www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt den Historiker Anton Eitel Zu dem gleichnamigen Kupferstecher siehe Anton Eitel Kupferstecher Anton Josef Hubert Eitel 1 25 Juli 1882 in Dusseldorf 19 Marz 1966 in Munster war ein deutscher Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenAnton Eitel war der Sohn des Kupferstechers Anton August Eitel 1841 1928 mit suddeutschen Wurzeln und der Maria Tochter des Gutsbesitzers Carl Kurten aus Dusseldorf Pempelfort Eitel wurde katholisch getauft Nach dem Abitur am Koniglichen Gymnasium Dusseldorf im alten Kasten 2 studierte er ab 1901 zunachst in Innsbruck Theologie u a bei Emil Michael besuchte aber von Anfang an auch historische Seminare bei Emil von Ottenthal und Ludwig von Pastor Nach dem ersten Semester begleitete er von Pastor nach Rom wo er ihn als Gehilfe in die Archive und Bibliotheken begleitete Im Sommer 1902 wechselte Eitel an die Universitat Bonn wo er sich neben der Theologie weiter mit Geschichte beschaftigte er besuchte Seminare bei Heinrich Schrors Karl Hampe Friedrich Luckwaldt und Aloys Schulte Ab dem Wintersemester 1903 04 wechselte Eitel nach Freiburg i Br wo er die Theologie aufgab und als neues Nebenfach Germanistik wahlte Besonders pragend wurde hier Heinrich Finke bei dem er 1905 mit einer Arbeit uber den Kirchenstaat unter Papst Clemens V promoviert wurde Die Dissertation baute er zu einer Habilitation aus die 1907 im Druck erschien Im Juni 1908 wurde Eitel habilitiert und erhielt eine venia legendi fur die Geschichte des Mittelalters der Neuzeit und Historische Hilfswissenschaften Fur die Habilitation hatte er eine weitere Schrift uber papstliche Blei und Goldbullen vorgelegt die 1912 im Druck erschien So wurde er auch ordentliches Mitglied des Historischen Vereins fur den Niederrhein 3 Im Juli 1914 wurde Eitel zum ausserordentlichen Professor ernannt Mit Kriegsbeginn 1914 wurde er eingezogen war zunachst Zugfuhrer beim Roten Kreuz ab 1916 Feldartillerist 1918 wurde er als Leutnant d R demobilisiert und kehrte auf seinen Lehrstuhl zuruck Im Spatsommer 1924 ubernahm er die Leitung einer deutschen padagogischen Mission die Vorschlage fur die Reform des Bildungswesens in Kolumbien erarbeiten sollte Das Reformvorhaben fand nach langen Auseinandersetzungen breite Zustimmung Nach seiner Ruckkehr vertrat Eitel im Sommersemester 1927 den Lehrstuhl mittelalterliche und neuere Geschichte sowie historische Hilfswissenschaften an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster Westfalen zum 1 Oktober 1927 wurde er dauerhaft auf diesen mit einem konfessionellen Vorbehalt versehenen Lehrstuhl Konkordatslehrstuhl berufen Sein besonderes Interesse galt der mittelalterlichen Geschichte Nordwestdeutschlands insbesondere aber der Palaografie Der Schwerpunkt seiner Tatigkeit war die Lehrtatigkeit seine Vorlesungen werden als sehr geistreich beschrieben bei Tausenden angehenden Geschichtslehrern soll er einen tiefen Eindruck hinterlassen haben Mit Veroffentlichungen trat er in Munster dagegen kaum noch in Erscheinung Im Juni 1930 hielt Eitel den Festvortrag Furstenberg und seine Universitat beim Festakt zum 150 Jahrestag der Grundung der Universitat Eitel der vor 1933 der DNVP nahestand blieb auch nach Beginn der NS Herrschaft ein fuhrender Vertreter seiner Fakultat Von Mai 1933 bis Marz 1934 war er Dekan der Philosophischen Fakultat 1934 35 stellvertretender Rektor der Universitat 4 Im Oktober 1933 trat er an die Spitze der Historischen Kommission fur Westfalen Am 17 Oktober 1937 beantragte Eitel die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 079 308 5 6 1941 wurde ein Parteigerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet als bekannt wurde dass er in den 1930er Jahren versucht hatte seine Ehe vor einem kanonischen Gericht aufheben zu lassen Das Gaugericht schloss ihn im September 1941 aus der NSDAP aus wegen seiner christlichen Bindung und wegen des Verschweigens der Umstande des Scheidungsverfahrens die einer Parteiaufnahme entgegengestanden hatten 7 Eitel beantragte nach dem Parteiausschluss die Versetzung in den Ruhestand aus gesundheitlichen Grunden die mit Wirkung vom 1 April 1942 genehmigt wurde Auf besonderen Wunsch von Georg Schreiber hielt er von 1946 bis zu seiner endgultigen Emeritierung 1950 jedoch wieder Vorlesungen 1947 widmeten einige seiner Schuler ihm eine Festschrift Im Ruhestand erarbeitete Eitel auf der Basis der Bestande des Universitatsarchivs eine Darstellung der Universitatsgeschichte die viele Jahre als Einleitung zum Vorlesungsverzeichnis gedruckt wurde 1952 hielt er bei den Jubilaumsfeierlichkeiten der Universitat 50 Jahre nach Wiederbegrundung der Volluniversitat 1902 erneut den Festvortrag der auch inhaltlich an seinem Vortrag von 1930 uber Furstenberg und die Universitat anknupfte die jungste Vergangenheit sparte er dabei aus Eitel war von 1928 bis 1942 und von 1946 bis 1951 Direktor des Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abt Munster 1928 wurde Eitel zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen gewahlt von Oktober 1933 bis Dezember 1941 war er Vorsitzender der Kommission 1962 ernannte die Kommission ihn zum Ehrenmitglied Anton Eitel hatte zwei Kinder Den Juristen und Diplomaten Tono Eitel und die promovierte Juristin Monika Hochbaum geb Eitel Schriften Auswahl BearbeitenDer Kirchenstaat unter Klemens V W Rothschild Berlin 1907 Ueber Blei und Goldbullen im Mittelalter Ihre Herleitung und ihre erste Verbreitung Troemers Freiburg i Br 1912 Die spanische Kirche in vorgermanischer Zeit In Abhandlungen aus dem Gebiete der mittleren und neueren Geschichte und ihrer Hilfswissenschaften Eine Festgabe zum siebzigsten Geburtstag Geh Rat Prof Dr Heinrich Finke Vorreformationsgeschichtliche Forschungen Suppl Bd Aschendorff Munster 1925 S 1 22 Von der alten zur neuen Universitat in Munster Festrede am 1 Juli 1952 Schriften der Gesellschaft zur Forderung der Westfalischen Wilhelms Universitat zu Munster Band 31 Aschendorff Munster 1953 Literatur BearbeitenHeinrich Borsting Richard Borgmann Josef Grafe Wunibald Grewe Heinz Koster Hildegard Kraft Franz Kroos Joseph Prinz Engelbert Pulke Gunter von Roden August Schroder Hermann Schroter Wilhelm Stuwer Hans Thiekotter Hrsg Aus Westfalischer Geschichte Festgabe fur Anton Eitel zur Vollendung seines 65 Lebensjahres 25 VII 1947 uberreicht von seinen Schulern Regensberg Munster 1947 Hans Thiekotter In memoriam Anton Eitel In Westfalische Zeitschrift Band 116 1966 S 1 2 Paul Egon Hubinger Anton Eitel 1882 1966 In Historisches Jahrbuch Band 92 1972 S 508 512 Wilhelm Kohl Die Mitglieder der Historischen Kommission Westfalens Schriften der Historischen Kommission Westfalen Band 8 Aschendorff Munster 1972 S 25 26 David Ruschenschmidt Zum Gedenken an Anton Eitel flurgesprache Universitat Munster 2017 Bernd Haunfelder Die Rektoren Kuratoren und Kanzler der Universitat Munster 1826 2016 Ein biographisches Handbuch Veroffentlichungen des Universitatsarchivs Munster 14 Aschendorff Munster 2020 ISBN 978 3 402 15897 5 S 208 210 Weblinks BearbeitenProf Dr Anton Eitel Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Veroffentlichungen von Anton Eitel im Opac der Regesta Imperii Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinAnmerkungen Bearbeiten Zum Gedenken an Anton Eitel PDF In flurgesprache WWU Munster und Fachhochschule Munster 2017 abgerufen am 19 November 2020 Verzeichnis der Abiturienten Eitel Anton Dusseldorf Ostern 1901 In Jahres Bericht uber das Konigliche Gymnasium zu Dusseldorf Schuljahr 1900 1901 Verzeichnis der Mitglieder des Historischen Vereins fur den Niederrhein geschlossen 1907 Eitel Anton Dr phil Dusseldorf Wielandstrasse 18 1907 S 242 auf degruyter com abgerufen am 19 Juni 2016 Verzeichnis der Rektorate und Rektoratsreden bei der Historischen Kommission Munchen abgerufen am 23 August 2013 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 7970094 Katja Fausser Das Institut zu neuem Leben erweckt Entwicklungen am Historischen Seminar von 1920 bis 1960 In Hans Ulrich Thamer Daniel Droste Sabine Happ Hrsg Die Universitat Munster im Nationalsozialismus Kontinuitaten und Bruche zwischen 1920 und 1960 Munster 2012 S 647 688 hier S 654 Katja Fausser Geschichtswissenschaft im Nationalsozialismus Ein Beitrag zur Geschichte der Historischen Institute der Universitat Munster 1933 1945 Munster 2000 S 51 Normdaten Person GND 116437294 lobid OGND AKS VIAF 74603102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eitel AntonALTERNATIVNAMEN Etel Anton Josef HubertKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 25 Juli 1882GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 19 Marz 1966STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Eitel amp oldid 238494971