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Die Jaghnoben tadschikisch Yagnobiҳo auch Jagnoben Jaghnobi Yaghnobi russisch Yagnobcy sind ein Volk das hauptsachlich in den Flusstalern von Jagnob und Warsob nordlich der Hauptstadt Duschanbe in Tadschikistan lebt Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweise 2 Geschichte 3 Heutige Situation 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseLebensweise Bearbeiten nbsp Jaghnoben nbsp Jaghnobische KinderDie in ihrer Lebensweise den Galtscha Berg Tadschiken und den Pamirvolkern nahe verwandten Jaghnoben sprechen eine eigene Sprache das Jaghnobi das Reste der nicht mehr existierenden sogdischen Sprache enthalt Diese Tatsache deutet auf eine Verwandtschaft der Jaghnoben mit den Sogdern hin 1966 wurden noch 2000 Jagnoben gezahlt inzwischen werden sie aber zu den Tadschiken gezahlt Jaghnobi gehort zur ostlichen Gruppe der iranischen Sprachen Literatursprache ist Tadschikisch 1 Die jaghnobische Sprache ist inzwischen vom Aussterben bedroht da viele Jaghnoben die traditionellen Siedlungsraume in den Flusstalern Nordtadschikistans verlassen haben und in urbanen Zentren wie Duschanbe leben Im Jagnobtal wird die Sprache weitergegeben aber nicht an Schulen unterrichtet Die meisten Jaghnoben leben von der Landwirtschaft wobei vor allem die Schattenseiten der Flusstaler zur Bewirtschaftung genutzt werden Dabei werden unter anderem Gerste Weizen und Erbsen angebaut Die Hauser der Jaghnoben sind zumeist aus Stein gebaut da Holz in der Region kaum verfugbar ist Meistens sind die Hauser in unmittelbarer Nahe bewasserter Felder gebaut Bei den Jaghnoben gibt es eine weit verbreitete Arbeitsteilung zwischen Mannern und Frauen Manner sind fur die Bewasserung der Felder und fur die Jagd zustandig Frauen kummern sich um die Tiere Weil Obst und Gemuse in den hochgelegenen Flusstalern kaum angebaut werden konnen wird es aus anderen Regionen importiert 2 Geschichte BearbeitenDie ursprungliche Besiedlung des heutigen Siedlungsraumes der Jaghnoben ging auf Zoroastrier zuruck die wahrend der islamischen Expansion in die abgelegenen Flusstaler fluchteten Heute sind die Jaghnoben muslimischen Glaubens zoroastrische Traditionen sind kaum erhalten geblieben Ursprunglich lebten die Jaghnoben ausschliesslich am Fluss Jaghnob im 16 und 17 Jahrhundert wurden auch die Taler des Flusses Warsob zu Siedlungsgebieten der Jaghnoben Erwahnt wurden die Jaghnoben bereits 1820 vom deutsch baltischen Forschungsreisenden Georg von Meyendorff der im Rahmen einer russischen Mission nach Buchara uber sie berichtete Der erste Kontakt eines Europaers mit den Jaghnoben fand im Rahmen einer Forschungsreise des russischen Orientalisten Alexander L Kuhn in den 1870er Jahren statt Wahrend der sowjetischen Herrschaft in Tadschikistan wurden in den 1970er Jahren viele Jaghnoben deportiert Die Zugehorigkeit zum Volk der Jaghnoben fand keine Berucksichtigung Jaghnoben wurden schlicht als Tadschiken registriert 1990 wurde die Wiederherstellung der im Rahmen der Deportationen verlassenen Dorfer durch einen Beschluss des Ministerrats in Duschanbe ermoglicht die jaghnobische Diaspora blieb trotzdem bestehen Nach der Unabhangigkeit wurde zudem der Tadschikische Akademie der Wissenschaften die Aufgabe zuteil den Erhalt des Jaghnobi zu unterstutzen 3 Im modernen Tadschikistan haben die Jaghnoben keinen Minderheitenstatus da dieser Bevolkerungsgruppen mit mindestens 52 000 Mitgliedern vorbehalten ist Die Mehrheit der Jaghnoben lebt nach den Deportationen der 1970er Jahren in anderen Landesteilen Tadschikistans nur circa 1 000 Jaghnoben leben heute noch in den traditionellen Siedlungsraumen in den Talern von Warsob und Jagnob Heutige Situation BearbeitenDie Mehrheit der Jaghnoben die uber das tadschikische Staatsgebiet verstreut leben ist inzwischen weitestgehend assimiliert In den traditionellen Siedlungsraumen der Jaghnoben wird die angestammte Sprache und Kultur weitergegeben Ein Hindernis stellt hierbei die Bildung dar denn der allgemeine Unterricht findet nicht auf Jaghnobi statt sodass die meisten Jaghnoben lediglich uber Primarbildung verfugen Die Infrastruktur im Siedlungsgebiet der Jaghnoben ist kaum ausgebaut Baumassnahmen werden durch die Gebirgslage erschwert Plane zur Einrichtung eines ethnographischen Parks zum Schutz der Jaghnoben wurden bislang nicht umgesetzt Auf Grund der mangelnden staatlichen Unterstutzung fur die Jaghnoben sind viele Nichtregierungsorganisationen fur sie aktiv Literatur BearbeitenErika Fatland Sowjetistan Eine Reise durch Turkmenistan Kasachstan Tadschikistan Kirgisistan und Usbekistan 2017 Anti Discrimination Centre Hrsg Alternative Report on Tajikistan s Implementation of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination 2017Siehe auch BearbeitenIranierEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf A Mark Die Volker der ehemaligen Sowjetunion 2 neubearbeitete und erweiterte Auflage 1992 Opladen ISBN 3 531 12075 1 The Red Book of the Peoples of the Russian Empire Abgerufen am 24 Marz 2019 YAGHNOBI Encyclopaedia Iranica Abgerufen am 19 Juni 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jaghnoben amp oldid 228408729