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Anton Peter Josef Handlirsch 20 Janner 1865 in Wien 28 August 1935 ebenda war ein osterreichischer Entomologe und Palaontologe Seine grundlegenden Arbeiten zu fossilen Insekten machen ihn zu einem Pionier der Palaoentomologie Grabmal von Anton Handlirsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn von Rosina 1841 und Peter Handlirsch 1831 1873 Sein Vater war als Koch beim Fursten Schwarzenberg angestellt Anton Handlirsch besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und begann anschliessend auf Wunsch seines Vaters ein Studium der Pharmazie an der Universitat Wien das er mit dem akademischen Grad eines Magisters abschloss Angeregt durch seinen alteren Bruder den Gerichtsmediziner und Entomologen Adam Handlirsch 1864 1890 und durch Friedrich Moritz Brauer wandte er sich dem Studium der Insekten zu Handlirsch war ab 1886 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Naturhistorischen Hofmuseum in Wien tatig und wirkte beim Einrichten des 1889 eroffneten Museumsneubaus mit Er blieb bis zu seiner Pensionierung am Museum wurde 1892 Assistent 1899 Kustos Adjunkt 1906 Kustos II Klasse 1918 Kustos I Klasse und schied 1922 als Direktor Er konzentrierte sich jetzt auf seine Tatigkeit als Prasident der Zoologisch Botanischen Gesellschaft in Wien 1923 verlieh ihm die Universitat Graz die Ehrendoktorwurde 1924 habilitierte er an der Universitat Wien die ihn 1931 zum ausserordentlichen Professor berief Von einem Schlaganfall im Jahre 1928 erholte er sich nie wieder ganz Er starb 1935 und wurde auf dem Dornbacher Friedhof Gruppe 11 Nummer 10 in Wien bestattet Handlirsch war seit 1892 mit Martha Allounek 1869 1955 verheiratet Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter Leistung BearbeitenHandlirsch hat ein sehr umfangreiches Werk hinterlassen In den fruhen Jahren beschaftigte er sich uberwiegend mit den Grabwespen Spheciformes und anderen Hautfluglern Hymenoptera Schon sein erstes Werk Monographie der mit Nysson und Bembex verwandten Grabwespen ist nimmt man alle zwischen 1887 und 1895 erschienenen Teile zusammen mehr als eintausend Seiten stark Am Naturhistorischen Hofmuseum ubernahm Handlirsch die Pflege der Hemipteren Sammlung die er durch Zukaufe und Schenkungen vergrosserte und zu weltweiter Bedeutung brachte Um 1900 begann Handlirsch sich dem Studium fossiler Insekten zuzuwenden Das fuhrte ihn zwangslaufig zu entwicklungsgeschichtlichen Fragestellungen Es gelang ihm die bis dahin rein spekulativen phylogenetischen Hypothesen auf eine sichere wissenschaftliche Grundlage zu stellen Mit seinem Hauptwerk Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen wurde er zum eigentlichen Begrunder der Palaoentomologie 1 und blieb zeitlebens der wichtigste Vertreter dieses Fachs In den 1920er Jahren schrieb er grosse Abschnitte von Willy Kukenthals Handbuch der Zoologie und den gesamten 3 Band von Schroders Handbuch der Entomologie Bleibende Verdienste erwarb Handlirsch sich um die Zoologisch Botanische Gesellschaft in Wien der er bereits 1884 beigetreten war Ab 1893 war er Sekretar ab 1900 Schriftleiter ihres Fachorgans Verhandlungen der Kaiserlich Koniglichen Zoologisch Botanischen Gesellschaft in Wien Von 1919 bis 1929 fuhrte er die Gesellschaft als Prasident durch die schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg Ehrungen BearbeitenHandlirsch wurde fur sein Werk vielfach geehrt 1921 wurde er zum Hofrat ernannt Er war seit 1914 korrespondierendes seit 1922 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien Er war Ehrenmitglied der zoologisch botanischen Gesellschaft in Wien sowie der deutschen schweizerischen schwedischen niederlandischen spanischen russischen und amerikanischen entomologischen Gesellschaften zudem Ehrenmitglied der Entomologischen Kongresse Er war Trager des Franz Joseph Ordens 1911 und anderer hoher Auszeichnungen Sein Grab gehort zu den von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmeten 2 Im Wiener Gemeindebezirk Hernals ist seit dem 18 Januar 1966 die Handlirschgasse nach ihm benannt Schriften Auswahl BearbeitenMonographie der mit Nysson und Bembex verwandten Grabwespen Sitzungsber Akad Wiss Wien Bd 95 1887 S 246 421 zobodat at PDF Bd 96 1888 S 219 311 zobodat at PDF Bd 97 1889 S 316 565 zobodat at PDF Bd 98 1890 S 440 517 zobodat at PDF Bd 99 1891 S 77 166 zobodat at PDF Bd 101 1892 S 25 181 zobodat at PDF Bd 102 1893 S 657 942 zobodat at PDF Bd 104 1895 S 801 1079 zobodat at PDF Monographie der Phymatiden In Ann naturhist Hofmuseums Wien 12 1897 S 127 230 Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen Verlag Wilhelm Engelmann 1430 S Leipzig 1906 1908 Uber Insektenreste aus der Trias Frankens In Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nurnberg 18 1912 S 79 82 Eine interessante Crustaceenform aus der Trias der Vogesen In Verhandlungen der kaiserlich koniglichen zoologisch botanischen Gesellschaft in Wien 64 1914 S 1 8 Fossile Ephemeridenlarven aus dem Buntsandstein der Vogesen In Verhandlungen der kaiserlich koniglichen zoologisch botanischen Gesellschaft in Wien 68 1918 S 112 114 Geschichte Literatur Technik Palaontologie Phylogenie und Systematik der Insekten In Chr Schroder Hrsg Handbuch der Entomologie Bd 3 1201 S 1040 Abbildungen 1925 Allgemeine Einleitung in die Naturgeschichte der Gliederfusser In W Kukenthal Hrsg Handbuch der Zoologie Bd 3 1926 S 211 276 Allgemeine Einleitung in die Naturgeschichte der Insecta In W Kukenthal Hrsg Handbuch der Zoologie Bd 4 1926 S 403 592 Gegen die ubermassige Zersplitterung der systematischen Gruppen In Zoologischer Anzeiger 84 1929 S 85 90 Neue Untersuchungen uber die fossilen Insekten mit Erganzungen und Nachtragen sowie Ausblicken auf phylogenetische palaeogeographische und allgemein biologische Probleme In Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 48 1937 S 1 140 zobodat at PDF 12 4 MB Neue Untersuchungen uber die fossilen Insekten mit Erganzungen und Nachtragen sowie Ausblicken auf phylogenetische palaeogeographische und allgemein biologische Probleme II Teil Die Insekten der Trias In Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 49 1938 S 1 240 zobodat at PDF 29 6 MB Literatur BearbeitenKarl Escherich Anton Handlirsch In Anzeiger fur Schadlingskunde 12 1936 S 47 Max Beier Anton Handlirsch In Konowia 14 1935 S 340 347 Franz Heikertinger Anton Handlirsch In Koleopterologische Rundschau 21 1936 S 236 237 Ilse Jahn Handlirsch Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 608 Digitalisat Handlirsch Anton In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1959 S 176 f Direktlinks auf S 176 S 177 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anton Handlirsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Anton Handlirsch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Anton Handlirsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Anton Handlirsch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Portratfoto im Archiv der Universitat Wien Hofrat Prof Dr phil h c Anton Handlirsch In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsverzeichnis Eintrag zu Anton Handlirsch im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Horst Aspock Neuropterenforschung in Osterreich In Entomol Austriaca 3 2001 S 10 12 Ehrenhalber gewidmete bzw ehrenhalber in Obhut genommene Grabstellen im Friedhof Dornbach PDF 33 kB Friedhofe Wien April 2012 abgerufen am 31 Januar 2014 Normdaten Person GND 134062272 lobid OGND AKS VIAF 20892287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Handlirsch AntonALTERNATIVNAMEN Handlirsch Anton Peter Josef vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Entomologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 20 Januar 1865GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 August 1935STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Handlirsch amp oldid 223210886