www.wikidata.de-de.nina.az
Die Arbeiterkolonie Schederhof war eine fruhe Arbeitersiedlung sudwestlich der Kruppschen Gussstahlfabrik 1872 bis 1873 durch die Firma Krupp ab 1903 Friedrich Krupp AG fur ihre Arbeiter errichtet lag sie bis zur Eingemeindung zur Stadt Essen im Jahr 1901 auf Holsterhauser Gebiet das bis dahin zur Burgermeisterei Altendorf gehorte Arbeiterkolonie Schederhof auf einer Ubersichtskarte der Burgermeisterei Altendorf aus dem Jahre 1898 im Massstab 1 5000 im Nordosten schliesst sich die Krupp Gussstahlfabrik im hier nicht dargestellten Stadtbezirk Essen anSpielplatz der Kolonie sudlich der heutigen Schederhofstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Kolonie Schederhof 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1704 fiel der Schederhof mit 25 Morgen Land durch ein Erbe an den romisch katholischen Frauenorden Augustiner Chorfrauen B M V Der Hof wurde 1864 an Krupp verkauft 1 Anfang der 1860er Jahre sah sich Alfred Krupp genotigt fur seine stetig steigende Zahl von Arbeitern seiner rasch expandierenden Gussstahlfabrik auf dem Gelande des heutigen Krupp Gurtels selbst Wohnraum zu schaffen Eine sich zuspitzende Wohnungsnot in Essen resultierte aus Zuwanderungen von Arbeitskraften fur die kruppsche Industrie aber auch den aufstrebenden Bergbau in der Region Daraufhin richtete Alfred Krupp ein firmeninternes Bauburo unter der Leitung des Regierungsbaumeisters Gustav Kraemer ein Die Arbeiterkolonie Schederhof gehorte zu den ersten wohnungsbaulichen Aktivitaten der Firma Krupp die mit der Errichtung zweier so genannter Meisterhauser in den Jahren 1861 1862 und der Arbeiterkolonie Alt Westend 1863 begann und nach dem Ende der Grunderzeit 1874 nach dem Bau der Kolonien Nordhof Schederhof Baumhof und Kronenberg aus finanziellen Grunden eingestellt wurde Erst um 1891 begannen unter Friedrich Alfred Krupp neue Aktivitaten des kruppschen Wohnungsbaus in neuem Massstab mit den Siedlungen Alfredshof und Altenhof Die Kolonie Schederhof BearbeitenDie durch den leitenden Architekten im kruppschen Bauburo Julius Rasch der auch zuletzt die Bauleitung der Villa Hugel innehatte und Alfred Krupp entwickelte Arbeiterkolonie breitete sich auf einem eigens dafur erworbenen Gelande sudlich der Kolonie Westend und sudlich des Bahndamms der Bergisch Markischen Eisenbahnstrecke aus Damit lag sie wenige hundert Meter von der Gussstahlfabrik entfernt welche mithilfe einer Unterfuhrung durch den Bahndamm erreicht werden konnte Zunachst wurde aufgrund hochster Wohnungsnot in den beiden Jahren 1872 und 1873 der westliche Teil der Kolonie in einfacher Fachwerkbauweise errichtet Die 70 Gebaude boten zusammen 280 Wohnungen zu zwei Raumen also vier Wohnungen pro Haus Sie wurden auch als Baracken bezeichnet Im Essener Stadtplan aus dem Jahre 1920 sind die Baracken bereits nicht mehr verzeichnet 2 Zwischen Sommer 1872 und Ende 1873 kamen 82 Sechsfamilienhauser mit zusammen 492 Wohnungen hinzu welche aus zwei oder drei Raumen bestanden Im Gegensatz zu den Vorgangerkolonien und den westlichen Baracken Hausern waren hier die Mehrzahl der Wohnungen grosser und mit Toilette versehen Der grosste Wohnbereich befand sich in dem Bereich zwischen der Wilhelmstrasse der heutigen Schederhofstrasse und der Bahnstrecke Es handelte sich um parallele bis zu dreigeschossige Hauserzeilen in bis zu funf Reihen Diese Reihen wurden etwa mittig durch einen von Baumen gesaumten Marktplatz unterbrochen auf dem ab 1881 mit Genehmigung der Regierung des Deutschen Kaiserreiches ein Wochenmarkt die Kruppsche Konsumanstalt abgehalten wurde 3 Letztlich hatte die Kolonie Schederhof insgesamt 772 Mietwohnungen Alle Gemeinschaftseinrichtungen die umfangreichsten im bisherigen kruppschen Wohnungsbau lagen uberwiegend sudlich der Wilhelmstrasse Dazu gehorten eine evangelische Schule die katholische Volksschule Holsterhausen III eine Haushaltsschule eine Apotheke ein Junggesellenheim sowie ein Postamt Die Kruppsche Konsumanstalt ein Verkaufsgeschaft fur Werksangehorige besass zudem eine Schlachterei eine Backerei einen Kohlenverkauf eine Restauration mit Kegelbahn und Aussenanlage und eine Kolonialwarenabteilung Eine weitere Neuheit im kruppschen Wohnungsbau stellten die Schrebergarten am sudlichen Ende und ein grosserer Park sudwestlich der Kolonie dar Westlich dieses Parks waren zu den Anfangen der Kolonie Schederhof 1872 zweigeschossige Fachwerkbauten mit Notwohnungen errichtet worden die eine provisorische und primitive Barackenlosung darstellten aber doch mehrere Jahrzehnte existierten Heutiger Zustand BearbeitenVon der ehemaligen Arbeiterkolonie sind keine Uberreste mehr vorhanden Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich auf dem Gelande sudlich der Schederhofstrasse das heutige Gewerbegebiet Nordlich dieser Strasse liegt jetzt das Bahnbetriebswerk Bw Essen Hbf Literatur BearbeitenDaniel Stemmrich Die Siedlung als Programm Hrsg Johann Georg Olms Verlag 1981 ISBN 978 3 487 07064 3 Boris Kretzinger Werkwohnungsbau vor 1914 Hrsg GRIN Verlag 2007 ISBN 978 3 640 14178 4 Die Kruppschen Arbeitercolonieen In Centralblatt der Bauverwaltung 20 Jahrgang 1900 S 577 579 Erster Teil urn nbn de kobv 109 opus 33925 Weblinks BearbeitenKrupp Siedlungen vom Arbeiterwohnhaus bis zur Margarethenhohe S 5 PDF Datei 580 kB abgerufen am 11 Juli 2018Einzelnachweise Bearbeiten B M V Schule Essen Geschichte Von der Grundung 1652 bis zur Sakularisation 1803 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 14 Januar 2016 Landkartenarchiv de Grieben Stadtplan Essen 1920 Memento vom 15 Januar 2016 im Internet Archive abgerufen am 14 Januar 2016 Digitalis uni Koln Consum Anstalt Seite 36 abgerufen am 11 Juli 201851 449997222222 6 995 Koordinaten 51 27 0 N 6 59 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arbeiterkolonie Schederhof amp oldid 206461150