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August Friedrich Gustl Kubizek geboren am 3 August 1888 in Linz gestorben am 23 Oktober 1956 in Eferding war ein osterreichischer Musiker und Freund Adolf Hitlers wahrend seiner Linzer und Wiener Zeit 1904 1908 August Kubizek 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung fur die historische Forschung 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAugust Kubizek begann nach dem Besuch der Burgerschule im vaterlichen Betrieb in Linz eine Lehre als Tapezierer Er war in den Jahren 1904 bis 1908 mit Hitler der etwa 9 Monate junger war als Kubizek befreundet wobei vor allem die gemeinsame Liebe zu der Musik Richard Wagners als Band zwischen den beiden diente 1 Laut Kubizeks Memoiren gelang es dem jungen Hitler im Fruhjahr 1908 Kubizeks Vater davon zu uberzeugen seinen Sohn am Konservatorium in Wien Musik studieren zu lassen Zuvor hatte der Vater starke Bedenken gegen die Uberlegungen seines Sohnes gehabt seine musikalischen Neigungen zum Beruf zu machen und es vorgezogen ihn etwas Praktisches lernen zu lassen Kubizek berichtet als einziger Zeuge von Hitlers einseitiger Zuneigung zu Stefanie Isak die er zu heiraten beabsichtigte tatsachlich aber nie ansprach 2 In Wien lebten Hitler und Kubizek einige Monate lang zusammen in einem Zimmer bei der Tschechin Maria Zakreys zur Untermiete Wahrend Kubizek im Herbst 1908 acht Wochen lang Militardienst im osterreichischen Heer leistete zog Hitler aus dem gemeinsamen Zimmer aus ohne eine Nachricht uber seinen Verbleib zu hinterlassen Von Oktober 1912 bis 1914 arbeitete Kubizek als zweiter Kapellmeister am Stadttheater in Marburg an der Drau Danach nahm er bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil Nach dem Krieg arbeitete Kubizek als Kapellmeister in Wien und von 1920 bis 1945 als Stadtamtsleiter und Kapellmeister der Stadtkapelle des Musikvereins Eferding Oberosterreich Am 1 August 1914 heiratete Kubizek Anna Funke eine Geigerin aus Wien Aus der Ehe gingen drei Sohne hervor der Komponist Augustin 1918 2009 Rudolf 1923 2017 und Karl Maria 1925 1995 1933 gratulierte Kubizek Hitler anlasslich seiner Ernennung zum Reichskanzler Im April 1938 kam es zu einem erneuten Zusammentreffen zwischen Hitler und Kubizek in Linz 1939 und 1940 war Kubizek als personlicher Gast Hitlers zu den Wagner Festspielen in Bayreuth eingeladen wobei er den Auffuhrungen gemeinsam mit Hitler beiwohnte Am 21 Februar 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1 April aufgenommen Mitgliedsnummer 7 963 823 3 Nach Kriegsende wurde Kubizek wegen seiner privaten Beziehung zu Hitler verhaftet Er verbrachte 16 Monate im Anhaltelager Glasenbach und wurde mehrfach verhort Seine Erinnerungen und die Hitlerbriefe uberdauerten in einer Mauer seines Wohnhauses in Eferding Bedeutung fur die historische Forschung BearbeitenIm Jahr 1953 veroffentlichte er als Zeitzeuge ein Buch uber seine Jugendfreundschaft mit Adolf Hitler 4 Einige Historiker ziehen manches davon aufgrund fehlender Zeugen und Belege in Zweifel Nach dem Erscheinen von Franz Jetzingers Buch Hitlers Jugend Phantasien Lugen und die Wahrheit 1956 in dem der Autor heftigst gegen Kubizek polemisiert und unter anderem ausfuhrt dass 90 von Kubizeks Aussagen in dessen Buch erstunken und erlogen seien und dies mit aufwendigen Beweisfuhrungen zu untermauern versuchte galt Kubizek in der historischen Hitler Forschung lange Zeit als ein wenig verlasslicher Zeuge So finden sich zahlreiche Irrtumer Jetzingers bei der Beurteilung Kubizeks u a auch bei Werner Maser und Joachim Fest wieder Die neuere Forschung so z B Brigitte Hamann schatzt Kubizek als einen im Grossen und Ganzen glaubwurdigen Zeugen ein und halt den Grossteil seiner Aussagen fur wahr Angezweifelt wird in der Forschung lediglich die von Kubizek schon fur die Wiener Zeit behauptete antisemitische Einstellung Hitlers die sich in keiner anderen Quelle uber diesen Zeitraum findet und durch Hitlers Freundschaft zu judischen Mitbewohnern wahrend seiner Zeit im Wiener Mannerwohnheim in der Meldemannstrasse wie etwa Josef Neumann oder Siegfried Loffner fragwurdig erscheint Als falsch galt sehr lange insbesondere Kubizeks Erinnerung Hitler sei 1908 dem Antisemitenbund beigetreten und habe ihn Kubizek gleich mit angemeldet Hamann vermutete dass Kubizek hier versucht habe seinen eigenen selbstandigen Eintritt in den Bund in spateren Jahren nachtraglich Hitler zuzuschreiben und um der Glaubwurdigkeit willen versucht habe bereits den fruhen Hitler als Antisemiten erscheinen zu lassen Christian Rapp konnte jedoch nachweisen dass es diesen Bund der Antisemiten tatsachlich gab vgl die von ihm mitkuratierte Ausstellung uber den jungen Hitler im Museum Niederosterreich 29 Februar 2020 bis 9 August 2020 5 Schriften BearbeitenAdolf Hitler mein Jugendfreund Leopold Stocker Verlag Graz 1953 9 Auflage 2002 ISBN 978 3 7020 0971 7 Literatur BearbeitenBrigitte Hamann Hitlers Wien Lehrjahre eines Diktators Piper Munchen 1996 ISBN 3 492 03598 1 Ian Kershaw Hitler 1889 1936 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Munchen 1998 ISBN 3 421 05131 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Kubizek im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kubizek S 7 19 August Kubizek Adolf Hitler mein Jugendfreund Leopold Stocker Verlag Graz 1953 9 Auflage 2002 ISBN 978 3 7020 0971 7 S 64 74 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 23741183 Zwei einfache Menschen Artikel vom 7 Oktober 1953 auf Spiegel Online Radiokolleg Der junge Hitler O1 9 05 9 30 Uhr ca ab Minute 9 14 Uhr Normdaten Person GND 118567373 lobid OGND AKS LCCN n89646123 NDL 01004085 VIAF 10330226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kubizek AugustALTERNATIVNAMEN Kubizek August Friedrich vollstandiger Name Kubizek Gustl Spitzname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Musiker und Freund Adolf Hitlers wahrend seiner Linzer und Wiener Zeit 1904 1908 GEBURTSDATUM 3 August 1888GEBURTSORT Linz OsterreichSTERBEDATUM 23 Oktober 1956STERBEORT Eferding Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Kubizek amp oldid 238740136