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Die Aula Carolina ist ein unter Denkmalschutz stehendes Gebaude das sowohl fur schulische Versammlungen als auch fur offentliche Kulturveranstaltungen zur Verfugung steht Sie befindet sich am sudlichen Ende der Pontstrasse im Zentrum von Aachen Die zum namengebenden Kaiser Karls Gymnasium gehorige Aula ist die ehemalige Kirche St Katharina des fruheren Klosters der Augustiner Eremiten Augustinerkloster um 1750 Kupferstich von Johann Matthias SteidlinAussenansichtInnenraum wahrend einer AusstellungGeschichte BearbeitenDer Bau wird im 13 Jahrhundert erstmals erwahnt Etwa um 1275 kamen Augustiner von Maastricht nach Aachen wo man ihnen eine bereits vorhandene baufallige Kapelle nebst kleinem Wohnhaus ubergab Sie bauten die Kapelle zur Klosterkirche um Daruber hinaus erwarben sie weitere benachbarte zwischen der heutigen Pont und der Kockerillstrasse befindliche Grundstucksflachen um darauf ein neues Kloster errichten zu konnen Schliesslich war es Karl IV der anlasslich seiner Kronung zum Konig des Heiligen Romischen Reichs 1351 mit einer Stiftung den Bau des Klosters unterstutzte Zu den Besitztumern des Klosters kamen im 15 Jahrhundert Anteile an Landereien in der Aachener Heide hinzu darunter am Schellartshof und am Gut Hebscheid in Lichtenbusch Bis auf notwendige Ausbesserungen und zeitgemasse Modernisierungen blieben Kloster und Kirche bis zum grossen Stadtbrand von Aachen im Jahr 1656 im Zuge dessen die Gebaude massiv beschadigt wurden erhalten Obwohl der Stadtrat anfangs 100 Reichstaler und 1666 noch einmal 600 Rheinische Gulden sowie die Bereitstellung von 25 000 Ziegeln zum Bau beigetragen hatte vergingen noch weitere Jahre bis erst am 11 Mai 1663 der Grundstein verlegt werden konnte und im Jahr 1671 der Chor der Klosterkirche soweit intakt war dass dort ab 1671 wieder Messen provisorisch abgehalten werden konnten Gemass den Franziskaner Annalen fand schliesslich die offizielle Weihe am 30 Juli 1687 durch den Weihbischof des Bistums Luttich Jean Antoine Blavier statt Ende des 17 Jahrhunderts erlitten dann die Klostergebaude erneut einen grossen Schaden die ein Erdbeben am 18 September 1692 verursacht hatte und die Gebaude mussten teilweise durch Neubauten ersetzt werden Der Kirchturm verlor bei diesem Beben seine Standfestigkeit brach drei Monate spater auseinander und musste erneuert werden Bei einem zweiten Erdbeben am 19 August 1730 brach das Gewolbe der Kirche zusammen und verursachte schwere Schaden an der Inneneinrichtung der Kirche Diesem folgte schliesslich am 18 Februar 1756 ein drittes Erdbeben bei dem der noch vom letzten Vorfall baufallige Turm endgultig zerbrach und die Steinfigur der hl Katharina aus dem Giebel brach Auch diesmal sorgten Spenden des Stadtrates dafur dass alle Schaden so weit wie moglich behoben werden konnten Wahrend der spateren franzosischen Besatzungszeit von 1794 bis 1814 wurden im Rahmen der Sakularisation durch Konsularbeschluss vom 9 Juni 1802 alle Kloster aufgehoben wodurch auch die ehemalige St Katharinen Kirche und die Klosteranlagen fur andere Zwecke eingesetzt wurden Ein Jahr spater genehmigte der franzosische Prafekt Alexandre Mechin in den vormaligen Klostergebauden die Grundung einer Sekundarschule nach franzosischem Vorbild die mit dem aufgelosten Gymnasium Marianum des Jesuitenordens der aufgelosten Jesuiten Kommunitat Aachen zusammengelegt wurde das 1888 in Kaiser Karls Gymnasium umbenannt wurde Die bis dahin geschlossene St Katharina Kirche durfte am 2 Dezember 1805 mit einem Gottesdienst als Aula Carolina fur Schulfeierlichkeiten wieder geoffnet werden und erhielt zu diesem Zweck von Bischof Marc Antoine Berdolet zwei Glocken aus der Aachener Salvatorkirche und weiteres Mobiliar geschenkt Die Kirche wurde jedoch erst im Jahre 1827 endgultig fur gemeinsame regulare Schulgottesdienste fur das jetzt Koniglich Preussische Gymnasium freigegeben Fur die Unterhaltung der Aula wurde ein Kirchenvorstand eingesetzt an dem sich auch die Gymnasialklassen beteiligten Weitere bauliche Veranderungen der Aula fanden zunachst noch in den 1850er Jahren statt bei der nach Planen von Friedrich Joseph Ark ein Binnenchor und neue Sakristeiraume eingerichtet wurden sowie in den 1880er Jahren als der Aachener Maler Franz Wirth im inneren Bereich die Aula farbig ausmalte Nachdem zu Beginn des 20 Jahrhunderts die Klostergebaude selbst wegen Baufalligkeit endgultig abgerissen werden mussten entstand bis 1906 auf dem Platz des abgebrochenen Klosterquadrums das heutige Schulgebaude Im Zweiten Weltkrieg wurde die Aula massiv zerstort und erst 1980 wieder vollstandig nach altem Vorbild aber fur heutige Zwecke aufgebaut und unter Denkmalschutz gestellt Heute erinnern die nach dem Orden benannte Strasse Augustinerbach obwohl dort der Johannisbach durchfliesst und die Augustinergasse in Aachen sowie der Augustinerwald mit dem Augustinerweg bei Grune Eiche an das Augustinerkloster in Aachen Die Aula besitzt eine Grundflache von 570 m und dient an Schultagen bis 17 00 Uhr dem Kaiser Karls Gymnasium fur Unterrichts und Sportveranstaltungen zudem wird sie auch fur externe Veranstaltungen besonders fur klassische Konzerte Empfange Vortrage Theatervorstellungen Lesungen und Ausstellungen genutzt Alljahrlich am Antikriegstag dem 1 September wird in der Aula Carolina der Aachener Friedenspreis verliehen Literatur BearbeitenChristian Quix Beitrage zur Geschichte der Stadt Aachen und ihrer Umgebung Bd 2 Jacob Anton Mayer Aachen 1838 S 46 Paul Clemen Aachener Stadtkloster und ihre Geschichte In Karl Faimonville u a Die Denkmaler der Stadt Aachen Bd II Die Kirchen der Stadt Aachen Dusseldorf 1922Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augustinerkloster Aachen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbeschreibung mit Bild50 777027777778 6 0829722222222 Koordinaten 50 46 37 3 N 6 4 58 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aula Carolina amp oldid 225694639