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Anton Goebel vollstandiger Name Joseph Anton Karl Ernst Goebel 15 September 1824 in Boppard 1 Dezember 1898 in Heiligenstadt war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor Anton Goebel stammte aus einer katholischen Apothekerfamilie Er war der Sohn des Kreisphysikus Anton Goebel und seiner Frau Wilhelmine geb Neukirch die Familie lebte seit 1823 in Boppard und seit 1835 in Attendorn Nach dem fruhen Tod beider Eltern wuchs Anton Goebel in Attendorn bei seinem Onkel auf dem Apotheker Joseph Goebel 1807 1876 Goebel besuchte zunachst die Elementarschule und das Progymnasium zu Attendorn dann die Gymnasien zu Paderborn und Munster Nach der Reifeprufung Herbst 1844 studierte er am Philologisch Padagogischen Seminar der Akademie Munster Bei den Professoren Ferdinand Deycks Heinrich Wilhelm Grauert Johann Christoph Schluter und Franz Winiewski besuchte er Lehrveranstaltungen in den Fachern Klassische Philologie Germanistik Geschichte und Romanistik daneben auch Philosophie und Anglistik Fur ein Semester wechselte er an die Universitat Tubingen wo er Hebraisch lernte Anschliessend ging er an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen wo er Vorlesungen bei Ernst von Lasaulx und Friedrich Thiersch horte Zu Ostern 1847 wechselte er an die Berliner Universitat zu Immanuel Bekker August Boeckh Karl Wilhelm Ludwig Heyse und Karl Lachmann Nach einem Jahr kehrte er nach Munster zuruck leistete seinen Militardienst ab und bereitete sich auf das Examen vor das er kurz nach seiner Promotion zum Dr phil Ostern 1849 bestand Nach dem Studium unternahm Goebel eine halbjahrige Forschungs und Bildungsreise durch die Schweiz Sudfrankreich und Italien Anschliessend war er zahn Jahre lang an vielen verschiedenen Stellen im Schuldienst tatig Das Probejahr trat er am Gymnasium Laurentianum Arnsberg an Zu Pfingsten 1850 ging er als Hilfslehrer an das Gymnasium Laurentianum Warendorf im Herbst 1850 als Vertretungslehrer an das Gymnasium zu Koblenz Seine erste Festanstellung als ordentlicher Lehrer erhielt er im Herbst 1851 am Gymnasium zu Duren Nach einem Jahr wechselte er an das Gymnasium zu Trier aber bereits 1854 kehrte er als Oberlehrer nach Duren zuruck Zu Ostern 1856 ubernahm er die Studiendirektion der Rheinischen Ritterakademie zu Bedburg aber bereits im Herbst des Jahres legte er diese Stelle nieder Zum 1 Januar 1857 nahm er eine Lehrerstelle am Gymnasium Theresianum in Wien an wo er auch reiche Anregung fur seine wissenschaftlichen Interessen fand Aber auch dort blieb Goebel nur zwei Jahre Am 1 Marz 1859 nahm er seinen Abschied Zu Ostern 1859 wurde Goebel Direktor des Gymnasiums zu Konitz in Westpreussen wo er sieben Jahre lang tatig war Zu Ostern 1866 ging er als Regierungs und Provinzialschulrat nach Konigsberg In diese Zeit fiel die Proklamation der Unfehlbarkeit des Papstes auf dem 1 Vatikanischen Konzil 1870 der sich Goebel als Katholik entschieden entgegensetzte In seiner Eigenschaft als Provinzialschulrat brachte er viele preussische Gymnasiallehrer dazu sich dem Protest aus Konigswinter Erklarung vom 14 August 1870 anzuschliessen Im Mai 1875 wechselte Goebel als Provinzialschulrat an die Schulbehorde in Magdeburg wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1892 blieb Er wurde 1884 zum Geheimen Regierungsrat ernannt Neben seiner Tatigkeit im Schuldienst verfolgte Goebel stets seine wissenschaftlichen Interessen Er beschaftigte sich intensiv mit den griechischen und lateinischen Dichtern besonders mit der Sprachgeschichte der homerischen Epen Sein Lebenswerk mundete in einen zweibandigen Lexilogus zu Homer und den Homeriden 1878 1880 der noch lange nach seinem Erscheinen in Gebrauch blieb Obwohl in vielerlei Hinsicht veraltet stellt er immer noch eine materialreiche Grundlage der homerischen Wortkunde dar In Wien wertete Goebel eine alte Handschrift 10 Jahrhundert aus die Texte der romischen Satiriker Persius und Juvenal enthielt Diese Handschrift bot nach Goebels Erkenntnissen den altesten greifbaren Textzustand der Persius Satiren was die spatere Forschung allerdings zuruckgewiesen hat Schriften Auswahl BearbeitenEuripides de vita privata ac domestica quid senserit Munster 1849 Dissertation De Troiae ludo Duren 1852 Schulprogramm De epithetis Homericis in eis desinentibus Wien Munster 1858 Uber eine bisher ganz unbeachtet gelassene Wiener Juvenal Handschrift aus dem X Jahrhundert als einzige Handschrift der altesten und unverdorbensten Recension Juvenals Wien 1859 Iuvenaliana und Persiana aus einer Wiener Pergament Handschrift des X Jahrhunderts Berlin 1859 Schulprogramm Homerica oder etymologische Untersuchungen uber Wurzel ἀn und damit Zusammenhangendes Munster 1861 Novae quaestiones Homericae Berlin 1865 Schulprogramm Lexilogus zu Homer und den Homeriden Mit zahlreichen Beitragen zur griechischen Wortforschung uberhaupt wie auch zur lateinischen und germanischen Wortforschung Zwei Bande Berlin 1878 1880 Nachdruck Amsterdam 1967Literatur BearbeitenBiographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Band 5 Berlin 1903 Sp 23 Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Band Gabel Guzy Vorabdruck Giessen 2008 PDF 5 515 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Anton Goebel Quellen und Volltexte Literatur von Anton Goebel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Anton Goebel in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 116697970 lobid OGND AKS LCCN nr97037062 VIAF 35215034 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goebel AntonALTERNATIVNAMEN Goebel Joseph Anton Karl Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und GymnasialdirektorGEBURTSDATUM 15 September 1824GEBURTSORT BoppardSTERBEDATUM 1 Dezember 1898STERBEORT Heiligenstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Goebel amp oldid 225398437