www.wikidata.de-de.nina.az
Die Augusteische Liebeselegie ist eine der lateinischen Literatur spezifische Unterart der Elegien dichtung Ihr Name ruhrt daher dass sie ihre kurze Blute in der Regierungszeit des Kaisers Augustus 27 v Chr 14 n Chr hatte und ihr Themenschwerpunkt die Liebe war anders als bei den griechischen Elegien Ihr charakteristisches Versmass ist das elegische Distichon also eine Kombination aus Hexameter und Pentameter Entstehungsgeschichte BearbeitenElegische Dichtung gab es schon bei den Griechen Im 7 Jahrhundert v Chr schrieben Kallinos Tyrtaios und Archilochos Elegien wenig spater Solon und Mimnermos Solon moglicherweise auch erst spater Bei ihnen waren die Themen breit gestreut Aufruf zum Kampf Krieg Frieden politische Ereignisse Eros Tod Lebensgenuss und philosophische Ideen waren die wichtigsten Im 3 Jahrhundert v Chr also in hellenistischer Zeit lebte Kallimachos der grossen Einfluss auf die romischen Dichter hatte und dessen Aitia Ursachen Geschichten in elegischen Distichen verfasst sind Erst in den Handen der romischen Dichter konzentrierte sich die elegische Dichtung auf das Thema Liebe Der erste romische Elegiendichter war Gallus Von ihm sind nur wenige Fragmente erhalten sie zeigen bereits die Charakteristika die die Elegien der spateren Dichter auszeichneten Allerdings ist in der Forschung die Echtheit dieser Fragmente noch umstritten Die drei grossen Elegiker Roms waren Properz Tibull und Ovid Ihre elegischen Werke sind erhalten in den Ausgaben Tibulls finden sich zusatzlich noch zwei Gedichtbucher deren Echtheit zweifelhaft ist Charakteristika BearbeitenIn einer Gesellschaft in welcher ein freier vornehmer Mann seine Lebensaufgabe in der Politik oder beim Militar suchte war ein Ruckzug ins Private und eine Konzentration auf die Liebe ungewohnlich Vielleicht begunstigten die gesellschaftlichen Umbruche in den letzten Jahrzehnten vor der Zeitenwende diese Tendenz Drei Merkmale charakterisieren die Augusteische Liebeselegie Liebe als Dauerzustand foedus aeternum Der Liebende strebt mit seiner Geliebten ein eheahnliches Verhaltnis an es handelt sich daher nicht um ein erotisches kurzlebiges Abenteuer sondern um die wahre Liebe Oft taucht das Motiv auf dass die Geliebte anwesend ist wenn der Liebende krank oder alt und grau im Sterben liegt Liebe als Lebensform militia amoris Der Liebende stellt seine Tatigkeit seinen Alltag und seine Beschaftigung gleichwertig neben das Leben eines Politikers oder Soldaten Er wunscht sich dass sein Platz in der Gesellschaft ebenso akzeptiert wird Die Eroberung der Geliebten ist fur den Liebenden auch eine Art Krieg wobei die Schilderung der Eroberung haufig Bilder aus dem militarischen Bereich aufnimmt Liebe als Sklavendienst servitium amoris Der Liebende unterwirft sich seiner Geliebten die er oft als Herrin domina anredet und das obwohl er gesellschaftlich hoher steht als die zumeist aus der Freigelassenenschicht stammende Frau Unverkennbar ist der provozierende Charakter der elegischen Dichtung Ein Leben fur die Liebe gar eine Unterordnung unter die Frau waren fur einen Romer aus der Oberschicht vollig undenkbar gewesen Wir durfen annehmen dass diese Dichtung auf den antiken gebildeten Leser zumindest teilweise seltsam wirken musste da sich der Ich Sprecher ahnlich unpassend oder ungeschickt verhalt wie Figuren aus der Komodie Diese Nahe wird auch dadurch unterstrichen dass in Elegie und Komodie gleiche Typen auftreten wie z B die Kupplerin oder der Rivale Literatur BearbeitenMichael von Albrecht Geschichte der Romischen Literatur Von Andronicus bis Boethius Mit Berucksichtigung ihrer Bedeutung fur die Neuzeit dtv 30099 Band 1 2 bearbeitete Auflage Deutsche Taschenbuch Verlag Munchen 1997 ISBN 3 423 30099 X Niklas Holzberg Die Romische Liebeselegie Eine Einfuhrung 2 vollig uberarbeitete Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 534 15041 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augusteische Liebeselegie amp oldid 233088476