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Anatol Vieru 8 Juni 1926 in Iași 8 Oktober 1998 in Bukarest war ein rumanischer Komponist und Dirigent judischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Kompositionen 3 Theoretische Werke 4 Auszeichnungen 5 Bekannte Schuler 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenVieru studiert von 1946 bis 1951 am Konservatorium in Bukarest unter anderem bei Leon Klepper Paul Constantinescu und Constantin Silvestri sowie von 1951 bis 1958 am Moskauer Konservatorium insbesondere bei Aram Chatschaturjan In Moskau ist er Studienkollege von Edison Denissow Andrei Wolkonski Alfred Schnittke Sofia Gubaidulina und Tiberiu Olah Von 1947 bis 1950 ist Vieru auch als Dirigent an der Opera Națională București tatig Sein offentliches Debut als Komponist markiert die Suita in stil vechi Suite im alten Stil 1945 es folgen unter anderem das Flotenkonzert 1954 1955 die ersten beiden Streichquartette 1955 und 1956 sowie das Oratorium Miorița 1957 1962 wird er im Westen bekannt als er in Genf den bedeutenden Prix international de composition musicale Reine Marie Jose fur sein im selben Jahr entstandenes Cellokonzert erhalt Seine Komposition fur Streichquartett und einen Schlagzeuger Trepte ale tacerii Stufen der Stille 1966 ist eine Auftragsarbeit fur die Koussevitzky Foundation Er nimmt an den Darmstadter Ferienkursen teil und seine Orchesterkomposition Sonnenuhr Clepsidra I wird bei den Donaueschinger Musiktagen 1969 uraufgefuhrt Im selben Jahr folgt eine seiner wichtigsten kammermusikalischen Arbeiten Sita lui Eratostene benannt nach dem Sieb des Eratosthenes fur Klarinette Violine Viola Violoncello und Klavier Hier kristallisieren sich bereits Prinzipien heraus die sein zukunftiges Werk bestimmen werden Fur sein neomodales System assimiliert er Anregungen so unterschiedlicher Komponisten wie Bartok Enescu Webern Messiaen und Schostakowitsch Seit Ende der 50er Jahre beschaftigt er sich mit intuitiver Mengenlehre und in den 60er Jahren wird ihm bewusst dass auch das gewohnliche musikalische Gehor Tonleitern als Mengen im mathematischen Sinne des Wortes rezipiert Vieru praktiziert infolgedessen keinen Serialismus sondern er legt durch mathematische Operationen Modi fest aus denen er die musikalischen Parameter gewinnt Dieses Verfahren wandelt er in mannigfachen Formen ab genannt clepsidra Sonnenuhr site Sieb ecran Schirm etc um es nicht auf eine einheitliche Manier zu reduzieren die bestimmen liesse was es heisst a la Vieru zu schreiben Vieru war bekannt fur seinen Nonkonformismus und erklarte als sein wichtigstes Ziel eine auf inneren Motiven grundende Lebenskunst 1973 als ihm ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes einen einjahrigen Aufenthalt in West Berlin ermoglicht komponiert er seine zweite Sinfonie Nach Bukarest zuruckgekehrt schreibt er zwei Opern Iona nach dem gleichnamigen Drama von Marin Sorescu sowie nach Zeichnungen von M C Escher 1972 1975 Urauffuhrung in Bukarest 1976 und Praznicul calicilor Das Fest der Kruppel nach der gleichnamigen Komodie von Mihail Sorbul 1978 1980 Urauffuhrung in Berlin 1990 Seine tragische dritte Sinfonie La un cutremur Von einem Erdbeben entsteht 1977 bis 1978 in Reaktion auf das Erdbeben von Vrancea 1977 Parallel zu seinem kompositorischen Schaffen ubt Vieru bis zum Ende seines Lebens eine intensive Lehrtatigkeit aus Seit 1955 ist er Professor fur Orchestration und Komposition am Bukarester Konservatorium 1978 promoviert er im Fach Musikwissenschaft bei Sigismund Toduță am Konservatorium in Cluj mit der Arbeit De la moduri spre un model al gandirii muzicale intervalice Von den Modi zu einem Modell fur intervallisches musikalisches Denken Aus dieser Arbeit geht die zwei Jahre spater erschienene Abhandlung Cartea modurilor hervor Das Buch der Modi die in ihrer englischen Fassung aus dem Jahre 1993 um einen zweiten Teil erweitert wird The Book of Modes Vieru stellt Ahnlichkeiten zwischen seinen eigenen Vorstellungen zur kompositorischen Anwendung von mathematischen Operationen und jenen von US amerikanischen Komponisten und Musikwissenschaftlern fest Er veroffentlicht Studien und halt Vortrage in Darmstadt Jerusalem an Universitaten in den USA und in Kanada Er aussert sich dabei zu seinen eigenen Werken und Kompositionsverfahren wie auch allgemein zur musikalischen Postmoderne die er weniger fur eine Modestromung oder Schule halt als fur eine geschichtliche Situation in der modale tonale und serielle Techniken koexistieren Diese Situation erfordere die Aufgabe exklusivistischer Tendenzen und eine Bemuhung um die Integration solcher verschiedener Kompositionsverfahren Musiktheoretische Beitrage Vierus sind versammelt in den beiden Banden Cuvinte despre sunete Worte uber Tone 1994 und Ordinea in Turnul Babel Ordnung im Turm zu Babel 2001 1 Kompositionen BearbeitenKonzert fur Flote und Orchester 1954 1955 8 Streichquartette 1955 1956 mit Sopran 1973 1980 1982 1986 1987 amp 1991 Konzert fur Violoncello und Orchester 1962 Trepte ale tacerii Stufen der Stille fur Streichquartett und einen Schlagzeuger 1966 7 Sinfonien Nr 1 Oda tacerii Ode an das Schweigen 1967 Nr 2 1973 Nr 3 La un cutremur Von einem Erdbeben 1978 Nr 4 1982 Nr 5 nach Mihai Eminescu fur Chor und Orchester 1984 1985 Nr 6 Exodus 1989 Nr 7 Anul soarelui calm Das Jahr der stillen Sonne 1992 1993 Sonnenuhr Clepsidra I fur Orchester 1969 Sita lui Eratostene Sieb des Eratosthenes fur Klarinette Violine Viola Violoncello und Klavier 1969 Iona Oper nach dem gleichnamigen Drama von Marin Sorescu sowie nach Zeichnungen von M C Escher 1972 1975 Urauffuhrung in Bukarest 1976 Konzert fur Klarinette und Orchester 1974 1975 Praznicul calicilor Das Fest der Kruppel Oper nach der gleichnamigen Komodie von Mihail Sorbul 1978 1980 Urauffuhrung in Berlin 1990 Memorial fur Orchester 1990 Ultimele zile ultimele ore Letzte Tage letzte Stunden Oper nach Alexander Puschkin und Michail Bulgakow 1990 1995 Theoretische Werke BearbeitenCartea modurilor Bukarest Editura Muzicală a Uniunii Compozitorilor și Muzicologilor din Romania 1980 The Book of Modes Bukarest Editura Muzicală a Uniunii Compozitorilor și Muzicologilor din Romania 1993 Cuvinte despre sunete Bukarest Editura Carta Romanească 1994 Ordinea in Turnul Babel Insemnări despre muzică Bukarest Editura Hasefer 2001Auszeichnungen BearbeitenZu den wichtigsten Auszeichnungen die Vieru im Laufe seines Lebens erhielt zahlen ausser den bereits erwahnten dem Prix international de composition musicale Reine Marie Jose 1962 und dem Kompositionsauftrag der Koussevitzky Foundation 1966 der Premiul de compoziție George Enescu 1946 der Herder Preis 1986 und der Marele Premiu al Uniunii Compozitorilor și Muzicologilor din Romania 1996 Bekannte Schuler BearbeitenMihai Moldovan 1937 1981 rumanischer Komponist Petru Stoianov 1939 rumanischer Komponist und Musikwissenschaftler Octavian Nemescu 1940 2020 rumanischer Komponist George Balint 1961 2019 rumanischer KomponistWeblinks BearbeitenWerke von und uber Anatol Vieru im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek ausfuhrliches Werkverzeichnis Deutsches Musik Label mit Biografie und CD Veroffentlichungen zu Anatol VieruEinzelnachweise Bearbeiten Artikel von Valentina Sandu Dediu die wichtigste Quelle fur diesen Artikel Weblink http www cimec ro muzica evenimadd simn2004 ZiuaV htm Normdaten Person GND 124334202 lobid OGND AKS LCCN n80113367 VIAF 37108575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vieru AnatolKURZBESCHREIBUNG rumanischer KomponistGEBURTSDATUM 8 Juni 1926GEBURTSORT IașiSTERBEDATUM 8 Oktober 1998STERBEORT Bukarest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anatol Vieru amp oldid 214590386