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Arnold Rudolf Herdlitczka 6 April 1896 in Budapest 15 August 1984 in Salzburg war ein osterreichischer Rechtswissenschaftler Er wirkte von 1935 bis 1967 als Professor fur Romisches Recht und burgerliches Recht an der Universitat Innsbruck mit politisch bedingter Unterbrechung von 1939 bis 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArnold Rudolf Herdlitczka der Sohn des Offiziers Arnold Herdlitczka besuchte das Akademische Gymnasium in Wien I Nach der Matura 1914 trat er im November 1914 die Offizierslaufbahn bei der Artillerie an Im Ersten Weltkrieg nahm er an den Feldzugen in den Karpaten in Montenegro und Albanien teil Er diente bei den Luftfahrttruppen und wurde mehrfach ausgezeichnet Im April 1919 verliess er das Militar und nahm ein Studium an der Technischen Universitat Wien auf 1921 wechselte er an die Juristische Fakultat der Universitat Wien Nach der 1925 erfolgten Promotion zum Dr iur legte Herdlitczka die Prufung fur den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst ab und arbeitete anschliessend bis Marz 1935 als Bibliothekar an der Osterreichischen Nationalbibliothek Wahrend dieser Zeit beschaftigte er sich intensiv mit dem romischen Recht und habilitierte sich auch fur dieses Fach im Sommersemester 1931 bei Friedrich von Woess Bereits 1934 erhielt Herdlitczka einen Ruf an die Universitat Innsbruck wo er zum 1 April 1935 zum ausserordentlichen Professor der Rechts und Staatswissenschaften ernannt wurde In seiner Antrittsvorlesung im Jahr 1936 wurdigte er die Bedeutung des Christentums fur die europaische Rechtsentwicklung Im Kollegium gewann Herdlitczka solche Anerkennung dass die Professoren ihn bereits 1937 zum Ordinarius vorschlugen Dieser Aufstieg wie die akademische Laufbahn insgesamt wurde Herdlitczka nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich verwehrt Den Nationalsozialisten war er politisch missliebig vor allem wegen seiner Antrittsvorlesung Der Reichskommissar fur die Wiedervereinigung Osterreichs teilte ihm am 9 November 1939 mit dass er zum Monatsende in den Ruhestand versetzt werde Gegen diese Massnahme legte Herdlitczka Protest ein Er richtete einen Rekurs an das Innenministerium und erreichte damit dass er rechtmassig zum 1 Marz 1940 in den Ruhestand versetzt wurde Damit war Herdlitcka aus der Universitat ausgeschlossen Der Dekan Adolf Gunther beantragte am 10 Januar 1940 seine Neueinstellung jedoch ohne Erfolg Herdlitczka arbeitete ab Mai 1941 als Bankbeamter bei einer Bauspar Kreditgesellschaft Im Mai 1945 unmittelbar nach der Befreiung Tirols lud der Rektor K Brunner Herdlitczka ein seine Lehrtatigkeit wieder aufzunehmen Seine Ernennung zum Ordinarius die von der Fakultat befurwortet wurde kam erst 1948 zustande Die Fakultat hatte die Ernennung am 5 November 1945 beim Staatskommissar fur unmittelbare Bundesangelegenheiten im Lande Tirol beantragt Bereits drei Tage spater entsprach der Kommissar dem Antrag aber das bald darauf errichtete Bundesministerium fur Unterricht erkannte die Ernennung vorerst nicht an An der Universitat kam Herdlitczka durch sein Ansehen zu hohen Ehren 1947 wurde er zum Senator gewahlt 1948 zum Dekan 1951 erneut zum Senator 1953 erneut zum Dekan 1955 zum Rektor und 1964 zum dritten Mal zum Senator und 1965 wiederum zum Dekan 1967 wurde er im Alter von 72 Jahren emeritiert vertrat aber seinen Lehrstuhl noch bis zur Neubesetzung und wirkte anschliessend noch bis 1971 als Honorarprofessor an der Universitat Salzburg Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KOStV Aargau Wien seit 1915 KOHV Leopoldina Innsbruck seit 1945 und AV Austria Innsbruck seit 1946 im OCV Leistungen BearbeitenHerdlitczka beschaftigte sich seit seinem Studium mit dem romischen Recht zu dem er in den 30er Jahren mehrere grundlegende Studien veroffentlichte In den 1940er Jahren verfasste er ein dreibandiges Lehrbuch des romischen Rechts Als Spezialist fur Rechtsvergleiche qualifizierte er sich auch fur das geltende Recht Ab 1946 gab er mit Godehard Josef Ebers und Franz Gschnitzer die Zeitschrift fur osterreichisches Recht und vergleichende Rechtswissenschaft heraus Seit den 1930er Jahren behinderte ihn ein Augenleiden aus dem Ersten Weltkrieg bei seiner wissenschaftlichen Arbeit spater kam dazu seine Tatigkeit in der Universitatsverwaltung Fur seine Lebensleistung wurde Herdlitczka von mehreren Seiten ausgezeichnet 1968 verlieh ihm der Bundesprasident das Grosse Silberne Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1 zu seinem 75 Geburtstag erschien eine Festschrift Literatur BearbeitenWolfgang Waldstein In memoriam Arnold Rudolf Herdlitczka In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band 102 1985 S 796 803 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Arnold Herdlitczka im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Aufstellung aller durch den Bundesprasidenten verliehenen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich ab 1952 PDF 6 9 MB Normdaten Person GND 129189642 lobid OGND AKS VIAF 112813007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herdlitczka ArnoldALTERNATIVNAMEN Herdlitczka Arnold Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 6 April 1896GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 15 August 1984STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnold Herdlitczka amp oldid 229320867