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Artemi Werkolski auch Artjomi Werkolski russisch Artemij Verkolskij 1532 in Werkola Russland 6 Juli 1545 ebenda ist ein russisch orthodoxer Heiliger Er wurde 1619 heiliggesprochen Ikone Artemis eines unbekannten Kunstlers 18 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Hagiologium 2 Rezeption 3 Gedenktag 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHagiologium BearbeitenDie Hagiographie Werkolskis entstand im fruhen 17 Jahrhundert die im Laufe der Zeit zu 85 handschriftlichen Manuskriptseiten anwuchs 1 Zahlreiche Fassungen davon sind bekannt Demnach war Artemi Sohn von Kosma und Apollinarija einer glaubigen Bauernfamilie aus dem Dorf Werkola etwa zweihundert Kilometer sudostlich der Kleinstadt Pinega flussaufwarts am Oberlauf der gleichnamigen Pinega Seine Charaktereigenschaften wurden wohlwollend mit gehorsam sanftmutig und fleissig beschrieben Mit 13 Lebensjahren war er mit seinem Vater gerade dabei ein Feld zu rechen als ein Gewitter aufzog und ein Blitz den Jungen erschlug In ihrem unwissenden aber strengen Volksglauben hielten die Dorfbewohner den plotzlichen Tod fur eine Strafe Gottes fur geheime Sunden Gemass dem slawischen Totenkult Naw glaubte man dass auf tragische Art und fruhzeitig ums Leben Gekommene keine Totenruhe fanden in die Welt der Lebenden zuruckkehrten und ihre Existenz auf der Erde als mythische Wesen fortsetzten Weil sie durch das Geschehen in Zweifel uber die religiose Wertung dieses Todes gekommen waren 2 bestatteten sie den Leichnam nicht sondern legten ihn auf der anderen Uferseite des Flusses in einer Lichtung eines Kiefernwaldes ab bedeckten ihn mit Reisig und Asten und umzaunten die Statte Wie eine Legende erzahlt entdeckte 28 Jahre spater ein Diakon der Kirche des Heiligen Nikolaus beim Pilzesammeln durch Zufall die Umzaunung und fand den Leichnam des Jungen vollig unversehrt und ohne jegliche Verwesungsspuren vor Die Leiche Artemis wurde daraufhin in der Dorfkirche aufgebahrt V tom godu popusheniem Bozhiim v Dvinskom krayu rasprostranilas zlokachestvennaya lihoradka Mnogie umirali ot etoj tyazhkoj bolezni osobenno zhenshiny i deti Zabolel nedugom etim i syn Verkolskogo selyanina Kallinika V silnoj skorbi Kallinik molilsya ob iscelenii syna potom poshel v cerkov prilozhilsya ko grobu pravednogo Artemiya i vzyav beresty pokryvavtej netlennye moshi ego s veroyu privesil ee k krestu na grudi umiravshogo syna Bolnoj vyzdorovel Obradovannyj Kallinik rasskazal o tom vsem svoim odnoselchanam kotorye s radostiyu sobralis v cerkvi svyatitelya Nikolaya i nachali pet molebny i tvorit pamyat po pravednom otroke Artemie I umiloserdilsya Gospod nad rabami Svoimi lihoradka v toj strane skoro prekratilas In diesem Jahr brach durch die Gnade Gottes im Gebiet der Nordlichen Dwina ein bosartiges Fieber aus Viele starben an dieser schweren Krankheit vor allem Frauen und Kinder Der Sohn des Bauern Kallinik aus Werkola erkrankte ebenfalls an dieser Krankheit In grosser Trauer betete Kallinik um die Heilung seines Sohnes ging dann in die Kirche begab sich zum Grab des rechtschaffenen Artemi und nahm die Birkenrinde die seine unverganglichen Reliquien bedeckte und hangte sie im Glauben an das Kreuz auf die Brust seines sterbenden Sohnes Der kranke Junge erholte sich Erfreut erzahlte Kallinik es allen Mitbewohnern des Dorfes die sich voller Freude in der Kirche des Heiligen Nikolaus versammelten und begannen Psalmen zu singen und fur den rechtschaffenen Jungen Artemi zu beten Und der Herr hatte Erbarmen mit seinen Dienern Das Fieber in jenem Land horte bald auf 3 Zahlreiche Wunderheilungen wurden daraufhin im Zusammenhang mit der Anwesenheit Artemis dokumentiert Eine erste schriftliche Aufzeichnung gab es 1584 Mehrere Ikonen wurden auf die alten Bretter seines Sarges gemalt Schnell verbreiteten sich die Heilungsgeschichten in den umliegenden Gemeinden 1610 wurde der Leichnam Artemis in einen speziellen Schrein umgebettet und 1619 vom Nowgoroder Metropolit zu einer Zeit gesegnet in der die etablierte Volksverehrung den Leichnam bereits vereinnahmt hatte 1648 wurde das orthodoxe Artemi Werkolski Kloster an der Stelle errichtet an der das Kind 28 Jahre gelegen hatte nachdem dort 1635 zunachst eine Kapelle zu seinen Ehren gebaut worden war Am 17 November 1649 wurde der Korper Artemis in das Kloster uberfuhrt das schnell ein beliebter Pilgerort wurde und wuchs weil Ertrage erwirtschaftet werden konnten 1695 zerstorte ein Feuer einen Grossteil des Gebaudes der Reliquienschrein blieb jedoch wundersamerweise unversehrt Man vermutete dass sich der Deckenputz durch die Hitze loste und das Feuer erstickte bevor es sich bis zu dem Schrein ausbreiten konnte Knapp 90 Jahre spater am 9 Dezember 1789 zerstorte ein weiteres Feuer die Kirche und abermals wurde die Reliquie verschont und anschliessend an eine andere Statte verbracht Erst 1806 konnte eine neue diesmal aus Stein erbaute Kirche mit zwei Seitenkapellen neue Ruhestatte fur Artemi werden 1920 offnete man erstmals Artemis Sarg Der Befund ist heute umstritten Es gibt Quellen die behaupten man hatte eine Mischung aus Ziegelsteinbrockchen und Nageln darin gefunden nach anderen Quellen wurde das Kloster mit der Machtergreifung der Bolschewiki aufgelost und der Leichnam entwendet er gilt seitdem als verschwunden Rezeption BearbeitenDas Wunder um Artemi Werkolski das zu seiner Heiligsprechung fuhrte fallt in die Fruhzeit der Christianisierung in dieser Region Teile des alten Volksglaubens waren bei der Landbevolkerung noch prasent Vorchristliche Glaubensvorstellungen waren nach Je A Ryschowa noch weit verbreitet und werden auf die Lebenswirklichkeit gespiegelt 1 Die Kanonisierung Artemis steht in einem umfangreichen Kanon ahnlicher Hagiographien jener Zeit Georgi P Fedotow nennt mehrere teils furstliche vor allem sehr junge unschuldige Kinder deren Schicksale eines gewaltsamen Todes sich aufgrund ihres unerklarlichen fruhzeitigen Opfertodes dem Martyrertum anboten 2 Kindermartyrer waren in diesen Glaubenswelten popular und wurden spater als selbstlose sozialistische Helden in den 1920er und 1930er Jahren zu zentralen Grundungs und Opfermythen des Sowjetsystems 4 stilisiert Im sudostlichen Verwaltungsbezirk von Moskau gibt es seit 2015 am Rande eines grossen offentlichen Spiel und Freizeitgelandes eine Kapelle die seinen Namen tragt 5 Gedenktag BearbeitenDer Gedenktag Artemi Werkolskis ist der 13 Junijul 23 Junigreg und der 10 Oktoberjul 20 Oktobergreg Literatur BearbeitenPravednogo Artemiya Verkolskogo chudotvorca In Zhitiya Svyatyh na russkom yazyke izlozhennye po rukovodstvu chetih minej Sv Dimitriya Rostovskogo s dopolneniyami primechaniyami i izobrazheniyami svyatyh 2 Buch Oktober 1992 S 462 467 abgerufen am 16 Juni 2021 russisch Nachdruck der Ausgabe von 1902 wiedergegeben auf orthlib ru Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Artemi Werkolski Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b Je A Ryschowa Die Geschichte des Lebens von Antonius von Siysk und die nordrussische Hagiographie der zweiten Halfte von 16 Jahrhunderts Sankt Petersburg 1993 a b Georgi P Fedotow Heilige Manner und Frauen im alten Russland pdf 172 kB In Stimme der Orthodoxie 1992 S 19 23 abgerufen am 16 Juni 2021 Pravednogo Artemiya Verkolskogo chudotvorca In Zhitiya Svyatyh na russkom yazyke izlozhennye po rukovodstvu chetih minej Sv Dimitriya Rostovskogo s dopolneniyami primechaniyami i izobrazheniyami svyatyh 2 Buch Oktober 1992 S 462 467 abgerufen am 16 Juni 2021 russisch Nachdruck der Ausgabe von 1902 wiedergegeben auf orthlib ru Franziska Thun Hohenstein Pawlik Morosow ein sowjetischer Helden Pionier Zur medialen Konstruktion eines sozialistischen Kindermartyrers pdf 5 2 MB In Grenzganger der Religionskulturen Kulturwissenschaftliche Beitrage zu Gegenwart und Geschichte der Martyrer Hrsg von Silvia Horsch und Martin Treml Wilhelm Fink Verlag Munchen 2011 S 315 abgerufen am 16 Juni 2021 ISBN 978 3 7705 5076 0 hram chasovnya Tempel Kapelle auf Google Maps Normdaten Person GND 1070204595 lobid OGND AKS VIAF 118160310474658300001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werkolski ArtemiALTERNATIVNAMEN Werkolski Artjomi Verkolskij Artemij russisch KURZBESCHREIBUNG russisch orthodoxer HeiligerGEBURTSDATUM 1532GEBURTSORT WerkolaSTERBEDATUM 6 Juli 1545STERBEORT Werkola Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artemi Werkolski amp oldid 227884313