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Anton Stingl 25 Januar 1908 in Konstanz 6 April 2000 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Gitarrist und Gitarrenpadagoge sowie Komponist und Bryologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAb 1925 erlernte Anton Stingl der Sohn eines vom Grabsteinverkauf lebenden Bildhauers autodidaktisch das Gitarrespiel zunachst mit den Gitarrelehrwerken von A Alberto und Heinrich Albert Nach Abschluss der Oberrealschule in Konstanz in deren Orchester er Kontrabass gespielt hatte studierte er von 1927 bis 1932 Mathematik Physik und Musik in Freiburg und Wien 1928 begann er Gitarre bei Jakob Ortner an der Wiener Staatsakademie fur darstellende Kunst und Musik zu studieren Sein musiktheoretisches Studium absolvierte er von 1930 bis 1933 Von 1929 bis 1933 gab er erste Gitarren Konzerte in Konstanz Freiburg und Umgebung von 1931 bis 1933 absolvierte er das Lehramtsreferendariat in Freiburg Von 1933 bis 1973 unterrichtete er am Kindergartnerinnen Jugendleiterinnenseminar in Freiburg mit Unterbrechung Bis 1942 war er Mitglied des Freiburger Kammertrios fur Alte Musik das er als vierter Mann mit der Laute unterstutzte 1934 wurde eines seiner fruhen Werke ein Trio fur Geige Bratsche und Gitarre op 8 auf Anregung des Komponisten Julius Weismann beim 64 Tonkunstlerfest in Wiesbaden uraufgefuhrt Nach Ruckstellung vom Wehrdienst 1940 1942 wegen der Teilnahme an einem Instrumentationskurs in Freiburg wahrenddem Orchestervariationen uber das Rosamunde Thema von Franz Schubert entstanden wurde Stingl 1942 als Funker zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1944 in sowjetische Kriegsgefangenschaft Nach der spaten Heimkehr Ende Oktober 1949 nahm der Berliner Gitarrist Bruno Henze sofort Kontakt zu ihm auf Dies fuhrte zu einer lebenslangen Freundschaft Stingl unterstutzte Henze bei der Herausgabe seines Lehrwerk Das Gitarrespiel und Henze veroffentlichte mit Freude viele Kompositionen Stingls in diesem Lehrwerk und weiteren Einzelausgaben 1 Auch nahm Stingl seine Unterrichts und Kompositionstatigkeit wieder auf ebenso gab er wieder Konzerte 1952 trat er in das Kleine Rundfunkorchester des Sudwestfunks SWF unter Willi Stech ein und erwarb sich daneben einen hervorragenden Ruf als Gitarrenpadagoge 1953 und 1955 begegnete Stingl dem weltbekannten Gitarristen Andres Segovia 1955 war er an der zunachst in Ermangelung eines Gitarristen um ein halbes Jahr verschobenen 2 Urauffuhrung von Pierre Boulez Le Marteau sans maitre beim internationalen Musikfest Baden Baden beteiligt die seinen internationalen Ruf begrundete der ihn zu Konzertreisen durch ganz Europa fuhrte Die Auffuhrung erschien auch als Schallplatte 1961 wurde eine erste Solo Schallplatte mit Gitarrenmusik beim Label Christophorus eingespielt 1968 begann Stingls Zusammenarbeit mit der ukrainischen Sangerin Oksana Sowiak die in gemeinsamen Schallplattenaufnahmen Ukrainische und Polnische Liebeslieder Yiddish Songs Deutsche Volkslieder Passion spanische und italienische Lieder mundete 3 Fur die Cover der spateren CD Uberspielungen steuerte Tomi Ungerer Originalzeichnungen bei Nach Auflosung des Kleinen Orchesters 1970 wurde er im Sinfonieorchester des Sudwestfunks weiterbeschaftigt 1971 erhielt er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Freiburg wo er 1976 Professor wurde 1974 erhielt Stingl das Bundesverdienstkreuz am Bande und begegnete in diesem Jahr auch Julian Bream 1980 81 musizierte er mit den Freiburger Barocksolisten Zahlreiche weitere Schallplatten und CD Aufnahmen folgen Seit 1981 ist er Ehrenmitglied der von Jorg Sommermeyer mit Sonja Prunnbauer 1948 die 1977 Stingls Nachfolgerin in Freiburg geworden war und anderen am 27 Juli 1981 als Gitarristische Gesellschaft 4 gegrundeten Gitarristischen Vereinigung Freiburg e V zur Forderung der Musikkultur um Gitarre und Laute als deren Mitglieder auch bekannte Musiker wie Mario Sicca Musikhochschule Stuttgart Hopkinson Smith Konrad Ragossnig Eugen M Dombois Konrad Junghanel Hubert Kappel und Bernard Hebb gewonnen werden konnten 5 Seit dem 25 Januar 1983 heisst die Vereinigung Internationale Gitarristische Vereinigung Freiburg e V 6 Von 1985 bis 1991 veroffentlichte Stingl mehrere Fachartikel uber Moose insbesondere epiphytische Moose Nach einer schweren Erkrankung 1991 engagierte er sich in seiner Kirchengemeinde Hl Dreifaltigkeit in Freiburg und unternahm noch im Alter von 91 Jahren eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela Nach kurzer schwerer Krankheit starb Stingl im Fruhjahr des Jahres 2000 in Freiburg Werke Auswahl BearbeitenChoralumspielungen fur Gitarre op 1 1928 Romanze fur Violine und Gitarre op 2 1930 Suite fur Gitarre op 4 1931 Trio fur Violine Bratsche und Gitarre op 8 1932 Duo fur zwei Gitarren op 12 1935 Suite fur Blockflote und Gitarre op 14a 1936 Leinewebervariationen fur Altblockflote und Gitarre op 14c 1937 Trio fur 2 Violinen und Bratsche in d 4 Satze op 18 1938 Konzert fur Flote Oboe Klarinette und Streichorchester op 19 1939 Weihnachtskantate Text K H Heinzmann fur 2 Singstimmen Blockflote in f und Gitarre Gambe ad libitum op 21 1940 Quintett G Dur fur Flote Klarinette Horn Fagott und Gitarre op 22 1941 42 Das Gleichnis K H Heinzmann Singstimme und Klavier Der Baum der Bach der Berg op 23 1942 Suite in C Dur fur 2 Gitarren op 26 1949 Spielmusik in C Dur fur 3 Gitarren op 24 1950 Es steht ein Lind in jenem Tal Kantate fur Soli Chor und Volksinstrumentenorchester op 31 1951 Missa gregoriana 3 stimmiger gemischter Chor op 33 1951 52 Psalm Lobe den Herrn meine Seele op 35 1954 30 Lehrstucke fur Gitarre op 38 1955 Wo bleibt der Trost der ganzen Welt Novalis Advents Kantate fur 3 gl Stimmen mit Orff Instrumenten op 39 1956 Notturno fur Gitarre op 41 1957 Johann Sebastian Bach Lautenmusik alte Lautenmusik fur Gitarre bearbeitet Leipzig 1957 Felix Mendelssohn Bartholdy 6 Lieder ohne Worte Fur Gitarre bearbeitet Schott Mainz Gitarren Archiv Band 453 Duo II fur 2 Gitarren op 42 1961 63 Die Geschichte vom Kommen des Herrn Advents Kantate fur Kinderchor und Orff Instrumente op 43 1963 Studien zum Lagenspiel ohne Lagenwechsel in Gitarrenbuch fur Madeleine II op 44 1964 Gitarrenbuch fur Madeleine I op 45 1965 Gotische Skizzen fur Gitarre op 47 1966 Ukrainische Rhapsodie fur Gitarre op 52 1968 mit Oksana Sowiak Ukrainische Volksweisen 17 Volkslieder fur Gesang und Gitarre Schott Mainz Edition Schott Band 6084 Messe fur Chor und Gemeinde mit Orff Instrumenten op 53 1969 Hymnus fur Chor und Gemeinde mit Orff Instrumenten op 54 1971 7 Literatur BearbeitenJoachim Bohnert Sehr notig ware es schon dass die Gitarristen uber ihre sechs Saiten weiter hinausschauen wurden Interview mit Anton Stingl In Gitarre amp Laute Band 4 1982 Heft 3 S 134 139 Jorg Sommermeyer Anton Stingl 75 Jahre In Gitarre amp Laute Band 5 1983 Heft 2 S 106 109 Peter Paffgen Der vierte Mann im Trio Anton Stingl zum 80 Geburtstag In Gitarre amp Laute Band 10 1988 Heft 1 S 52 f Francisco Herrera Enciclopedia de la Guitarra Editorial Piles Musica Valencia 2004 ISBN 84 95026 80 5 S 2595 Weblinks Bearbeitenwww anton stingl de Werke von und uber Anton Stingl im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten George Warren Ubersetzung von Rainer Stelle Berlin Das Repertoire In anton stingl de Gitarre amp Laute Nr 1 1991 S 15 17 abgerufen am 22 Mai 2021 Gitarre amp Laute Band 2 1980 Heft 5 S 12 Peter Paffgen Jesus bleibet meine Freude Das Schallplattenschaffen Anton Stingls Ein kurzer Uberblick In Gitarre amp Laute Band 10 1988 Heft 1 S 54 f Gitarre amp Laute Band 4 1982 Heft 1 S 15 Veranstaltungen der Gitarristischen Gesellschaft Freiburg e V In Gitarre amp Laute Band 5 1983 Heft 1 S 22 Gitarre amp Laute Band 5 1983 Heft 3 S 197 Werkverzeichnis Anton Stingl In Gitarre amp Laute Band 5 1983 Heft 2 S 108 f Normdaten Person GND 134531434 lobid OGND AKS LCCN no2014039080 VIAF 84984278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stingl AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Gitarreninterpret und padagogeGEBURTSDATUM 25 Januar 1908GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 6 April 2000STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Stingl amp oldid 231990758