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Dieser Artikel beschreibt das Verkehrsflugzeug Armstrong Whitworth Argosy von 1926 fur das Frachtflugzeug mit Doppelleitwerk von 1959 siehe Armstrong Whitworth Argosy Armstrong Whitworth A W 154 Argosy war ein dreimotoriges britisches Doppeldecker Verkehrsflugzeug das im Jahre 1926 zum ersten Mal flog und bis Ende 1935 sowohl auf Strecken in Europa als auch in Afrika eingesetzt wurde Mit ihr wurde am 1 Mai 1927 von Imperial Airways der weltweit erste mit Namen bezeichnete luxuriose Flugdienst Silver Wing mit einem Flugbegleiter und einer Bar zwischen London und Paris eroffnet Die letzte Argosy wurde 1936 ausser Dienst gestellt und verschrottet Das Flugzeug war zu seiner Zeit nicht unter der Herstellerbezeichnung A W 154 sondern gemeinhin als Argosy bekannt 1 Diese optisch nicht unbedingt sehr ansprechende und langsame Maschine galt andererseits jedoch als sehr sicheres Passagierflugzeug Armstrong Whitworth A W 154Armstrong Whitworth A W 154 Argosy Mk I 1926 Typ Doppeldecker VerkehrsflugzeugEntwurfsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichHersteller Armstrong WhitworthErstflug Fruhjahr 1926Indienststellung 1926Stuckzahl 7Argosy der Fluggesellschaft Imperial Airways Budapest 1930Argosy von United Airways etwa 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Argosy Mk I 1 3 Argosy Mk II 1 4 Ende der Laufbahn 2 Beschreibung 3 Varianten 4 Betreiber 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Nach ihrer Grundung am 1 April 1924 ubernahm die britische Fluggesellschaft Imperial Airways von ihren Vorgangergesellschaften hauptsachlich Daimler Airway eine Flugzeug Flotte in der sich eine beachtliche Anzahl einmotoriger Flugzeuge von De Havilland befand Gleich zu Beginn beschloss das neue Luftfahrtunternehmen kunftig nur noch mehrmotorige Flugzeugtypen anzuschaffen und brachte damit zum Ausdruck dass fur dieses die Flugsicherheit die vorrangigste Stellung einnahm Daraufhin begann die britische Flugzeugindustrie mit der Entwicklung entsprechender Maschinen Diese neue Beschaffungspolitik kam erstmals mit den mehrmotorigen Entwurfen der Armstrong Whitworth A W 154 Argosy sowie der De Havilland DH 66 Hercules zur Anwendung Die Argosy war das erste Produkt von Armstrong Whitworth auf dem Verkehrsflugzeugmarkt Dieses Flugzeugmuster wurde speziell fur uberseeische Teilstucke der Empire Routen von Imperial Airways entwickelt von dem die Fluggesellschaft insgesamt sieben Maschinen erwarb Argosy Mk I Bearbeiten Als erste Argosy hatte im Fruhjahr 1926 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G EBLF ihren Erstflug sie stammte aus einer Vorserie von drei Maschinen Sie erhielt spater den Namen City of Glasgow und wurde im folgenden September 1926 an die Fluggesellschaft abgeliefert Die Maschinen dieser ersten Serie wurden als Argosy Mk I bezeichnet auch Argosy I Die Argosy besass zwar ein wenig schmeichelhaftes Aussehen sollte sich jedoch als zwar langsames aber sehr sicheres Verkehrsflugzeug erweisen Die Argosy wurde zu Beginn auf Strecken in Europa und spater bis nach Sudafrika eingesetzt wobei alle Maschinen nach beruhmten Stadten benannt waren Das zweite Flugzeug G EBLO City of Birmingham kam schon vor Indienststellung der erstgebauten Argosy am 5 August 1926 auf der Prestige Route London Paris 2 zum Einsatz Spater wurde das Flugzeugmuster probeweise auf Strecken nach Basel Brussel Koln und Thessaloniki eingesetzt Die dritte Argosy G EBOZ erhielt bei Imperial Airways den Namen City of Wellington spater City of Arundel verkehrte zu Beginn ebenfalls im europaischen Raum spater um 1930 temporar vorwiegend auf Strecken in Afrika und Kleinasien und ab Ende 1931 zusammen mit G EBLO wieder auf dem europaischen Streckennetz Die ersten drei als Argosy Mk I bezeichneten Flugzeuge waren vom Antrieb her mit drei Armstrong Siddeley Jaguar III 14 Zylinder Doppelsternmotoren ohne Aufladung mit je 385 PS ca 280 kW ausgerustet Diese Triebwerke galten als erprobt und erwiesen sich auch in der Argosy als sehr zuverlassig Am 1 Mai 1927 eroffnete Imperial Airways mit Argosy Flugzeugen eine luxuriose Flugverbindung von London nach Paris die weltweit erstmals einen Namen Silver Wing Silberne Schwinge trug und bei der ein Flugbegleiter mit an Bord war Hierfur wurden die beiden hinteren Passagiersitze entfernt und eine Bar eingebaut Erste so eingesetzte Maschine war die G EBLO City of Birmingham Ein Flug von London nach Paris dauerte etwa 1 Stunde und 20 Minuten Argosy Mk II Bearbeiten Im ersten Halbjahr 1929 erhielt die Fluggesellschaft das zweite Baulos von vier Argosy Flugzeugen die als Argosy Mk II auch Argosy II bezeichnet wurden Sie waren mit drei verbesserten Armstrong Siddeley Jaguar IVA Doppelsternmotoren mit Reduktionsgetriebe mit einer Leistung von jeweils 420 PS ca 310 kW und Townend Haubenringen ausgerustet die in konischen Gondeln untergebracht waren Zur Verbesserung der Stabilitat erhielten die Tragflachen Handley Page Schlitze feste Vorflugel bzw Slots und die Passagierzahl konnte auf bis zu 28 in enger Bestuhlung fur Europa Dienste gesteigert werden Bei den drei Maschinen handelte es sich um G AACH City of Edinburgh G AACI City of Liverpool und G AACH City of Manchester Als vierte Maschine kam spater noch G AAEJ City of Coventry hinzu 1930 wurden alle Argosy I durch Motorumrustung auf den Standard der Argosy II gebracht Zwei dieser Maschinen beflogen in Ubersee die Teilstrecke Kairo Khartoum der Sudafrikalinie G EBLO musste im Juni 1931 nach einer Notlandung in Assuan Agypten wegen Totalschadens abgeschrieben werden zuvor war bereits G AACH in Croydon bei London im April 1931 bei einem Ausbildungsflug verungluckt und dabei zerstort worden In beiden Fallen blieben alle Insassen unverletzt G EBLF flog dann als Ersatz fur G EBLO aber Ende 1931 wurde diese Maschine zusammen mit G EBOZ wieder auf europaischen Strecken eingesetzt Im Marz 1933 ereignete sich noch ein Argosy Unfall als G AACI uber Dixmude Belgien Feuer fing und absturzte wobei die gesamte dreikopfige Besatzung wie auch alle 12 Passagiere ums Leben kamen 3 Insgesamt gesehen gab es nur diesen einen todlichen Unfall mit der Argosy Im selben Jahr 1933 tauchten auf den europaischen Hauptstrecken Trunk Routes schon die neuen viermotorigen Handley Page H P 42 Heracles H P 42W auf und die vier verbliebenen Argosy wurden Ende 1934 bei Imperial Airways ausser Dienst gestellt Eine Argosy wurde Anfang des folgenden Jahres an United Airways verkauft Ende der Laufbahn Bearbeiten Im Jahre 1935 wurden drei von vier verbliebenen Flugzeugen abgewrackt die vierte folgte im Spatsommer 1936 nachdem sie fur die kurze Zeit von etwas uber einem Jahr bei United Airways die Anfang 1936 in British Airways umfirmierte in Blackpool fur Vergnugungsfluge zum Einsatz kam Beschreibung BearbeitenAlle Argosy Flugzeuge waren als grosse verstrebte Doppeldecker ausgefuhrt und verfugten uber ein Dreifach Leitwerk ebenfalls mit zwei Ebenen sowie einem festen Heckrad Fahrwerk ohne Verkleidungen Die Auslegung als Doppeldecker mit grossen Tragflachen sorgte einerseits wegen der niedrigen Flachenbelastung bzw den grossen Steuerflachen fur gute Flugeigenschaften und gute Steuerbarkeit verursachte jedoch zusammen mit den in der ersten Serie nicht verkleideten Doppelsternmotoren ohne Aufladung vom Typ Armstrong Siddeley Jaguar III mit 385 PS spater Armstrong Siddeley Jaguar IVA mit 420 PS und einem Townend Haubenring ausgerustet sowie dem festen Fahrwerk einen betrachtlichen Luftwiderstand Dieser sogenannte eingebaute Gegenwind machte die Argosy zu einem Flugzeug mit eher bescheidenen Flugleistungen sowohl die Hochstgeschwindigkeit mit 177 km h als auch die Steigleistung waren ausgesprochen gering Die zweikopfige Besatzung aus Kommandant und Copilot Navigator sass nebeneinander in einem offenen Cockpit die durchgangige geschlossene Kabine fasste bis zu 20 Passagiere in der zweiten Serie bis zu 28 in enger Bestuhlung speziell fur Europa Dienste Im Rumpfhinterteil waren eine Toilette und der Gepackraum untergebracht Die Farbgebung der Argosys bei Imperial Airways war anfangs ab 1926 elfenbein mit konigsblau abgesetzten Kanten und zum Teil auch die Motorgondeln die Frontverkleidung hinter dem mittleren Sternmotor war meist silber bis chromfarben gehalten manchmal aber auch in elfenbein wie der restliche Rumpf Spater ab etwa 1931 waren vor allem die in Europa eingesetzten Maschinen dunkelblau mit mittelgrau abgesetzten Tragflachen Varianten BearbeitenArgosy Mk I drei Doppelsternmotoren Armstrong Siddeley Jaguar III mit 385 PS ca 280 kW spater auf Jaguar IVA Motoren umgerustet 3 gebaut Argosy Mk II drei Doppelsternmotoren Armstrong Siddeley Jaguar IVA mit 420 PS ca 310 kW 4 gebautBetreiber BearbeitenDie Armstrong Siddeley Argosy wurde nur von Fluggesellschaften aus Grossbritannien geflogen Imperial Airways United Airways spater British Airways diese hat keinerlei Verbindung mit der modernen British Airways Technische Daten Bearbeiten nbsp DreiseitenrissKenngrosse Argosy Mk I Argosy Mk IIBesatzung 2Passagiere 18 20 18 28Lange 20 07 mSpannweite 27 63 mHohe 6 05 mFlugelflache 176 m Leermasse 5495 kgmax Startmasse 8164 kgReisegeschwindigkeit 145 km hHochstgeschwindigkeit 177 km h 110 ml 96 kn Dienstgipfelhohe 4000 mReichweite 530 km 652 kmTriebwerke drei 14 Zylinder Doppelsternmotoren Armstrong Siddeley Jaguar III drei 14 Zylinder Doppelsternmotoren Armstrong Siddeley Jaguar IVALeistung 3 385 PS ca 280 kW 3 420 PS ca 310 kW Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Armstrong Whitworth Argosy AW 154 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild der ersten AW Argosy 1926 uber London und Farbtafel einer weiteren in spaterer Farbgebung franzosisch Bilder von der Kabine der AW Argosy in Versionen fur Europa und Afrika franzosisch Farbtafel der ersten gebauten Maschine Argosy Mk I G EBLF 1926 Kunstlerische Darstellung einer Argosy Mk I der Imperial Airways G EBLF Kunstlerische Darstellung einer Argosy Mk I der Imperial Airways in der fruhen FarbgebungEinzelnachweise Bearbeiten The Armstrong Whitworth Argosy In Flight August 5 1926 Flight 5 August 1926 abgerufen am 16 Juni 2023 englisch M J H Taylor Hrsg Jane s Encyclopedia of Aircraft Jane s Publishing Company 1980 A J Jackson British Civil Aircraft since 1919 Volume 1 2nd Edition Putnam amp Co 1973 ISBN 0 370 10006 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armstrong Whitworth A W 154 amp oldid 237133508