenigen die sich um die Reinzucht des Blue Speckle Cattle Dog bemuhten damals war dies oder Red Speckle Cattle Dog die Bezeichnung fur die heutigen Australian Cattle Dogs Der Schlachter Fred Pialla Davis brachte um 1870 nach Thomas Halls Tod einige Hall s Heeler zum von seiner Familie betriebenen Schlachthof in Canterbury New South Wales mit Dabei handelte es sich um hervorragende Treibhunde aber die Farbe war unbefriedigend entweder ganz rot wie ein Dingo oder mit braungrauen Flecken und schwarzen Sprenkeln 11 Kaleski Alec Davis der Sohn von Fred Davis John George Jack Bagust 1909 und dessen Bruder James Henry Harry Bagust 1860 1914 alle aus Canterbury wollten aus den Hall s Heelers eine attraktive aber reine Rasse zuchten Sie kreuzten daher verschiedene Hunderassen ein darunter sehr wahrscheinlich schwarz lohfarbene australische Kelpies fur die Arbeitsleistung bis der moderne Australian Cattle Dog entstanden war 11 Um 1910 waren sie bemuht die schwarze Farbe bei den Hunden auf Kopf Sattel und einen Fleck am Rutenansatz zu beschranken und bei dem roten Farbschlag die Beine ganz in roter Farbe zu erhalten Noch in den 1880er Jahren konnte ein blauer Hall s Heeler in die Zuchtlinien von Kaleski und anderen eingekreuzt werden von dem alle Hunde des blauen Farbschlags abstammen sollen 3 Sichere Erkenntnisse zu den Rassen aus denen der Australian Cattle Dog hervorgegangen ist bleiben genetischen Untersuchungen vorbehalten Neben den aus Grossbritannien importierten Treibhunden Thomas Halls und seinen Dingos gilt die Einkreuzung von Kelpies als sicher Als weitere Rassen werden Dalmatiner und Bullterrier genannt doch sind zeitgenossische und spatere Berichte zum grossen Teil widerspruchlich und anekdotenhaft Zum Anfang des 20 Jahrhunderts kam es in den Cattle Dog Clubs in Australien und New South Wales zu Vereinsstreitigkeiten Im Zuge der Auseinandersetzungen wurden teilweise unter Pseudonym zahlreiche Zeitungsartikel verfasst in denen mehr oder weniger weit gehende Behauptungen zu den in die Cattle Dogs eingekreuzten Hunderassen aufgestellt wurden Diese Veroffentlichungen halten einer gewissenhaften Prufung uberwiegend nicht stand 7 Gesichert ist dass die von Robert Kaleski und anderen durchgefuhrten Kreuzungen einerseits das Ziel hatten einen optisch attraktiven Hund hervorzubringen dessen aussere Erscheinung auf Hundeausstellungen nach einem festgelegten Standard bewertet werden konnte Andererseits gab Kaleski Jahrzehnte spater an dass es ihr vorrangiges Ziel gewesen sei den Australian Cattle Dog als eine Rasse von Arbeitshunden zu bewahren und dass sie nur gelegentlich Dingos eingekreuzt hatten 12 Neben der Gruppe um Kaleski gab es zu dieser Zeit Zuchter in abgelegenen Teilen von New South Wales und Queensland die ohne Einkreuzung anderer Rassen den ursprunglichen Halls Heeler weiter zuchteten 6 7 nbsp Blue Heeler Canada LineDer erste Rassestandard Bearbeiten 1903 veroffentlichte Robert Kaleski in der Agricultural Gazette of New South Wales den ersten Standard fur den Australian Cattle Dog in dem er sein Erscheinungsbild als das eines kleinen untersetzten blauen Dingos beschreibt 1906 wurde in einem informellen Treffen einiger Zuchter von Australian Cattle Dogs festgelegt wie sie auf Hundeausstellungen in New South Wales zukunftig bewertet werden sollen Der Rassestandard wurde spater vom Zuchterverband in New South Wales ubernommen 3 8 5 13 Der Standard wurde zweimal abgeandert Der Rassestandard von 1903 forderte fur den blauen Farbschlag Kopf breit zwischen den Ohren spitz zulaufender Fang voll unter den Augen kraftig und muskulos an den Kiefern Ohren kurz und spitz zulaufend weit auseinander stehend mit viel Muskeln an den Ansatzen Sie sollten wie die einer Katze hochstehen Augen braun wach und aufmerksam Schultern kraftig mit viel Raum fur freie Bewegung Brust tief aber in angemessenem Verhaltnis zum Korper Beine kraftiger Knochenbau starke Muskulatur Rucken gerade mit gut gewolbten Rippen und kraftigen Lenden Hinterhand kraftig und muskulos mit langem Oberschenkel fur eine hohe Geschwindigkeit keine Afterkrallen Rute ordentliche Lange Hohe ca 20 Zoll fur Ruden Hundinnen etwas kleiner Haar kurz glatt und sehr dicht Farbe Kopf schwarz oder rot der Korper mit dunkelblauem Rucken manchmal mit schwarzem Sattel und schwarzem Fleck auf dem Rutenansatz Oder helleres Blau gelegentlich gesprenkelt mit weissen Haaren auf dem unteren Teil des Korpers Die Beine blaulich mit roten Flecken gesprenkelt und die Rute hellblau manchmal mit weisser Spitze Allgemeine Erscheinung die eines kleinen untersetzten Dingos Fehler Uber oder Untergrosse hochbeinig Ohren geknickt oder gar nicht aufgestellt Uber oder Unterbiss alles was die Geschwindigkeit mindert 14 Es gab durchaus Kritik an diesem Rassestandard so bezuglich des Fehlens einer Angabe uber die Pfoten Gegen Widerstand vieler die meinten dass die Form der Fusse abgesehen von der erwarteten Harte der Pfotenballen keinen Einfluss auf die Arbeitstauglichkeit habe wurde der Standard diesbezuglich geandert 15 Drohender Untergang Bearbeiten Bereits um die Jahrhundertwende waren Australian Cattle Dogs wegen ihres attraktiven Aussehens beliebt dadurch kam es bei den nur auf ausserliche Erscheinung gezuchteten Linien zum Verlust der Qualitaten als Arbeitshund In Robert Kaleskis Zeitungsartikeln wurde die Geschichte der rot und blau gesprenkelten Cattle Dogs erstmals niedergeschrieben Mit seinem 1914 erschienenen Buch Australian Barkers and Biters wurde der Australian Cattle Dog auch einem grosseren Publikum vorgestellt 16 17 Das verstarkte weiter die Aufspaltung der Rasse in Ausstellungs und Arbeitslinien gleichzeitig war der Australian Cattle Dog aber keineswegs ein Modehund In der Mitte des 20 Jahrhunderts wurden die Hunde beider Farben immer seltener Robert Kaleski war daher Anfang der 1950er Jahre der Ansicht das Landwirtschaftsministerium von New South Wales solle zur Rettung der Rasse ein Zuchtprogramm fur Australian Cattle Dogs ins Leben rufen 12 nbsp Ein Dingo im Nationalpark Myall Lakes Australien nbsp Australian Cattle Dogs mit roter FellfarbeAustralian Cattle Dogs in den USA Bearbeiten Ab den 1940er Jahren hatte der Tierarzt Alan McNiven aus Sydney in seiner Hundezucht Australian Cattle Dogs zur Verbesserung der Rasse mit Dingos gekreuzt dabei wurde ein Anteil von einem Sechzehntel bis einem Achtel Dingoblut angestrebt Der australische Kennel Club missbilligte McNivens Kreuzungsversuche und strich seine Hunde und deren Nachkommen nach Bekanntwerden ihrer Abstammung aus dem Zuchtbuch Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten einige Hunde aus dieser Zucht in den Besitz des kalifornischen Pferdetrainers Greg Lougher der einen Teil seiner Militarzeit in Australien verbracht hatte Lougher baute in Kalifornien eine kleine Zucht mit seinen Hunden auf ab Ende der 1950er Jahre zuchtete auch der kalifornische Tierarzt Jack Woolsey mit einigen Kollegen gewerbsmassig Australian Cattle Dogs Die ersten Hunde stammten von McNiven Lougher spater wurden weitere aus Australien importierte reinrassige Australian Cattle Dogs eingekreuzt 18 19 Erbkrankheiten BearbeitenDer Australian Cattle Dog ist ein robuster pflegeleichter und allgemein gesunder Hund Die Rasse ist jedoch von erblicher Erblindung die sich im Laufe des Lebens auch bei alten Hunden noch entwickeln kann und von angeborener Taubheit uberdurchschnittlich stark betroffen Die amerikanische Humane Society Veterinary Medical Association eine Organisation von Tierarzten die sich im Tierschutz engagieren listete zuletzt im Jahr 2012 182 Hunderassen auf denen insgesamt mehr als 400 unterscheidbare Erbkrankheiten zugeordnet wurden Dabei wurden fur den Australian Cattle Dog 22 beobachtete Erbkrankheiten angegeben die Auflistung enthielt jedoch keine Angaben zur Haufigkeit des Auftretens bei einzelnen Hunderassen 20 21 22 Generalisierte Progressive Retinaatrophie Bearbeiten Die generalisierte Progressive Retinaatrophie gPRA ist ein unheilbares fortschreitendes Absterben der Netzhaut mit der Folge der Blindheit Die Krankheit wurde bei Hunden erstmals 1911 beschrieben beim Menschen ist sie als Retinopathia pigmentosa schon lange bekannt Von der Erkrankung die durch mehrere Gendefekte ausgelost werden kann sind zahlreiche Hunderassen betroffen und viele der auslosenden Gene sind bereits ermittelt 21 23 24 Im Rahmen einer Auswertung von Diagnosen der Jahre 1965 bis 1995 aus einer von der Purdue University in Indiana USA gefuhrten Datenbank wurde festgestellt dass Australian Cattle Dogs ein gegenuber dem Durchschnitt aller Hunde um fast das 13fache erhohtes Risiko der Erkrankung an Progressiver Retinaatrophie hatten 25 Beim Australian Cattle Dog existieren mehrere Formen der gPRA die haufigste ist die durch einen Defekt des PRCD Gens verursachte autosomal rezessiv vererbte progressive rod cone dysplasia PRCD die auch bei mindestens 20 anderen Hunderassen auftritt Fur diese Erkrankungen sind Gentests verfugbar mit denen die auslosenden Schaden des Erbguts unabhangig vom Vorhandensein klinischer Symptome erkannt werden konnen Das ist auch deswegen von Bedeutung weil die Zeichen der Krankheit oft erst im fortgeschrittenen Alter auftreten Durch die Anwendung solcher Gentests in der Hundezucht und darauf basierender Selektion konnen die Anlagen fur die Erkrankungen innerhalb weniger Generationen weitgehend aus den Zuchtlinien entfernt werden 21 26 Kongenitale sensorische Taubheit Bearbeiten Erbliche Taubheit ist als kongenitale oder angeborene sensorische Taubheit in der englischsprachigen Literatur Congenital Sensorineural Deafness CSD bei mehr als 80 Hunderassen bekannt sie tritt als einseitige und beidseitige Taubheit auf wobei die einseitige Taubheit haufig nicht erkannt wird Die Erkrankung ist dadurch bedingt dass die Haarzellen in der Horschnecke verkummern und Gerausche nicht mehr aufgefangen und an das Gehirn weitergeleitet werden konnen Es gilt als sicher dass die Erkrankung mit der genetischen Codierung der weissen Farbe und mit verschiedenen Farbmustern verbunden ist Umfangreiche Analysen der Stammbaume von Dalmatineren und anderen Hunderassen sowie molekulargenetische Untersuchungen haben den genauen Erbgang bislang jedoch nicht sicher aufklaren konnen Lediglich beim mit dem Australian Cattle Dog nahe verwandten Australian Stumpy Tail Cattle Dog konnte vor wenigen Jahren ein Chromosom als Trager des defekten Gens identifiziert werden eine Eingrenzung auf ein bestimmtes Gen war nicht moglich Ein Gentest fur die Prufung von Zuchthunden auf das Vorhandensein der Erbanlage fur die Erkrankung ist noch nicht verfugbar Eine Diagnose der Erkrankung ist jedoch schon bei Welpen mittels Hirnstammaudiometrie moglich so dass taube Hunde sicher identifiziert und von der Zucht ausgeschlossen werden konnen 27 28 29 30 In einer Studie zur Taubheit bei verschiedenen Hunderassen wurden Untersuchungsergebnisse von annahernd 300 Australian Cattle Dogs aus den Jahren 1986 bis 2002 ausgewertet davon waren 12 2 einseitig und 2 4 beidseitig taub Der Anteil tauber Hunde war damit insgesamt nur bei Dalmatinern hoher und wurde nur bei der einseitigen Taubheit noch von weissen Bullterriern ubertroffen Allerdings wurden im Rahmen dieser Studie auch Hunde untersucht die von ihren Besitzern wegen des schon vorliegenden Verdachts der Taubheit vorgestellt wurden 27 30 Das Ergebnis wurde in einer Auswertung von zwischen 1996 und 2008 gesammeltem Datenmaterial der University of Queensland Australien mit etwa 900 Australian Cattle Dogs bestatigt Hier waren 7 5 der Hunde einseitig und 3 3 beidseitig taub und in dieser Studie wurden Hunde ausgeschlossen die von ihren Haltern wegen des Verdachts auf Taubheit zur Untersuchung vorgestellt worden waren Diese Studie liess keinen Zusammenhang zwischen Fellfarbe und Taubheit beim Australian Cattle Dog erkennen Die Erkrankung tritt allerdings haufiger bei Hunden ohne Maske oder ohne dunkle Pigmentflecken auf dem Korper auf und Hundinnen konnen haufiger als Ruden betroffen sein 31 Huftdysplasie Bearbeiten Die Huftdysplasie HD kommt beim Cattle Dog vor Die Orthopedic Foundation for Animals OFA fand bei 3511 Hunden 4 5 exzellente und 15 5 dysplastische Huftgelenke In der Rangfolge der am haufigsten von HD betroffenen Rassen steht er damit auf Platz 62 von 168 untersuchten Rassen 32 Andere Erbkrankheiten Bearbeiten Eine Anzahl weiterer erblicher Erkrankungen wurden bislang fur den Australian Cattle Dog beschrieben darunter eine erbliche degenerative Nervenerkrankung Polioencephalomyelopathie 33 und Canine Ceroid Lipofuszinose 34 Daruber hinaus besteht eine Neigung zu einer genetisch bedingten Schwache des Aufhangeapparates der Augenlinse und damit zu einer Linsenverlagerung eventuell mit sekundarem Grunen Star Zum Nachweis dieser Augenerkrankung gibt es einen Gentest 35 Erbkrankheiten und Rassehund Verbande Bearbeiten Der gultige Rassestandard der Federation Cynologique Internationale nennt als disqualifizierende Fehler von Australian Cattle Dogs auf Ausstellungen aggressives oder ubermassig angstliches Verhalten und deutlich gezeigte korperliche oder verhaltensmassige Anomalien In Bezug auf erbliche Taubheit und Blindheit oder andere Erbkrankheiten des Australian Cattle Dog soweit sie nur als Anlage vorhanden sind macht der Standard keine Angaben ein negativer Gentest auf die Anlage fur die Progressive Retinaatrophie oder ein Test auf Taubheit ist auf internationaler Ebene keine Voraussetzung fur die Zuchtzulassung Allerdings verlangen verschiedene nationale Zuchtverbande vor einer Zuchtzulassung Tests auf diese Krankheiten so in Deutschland der Schweiz Grossbritannien und Australien 36 37 Literatur BearbeitenRichard G Beauchamp Australian Cattle Dogs Everything About Purchase Care Nutrition Breeding Behavior and Training Barrons Educational Series Hauppauge NY 2007 ISBN 978 0 7641 3649 8 Katherine Buetow The Australian Cattle Dog An Owner s Guide to a happy Pet Howell Book House New York NY 1998 ISBN 0 87605 446 7 Noreen R Clark A dog called Blue The Australian Cattle Dog and the Australian Stumpy Tail Cattle Dog 1840 2000 WriteLight Blackheath NSW Australien 2003 ISBN 978 0 9581934 3 6 Standardwerk Cheryl Ann Edwards Australian Cattle Dogs Old Timers C A Edwards Heathcote N S W 1995 ISBN 0 646 20813 6 Angela Goode Working Dogs Stories from all around Australia ABC Books Sydney 1993 ISBN 0 7333 0327 7 John Holmes Mary Holmes The Complete Australian Cattle Dogs Maxwell Macmillan International New York NY u a 1993 ISBN 0 87605 014 3 A J Bert Howard Halls Heelers In Russell Mackenzie 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wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www brs ub ruhr uni bochum de abgerufen am 27 August 2013 Elaine A Ostrander Francis Galibert und Donald F Patterson Canine genetics comes of Age In Trends in Genetics vol 16 Nr 3 2000 doi 10 1016 S0168 9525 99 01958 7 S 117 124 Konrad Kohler Elke Guenther und Eberhart Zrenner Tiermodelle in der Retinitis pigmentosa Forschung In Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde vol 211 1997 ISSN 0023 2165 S 84 93 Simon Petersen Jones Advances in the molecular understanding of canine retinal diseases In Journal of Small Animal Practice vol 46 2005 ISSN 0022 4510 S 371 380 Online PDF 345 kB abgerufen am 27 August 2013 C Richard Dorn Canine Breed Specific Risks of Frequently Diagnosed Diseases Unveroffentlicht Columbus OH 2002 Online PDF 180 kB abgerufen am 27 August 2013 Sheila Crispin Hereditary eye disease and the BVA KC ISDS Eye 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