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Die Annakapelle im Dorf Graun in der Gemeinde Graun im Vinschgau Sudtirol ist ein romisch katholisches Kirchengebaude das der Pfarrei St Katharina Graun angeschlossen ist Sie ist damit seit 1816 der Diozese Brixen angegliedert und gehorte zuvor zum Bistum Chur Annakapelle auf dem Hugel im Hintergrund der EndkopfDie Kapelle wurde in den 1520er Jahren im gotischen Stil erbaut und gehort damit als einziges Bauwerk noch zum ursprunglichen Ort Alt Graun der mehrheitlich durch die Flutung der Stauanlage Reschensee 1950 verloren ging Die Kapelle wurde am 23 April 1982 unter Denkmalschutz gestellt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baucharakteristik 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Infotafel AnnakapelleDie im fruhen 16 Jahrhundert erbaute Kapelle entging der Flutung des Reschensees weil sie oberhalb des heutigen Ufers auf einem Hugel steht Sie wurde am 12 Mai 1521 von Stephan Tschuggli dem Weihbischof von Chur konsekriert Aufgrund von Scherbenfunden nehmen Archaologen an dass es in fruheren Jahren an dieser Stelle einen Vorgangerbau gegeben hatte und der Hugel im Mittelalter als Kreidfeuerstatte zur Warnung vor Gefahren diente Zur weiteren Geschichte behaupten Uberlieferungen Kaiser Maximilian I habe sich auf seinen Durchreisen uber den Reschenpass des Ofteren in dieser Gegend aufgehalten und bereits 1516 ein Fenster als Stiftung zum Bau der neuen Kapelle zugesagt das heute aber nicht mehr existiert Ebenso deuten mehrere Sagen auf den Hugel als Kultstatte hin Eine dieser Geschichten berichtet im damaligen Mittersee einer fruher vorhandenen kleineren naturlichen Staustufe der Etsch habe ein Drachen gehaust der nach Belieben mordete wenn ihm nicht wochentlich ein Mitglied der dortigen Familien zum Frass vorgeworfen wurde Als die Familie des Grafen Khuen von Belasy ein Opfer stellen sollte habe sich der Graf fur seine Familie mit dem Versprechen freigekauft eine Kapelle auf dem Hugel zu errichten wenn jemand den Drachen zur Strecke bringen wurde Kurze Zeit darauf totete ein Unbekannter den Drachen und der Graf liess die Kapelle bauen und einen Altar aufstellen Noch heute verweist ein Fresko aus dem Jahr 1600 uber dem ehemaligen Sudeingang auf diese Sage in dem entsprechend Georg der Drachentoter dargestellt ist Zwischen 1897 und 1903 wurde die Kapelle einschliesslich der Inneneinrichtung wegen Baufalligkeit grundlegend restauriert und saniert sowie umgebaut Dabei wurde der Sudeingang zugemauert ein Westportal eingesetzt und im Inneren eine Empore eingebaut Eine neuerliche Sanierung fand 2021 anlasslich der 500 Jahr Feier der Kapelle statt 1 Baucharakteristik Bearbeiten nbsp Nordseite nbsp Sudseite mit ehem EingangsbereichDer weiss geschlammte Backsteinbau gliedert sich in ein rechteckiges Langhaus das ostwarts in einen dreiseitigen gleichhohen Chor ubergeht Gedeckt ist das Langhaus mit einem Satteldach das im Chorbereich in ein Walmdach ubergeht Die Eingangsfassade wird durch ein kraftiges Spitzbogenportal betont das mit einer doppelt gestuften Steinumrandung aus Granit eingefasst ist Das Portal hat eine gotisch verzierte einflugelige massive Tur die aus Holz der Region angefertigt ist Als Wetterschutz dient ein uber die gesamte Fassadenbreite gehendes Pultdach oberhalb des Eingangsbereichs Uber dem Giebel der Eingangsfassade befand sich in den Anfangsjahren ein kleines gemauertes kaminartiges und oben rundes Glockenturmchen das 1850 in Teilen ersetzt und 1893 komplett neu erstellt wurde Dieser nunmehr kleine quadratische holzerne Dachreiter mit Spitzhelm hat an seinen Seitenwanden je eine rundbogige Schalloffnung Tageslicht erhalt der Innenraum durch halbhohe Spitzbogenfenster in den drei Chorseiten und eines in der Sudfassade In der Sudfassade ist zudem noch die mit Granitsteinen ausgestaltete Einfassung des ehemaligen und jetzt zugemauerten Eingangsbereichs zu erkennen uber der unter einem vorkragenden Pultdach das Georgsfresko aufgetragen ist An der Nordfassade ist ein kleiner Vorbau mit seitlich je einem kleinen Rundbogenfenster angebaut der ebenfalls mit einem Pultdach versehen ist und innen die Sakristei aufnimmt Im Inneren ist die Kapelle eher schlicht gehalten weiss getuncht und mit einem Kreuzgratgewolbe ausgestattet Schmuckstuck des Raumes ist der 1596 gestiftete Flugelaltar im Renaissancestil Auf dem Altar finden sich Darstellungen der heiligen Sippe und der Maria Verkundigung sowie von Jakobus Johannes dem Taufer und der heiligen Agnes von Rom Bezugnehmend zur Drachenlegende finden sich am Altar auch Darstellungen der Margareta von Antiochia die von einem Drachen verschlungen worden war ihm aber unversehrt entkommen konnte sowie von Georg dem Drachentoter An der Predella des Altars sind Abbildungen angebracht die die Stifterfamilie Graf H J Khuen von Belasi und seine Ehefrau darstellen sollen Sehenswert sind ferner Reste von Malereien aus dem 16 Jahrhundert und Bilder an den Seitenwanden sowie die 70 cm hohen Statuen des hl Rochus des hl Sebastian und der hl Mutter Anna bei denen es sich jedoch um Kopien handelt weil die Originale 1964 bei einem Kirchenraub gestohlen wurden nbsp Annakapelle mit dem Friedhof Graun nbsp Eingangsportal nbsp Fresko Georg der Drachentoter 1600 nbsp Blick von der Annakapelle auf den Friedhof Graun den Kirchturm der alten Pfarrkirche St Katharina und den ReschenseeLiteratur BearbeitenValentin Paulmichl Robert Steiner und Manuel Padoller St Anna Ein Juwel in Graun im Vinschgau Effekt GmbH 2021 ISBN 978 88 97053 76 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Anna Graun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat auf den Seiten der Seelsorgeeinheit Graun im Vinschgau Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts St Anna Kapelle in Graun Kurzportrat auf suedtirol infoEinzelnachweise Bearbeiten Josef Laner 500 Jahre St Anna Portrat auf dervinschgauer it vom 2 August 202146 809093 10 538769 Koordinaten 46 48 32 7 N 10 32 19 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Annakapelle Graun amp oldid 238310643