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Der Argentinische Kampfuchs Lycalopex griseus Syn Pseudalopex griseus auch Patagonischer Fuchs Grauer AndenfuchsoderChilla genannt tritt in den Ebenen der Pampas in einigen Wusten und niedrigen Bergen Sudamerikas auf Er gehort zu den Echten Hunden Argentinischer KampfuchsArgentinischer Kampfuchs Lycalopex griseus SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia Familie Hunde Canidae Tribus Echte Hunde Canini Gattung LycalopexArt Argentinischer KampfuchsWissenschaftlicher NameLycalopex griseus Gray 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Taxonomie 2 Merkmale 3 Verbreitung 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 6 Argentinischer Kampfuchs und Menschen 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksTaxonomie BearbeitenDer Argentinische Kampfuchs wird mit funf anderen Arten in der Gattung Lycalopex gefuhrt 1 Die verwandtschaftlichen Verhaltnisse innerhalb der Gattung und zu anderen sudamerikanischen Wildhunden sind noch nicht vollstandig erforscht Fruher wurde z B der Darwin Fuchs Lycalopex fulvipes als Unterart oder Inselpopulation des Argentinischen Kampfuchses angesehen Einzelne genetische Studien lassen vermuten dass die Art mit dem Pampasfuchs Lycalopex gymnocercus identisch ist 2 Die verschiedenen Veroffentlichungen unterscheiden zwischen keinen 1 und bis vier Unterarten L g maullinicus Nordchile I bis IX Region L g domeykoanus Argentinien und Chile VIII bis XI Region L g griseus sudwestliches Verbreitungsgebiet in Argentinien L g gracillis monteswuste in Argentinien Hybridisierung in den Uberlappungsgebieten ist recht haufig 3 Merkmale BearbeitenErwachsene Tiere erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 50 bis 66 cm zu der ein 12 bis 35 cm langer Schwanz kommt Das Gewicht variiert zwischen 2 5 und 4 0 kg Im ausseren Erscheinungsbild ahnelt die Art den eigentlichen Fuchsen Vulpes fallt aber durch seine erstaunlich grossen 7 5 bis 8 0 cm langen Ohren auf Die Pelzfarbe variiert zwischen hellgrau und hellbraun wobei die Unterseite heller ist 2 Die Zahnformel ist 3 3 1 1 4 4 2 3 42 3 Verbreitung Bearbeiten nbsp Geographisches Verbreitungsgebiet nbsp Argentinischer Kampfuchs auf der Halbinsel Valdes Argentinien Der Argentinische Kampfuchs ist auf beiden Seiten der Anden in Chile und Argentinien verbreitet Meldungen uber Vorkommen in Peru gelten als unsicher Im Norden erreicht er etwa 17 sudlicher Breite Die Klimatischen Bedingungen im Verbreitungsgebiet sind sehr unterschiedlich so auch in der Atacamawuste von Chile mit weniger als 2 mm Regen im Jahr und einer mittleren Jahrestemperatur von 22 C aber auch in feuchten sudlichen Regenwaldern mit 2000 mm Niederschlag mittlere Jahrestemperatur 12 C 3 aber auch in offenen trockenen Landschaften wie Steppen Pampas und nicht zu trockenem Buschland Matorral kommt aber auch in Waldern vor sowie auf Feuerland wo die mittlere Jahrestemperatur etwa 7 C betragt Man findet ihn oft in tieferen Lagen als den Andenschakal Lycalopex culpaeus Es wurden jedoch schon Exemplare in 4 000 Meter Hohe gesichtet 4 Der Argentinische Kampfuchs wurde in einigen Regionen Sudamerikas gezielt eingefuhrt So setzte man ihn 1951 in Feuerland aus um der dort herrschenden Kaninchenplage Herr zu werden 4 Die Einfuhrung dieser Art wirkte sich allerdings negativ auf den Bestand der Rotkopfgans aus Diese zu den Halbgansen zahlende Art ist die seltenste unter den Spiegelgansen Ihr Bestandsruckgang wird unter anderem auf die Ausbreitung des Argentinischen Kampfuchses zuruckgefuhrt 5 Lebensweise BearbeitenDieser Wildhund ernahrt sich von kleineren Saugetieren Vogeln Insekten und Reptilien die er am Boden uberrascht Er frisst auch Fruchte sowie Aas und reisst gelegentlich Lammer Bei den Fruchten kommen die Arten Prosopanche americana Cryptocarya alba und Lithraea caustica verstarkt als Nahrungsquellen vor Das Verhalten bei der Nahrungssuche ist vom Beutetier oder der Pflanzenart abhangig Meist jagen die Tiere allein doch gelegentlich wurden auch 4 bis 5 Exemplare gemeinsam bei der Jagd beobachtet Hier handelte es sich vermutlich um ein Elternpaar mit dem fast ausgewachsenen Nachwuchs Die Jagd erfolgt meist in der Nacht doch wenn die meisten Beutetiere am Tag aktiv sind kann sich der Argentinische Kampfuchs anpassen 2 Fortpflanzung BearbeitenEs wird angenommen dass beide Geschlechter etwa mit einem Jahr geschlechtsreif werden 3 Mannchen und Weibchen bilden meist monogame Paare die sich ausserhalb der Paarungszeit selten treffen Manchmal hilft ein weiteres Weibchen bei der Jungtieraufzucht und selten paart sich ein Mannchen mit zwei Weibchen Gewohnlich haben die Paare 0 2 bis 2 9 km grosse Reviere die gegen fremde Artgenossen verteidigt werden 2 Allgemein erfolgt die Paarung im August und September Nach einer Trachtigkeit von 53 bis 58 Tagen werden im Oktober vier bis sechs Junge geboren Die Geburt findet in einem Unterschlupf statt der nicht selbst gegraben wird sondern ein naturlicher Hohlraum oder eine durch Menschen geschaffene Anlage wie ein Durchlass unter einem Weg ist Die ersten drei bis vier Tage nach der Geburt bleibt das Weibchen im Bau und erhalt Nahrung vom Mannchen Danach werden die Jungtiere etwa paritatisch von beiden Geschlechtern betreut Nach etwa einem Monat macht der Nachwuchs kurze Ausfluge und nach funf bis sechs Monaten werden die Eltern verlassen Die Geschlechtsreife tritt vermutlich nach einem Jahr ein doch dieser Wert ist nicht gesichert 2 Argentinische Kampfuchse haben eigentlich keine naturlichen Feinde nur in Einzelfallen wurden Exemplare von Pumas und Andenschakalen getotet 2 Das Durchschnittsalter in der Natur ist unbekannt Tiere im Zoo von Santiago de Chile Zoologico Nacional de Chile wurden etwa funf Jahre alt 2 Argentinischer Kampfuchs und Menschen BearbeitenDa dieser Wildhund von Bauern als Rauber von kleineren Haustieren angesehen wird wird er geschossen oder in Fallen gefangen Bis in die 1980er Jahre gab es eine umfassende Jagd auf die Art als Pelztier In alteren Berichten ist die Rede von 700 000 bis 1 200 000 Kampfuchsfellen die zwischen 1976 und 1979 fur etwa 39 US Dollar pro Stuck verkauft wurden Es ist jedoch unklar ob bei diesen Angaben ubertrieben wurde oder ob dabei auch andere sudamerikanische Wildhunde eingerechnet wurden Bis 1986 sank der Export auf etwa 100 000 bis 300 000 Felle pro Jahr die hauptsachlich nach Deutschland gelangten Um 1990 lag der Export bei etwa 33 000 Fellen Danach gab es wieder eine leichte Zunahme aufgrund gesteigerter Nachfrage aus Russland Auch fur die letzten Werte gilt dass sie teilweise andere Arten der Gattung Lycalopex betreffen 2 Die IUCN betrachtet den Gesamtbestand der Art als stabil und listet den Argentinischen Kampfuchs auch wegen des grossen Verbreitungsgebiets als nicht gefahrdet Least Concern 4 Allerdings ist er in den argentinischen Provinzen Mendoza Entre Rios Catamarca und San Luis gesetzlich geschutzt ebenso die Bestande in Chile ausgenommen Feuerland 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wilson amp Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Lycalopex englisch online a b c d e f g h Claudio Sillero Zubiri Michael Hoffmann David Whyte Macdonald Canids Foxes Wolves Jackals and Dogs PDF 9 9 MB IUCN 2004 S 56 63 abgerufen am 24 Januar 2012 a b c d e Mauro Lucherini Wilde Hunde Hrsg Udo Ganslosser Claudio Silleo Zubiri Band Filander Verlag 2006 ISBN 3 930831 63 5 Grauer Andenfuchs oder Chilla S 155 ff a b c Lycalopex griseus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von Jimenez et al 2008 Abgerufen am 28 Januar 2012 Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 854645 9 S 419Literatur BearbeitenHelmut Lingen Grosses Lexikon der Tiere Lingen Koln 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Argentinischer Kampfuchs Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Argentinischer Kampfuchs amp oldid 226817024