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Ansob tadschikisch Anzob auch Anzob ist ein Dorf und der Hauptort des gleichnamigen Subdistrikts dschamoat im Distrikt nohija Aini in der Provinz Sughd im Nordwesten Tadschikistans Ansob ist der grosste Ort im Tal des Jaghnob und liegt an der kaum mehr befahrenen Strasse uber den 3337 Meter hohen Ansob Pass an dessen Stelle heute der Ansob Tunnel die Hauptstadt Duschanbe mit den nordwestlichen Landesteilen verbindet Die nahegelegene Anzob MCF ist die grosste Erzaufbereitungsanlage des Landes die Quecksilber und Antimon enthaltendes Erz aus der Lagerstatte Schischikrut im Hissargebirge verarbeitet AnsobAnzobBasisdatenStaat Tadschikistan TadschikistanProvinz SughdKoordinaten 39 10 N 68 49 O 39 165833333333 68 823888888889 2300 Koordinaten 39 9 57 N 68 49 26 OHohe 2300 mAnsob Tadschikistan Ansob Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Ortsbild 3 Bergbau 4 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Brucke uber den Jaghnob an der alten Ansob PassstrasseAnsob liegt auf rund 2300 Meter Hohe in einer Gebirgsregion nordlich der Landeshauptstadt Duschanbe die durch mehrere von Osten nach Westen parallel verlaufende Bergketten und tief eingeschnittene Flusstaler dazwischen gekennzeichnet ist Die Berggipfel sind meist hoher als 3500 Meter und mehrere Gipfel der Serafschankette sind uber 5000 Meter hoch Die Serafschankette wird im Norden vom Tal des Serafschan und im Suden vom Tal des Jaghnob begrenzt Sudlich des Jaghnobtals bilden mehrere Bergketten ein dunn besiedeltes Faltengebirge das von den beiden Flusstalern des Sardai Mijona und des Sorbo Sarvo die bei Romit zum Kofarnihon zusammenfliessen gegliedert wird Den Ursprung des Jaghnob bilden Gletscherbache in der Nahe des 5086 Meter hohen Samarqand Gipfels rund 80 Kilometer Luftlinie ostlich von Ansob Das tief eingeschnittene und an mehreren Stellen zu einer Felsschlucht verengte Tal ist im oberen Bereich nur auf einem Pfad erreichbar der am Talhang entlangfuhrt Der von Ansob ab 1990 gebaute Fahrweg nach Osten ins obere Jaghnobtal fuhrt durch Margib das grosste Dorf im oberen Jaghnobtal neun Kilometer von Ansob entfernt und endet nach weiteren 16 Kilometern bei Bedew am Eingang zu einer Schlucht Der Fahrweg nach Margib zweigt vier Kilometer ostlich von Ansob von der alten Strasse uber den Ansob Pass ab Die Passhohe der alten Strasse ist vom Ort Ansob 20 Kilometer entfernt von dort sind es weitere 90 Kilometer bis Duschanbe Die nicht asphaltierte Passstrasse ist schwierig zu befahren und gelegentlich durch Erdrutsche blockiert Von Dezember bis Mai ist der Pass und damit die bislang einzige Strassenverbindung zwischen den zentralen Landesteilen und der nordlichen Provinz Sughd gesperrt 1 Seit der Fertigstellung des Ansob Tunnels wird die Passstrasse nicht oder kaum mehr instand gehalten Mit dem Bau des funf Kilometer langen Tunnels der die Bergkette westlich des Passes durchquert wurde nach Planungen ab den 1970er Jahren in den letzten Jahren der sozialistischen Zeit begonnen Nach der Unabhangigkeit des Landes 1991 kamen die Arbeiten zum Erliegen Mit iranischer Hilfe wurden die Arbeiten am Tunnel 2003 wiederaufgenommen und 2006 abgeschlossen Der Ansob Tunnel ist nach erfolgter Sanierung der Fahrbahndecke und Installation von Beleuchtung normal befahrbar Eine Tunnelentluftung ist nicht vorhanden Stand 2017 Die uber den Berg fuhrende Fernstrasse M34 fuhrt nordlich des Tunnels in Serpentinen ins Jaghnobtal hinunter und erreicht beim Dorf Takfon den Fluss und die vom 14 Kilometer entfernten Ansob kommende alte Passstrasse Beim Ort Serafschan 1 Sarwoda etwa sieben Kilometer flussabwarts von Takfon mundet der Jaghnob in den Fandarja Die Strasse folgt diesem Fluss nach Aini und fuhrt weiter durch den 2012 eroffneten Schahriston Tunnel uber die Turkestankette ins Ferghanatal bis nach Chudschand Vor 2012 war das Jaghnobtal in den Wintermonaten auch aus dem Norden nicht erreichbar und somit von der Aussenwelt ganzlich abgeschnitten Ortsbild Bearbeiten nbsp Ortsmitte nbsp Viehstalle am westlichen Ortsausgang Oben am Hang eine Gesteinssaule Hoodoo die Ansob Minarett genannt wird Ansob ist ein Strassendorf das sich am rechten nordlichen Ufer des Jaghnob erstreckt und dessen Zentrum sich knapp zwei Kilometer westlich der Strassenbrucke und der dortigen Abzweigung ins obere Jaghnobtal befindet 2 Die Okonomie des Ortes basiert auf Viehzucht Schafe und Rinder und wenigen terrassierten oder steil an den Hangen angelegten Feldern auf denen zur Selbstversorgung vor allem Getreide Gemuse Kartoffeln Karotten und Aprikosen gedeihen Die Wande der sich malerisch von der schmalen Talsohle bis zu den fast kahlen Hangen erstreckenden Gehofte bestehen meist aus unverputzten Feldsteinen Die Dacher der flach gedeckten Hauser und Stallungen dienen als Lager fur Heu das im Winter an die Tiere verfuttert wird und fur Dung der als Brennmaterial getrocknet wird Die um die Hauser und entlang der Strasse angepflanzten Pappeln liefern Bauholz Der einzige kleine Lebensmittelladen befindet sich in der Hausergruppe an der Brucke Die geologische Besonderheit von Ansob ist eine aus Steinen und verbackener Kalkerde bestehende Saulen oder Pilzformation Hoodoo die am westlichen Ortsende oberhalb am Steilhang zu sehen ist Gegen Ende des 19 Jahrhunderts lebten 357 oder 387 Einwohner in Ansob Im August 1898 starb im Dorf Marzich 20 Kilometer westlich von Ansob ein Junge an der Pest Die Seuche breitete sich schnell in der Umgebung aus und bis zum 3 Oktober jenes Jahres waren 237 Menschen rund drei Viertel aller Einwohner von Ansob an der Pest gestorben Anschliessend wurden alle Dorfer am Jaghnob und in einem breiten Gurtel bis kurz vor Duschanbe evakuiert um die weitere Ausbreitung zu verhindern Die Pesttoten wurden in zwei Friedhofen in der Nahe der Gesteinssaule bestattet 3 Anfang der 1970er Jahre wurden alle Einwohner des Jaghnobtals Tadschiken und Jaghnoben in den Norden nach Safarobod nordlich von Istarawschan zwangsumgesiedelt um in der Tiefebene des Ferghanatals auf den Baumwollfeldern zu arbeiten Heute gibt es dort rund 6500 Jaghnoben Seit den 1990er Jahren sind einige der Umgesiedelten wieder in das Tal zuruckgekehrt Jaghnoben die eine eigene Sprache Jaghnobi sprechen leben unter anderem in vier Siedlungen im Tal ostlich von Ansob 4 Bergbau BearbeitenVon uber 500 Erzlagerstatten die in Tadschikistan lokalisiert wurden wurden oder werden rund 100 abgebaut Die grosste Lagerstatte ist Schischikrut Zhizhikrut mit Reserven von uber 6 2 Millionen Tonnen Quecksilber und 183 300 Tonnen Antimon Das Antimonerz enthalt uber 15 Prozent Metall Schischikrut gehort zum Hissor Serafschan Antimon Quecksilber Gurtel und wird einzig vom Unternehmen Anzob MCF Anzob Ore Mining ausgebeutet 5 Die Lagerstatte wurde 1940 entdeckt und zwischen 1945 und 1959 erforscht Der kommerzielle Abbau begann 1954 Die Ansob Minengesellschaft wurde 1970 gegrundet In der sowjetischen Zeit wurde das gesamte Erz nach Kirgisistan transportiert und dort verarbeitet 2005 vereinbarten die Betreiber ein Joint Venture mit der amerikanischen Minengesellschaft Comsap die zehn Millionen US Dollar zum Aufbau einer Verarbeitungsanlage investierte Diese befindet sich bei Takfon an der M34 6 rund 13 Kilometer westlich von Ansob 7 Das dort produzierte Antimon Konzentrat wird uberwiegend nach China zur Weiterverarbeitung exportiert Anzob MCF forderte im Jahr 2011 mit 9825 Tonnen Metallinhalt 5 7 Prozent der weltweiten Antimonproduktion 8 Anzob MCF ist neben der Aluminiumschmelze TALCO in Tursunsoda eine der wenigen metallerzverarbeitenden Betriebe in Tadschikistan 9 Einzelnachweise Bearbeiten Anzob In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press Lanham Maryland 2010 S 61 Robert Middleton Huw Thomas Tajikistan and the High Pamirs Odyssey Books amp Guides Hongkong 2012 S 128 Gian Pietro Basello Paolo Ognibene A black dog from Marzic legends and facts about Anzob plague In Antonio Panaino Andrea Gariboldi Paolo Ognibene Hrsg Yaghnobi Studies I Papers from the Italian Missions in Tajikistan Mimesis Mailand 2013 S 90 92 Daniel Paul Elisabeth Abbess Katja Muller Calvin Tiessen Gabriela Tiessen The Ethnolinguistic Vitality of Yaghnobi Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www 01 sil org SIL International 2010 S 4f Mining In Kamoludin Abdullaev Shahram Akbarzadeh Historical Dictionary of Tajikistan Scarecrow Press Lanham Maryland 2010 S 236 Antimon Aufbereitungsanlage Anzob Tadschikistan Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Foto Comsap Mining Atlas Lage Anzob MCF Memento des Originals vom 18 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sanoat tj Ministry of Industry and New Technologies of the Republic of Tajikistan Rohstoffrisikobewertung Antimon 18 DERA Rohstoffinformationen Deutsche Rohstoffagentur September 2013 S 39f Tajikistan Mining Laws and Regulations Handbook Volume 1 Strategic Information and Regulations International Business Publications Washington 2008 S 52 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ansob amp oldid 233348126