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Der Tettnanger Wald ist ein Waldgebiet und ein gleichnamiges Landschaftsschutzgebiet auf dem Gebiet der Stadt Tettnang sowie der Gemeinden Eriskirch Kressbronn und Langenargen im baden wurttembergischen Bodenseekreis Landschaftsschutzgebiet Tettnanger Wald beim Wanderparkplatz Hagenbuchen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name und Geschichte 2 1 Historische Berichte 3 Nutzung 4 Freizeit und Tourismus 4 1 Wanderwege 5 Schutzgebiete 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Tettnanger Wald umschliesst ein Gebiet zwischen den Langenargener Ortsteilen Bierkeller Oberdorf Tuniswald den zu Eriskirch gehorenden Ortsteilen Moos Schlatt Mariabrunn Schussenreute und Braitenrain den Tettnanger Ortsteilen Kau Hagenbuchen Reutenen Neuhausle Tannau und Laimnau sowie dem Kressbronner Ortsteil Giessenbrucke In Nordost Sudwest Richtung Tuniswald Tannau erstreckt sich das Gebiet uber etwa neun Kilometer in Nordwest Sudost Richtung Kau Giessenbrucke rund 4 6 Kilometer Die hochste Erhebung ist der Argenhardter Kopf mit einer Hohe von 549 m u NN Name und Geschichte BearbeitenEin fruherer Name der noch aus der Zeit der Zugehorigkeit zum Schweizer Herrschaftsgebiet auf der gegenuberliegenden Seeseite gehort lautet Argenhardt oder Argenhard wobei Hard das mittelhochdeutsche Wort fur Wald ist und der Wortteil Argen den gleichnamigen Fluss unweit des Waldes meint dessen Namen gemeinsame Wurzeln mit dem schweizerischen Aargau hat Dieser Begriff ist noch heute im Namen einer kleinen Ansiedlung die auf eine ehemalige Zelle der Paulinereremiten zuruckgeht prasent Anderen Quellen zufolge soll es sogar zwei benachbarte wenn auch kleine Zellen im Tettnanger Wald gegeben haben Diese sind das Paulinerkloster oder die Obere Zelle Waldbruder 1355 1359 Pauliner Eremiten 1359 1652 wie heute noch zu sehen und das Waldbruderhaus oder die Untere Zelle Waldbruder um 1291 bis etwa 1425 aber heute nicht mehr lokalisierbar 1 Das Hauptstaatsarchiv Stuttgart fasst die Geschichte des Paulineransiedlung 1359 1736 auf Basis von Findmitteln unter der Ziffer B 365 wie folgt zusammen Das 1359 errichtete Paulinereremitenkloster Argenhardt wurde seit 1598 von dem Paulinereremitenkloster Langnau aus verwaltet 1672 diesem eingegliedert und 1786 mit ihm aufgehoben 2 Des Weiteren sind Archivalien aus Argenhardt angefuhrt die 1835 vom bayerischen Reichsarchiv in Munchen extradiert worden sind Argenhardt ist heute eine kleine Ansammlung von landwirtschaftlichen Wohn und Stallgebauden umgeben von Obst und Weidewiesen gelegen in einem Talkessel der von Wald umstanden ist Die einzige Zufahrt zum Ort von unwegsamen Feldwegen abgesehen fuhrt von einem Abzweig der alten Tettnanger Landstrasse uber langere Strecke parallel zur B467 die den Tettnanger Wald durchschneidet mit Einstieg bei Tettnang am Gasthof Gruner Baum in Reutenen oder am Ort Giessenbrucke an der Argen unweit des ehemaligen heute verlandeten Wasserschlosses Giessen im Kressbronner Ortsteil Giessen Seit 1963 findet im Tettnanger Wald ein umfangreicher Kiesabbau statt Historische Berichte Bearbeiten In der Beschreibung des historischen Oberamts Tettnang findet sich folgende Passage 6 Besonders benannte Bezirkegibt es nicht wenn wir nicht etwa den Argenhard hieher nehmen wollen einen grossen Waldbezirk zwischen Langenargen Oberdorf Laimnau Tannau Tettnang und Mariabronn jetzt Tettnanger Wald genannt 3 Im Weiteren wird die folgende Geschichte fur das Kloster Langnau und das darin bald eingebundene Argenhardt aufgeschlusselt 13 Gemeinde Langnau Im Jahr 1389 vertauschte der Abt Walter von Schaffhausen das Priorat Anm von Langenargen mit allen dazu gehorigen Leuten Gutern und Gulten an den Grafen Heinrich von Montfort Tettnang und dessen Sohn Rudolph Herrn zu Scheer gegen die Leute und Guter zu Frickenweiler und Hunoldsweiler Das Benedictiner Priorat wurde nun aufgehoben und Graf Heinrich und seine beiden Sohne Rudolph und Wilhelm stifteten dagegen ein neues selbstandiges Kloster das sie mit den Gutern des vorigen und der Pfarrei Hiltensweiler den Paulinern der obern Zelle zu Argenhard s Argenh am 24 April 1405 unter der Bedingung ubergaben dass der Orden daselbst immer 5 Priester halte und den jedesmaligen Inhaber der Grafschaft Tettnang als seinen Vogt anerkenne Papst Gregor XII bestatigte 1406 die Stiftung Die Besitzungen des Kl vermehrten sich durch Schenkungen und Kaufe zwar erlitt dasselbe manche Unbilden insbesondere im Bauernkrieg 1525 von den eigenen Klosterunterthanen an deren Spitze der Pfarrer von Esseratsweiler stand und ebenso im dreissigjahrigen Krieg wo es eine Zeit lang ganz verlassen war doch erholte es sich immer wieder Das Kloster stand unter Montfortischer Hoheit ubte jedoch vertragsmassig in seinen Besitzungen sowohl das Collectationsrecht als die Niedergerichtsbarkeit aus Die Besitzungen umfassten den grossten Theil des jetzigen Gemeindebezirks Langnau sodann verschiedene Guter und Gefalle in fremdherrschaftlichen Orten Bei der Aufhebung des Klosters wurde sein Vermogen einschliesslich von 7520 fl Anm Gulden Capitalien zu 99 310 fl berechnet Das ganze Vermogen wurde zu dem Ostr Religionsfonds eingezogen Die Klostergebaude nebst dem eigenthumlichen Klosterhof Bauhof genannt wurden mit Ausnahme der Kirche Anm lt Kontext in Hiltensweiler und eines Flugels von dem Kloster fur 13 800 fl verkauft 4 Zur Oberen Zelle in Argenhardt gehorte auch eine eigene Kapelle die als Bauwerk noch heute erhalten ist Nach der Aufhebung des Klosters Langnau 1786 87 wurde der Argenhardter Hof als Erbpachtgut verkauft und 1829 in zwei Teile getrennt Das Schiff der Kapelle wurde zu Stall und Scheuer der Chor zu einem Wohnhaus umgebaut In den heutigen Umbauten sind das ehemalige zweistockige Hauptgebaude und die Kapelle mit halbrundem Chorschluss noch erkennbar ELMAR L KUHN 5 Im Werk Geographisches statistisch topographisches Lexikon von Schwaben Ulm 1791 findet sich die folgende Erwahnung Argenhard Eremitenkloster in der Grafschaft Tettnang das aber wahrscheinlich jezt aufgehoben ist 6 Das Werk selbst bezeichnet sich indirekt als unvollstandig da sowohl das Bistum Augsburg und einige Ritterkantone ihren Experten verboten hatten zum Werk bei zu tragen Das Koniglich wurttembergisches Hof und Staatshandbuch 1828 listet Argenhard im Kapitel D Bezirks und Ortsverwaltung IV Donau Kreis 12 Oberamt Tettnang auf Seite 431 in der Rubrik 20 Tannau als einen Hof mit einer Einwohnerzahl von 3 7 Nutzung Bearbeiten nbsp Geowanderweg Blick in das ToteislochDie Bewaldung besteht uberwiegend aus einer Mischung zwischen Fichten Kiefern und Buchen Waldentwicklungstyp sog Bodenseetyp wobei Tannen Larchen Eichen und andere heimische Baumarten beigemischt sind Wildbestand ist gegeben Ein massiger Forstbetrieb wird praktiziert Der Boden des Gebiets weist starke eiszeitliche Kiesmengen auf An einzelnen Punkten wurde bzw wird Abbau betrieben Freizeit und Tourismus BearbeitenDer Wald selbst dient der Bevolkerung als Wandergebiet vorgelagerte Waldparkplatze beim Tettnanger Ortsteil Schaferhof bei Hagenbuchen und andere Stellen erleichtern den Einstieg Rastpunkte und Erlebniseinrichtungen in Form eines Trimm dich Pfads sind in verschiedene Pflegestadien vorhanden Auch unter Mountainbikern ist der Wald bekannt unter anderem wird auch ein Fliegerdenkmal erwahnt 8 Wanderwege Bearbeiten Durch den Tettnanger Wald verlauft unter anderem der ostliche von Brochenzell uber die Tettnanger Stadtmitte herfuhrende Zweig des Oberschwabischen Jakobwegs dessen Ziel nach Durchquerung der Kressbronner Ortsteile Giessenbrucke Atlashofen und Gattnau die St Jakobus Kapelle im bayerischen Nonnenhorn ist Der Geowanderweg Tettnang ist ein geologischer Lehrpfad im Tettnanger Wald An zehn Stationen werden dem Wanderer interessante Einblicke in die geologischen Schichten des Tettnanger Waldes gezeigt Der im Juni 2008 eingeweihte Weg ist Teil des Oberschwabischen Geoinformationsnetzwerks Hauptartikel Geowanderweg TettnangSchutzgebiete Bearbeiten nbsp Das NSG Birkenweiher nach der FruhjahrsmahdDas Landschaftsschutzgebiet Tettnanger Wald mit Hochwacht Kruntenbuhl Reichenbuhl Argenhardter Kopf Schoos und Steilrand des Argentales an dem Schwandenbogen wurde am 19 September 1954 verordnet und unter der LSG Nummer 4 35 021 mit insgesamt 701 Hektar gefuhrt Es ist damit ein Nachbar zu den klimahistorisch bedeutsamen ebenfalls landschaftsschutzlich bedachten Gebiet Eiszeitliche Rander des Argentals mit Argenaue LSG Nr 4 35 040 1 621 ha Innerhalb des Tettnanger Walds liegt das Naturschutzgebiet Birkenweiher Siehe auch BearbeitenListe der Landschaftsschutzgebiete in Baden Wurttemberg Liste der Schutzgebiete in TettnangWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tettnanger Wald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronologie des Klosters Langnau mit Erwahnungen von Argenhardt Geschichte von Oberlangnau mit Grundungsinfos zu Argenhardt Kurzgeschichte des Klosters bei Habsburg net Urkundenregesten des Staatsarchivs des Kantons Zurich Tilgungsurkunde 7983 vom 27 August 1436 der Prior und Konvent im Argenhard als Inkasso Treuhander PDF Datei 2 17 MB Bundnis 90 Grune Tettnang Geschichte des Sonntagsfahrverbots auf der alten Tettnanger Landstrasse Argenhardt bei Tettnang Bild von Wolfram Gimple Bilder vom Tettnanger WaldEinzelnachweise Bearbeiten Kloster BW Agenhard Landesarchiv Baden Wurttemberg Memento des Originals vom 23 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot maja bsz bw de Paulineransiedlung Hauptarchiv Stuttgart Beschreibung des Oberamts Tettnang Kapitel A 1 Wikisource Beschreibung des Oberamts Tettnang Kapitel B 13 Wikisource Elmar L Kuhn uber Argenhardt Kloster BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Memento des Originals vom 4 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass 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