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Anton III von Montfort 26 November 1670 in Tettnang im Argengau 12 Dezember 1733 in Salzburg war ab 1686 bis 1692 noch unter Vormundschaft seines Onkels Anton II regierender Graf zu Tettnang und Langenargen aus dem Hause Montfort Wegen der hohen Schuldenlast der Grafschaft ubertrug er 1727 seinem Sohn Graf Ernst vorzeitig die Regierungsgeschafte 1 Anton III von Montfort Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Munzfalschungsskandal 3 Nachfolge 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenAnton III von Montfort war der Sohn und Nachfolger von Johann X der durch einen Sturz vom Pferd ums Leben kam Wegen seiner ubermassigen Kunstliebe und seines Hangs zu Pracht und Verschwendung nannte ihn Johann Nepomuk Vanotti der Biograf der Montforter den wahren Feind und Verderber seiner Familie obwohl der Abstieg des Grafenhauses schon wesentlich fruher begonnen hatte Er heiratete 1693 oder 1694 in Dillingen Anna Maria 1664 1733 eine Tochter des Don Maximilian von Thun Hohenstein Fideikommissherrn zu Tetschen an der Elbe Anton hatte mit ihr zwei Sohne und eine Tochter 1 Zusammen mit seiner Gattin stiftete er dem Kapuzinerorden ein Kloster in Langenargen Im Jahr 1699 erhielt er eine Anstellung am Salzburger erzbischoflichen Hof von Anna Marias Onkel Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein Die Grafenfamilie zog nach Salzburg erwarb dort den Montforter Hof und verpachtete die Einnahmen ihrer hoch verschuldeten Grafschaft an den Oberamtmann Johann Baptist Fritz gegen eine jahrliche Zahlung von 9 000 Gulden und der Auflage die Schuldenlast zu reduzieren 2 Nach dem Ableben des Erzbischofs kehrte die Familie in ihre Grafschaft zuruck Angesichts der im Vergleich mit dem Luxus des Salzburger Hofes bescheidenen Verhaltnisse startete Graf Anton ein umfassendes Bauprojekt Hiermit wollte er seine Grafschaft seinen Standesanspruchen gemass aufwerten Er bestellte mit Christoph Gessinger den Baumeister des Neuen Meersburger Schlosses des Konstanzer Furstbischofs um in seiner Residenzstadt Tettnang in den Jahren von 1712 bis 1720 das Neue Schloss in Tettnang zu errichten nbsp Das neue Zentrum Argens zwischen Burg Argen und Kloster 1701 Pfarrkirche 1722 und Heiliggeistspital 1718 Nachdem er mit der Klosteransiedlung bereits einen ersten Schritt der Ortsaufwertung seiner Nebenresidenz Langenargen getan hatte liess er in der Achse zwischen Burg Argen und Kloster ein neues Stadtzentrum errichten Dafur wurde parallel zu den Bauarbeiten des Schlosses 1716 1718 der Neubau des Hospitals zum Heiligen Geist in Langenargen verwirklicht Direkt im Anschluss von 1718 bis 1722 liess er nach dem Abriss der alten Pfarr und Friedhofskirche St Martin die neue Pfarrkirche St Martin von Langenargen errichten Fur deren ursprunglich geplanten zwei Turme fehlte allerdings vorerst das Geld sodass erst sein Nachfolger Graf Ernst nur einen der beiden Turme sowie das reprasentative Pfarrhaus realisieren konnte Im Jahr 1719 versuchte Graf Anton vergeblich uber den Kaiser die sterblichen Uberreste des vermeintlichen Ahnheiligen Johannes von Zypern in die Pfarrkirche nach Langenargen uberfuhren zu lassen 2 Mit diesem Gesamtprojekt strebte Graf Anton eine Standeserhohung in den Reichsfurstenstand an die ihm und seiner Familie allerdings verwehrt bleiben sollte da hierfur nicht mehr der notwendige politische aber insbesondere wirtschaftliche Einfluss der Grafen gegeben war Munzfalschungsskandal BearbeitenDie Grafen von Montfort Tettnang wurden 1722 der Munzfalschung bezichtigt Sie sollen grosse Mengen des so genannten Konstanzer Ratsschillings nachgepragt haben Die Spuren fuhrten zwar zweifellos in die Langenargener Munzpragestatte aber die Grafen konnten zum Leidwesen der Konstanzer nicht zur Rechenschaft gezogen werden weil sie die Munzpragestatte verpachtet hatten Nach 1726 weitete Anton III die Munzproduktion noch weiter aus wodurch der Wert des Geldes wegen der riesigen Mengen ca 60 Mio Kreuzer Munzen in sieben Jahren und der minderwertigen Qualitat drastisch sank Als Konsequenz brach der Geldverkehr in Suddeutschland zusammen 2 Nachfolge BearbeitenAb 1727 zog Anton III seinen Sohn Graf Ernst zur Mitregierung heran Er ubersiedelte 1728 mit seiner Frau von den Montfortischen Herrschaften in der Bodenseeregion nach Salzburg in den wahrend seiner Hoftatigkeit erworbenen Montforter Hof wo sie beide 1733 verstarben 3 Im Jahr 1733 ubernahm deshalb sein Sohn Ernst die Regierungsgeschafte der wegen der enorm angestiegenen Schuldenlast kurz vor Insolvenz stehenden Grafschaft Literatur BearbeitenAndreas Arzet Montfortischer Ceder oder Stammbaum Ursprung und Herkommen Geschichten und Taten Land und Leute der Grafen von Montfort Bearb von Julian Schulz Hg von Stefan Feucht Elmar L Kuhn und Alois Niederstatter Eggingen 2018 Documenta suevica 26 ISBN 3 86142 605 6 S 814 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anton III von Montfort Sammlung von Bildern Montfort Anton in der Personaldatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger in der fruhen Neuzeit Forderkreis Heimatkunde Tettnang Grafen von Montfort sueddeutscher barock ch zu Anton III pdfEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Heinz Wember Die Genealogie Genealogy von Montfort Anton II d J v Montfort Memento vom 27 Dezember 2014 im Internet Archive a b c Forderkreis Heimatkunde Tettnang Grafen von Montfort Memento des Originals vom 14 Mai 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www foerderkreis heimatkunde de Der alte Herrenhof Schloss Montfort auch Golser Hof oder Montforter Schlosschen genannt befindet sich im Suden des Salzburger Stadtteils Morzg an der sudlichen Flanke des Morzger Hugels VorgangerAmtNachfolgerAnton II von Montfort Vormund Herr zu Tettnang und Argen 1692 1727 33Ernst von MontfortNormdaten Person GND 137430590 lobid OGND AKS VIAF 81623098 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montfort Anton III vonALTERNATIVNAMEN Anton III KURZBESCHREIBUNG deutscher Adliger regierender Graf der Grafschaft MonfortGEBURTSDATUM 26 November 1670GEBURTSORT Tettnang im ArgengauSTERBEDATUM 12 Dezember 1733STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton III von Montfort amp oldid 231572994