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Die Andreaskirche war ein im Zweiten Weltkrieg beschadigter und 1958 gesprengter Kirchenbau fur die evangelisch lutherische Andreas Kirchgemeinde in der Sudvorstadt Leipzig Andreaskirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Das Kirchengebaude 3 Geschichte 3 1 Vorgeschichte 3 2 Die Kirche 3 3 Nachfolger 4 Pfarrer der Kirchgemeinde 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Festplatz des Allgemeinen Deutschen Turnfests 1863 in Leipzig im Bereich des heutigen Heinrich Schutz Platzes und des Alexis Schumann PlatzesBei der Parzellierung der heutigen Sudvorstadt gemass dem Allgemeinen Bebauungsplan fur die Sudseite der Stadt von 1864 sah man in Hohe des ehemaligen Turnfestgelandes des Allgemeinen Deutschen Turnfests 1863 einen sogenannten Schmuckplatz beiderseits der Sudstrasse heute Karl Liebknecht Strasse vor Auf dem ostlichen Teil dieses Platzes wurde dann die Kirche gebaut der westliche Teil heisst Heinrich Schutz Platz Dieser ostliche Platzteil erhielt 1931 den Namen Alexis Schumann Platz nach dem ersten Pfarrer der Andreasgemeinde 1 2 Neben der Sudstrasse wird der Platz begrenzt von der Scharnhorststrasse der Andreasstrasse und der Hardenbergstrasse Die Adresse lautet heute Karl Liebknecht Strasse 111 Die Kirche war geostet der Kirchturm zur Sudstrasse ausgerichtet Das Kirchengebaude BearbeitenDie Andreaskirche war ein im neogotischen Stil errichteter Ziegelbau Die Fassaden waren mit roten Verblendern aus den Siegersdorfer Werken in Siegersdorf Kreis Bunzlau in Niederschlesien belegt und mit Gliederungs Elementen aus Wehlener Sandstein geschmuckt Uber dem Grundriss eines massiven lateinischen Kreuzes erhoben sich ein dreijochiges Langhaus ein breites Querschiff und ein Chor mit einem 3 6 Schluss In der Kirche fanden etwa 1100 Besucher Platz Sie hatte eine Orgel aus der Werkstatt Sauer in Frankfurt an der Oder die 1940 von der Bautzner Werkstatt Eule umdisponiert wurde Der Chor war aussen von verschiedenen Nutzbauten umgeben Uber den Spitzbogenfenstern waren jeweils Rosetten angeordnet die an den Querschiff Giebeln besonders gross waren Der Hauptturm hatte einen querrechteckigen Grundriss und wurde von zwei etwa Langsschiff Firsthohe erreichenden Treppenturmen flankiert 3 Der von einem sehr steilen spitzen Zeltdach gedeckte Turm besass vier Schmuckgiebel wobei sich uber dem nordlichen und dem sudlichen noch Zierturmchen befanden Uber der Vierung sass ein Dachreiter und am Chor gab es zwei weitere kleine Turme Die Kirche stand etwas uber Strassenniveau so dass eine kurze breite Freitreppe zum doppelten Eingangsportal hinauffuhrte Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Als 1890 die Andreaskirchgemeinde aus der stark gewachsenen Peterskirchgemeinde ausgepfarrt wurde wies am 1 Juni 1890 Superintendenten Oskar Pank 1838 1928 den Geistlichen Alexis Schumann 1849 1931 in das Amt des Pfarrers der neuen Gemeinde ein Dies gilt als das Grundungsdatum der Andreaskirchgemeinde 4 Die Andreaskirchgemeinde zahlte im ersten Jahr ihres Bestehens in der rasch wachsenden Sudvorstadt von Leipzig knapp 20 000 Mitglieder Sie nutzte bis zur Fertigstellung ihrer Kirche fur den Gottesdienst zunachst Raume in der 8 Bezirksschule und spater ein provisorisches Kirchengebaude Notkirche an der Ecke Kaiser Wilhelm Strasse heute August Bebel Strasse Scharnhorststrasse das 1894 abgebrochen wurde Die Kirche Bearbeiten Im Jahr 1890 wurde ein auf Leipziger Architekten beschrankter Architektenwettbewerb fur den Neubau einer Kirche durchgefuhrt die vier besten Entwurfe stammten von Richard Fussel Georg Weidenbach in Buro Weidenbach und Tschammer August Hermann Schmidt und Arthur Johlige sowie Anton Kappler 5 In einem zweiten engeren Wettbewerb wurden diese vier Entwurfe so uberarbeitet dass sie sich innerhalb eines Kostenrahmens von 250 000 Mark ausfuhren liessen 6 Schliesslich entschied sich die Gemeinde fur den Entwurf von Weidenbach 3 Nach zweijahriger Bauzeit wurde die Kirche am 1 Adventsonntag 1893 3 Dezember dem Apostel Andreas geweiht Gleichzeitig dazu wurde auf dem Grundstuck Scharnhorststrasse 21 das Pfarrhaus der Gemeinde errichtet 1936 entstand nach Entwurf des Leipziger Architekten Georg Stauch auf dem Grundstuck Scharnhorststrasse 29 31 ein zweigeschossiges Gemeindehaus Am 4 Dezember 1943 und am 20 Februar 1944 wurde die Andreaskirche bei den Luftangriffen auf Leipzig durch Spreng und Brandbomben stark beschadigt 7 Das sudliche Querschiff und samtliche filigranen Rosettenfenster wurden zerstort 8 1955 wurde das Turmgeschoss provisorisch wiederhergerichtet 3 Im September 1958 wurde das beschadigte doch wiederaufbaufahige Kirchengebaude aufgrund damaliger DDR Kirchenpolitik und Entscheidung der Stadtverwaltung Leipzig gesprengt Nach Beseitigung der Uberreste entstand auf dem Platz eine bis heute vorhandene Grunanlage Der Turm der Andreaskirche bildete einst eine bauliche Dominante der Sudvorstadt Quasi als Ersatz wurde 1964 an der benachbarten Strassenecke Scharnhorststrasse Karl Liebknecht Strasse ein zwolfgeschossiges Hochhaus errichtet Nachfolger Bearbeiten nbsp Gemeindehaus mit Saal rechts und Glockenturm links Die Gottesdienste der Andreasgemeinde fanden nach der Zerstorung der Kirche im Saal des Gemeindehauses statt der 1949 durch die Architektin Lieselotte Hering zu einem Sakralraum umgestaltet wurde Neben dem Gemeindehaus wurde ein kleiner freistehender Glockenturm errichtet Nach der Expo 2000 in Hannover gab es in Leipzig Bestrebungen den dortigen als Wal gestalteten Pavillon der Hoffnung Expo Wal auf den ehemaligen Platz der Andreaskirche zu uberfuhren Diese schlugen fehl Stattdessen mietete bzw kaufte der Verein Pavillon der Hoffnung in Leipzig e V Forderverein Okumenisches Zentrum die Halle 14 auf dem Alten Messegelande die 1985 vom VEB Carl Zeiss Jena erbaut worden war und nannte sie Pavillon der Hoffnung Da das Platzangebot im Gemeindesaal an der Scharnhorststrasse wegen der wachsenden Besucherzahl nicht mehr ausreichte verlegte man die Gottesdienste der Andreasgemeinde in den Pavillon der Hoffnung Pfarrer der Kirchgemeinde BearbeitenDas Verzeichnis pfarrerbuch de listet fur die Kirchgemeinde tolgende Pfarrer auf 9 1890 Schumann Alexis 10 1913 Fleischer Julius Wilhelm 1929 Hofmann Rudolf Amadeus 1935 Abegg Friedrich Ludwig Juvinus 1942 Horn Eduard Robert Martin Hardy 1947 Wagner Alfred Paul 1960 Kuhn Hermann Karl Theodor 1967 Fehlberg Werner 1967 Poche Ursula 1979 Topfer RalfSiehe auch BearbeitenKirchensprengungen in der SBZ und in der DDRWeblinks BearbeitenGeschichte In Website der Ev Luth Andreaskirchgemeinde Leipzig Abgerufen am 7 Marz 2022 Holger Zurch Verlorene Kirche in Leipzig die Andreaskirche In Leipziger Internet Zeitung Abgerufen am 10 April 2022 Ansicht der zerstorten Leipziger Andreaskirche wird restauriert In Website der Kustodie der Universitat Leipzig Abgerufen am 7 Marz 2022 Pavillon LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Der Alexis Schumann Platz hat eine Flache von 7 910 Quadratmetern keines der angrenzenden Gebaude hat die Anschrift Alexis Schumann Platz Seit der Sprengung der Andreaskirche 1958 besteht der Platz aus einer Grunanlage Alexis Schumann Platz auf leipzig lexikon de zuletzt abgerufen am 20 Oktober 2020 a b c Stephanie von Aretin Thomas Klemm Nikolaus Muller Leipzig und seine Kirchen Leipzig 2006 ISBN 3 374 02366 5 S Biogramm Alexis Schumann In Leipzig Lexikon de Abgerufen am 7 April 2022 Deutsche Bauzeitung 24 Jahrgang 1890 Nr 52 vom 28 Juni 1890 S 316 Notiz zum Wettbewerbsergebnis Deutsche Bauzeitung 24 Jahrgang 1890 Nr 55 vom 9 Juli 1890 S 331 Notiz zum engeren Wettbewerb Website der Andreasgemeinde Nachkriegs Aufnahme der Andreaskirche auf landschaften in deutschland de Andreas 1 Stelle Pfarrer In Pfarrerbuch de Abgerufen am 7 Marz 2022 https www leipzig lexikon de biogramm Schumann Alexis htm51 319096 12 374054 Koordinaten 51 19 8 7 N 12 22 26 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreaskirche Leipzig amp oldid 233529764