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Anna Maurizio 26 November 1900 in Lemberg 24 Juli 1993 in Liebefeld bei Bern war eine Schweizer Bienenforscherin Uber drei Jahrzehnte arbeitete sie in der Bienenabteilung der Eidgenossischen Milchwirtschaftlichen und Bakteriologischen Anstalt Liebefeld Sie pragte den Begriff Bienenbotanik und entwickelte neue Methoden zur Bestimmung der Pollen im Honig Anna Maurizio im Labor der Bienenabteilung in der Forschungsanstalt Liebefeld ca 1960Anna Maurizio in ihrem Haus am Rosenweg in Liebefeld ca 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Stationen ihres Lebensweges 2 Forschungsleistungen 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksStationen ihres Lebensweges BearbeitenAnna Maurizio Tochter des Botanikers und Kulturhistorikers Adam Maurizio entstammte einem alten Geschlecht aus dem Kanton Graubunden Ihre Vorfahren lebten seit Jahrzehnten als Auslandsschweizer in Polen 1900 wurde sie in Lemberg geboren Sie besuchte dort mehrere Schulen bis zur Reifeprufung und studierte Botanik und Entomologie an der Technischen Hochschule Lemberg 1923 erwarb sie den Diplomtitel Agraringenieur 1924 ging sie in die Schweiz und setzte ihr Studium an der Universitat Bern fort Dort wurde sie 1927 promoviert mit einer Dissertation uber die Mehltaupilze der Gattung Podosphaera 1928 ubernahm Anna Maurizio eine Volontarstelle an der Eidgenossischen Milchwirtschaftlichen und Bakteriologischen Anstalt in Liebefeld bei Bern Zunachst arbeitete sie dort uber die Schadigungen des Emmentaler Kases durch Schimmelpilze Ihr Interesse galt jedoch alsbald den mykologischen Problemen bei der Bienenhaltung Nach 1930 wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in die Bienenabteilung der Liebefelder Forschungsanstalt und bearbeitete fortan die Kernprobleme auf dem Gesamtgebiet der Bienenkunde und Honigforschung 1965 trat sie in den Ruhestand Forschungsleistungen BearbeitenBei ihren mykologischen Arbeiten auf dem Gebiet der Bienenkunde untersuchte Anna Maurizio zunachst in Bienenstocken verschiedene Pilzarten und prufte deren Lebensbedingungen in Abhangigkeit von klimatischen Gegebenheiten Im Mittelpunkt ihrer weiteren Forschungstatigkeit stand jedoch die Pollenanalyse von Honigen Sie entwickelte neue mikroskopische Untersuchungsmethoden um mit Hilfe der Pollenanalyse die geographische Herkunft von Honigsorten quantitativ zu bestimmen Jahrzehntelang galt sie als die unbestrittene Expertin auf dem Gebiet der Honig Pollenannalyse Dieser Wissenszweig der Bienenkunde die Melissopalynologie erlebte mit ihren Forschungsarbeiten einen Quantensprung Anna Maurizio pragte den Begriff Bienenbotanik Darunter verstand sie die Beziehungen zwischen den Bienen und der Pflanzenumwelt Vor allem die Kenntnis der Trachtpflanzen die Ernahrungsphysiologie der Bienen die Vergiftungen der Bienen durch Pflanzen und Pflanzenschutzmassnahmen sowie die grundlegenden Beziehungen zwischen Bienenhaltung und Landbau sind Themenbereiche der Bienenbotanik Auf allen diesen Gebieten war Anna Maurizio forschend tatig Auf ihre Initiative hin wurde 1951 im Anschluss an den Bienenzuchterkongress in Leamington Spa England eine Internationale Kommission fur Bienenbotanik gegrundet der sie als Prasidentin fast zwei Jahrzehnte vorstand Die Publikationsliste von Anna Maurizio umfasst 150 Beitrage in Fachzeitschriften und mehrere Schriften und Bucher Als ihr Hauptwerk gilt Das Trachtenpflanzenbuch ein gemeinsam mit Ina Grafl verfasstes Werk ein Handbuch uber Nektar und Pollen als die wichtigsten Nahrungsquellen der Honigbienen Es ist erstmals 1969 dann in weiteren Auflagen erschienen Nach Anna Maurizios Tod hat Friedgard Schaper 1994 eine vierte erweiterte Auflage herausgegeben Anna Maurizio gehort in die Reihe der herausragenden auch international bekannten Bienenforscherinnen des 20 Jahrhunderts Ihre wissenschaftliche Lebensleistung und Sammelobjekte aus ihrer Forschungstatigkeit hat in jungerer Zeit Dorothea Bruckner Leiterin der Forschungsstelle fur Bienenkunde an der Universitat Bremen im Rahmen der Ausstellung Darwins Schwestern vorgestellt Diese als Wanderausstellung prasentierte Wissenschaftsprasentation war Anfang des Jahres 2009 im Haus der Wissenschaft in Bremen zu sehen Nachster Ausstellungsort war das Roemer und Pelizaeus Museum in Hildesheim Schriften BearbeitenZur Biologie und Systematik der Pomaceen bewohnenden Podosphaeren Diss Univ Bern 1927 Beobachtungen uber die Lebensdauer und den Futterverbrauch gefangen gehaltener Bienen Beitrag zur Methodik von Futterungsversuchen Mit statistischer Auswertung von A Linder Schweizerische Bienen Zeitung 1946 Beiheft H 13 Bd 2 Pollenanalytische Untersuchungen an Honig und Pollenhoschen Schweizerische Bienen Zeitung 1949 Beiheft H 18 Bd 2 Weitere Untersuchungen an Pollenhoschen Beitrag zur Erfassung der Pollentrachtverhaltnisse in verschiedenen Gegenden der Schweiz Schweizerische Bienen Zeitung 1953 Beiheft H 20 Bd 2 Blute Nektar Pollen Honig Verlag der Deutschen Bienenwirtschaft Munchen 1960 Werner Kloft Anna Maurizio und Walter Kaeser Das Waldhonigbuch Herkunft und Eigenschaften des Waldhonigs Ehrenwirth Verlag Munchen 1965 2 erg u erw Aufl unter Mitarbeit von A Fossel unter dem Titel Waldtracht und Waldhonig in der Imkerei Herkunft Gewinnung und Eigenschaften des Waldhonigs Ebd 1985 Anna Maurizio und Ina Grafl Das Trachtpflanzenbuch Nektar und Pollen die wichtigsten Nahrungsquellen der Honigbiene Ehrenwirth Verlag Munchen 1969 2 Aufl 1980 3 Aufl 1982 4 uberarbeitete und wesentlich erweiterte Aufl von Anna Maurizio und Friedgard Schaper ebd 1994 Der Honig Herkunft Gewinnung Eigenschaften und Untersuchung des Honigs Erste Auflage 1927 von Enoch Zander und Albert Koch Vollig neu bearbeitet von Anna Maurizio Handbuch der Bienenkunde in Einzeldarstellungen 2 Aufl Bd 6 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1975 Literatur BearbeitenOtto Morgenthaler Zum Rucktritt von Dr Anna Maurizio In Zeitschrift fur Bienenforschung Bd 8 1965 66 Heft 5 S 130 140 mit Schriftenverzeichnis und Bild auf S 129 Joachim Evenius Dr Maurizios Verdienste um die praktische Bienenzucht In Zeitschrift fur Bienenforschung Bd 8 1965 66 Heft 5 S 141 142 Jean Louveaux Das wissenschaftliche Werk von Anna Maurizio In Apidologie Bd 21 1990 S 397 416 franzosischsprachiger Text deutsche und englische Zusammenfassungen mit Schriftenverzeichnis und Bild auf S 381 Jean Louveaux In memoriam Anna Maurizio 1900 1993 In Apidologie Bd 24 1993 S 536 franzosischsprachiger Text Peter Fluri und Jean Daniel Charriere Anna Maurizio Pionierin der Bienenbotanik wurde 100 jahrig In Schweizerische Bienenzeitung Jg 123 2000 Heft 11 S 660 661 mit mehreren Fotos Irmgard Jung Hoffmann Frauen und andere Merkwurdigkeiten In Deutsches Bienen Journal Jg 16 2008 Heft 7 S 308 309 Kurzbiographie von Anna Maurizio mit Bild Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Anna Maurizio im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Anna Maurizio im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Ausstellung Darwins SchwesternNormdaten Person GND 106068873 lobid OGND AKS LCCN n89602374 VIAF 39857429 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maurizio AnnaKURZBESCHREIBUNG Schweizer BienenforscherinGEBURTSDATUM 26 November 1900GEBURTSORT LembergSTERBEDATUM 24 Juli 1993STERBEORT Liebefeld bei Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Maurizio amp oldid 236499134