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Anna Maria von Baden Durlach 29 Mai 1617 in Strassburg 17 Oktober 1672 in Basel 1 war eine kunstlerisch tatige Tochter des Markgrafen Georg Friedrich von Baden Sie beschaftigte sich mit Dichtung Malerei Zeichnung und Scherenschnitt Anna Maria Markgrafin von Baden Durlach allegorische Portratminiatur von Friedrich Brentel 1645 Leben BearbeitenAnna Maria von Baden Durlach war eine Tochter des Markgrafen Georg Friedrich von Baden aus seiner zweiten Ehe mit Agathe geb zu Erbach Nach dem fruhen Tod ihrer Mutter 1621 wuchs sie unter der Fursorge ihrer getreuen Starschedelin im markgraflichen Drachenschloss an der Ill in Strassburg auf Ahnlich wie ihre jungere Schwester Elisabeth erhielt sie eine grundliche Erziehung obwohl dies zu der Zeit stattfand als sich der Dreissigjahrige Krieg zuspitzte Sie besass eine dichterische und kunstlerische Begabung und recht fruh begann sie zu dichten und zu malen wovon ihr Nachlass zeugt 1 Karl Obser 1935 zufolge war ihre Dichtung beeinflusst von der Strassburger Aufrichtigen Gesellschaft von den Tannen 1 Sie schrieb Gedichte und Spruche die sich mit Geschick der damals ublichen Form bedienten Sie sind frei von barockem Schwulst und bringen ihre lehrhafte Weisheit und ihren schlicht frommen Sinn auf gefallige Art zum Ausdruck Das poetische Element ist gering aber die gottergebene Lebensbetrachtung findet und spendet Trost Einige Beispiele der Uberschriften konnen ihre moralische Absicht und die Lebenserfahrung veranschaulichen Der Zorn ist ein Ubel aller Ubel Ein treuer Freund ist ein grosser Schatz Lob der Demut Gedanken von der Ewigkeit Schonheit vergeht Tugend besteht 2 Anna Maria von Baden Durlach schrieb auch ein grosseres Gedicht uber den schwedischen Konig Gustav Adolf 1647 und eine reizende Bukolika auf des Herren President Selmmitzen Feldgut zu Berghausen 3 Sie ubersetzte ferner Gedichte aus dem Italienischen und Franzosischen schrieb Gelegenheitsgedichte zu Namenstagen Geburts und Todesfallen und unternahm dramatische Versuche Ihr literarisches Schaffen wurde zu ihren Lebzeiten nicht veroffentlicht Eine handschriftliche Sammlung Anna Markgrafin zu Baden und Hochberg Etliche teutsche Reimen Gedichte von welchen der Anfang in dem Namen Gottes zu Basel ist gemachet worden Anno 1647 befindet sich bei dem Generallandesarchiv Karlsruhe viele Proben 112 kurze Gedichte daraus druckte Karl Zell 1842 4 ab 2 Nach Hans Rott 1917 durfte ihr Lehrer auf dem Gebiet der Malerei der 1648 auf dem Baden Durlacher Hof und spater in Frankfurt a M tatige Johan Ludwig Pfannenstiel er widmete ihr spater ein Schabkunstblatt Maria mit Christi Leichnam oder der um 1630 in Strassburg lebende Isaias Rumpler auf seinen Tod dichtete Anna Maria Verse gewesen sein 5 Wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme Karl Obsers dass dieser Lehrer Friedrich Brentel oder zumindest einer seiner Schuler aus seiner Werkstatt war Es gibt eine unsignierte allegorische Portratminiatur Anna Marias die aufgrund des Vergleichs mit signierten Werken Friedrich Brentels ganz sicher ihm zuzuschreiben ist Anna Marias Arbeiten erinnern auch an die von Friedrich Brentel obwohl sie in der Technik und dem Ausdrucksvermogen das Niveau von seinen Arbeiten bei weitem nicht erreichen 1 Unter ihren Arbeiten gibt es Rotel Tusch und Federzeichnungen Portrats Pausen d h manuell auf Transparentpapier erzeugte Kopien nach niederlandischen Vorlagen Tier und Blumendarstellungen Ihre Arbeiten verschenkte sie in der Regel an Familienangehorige oder Freunde 5 Anna Maria von Baden Durlach war eng mit ihrer jungeren Schwester Elisabeth verbunden die ebenfalls kunstlerisch tatig aber weniger begabt war Sie arbeiteten an vielen Dingen gemeinsam Anna Maria unterhielt Kontakte zu zahlreichen Kunstlern Auf dem Gebiet des Scherenschnitts leistete sie Beachtenswertes Nachdem sie die Jugend in Strassburg verbracht hatte lebte spater abwechselnd im markgraflichen Hofen in Basel und in Strassburg Sie blieb unverheiratet 1 Sie starb zwar in Basel wurde aber in Pforzheim am 1 November 1672 beerdigt Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Karl Obser Oberrheinische Miniaturbildnisse S 16 a b W E Oestering Geschichte der Literatur in Baden S 63 64 Hans Rott Kunst und Kunstler S 78 Karl Zell Furstentochter des Hauses Baden S 59ff siehe auch S 47ff a b Hans Rott Kunst und Kunstler S 77 Literatur BearbeitenKarl Obser Oberrheinische Miniaturbildnisse Friedrich Brentels und seiner Schule In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Karlsruhe Braun 1935 S 1 25 Hans Rott Kunst und Kunstler am Baden Durlacher Hofe bis zur Grundung Karlsruhes Karlsruhe Muller 1917 Wilhelm Engelbert Oestering Geschichte der Literatur in Baden Ein Abriss I Teil Vom Kloster bis zur Klassik In Heimatblatter Vom Bodensee zum Main 36 Karlsruhe Muller 1930 S 3 102 Jakob Franck Elisabeth Markgrafin zu Baden In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 12 14 Karl Zell Furstentochter des Hauses Baden Eine geschichtliche Darstellung zur Feier der Vermahlung der Prinzessin Alexandrine von Baden mit dem Erbprinzen Ernst von Sachsen Koburg Gotha Karlsruhe Braun 1842 Johann Christian Keck Angst und Trost der Christen Bey der Durchlauchtigsten Furstin Prinzessin Annae Marggraffin zu Baden und Hochberg zu Pforzheim den 1 November 1672 vollbrachter Bestattung Durlach 1672 Digitalisat bei der Badischen Landesbibliothek Normdaten Person GND 1017917337 lobid OGND AKS VIAF 220861476 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Anna MariaALTERNATIVNAMEN Baden Durlach Anna Maria von Baden Durlach Anna Maria Markgrafin von Baden und Hochberg Anna Markgrafin zuKURZBESCHREIBUNG Markgrafin von Baden Durlach deutsche Dichterin Zeichnerin Malerin und SilhouetteurinGEBURTSDATUM 29 Mai 1617GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 17 Oktober 1672STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Maria von Baden Durlach amp oldid 239156334