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Die altskandinavischen Kalender sind diejenigen Kalender die in der Wikingerzeit 800 1050 n Chr bis zur Einfuhrung des gregorianischen Kalenders in Gebrauch waren In Skandinavien waren vor Einfuhrung des Christentums mehrere Kalender nebeneinander in Gebrauch der Lunisolarkalender das solare Wochenjahr mit Quartalseinteilung das solare Wochenjahr mit verschobener Quartalseinteilung und der julianische Kalender Zum Lunisolarkalender und den Wochenkalendern mit den verschiedenen Quartalseinteilungen gab es noch ortliche Varianten Inhaltsverzeichnis 1 Das Mondjahr 1 1 Die Mondmonatsrechnung und das gebundene Mondjahr bundna manar 1 2 Das gebundene Mondjahr im angelsachsischen England und dessen skandinavische Parallelen 1 3 Die Julmonate die Wintersonnenwende und die Schaltregel des gebundenen Mondjahres 1 4 Die Mondmonatsrechnung und das gebundene Mondjahr im vorchristlichen Skandinavien 1 5 Das spatere gebundene Mondjahr in Skandinavien 2 Einfuhrung der christlichen Zeitrechnung 3 Das Sonnenjahr 3 1 Jahreseinteilung und Wochenrechnung 3 1 1 Die vorkirchliche Wochenrechnung 3 1 2 Quartal in der Wochenrechnung 3 1 3 Die verschobene skandinavische Quartalseinteilung 3 1 4 Grunde fur die Verschiebung der Quartale 3 2 Das lunisolare Jahr in Island 4 Samischer Kalender 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseDas Mondjahr BearbeitenFur die Kalender vor Einfuhrung des Christentums gibt es so gut wie keine zeitgenossischen Quellen Aber es gibt fur die Zeit danach Datumsbezeichnungen die auf ein hohes Alter hindeuten und Ruckschlusse auf die vorchristlichen Kalender zulassen Diese Datumsbezeichnungen belegen dass das Jahr in Mondmonate eingeteilt wurde Am verbreitetsten war der Jul Mond an zweiter Stelle steht der Dis Mond oder Distings Mond Er war nur in Mittelschweden verbreitet Der Distings Mond wird oft im schwedischen Upplandslag erwahnt aber weder Snorri noch Adam von Bremen erwahnen ihn 1 Der Julmond war spater der Monat in dem der Mond am Dreikonigs Tag schien In Norwegen hiess es Julemaanen war der Mond der den Dreikonigstag uberdauerte Andernfalls war der Julmond der folgende Mond Der Monat nach dem Julmond hiess Torre und ihm folgte der Mondmonat Gjo goi in Island 2 In den Quellen aus Dalarna ist Torre oft durch Distingsmond ersetzt Ole Worm berichtet von einem danischen julemaen der der Mond ist der am julianischen Neujahr leuchtet 3 Der alteste Beleg fur den nordischen Jul Mond findet sich in Island In einer Abschrift des islandischen komputistischen Werkes Rim II das selbst in der zweiten Halfte des 13 Jh entstanden ist heisst es THat skal iola tungl telia them threttanda dag er a himne hvort sem that er ungt eda gamallt Der Mond der am Drei Konigstag am Himmel steht soll als Jul Mond angesehen werden ob er jung oder alt ist Rim II in Rimtǫl 1914 1916 S 140 Note 5 Es ist moglich dass sich diese Definition uber Skandinavien ausgebreitet hat Es ist aber auch moglich dass eine vorchristliche Berechnung in den christlichen Kalender integriert worden ist Auch der Dis Monat war an diesen Dreikonigstag geknupft Der alteste Beleg fur den Zusammenhang zwischen Disting und Dreikonigs Tag findet sich bei Olaus Magnus Historia om de nordiska folken 1555 2001 S 183 IV Kap 6 Disting wird in Erinnerung an die Konigin Disa gehalten und findet an dem Vollmond statt der dem ersten Neumond nach Drei Konige Mitternacht folgt Im Mittelalter nahm man die Konigswahl in Gamla Uppsala im Zusammenhang mit dem Disting vor 1 Der Dreikonigstag war ein kirchliches Hochfest aber die Berechnung des Distings hat vorchristliche Vorlaufer und uberstand die Christianisierung durch Anpassung an den christlichen Kalender Erich Lassota von Steblau prazisiert das 1591 1593 Dort werden zwei Markttage genannt Der erste ist die Eriksmesse Der zweite hest der Distings Marckt durumb das Er von der Khunigin Disa eingesetzt worden gefellet allzeit auf den Vollmond des Ersten Neuen Lichts nach der heylich drey Konige Tagk Und so das Neue licht auff denselben tag der Heiligen drey Kunig fur Mittag eintrat wird er nicht auf der ersten Sondern des nechst kommendeu sic Neuen lichts Vollmon gehalten Wen aber das Neue licht desselben tags nach Mittag eintritt wird er auff den ersten Vollmon gehalten Erich Lassota 1556 Tagebuch des Erich Lassota von Steblau Hrg R Schottin Halle 1886 S 165 Der Bezug auf Konigin Disa ist eine damals ubliche volksetymologische Erklarung Lassota hat offenbar Mitternacht bei Olaus Magnus missverstanden 1 Disting Mond und Julmond gehorten in Schweden von Anfang an zusammen wobei die Quellen fur den Disting Mond in Schweden alter sind als alle Quellen zum Julmond und Dreikonigstag Als Grund fur die Anknupfung an den Drei Konigs Tag wird angenommen dass im Mittelalter die Weihnachtszeit und der damit verbundene Weihnachtsfrieden an diesem Tag endete Ausserdem wurde die Fastenzeit und Ostern nach den Mondphasen nach dem Drei Konigs Tag berechnet 1 Im Mittelalter hatte sich der astronomische Neumond gegenuber der Berechnung nach der Goldenen Zahl um einige Tage verschoben Der islandische Jul Mond wurde nun so in den kirchlichen Kalender integriert dass er den alten Monatsnamen beibehielt aber nun nach der Berechnung nach der Goldenen Zahl und nicht langer mit den alten Mondphasen der Monate zusammenfiel In Schweden und Norwegen dagegen ging man weiterhin von den astronomischen Mondphasen aus 1 Die christliche Weihnachtszeit liegt immer zwischen dem 15 Dezember und dem 6 Januar Doch wenn am Dreikonigstag Neumond war so lag der Julmond zwischen dem 6 Januar und dem 4 Februar Diese grosse Abweichung lasst sich mit dem kirchlichen Kalender nicht vereinbaren Daher wird angenommen dass die Festlegung des Disting und des Julmondes aus vorchristlicher Zeit erhalten geblieben ist 1 Die Mondmonatsrechnung und das gebundene Mondjahr bundna manar Bearbeiten Es spricht viel dafur dass die Wochenrechnung auf eine Zeit lange vor der christlichen Zeit zuruckgeht und viele Reste in Bezug auf das Arbeitsjahr erhalten geblieben sind Nach der Einfuhrung des julianischen Kalenders wurde die Wochenrechnung parallel weitergefuhrt So gab es nebeneinander Zeitrechnungen die auf dem Mondzyklus und auf dem Sonnenzyklus basierten 1 Im vorchristlichen Skandinavien gab es eine Zeitrechnung die wie auch sonst auf der Welt auf den Mondphasen beruhte Erstaunlich ist aber dass aus dieser Zeit in Skandinavien kein Mondkalender uberliefert ist Daher muss man sich mit fragmentarischen alteren Angaben zusammen mit spateren Relikten und vergleichenden Untersuchungen begnugen Zunachst gibt es zwei Varianten des Monats den siderischen Monat und den synodischen Monat Der siderische Monat ist 27 Tage und 8 Stunden der synodische Monat 29 Tage und 12 Stunden lang Das ist die Zeit zwischen zwei gleichen Mondphasen Der siderische Monat kam in der volkstumlichen Zeitrechnung kaum vor Man orientierte sich im vorkirchlichen Skandinavien nach allem was bekannt ist am synodischen Monat der mal mit 29 mal mit 30 Tagen angenommen wurde Da der synodische Mondmonat von ihm ist im Weiteren nur noch die Rede ungefahr 29 Tage lang ist erstrecken sich 12 Mondmonate uber 354 Tage und sind damit 11 Tage kurzer als das Sonnenjahr In Gegenden mit deutlichen jahreszeitlichen Unterschieden storte diese Verschiebung des Mondjahres gegenuber dem Sonnenjahr und man musste das Mondjahr durch eine Korrektur an das Sonnenjahr anbinden Das geschah ublicherweise indem man in ungefahr jedem dritten Jahr einen Schaltmonat als 13 Monat einfugte Damit stimmten die Mondmonate mit dem Sonnenjahr ungefahr uberein verhinderte jedoch nicht dass der Beginn eines Mondmonats in verschiedenen Jahren bis zu 30 Tagen variieren konnte Dieses Kalendersystem in dem das Mondjahr an das Sonnenjahr gebunden wurde nennt man bundna manar gebundenes Mondjahr 1 Es gibt Anzeichen dafur dass man sich vor Einfuhrung des julianischen Kalenders in Skandinavien nach dem gebundenen Mondjahr richtete Es bleibt aber die Frage ob der Beginn des Mondmonats an den Neumond gekoppelt war oder an das erste Aufscheinen der Mondsichel einige Tage spater Volkstumlich wurde wahrscheinlich das erste Sichtbarwerden der Mondsichel angenommen aber fur offizielle Ereignisse wie die Thingversammlungen verwendete man den astronomischen Neumond 1 Das gebundene Mondjahr im angelsachsischen England und dessen skandinavische Parallelen Bearbeiten Beda Venerabilis behandelt in De Temporum Ratione vor allem die kirchliche Komputistik beruhrte aber auch andere kalendarische Fragen insbesondere die Zeitrechnung der eingewanderten Germanenstamme Er bezeichnet die Kalender ausdrucklich als die der Angeln was wohl die Sachsen und Jutlander umfasste Er betont ausdrucklich dass diese Zeitrechnung bis zur Christianisierung und der Einfuhrung des julianischen Kalenders bei ihnen in Gebrauch war also vor dem 5 oder 6 Jahrhundert 4 Der von ihm uberlieferte Kalender ist ein klares Beispiel fur ein gebundenes Mondjahr Die Monate werden nach dem Lauf des Mondes berechnet aber im Sonnenjahr verankert indem die vier Quartale sich nach dem Sonnenstand und den Aquinoktien richten 1 George Hickes veroffentlichte 1703 in De antiquae litteraturae septentrionalis utilitate sive de linguarum veterum septentrionalium usu Dissertatio epistolaris 5 Darin uberliefert er die Monatsnamen aus dem englischen Manuskript Biblia Cattoniensis von 1031 1 De Temp Rat Bibl Cattoniensis Antiqu Lit Septgiuli aeftera geolasolmonath solmonath solmonathhesmonath hlytha hlyda hlydmonatheosturmonath aprelis monath eosturmonaththrimilchi maius maiusmonathlida aerra litha aerra litha seremonath mithsumormonath juniusmonathlida julius monath aeftera litha maeth monath juliusmonathweodmonath weodmonath weodmonath augustusmonathhalegmonath haligmonath haligmonath harvetsmonathwinterfilleth winterfylleth se teothamonath haligmonathblodmonad blotmonath blotmonathgiuli aerra jula aerre geolaBeda verweist bei seinen Erlauterungen wiederholt auf vorchristliche Verhaltnisse Seine Erlauterungen werden inzwischen bezweifelt und man hat gemeint das seien seine eigenen Uberlegungen um die alten dunklen Monatsnamen zu erklaren Aber es gibt doch Hinweise Bedas Informationen zumindest teilweise neu zu bewerten Naturlich verfugte er uber Quellen die heute verloren sind so dass man nicht jede Angabe nachprufen kann Aber das bedeutet nicht dass die Erlauterungen unhistorisch sind 1 Man nahm z B an dass die Gottinnen Hertha und Eostre die nach Beda den Monaten hredmonath und eosturmonath den Namen gegeben hatten nur Bedas eigene Erklarungen seien Stattdessen meinte man dass hredmonath vom sturmischen Wetter abzuleiten sei und der Rauhe Monat bedeute Ebenso hat man das Wort eostur eine alte inzwischen verlorene Bezeichnung des Fruhjahrs gewesen sei die erst sekundar mit dem christlichen Ostern assoziiert worden sei Aber es fallt auf dass weder hredmonath noch eosturmonath in der Biblia Cattoniensis von 1031 erwahnt sind Eine mogliche Erklarung ware dass die beiden Monatsnamen wegen ihrer im 11 Jahrhundert unerwunschten Assoziationen an heidnische Gottinnen ausgemerzt worden sind 1 Auch seine Angabe der solmonath habe auch brodkakornars monath geheissen obgleich es doch keine Verbindung zwischen Sonne und Brotbacken gebe wurde bezweifelt Doch war in ganz Europa die Sitte verbreitet Brot und Butter anlasslich Ruckkehr der Sonne zu opfern wie aus Quellen des 11 Jahrhunderts zu entnehmen ist Wahrscheinlich spielte Beda auf diesen Brauch an 1 Das wichtigste ist jedoch die Ahnlichkeit von Bedas anglischer Kalenderbeschreibung und den entsprechenden Kalendern in Skandinavien Beide hatten eine Halbjahreseinteilung und eine Quartalseinteilung die sich nach dem Sonnenstand richtete Auch bei den Angeln wurde der Schaltmonat vor dem Mittsommer eingeschoben Der Doppelmonat giuli giuli entspricht dem Monatspaar ylir jolmanadr im islandischen Kalender Sowohl der altenglische blodmonath wie auch der islandische gormonanudr knupfen an die herbstliche Tierschlachtung an Der altenglische thrimilchi an dem nach Beda die Kuhe dreimal am Tag gemolken wurden hat Parallelen in einigen skandinavischen Dialekten wo tremjolksgras und tremjolksblomster fur die Sumpfdotterblume verwendet wurde Ein wichtiger Unterschied zwischen dem angelsachsischen thrimilci und dem skandinavischen tri mjolkingen ist allerdings dass der letztere wegen der unterschiedlichen klimatologischen Bedingungen ungefahr einen Monat spater liegt Beide Julmonate liegen in derselben Zeit was auf das gleiche astronomische Phanomen zuruckzufuhren ist 1 Die Julmonate die Wintersonnenwende und die Schaltregel des gebundenen Mondjahres Bearbeiten Nach Beda begann der anglische Kalender mit Winterfilleth dem Wintervollmond der im julianischen Kalender dem Oktober entsprach Nach ihm begann das Winterhalbjahr mit dem Herbstaquinoktium und winterfilleth begann mit dem ersten Sichtbarwerden der Mondsichel nach dem Herbstaquinoktium Das war durchschnittlich einen Monat nach dem Herbstaquinoktium was sehr nah an den skandinavischen Winternachten liegt Moglicherweise liegt hier eine sehr altertumliche kalendarische Struktur vor als die Winternachte noch nicht auf ein festes Datum in der Wochenrechnung festgelegt waren 6 Das Verhaltnis zwischen winterfilleth und dem Herbstaquinoktium ist ahnlich dem Verhaltnis zwischen den beiden Monaten giuli und der astronomischen Wintersonnenwende Beda legt die Wintersonnenwende auf den 25 Dezember und nennt diesen Tag modranect Die Aussage dass das anglische Jahr am 25 Dezember beginne ist darauf zuruckzufuhren dass dies das offizielle Datum der Wintersonnenwende im julianischen Kalender war obwohl ihm bewusst war dass zu seiner Zeit die astronomische Wintersonnenwende bereits am 18 Dezember stattfand 1 Die Bezeichnung modranect bedeutet Die Nacht der Mutter Diese Mutter waren offenbar Fruchtbarkeitsgottinnen die in der norronen Literatur Disen und der romischen Literatur uber die germanischen Volker matrones genannt wurden Beda berichtet dass die modranect eine Zeit religioser Zeremonien gewesen sei und erortert ob diese Zeremonien in das vorchristliche Julfest Eingang gefunden haben Zumindest stutzt der Zeitpunkt der modranect mitten in der Zweimonatsperiode giuli diese Annahme Es konnte sich um die Nacht vor der Wintersonnenwende gehandelt haben In diesem Fall ware die modranect an einen festen Punkt im Sonnenjahr gebunden gewesen Aber nach Beda waren die beiden Monate giuli Mondmonate Deren Mitte verschob sich im Verhaltnis zum Sonnenjahr und fiel auf die erste Neumondsichel des zweiten giuli Monats 1 Nach Beda begann das anglische Jahr mit der Wintersonnenwende und die beiden Monate giuli hatten ihren Namen danach erhalten dass der eine Monat diesem Tag voranging und der andere ihm folgte Da es sich aber um Mondmonate handelte kann diese Fixierung auf die Wintersonnenwende nicht richtig sein Nach den islandischen Quellen lag der Zeitpunkt zwischen ylir und jolmanudr in der Mitte des 12 Jahrhunderts in dem Zeitraum zwischen dem 10 und 17 Dezember des julianischen Kalenders Die Wintersonnenwende fand zu dieser Zeit am 14 15 Dezember statt Moglicherweise ist dies ein Uberbleibsel einer alteren kalendarischen Struktur die auch die grosse islandische Kalenderreform uberdauert hat 1 Hier wurden Beda Fehler vorgeworfen da es die von ihm zu Grunde gelegte feste Verbindung zwischen Mondjahr und Sonnenjahr nicht gegeben habe Am wahrscheinlichsten ist dass das Verhaltnis zwischen Wintersonnenwende und dem Punkt zwischen giuli giuli bezw ylir jolmanudr als Ausgangspunkt einer langeren astronomischen Periode von acht oder 19 Jahren nach welcher die Wintersonnenwende wieder ziemlich genau in der Mitte zwischen den Doppelmonaten fiel gemeint war 1 Die Wintersonnenwende war also Fixpunkt im Sonnenjahr und gleichzeitig Ausgangspunkt fur die Berechnung wann ein Schaltmonat einzuschieben war Da nicht nur die Wintersonnenwende sondern auch die Sommersonnenwende massgeblich waren liegt es nahe dass nicht nur die Wintersonnenwende sondern auch die Sommersonnenwende von zwei Monaten gleichen Namens umschlossen wurden Da der Schaltmonat vor die Sommersonnenwende gesetzt wurde die von zwei litha umschlossen war hiess dieser Monat ebenfalls litha und das Jahr thrilithi Jahr mit drei litha Zu der genauen Schaltregel gibt es keine Quellen aber sie lasst sich erschliessen Ein Sonnenjahr war 11 Tage langer als ein Mondjahr Ein bestimmter Mondmonat hatte die erste Mondsichel an einem Datum X das sich nach dem Monatsbeginn hin um 11 Tage verschob In zyklischen Intervallen kam die erste Mondsichel wieder auf das Datum X Damit diese Verschiebung aber nicht dazu fuhrte dass Mondmonate des Winterhalbjahres in das Sommerhalbjahr gerieten musste nach einer bestimmten Regel alle drei Jahre ein Schaltmonat eingeschoben werden Nach den skandinavischen und altenglischen Quellen war die Wintersonnenwende der Verbindungspunkt zwischen Sonnenjahr und gebundenem Mondjahr 1 Daraus ergibt sich folgende Schaltregel Die erste Mondsichel des ersten Julmonats durfte in keinem Jahr nach der Wintersonnenwende sichtbar werden und die Mondsichel des zweiten Julmonats nicht vor der Wintersonnenwende Fur den Beginn eines kalendarischen Zyklus lasst man den zweiten Julmond unmittelbar nach der Wintersonnenwende beginnen In jedem Jahr in dem die erste Mondsichel weniger als 11 Tage nach der Wintersonnenwende zu sehen ist muss ein Schaltmonat eingefugt werden damit der Beginn des zweiten Julmonats im Folgejahr nicht vor die Wintersonnenwende rutscht Der Zeitpunkt des Einschubs richtet sich nach der Sommersonnenwende Fur die erste Regel gibt es keinen Beleg sie ist eine Vermutung Die Sache verkompliziert sich noch dadurch dass die Tage des julianischen Sonnenkalenders von Mitternacht zu Mitternacht die Tage des alteren Mondjahres aber von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang gerechnet wurden Es lasst sich nicht sicher sagen welchem Tag die erste Mondsichel in der ersten Nachthalfte zugerechnet wurde 1 Die Mondmonatsrechnung und das gebundene Mondjahr im vorchristlichen Skandinavien Bearbeiten In Skandinavien findet sich keine Quelle die so ausfuhrlich ist wie Beda Aber es gibt verstreute Hinweise in der Edda Literatur so die Bezeichnung artali Jahreszahler fur Mond in Alvismal 14 7 und in Vafthrudnismal 23 8 Dort wird Mundilfœri als Vater von Mond und Sonne bezeichnet Darin steckt das Wort mund Zeit Zeitpunkt Mundilfœri ist einer der sich zu bestimmten Zeiten bewegt Er wurde daher oft mit dem Mond selbst identifiziert Moglich ist aber auch dass mundill die Personifikation der Zeit als solche ist und Mundilfœri der ist der die Zeit vorwarts bewegt transportiert Das entsprache der alten Vorstellung dass Sonne und Mond auf einem Schiff in einem Wagen oder zu Pferde uber den Himmel ziehen Das stutzt die Ansicht dass Vafthrudnismal von einem gebundenen Mondjahr ausgeht und die Zeitrechnung eine kosmologische Dimension besass In der Voluspa wird in den Strofen funf und sechs die Erschaffung der Welt beschrieben bei der auch Sonne und Mond ihre Bahnen zugewiesen werden damit die Menschen die Zeit bestimmen konnen In Vafthrudnismal 25 heisst es Vollmond und Neumond den Volkern zum Zeitmass schufen gutige Gotter einst 9 Der Ausdruck ny oc nid zunehmend und abnehmend war synonyme eine Bezeichnung fur den Mond 1 Auch im alteren Gulathingslov kommt der Ausdruck um ny hit nesta oc nidar synonym mit manade im Zusammenhang mit dem Sklavenkauf vor 10 Auch die altschwedischen Gesetze verwenden ihn allerdings alle ohne nahere Erlauterung wohl deshalb weil er zur Zeit der Abfassung noch in Gebrauch war und daher keiner Erlauterung bedurfte 1 Das spatere gebundene Mondjahr in Skandinavien Bearbeiten In Dalarna waren die Ausdrucke jultungel und distingstungel noch Anfang des 20 Jahrhunderts in Gebrauch Jultungel leitete das Kalenderjahr ein und setzte voraus dass der Mond uber den Dreikonigstag hinweg leuchtet Ihm folgte der distungel 1 Diese Verknupfung mit dem Dreikonigstag ist oft zu finden Fur Danemark ist das gebundene Mondjahr bereits 1626 belegt 11 Man rechnete mit 12 Mondmonaten und zu gewissen Zeiten schob man einen Schaltmonat ein den man sildemaen den letzten Monat nannte Dieses Mondjahr war schon an den julianischen Kalender gekoppelt und das Mondjahr begann mit dem ersten Neumond nach dem julianischen Neujahr 1 Auf den Faroern ist das Mondjahr seit dem 17 Jahrhundert belegt aber erst Texte aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts uber einen richtigen Mondmonatskalender bestatigen das Dieser Kalender wurde auch auf den Hebriden und den Orkneys verwendet und manchmal auch in Island Nur auf den Faroern bestanden die Einschubperioden aus halben Mondmonaten indem man die Monate mal von Neumond zu Neumond mal von Vollmond zu Vollmond rechnete Das verminderte die jahrliche Verschiebung gegenuber dem Sonnenjahr um die Halfte Der Mondmonat vetrasol Nachtsonne leuchtete immer uber die Wintersonnenwende hinaus und ihm folgte dann Jolasol Der Mondmonat sommersol reichte immer uber die Sommersonnenwende hinaus 1 Das finnische gebundene Mondjahr hatte 12 Mondmonate in bestimmten Jahren 13 Der letzte Monat hiess hjartmanad in Teilen von Karelien auch Joulukuu Julmond und dieser Mond schien immer uber den Dreikonigstag hinaus Wenn das nicht der Fall war dann wurde ein weiterer hjartmanad eingeschoben Im Unterschied zu den ubrigen Mondjahren ersetzt in Finnland der Dreikonigstag die Wintersonnenwende als Anknupfungspunkt Auch die Samen hatten ein gebundenes Mondjahr Im 18 Jahrhundert schilderte ein sonst unbekannter Geistlicher in seinem Werk Astrophysia Lapponica den samischen Kalender Die Monate wurden von der ersten Mondsichel zur nachsten gerechnet Den Monat teilten sie in vier Viertel namlich von der ersten Mondsichel das erste Viertel von da zum Vollmond von da zum dritten Viertel und von da zur nachsten Mondsichel oder dem Neumond Das Jahr begann mit der Wintersonnenwende und wurde in vier Jahreszeiten eingeteilt von der Wintersonnenwende bis zum Fruhjahrs Aquinoktium von da zur Sommersonnenwende und dann zum Herbst Aquinoktium 1 Einfuhrung der christlichen Zeitrechnung BearbeitenDie Einfuhrung der christlichen Zeitrechnung zog sich uber mehrere Jahrhunderte hin Der Prozess endete erst zwischen dem 19 und 20 Jahrhundert Noch in dieser Zeit gibt es Aufzeichnungen alter Leute die die Monate und Jahre nach dem Mondlauf am Himmel bestimmten 1 Die Kirche setzte unmittelbar nach der Einfuhrung des Christentums fur ihren Aufgabenbereich den kirchlichen Kalender durch Fur den profanen Bereich des Volkes wurde der alte Mondkalender geduldet solange die kirchlichen Feste zum richtigen Datum beachtet wurden Die lokale Geistlichkeit war dafur verantwortlich der Gemeinde die Festtage anzusagen So heisst es im Kirchenrecht des Upplandslag von 1296 Nun hat der Bauer zur Kirche zu kommen Der Priester hat die Festtage und die Fastentage zu verkunden Versaumt es der Priester und halt der Bauer den Tag nicht ein da ist der Priester schuldig und nicht der Bauer Verkundet sie der Priester und versaumt der Bauer den Tag und halt ihn nicht ein da ist der Bauer schuldig fur drei Mark Upplandslag kirkjubalker XIII 1 12 Die Einfuhrung des julianischen Kalenders fur die kirchlichen Feste wird fur die Mitte des 12 Jahrhunderts angenommen als der papstliche Legat Nikolaus Breakspear spater Papst Hadrian IV Norwegen und Schweden zur Ordnung der kirchlichen Verhaltnisse besuchte 1 Fur Island wird die Einfuhrung des julianischen Kalenders auf die Zeit um 1150 angesetzt 1 Das Mondjahr wurde weiterhin fur grossere offizielle Veranstaltungen wie Versammlungen und Markte herangezogen Das Osterfest orientierte sich am julianischen Kalender Die Osterregel lautete dass Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Fruhjahrsaquinoktium zu feiern sei Dieser Vollmond war nicht der astronomische Vollmond sondern ein berechnetes Vollmonddatum Das kirchliche Fruhjahrsaquinoktium wurde auf den 21 Marz im julianischen Kalender festgesetzt Dieses Aquinoktium stimmte langst nicht mehr mit dem astronomischen Aquinoktium uberein Ostern konnte in dem Zeitraum vom 22 Marz bis zum 25 April des julianischen Kalenders liegen 13 Das Sonnenjahr BearbeitenJahreseinteilung und Wochenrechnung Bearbeiten In der vorchristlichen Zeit wurde das Jahr in ein Winter und ein Sommerhalbjahr eingeteilt Diese Halbjahre wurden in Quartale unterteilt Diese Jahreseinteilung wurde bei der Umstellung auf den julianischen Kalender beibehalten Die Quartalseinteilung scheint in eine Art Wochenrechnung integriert gewesen zu sein die zum Mondkalender parallel lief Das Verhaltnis zwischen der Wochenrechnung und dem Mondjahr ist nicht ganz klar und es kann sein dass die beiden Einteilungen nie ganz zusammenpassten Es gibt Anhaltspunkte dafur dass die Wochenrechnung in hoherem Masse als die Mondjahreinteilung fur das Arbeitsjahr von Bedeutung war 1 Die vorkirchliche Wochenrechnung Bearbeiten Das islandische Jahr bestand zur Zeit der Grundung des Althings in Island 930 aus 52 Wochen zu sieben Tagen Diese Einteilung kam mit den Einwanderern aus Norwegen Aber im Unterschied zu Norwegen gewann die Wocheneinteilung eine zentrale Bedeutung fur das politische und soziale Leben Darum wurde nach Einfuhrung des Christentums im Jahre 999 oder 1000 mehrfach versucht diese dem julianischen Kalender anzupassen Das Sonnenjahr ist um einen im Schaltjahr um zwei Tage langer als das Wochenjahr zu 52 Wochen In der alten Wochenrechnung versuchte man das Wochenjahr mit dem Sonnenjahr zu harmonisieren Im 12 Jahrhundert liess man das Sonnenjahr aus 364 Tagen bestehen und kompensierte das nach bestimmten Zeiten durch Einfugen einer weiteren Woche Eine andere wahrscheinlich altere Methode scheint gewesen zu sein zwei Tage zu einem zusammenzufassen Auf diese Weise erhielt auch das Sonnenjahr 52 Wochen a sieben Tage also 364 Tage So wurde das Problem in Finnland Estland und in den samischen Landen und wohl auch in Schweden gelost 14 Die meisten Forscher sind der Ansicht dass die Wochenrechnung alter ist als der christliche Kalender und erst spater an diesen angepasst wurde Wahrscheinlich wurde sie auf dem Kontinent entwickelt und breitete sich nach Skandinavien aus Wann das geschehen ist lasst sich nicht bestimmen Fruher meinte man dass dies in der Wikingerzeit geschehen sei Aber moglich ist auch eine Ubernahme mehrere Jahrhunderte fruher 1 Die germanischen Wochentagsnamen sind von den romischen Wochentagen im Wege der interpretatio germana ubernommen worden So wurde aus dies lunae manadagr aus Martis dies durch Ersetzung des Mars durch den germanischen Gott Tiwaz tysdagr aus Mercurii dies Onsdag nach Odin usw Vieles spricht dafur dass sich die Tagesnamen im 3 Jahrhundert durch den Kontakt mit dem Romischen Reich unter den Germanen verbreitet haben Aber es ist nicht plausibel dass die Germanen die Tagesnamen ohne irgendein kalendarisches System ubernommen haben sollten Es muss also Vorganger zur Wochenrechnung bereits gegeben haben Nordberg vermutet dass die Wochenrechnung ihren Ursprung in der Jungeren Romischen Eisenzeit Die Romische Eisenzeit in Skandinavien entspricht der Romischen Kaiserzeit 0 375 gehabt hat In dieser und der Volkerwanderungszeit sei moglicherweise die Wochenrechnung auch nach Skandinavien gekommen 1 Mitte des 12 Jahrhunderts war die Wochenrechnung dem kirchlichen Kalender des Sonnenjahres und den Sonntagsbuchstaben angepasst Noch im spateren Mittelalter wurde in Island die Wochenrechnung fur profane Geschafte angewendet wahrend der julianische Kalender parallel dazu fur kirchliche Angelegenheiten verwendet wurde In Norwegen und dem ubrigen Skandinavien wo es die Wocheneinteilung gab scheint sie zu Gunsten des kirchlichen julianischen Kalenders in den Hintergrund getreten und nur noch fur bestimmte Tatigkeiten wie Aussaat und Ernte die an bestimmte Wochen gebunden waren von Bedeutung gewesen zu sein Ausser in den islandischen Quellen ist die Wocheneinteilung am besten in den Landschaften Sudschwedens und Dalarna uberliefert aber Reste finden sich auch in anderen Bereichen Schwedens in Norwegen und Seeland Sehr fruhe Belege aus dem 16 Jahrhundert finden sich in Schlesien Bei den Samen wurde die Wochenrechnung bis ins 19 Jahrhundert angewendet Ausserdem ist sie in den alten schwedischen Stadte in Estland und Karelien bezeugt 1 Quartal in der Wochenrechnung Bearbeiten Die Quartalseinteilung in der Wochenrechnung richtete sich wie diese nach dem Sonnenjahr Die Quellen uber die Wochenrechnung verschiedener Gegenden Skandinaviens deuten auf zwei unterschiedliche Quartalseinteilungen hin die parallel bestanden Sicher ist dass das Wochenjahr in vier Quartale a 13 Wochen eingeteilt war deren Namen variieren In Island wurden sie mal genannt in Dalarna massor oder taljor und in Gotaland rappar oder trettingar In den schwedischen Quellen gibt es viele unterschiedliche Angaben daruber wie die Quartale in das Wochenjahr eingebettet waren Die Belege sind spat und in Gotaland scheinen kontinentale Traditionen eingewirkt zu haben Dort fallen die Quartale oft mit dem offiziellen rechnerischen aber fehlerhaft gewordenen Sonnenstand und den Tagundnachtgleichen nach dem julianischen Kalender zusammen Diese Jahreseinteilung findet sich auch in Estland und Finnland Das Wochenjahr scheint in diesem Fall am 25 Dezember der offiziellen Wintersonnenwende nach dem julianischen Kalender begonnen zu haben Demnach erstreckte sich das erste Quartal bis zum 25 Marz dem Fest Maria Verkundigung Das zweite Quartal reichte bis zum 24 Juni dem Johannistag Das dritte Quartal scheint oft bis zum 29 September dem Sankt Michaelistag gereicht zu haben obgleich es nach dem julianischen Kalender nur bis zum 24 September hatte reichen durfen 15 Schon im 8 Jahrhundert hatte man in Frankreich das Jahr mit Weihnachten beginnen lassen Das breitete sich auch uber Skandinavien aus Erst Mitte des 13 Jahrhunderts kam es in Deutschland auf das Jahr mit dem 1 Januar zu beginnen Dass der Beginn des Quartals der Wochenrechnung mit dem Datum der Wintersonnenwende nach dem julianischen Kalender zusammenfallt belegt dass diese Rechnung erst mit der Einfuhrung des julianischen Kalenders durch das Christentum entstanden ist aber nicht dass die Wochenrechnung als solche aus dieser Zeit stammt Wahrscheinlich haben die christlichen Festtage die nach dem julianischen Kalender bestimmt waren die astronomische Quartalseinteilung uberlagert 16 Bei den Samen wurde offenbar die astronomische Quartalseinteilung beibehalten Sie wird noch im 18 Jahrhundert in dem Buch Astrophysika Lapponica eines unbekannten Pfarrers in der Lappmark beschrieben Auch Snorri richtete sich nach dem astronomischen Jahr Skaldskaparmal Kap 63 Zu seinen Lebzeiten war in Island allerdings der julianische Kalender in Gebrauch 1 Die verschobene skandinavische Quartalseinteilung Bearbeiten Ausser der Quartalseinteilung die der Quartalseinteilung des julianischen Kalenders folgte und mit dem astronomischen Sonnenstand und den Aquinoktien der vorkirchlichen Zeitrechnung zusammengefallen sein kann finden sich auch Reminiszenzen eines weiteren Quartalssystems in den nordischen Landern Sie scheint fur die Gesetzgebungs und Festtagsorganisation von Bedeutung gewesen zu sein nbsp Die Quartalseinteilung im vorchristlichen Island nach Nordberg S 36 In der mittelalterlichen islandischen Wochenrechnung wurden weder der astronomische Sonnenstand noch die verschobene Entsprechung des julianischen Kalenders fur die Grenzen der Quartale verwendet Vielmehr lagen die Quartalsgrenzen einige Zeit nach diesen Tagen wenn sie auch ebenfalls auf dem julianischen Kalender beruhten Im 12 Jahrhundert begann das islandische Wochenjahr mit den so genannten Winternachten vetrnǽtr die am dritten Samstag nach dem kirchlichen Fest von Cosmas und Damian am 26 September begannen Die Winternachte konnten sich daher in einem Zeitraum vom 11 17 manchmal bis zum 18 Oktober des julianischen Kalenders bewegen Das zweite Quartal begann mit dem Mittwinter oder der Mittwinternacht midvetr midvetrarsnott die auf dem Freitag in der Periode zwischen dem 9 und 16 Januar lag Das Dritte Quartal und damit der Beginn des Sommerhalbjahres lag auf dem Sommeranfang sumarmal dem dritten Donnerstag nach Maria Verkundigung also in der Periode zwischen 9 und 15 April des julianischen Kalenders Das vierte Quartal begann mit dem Mittsommertag midsumar der normalerweise zwischen dem 13 und 20 Juli lag Im Schaltjahr verlangerte sich jedoch das erste Sommerquartal dadurch um eine Woche dass die Schaltwoche unmittelbar vor Mittsommer eingeschoben wurde wodurch der Mittsommer in diesem Jahr um eine Woche verschoben wurde 1 Die Mittwinternacht und der Sommeranfang waren auf ungefahr drei Wochen nach den kirchlichen Hochfesten verschoben also drei Wochen nach den kirchlichen Weihnachtsfest am 25 Dezember und drei Wochen nach dem Fest Johannes des Taufers am 24 Juni In der vorkirchlichen Zeit bezeichneten Mittwinter und Sommeranfang Tage die eine Zeitspanne nach dem astronomischen Winter und Sommer Sonnenstand lagen 1 Im Unterschied zu Island wurde die Wochenrechnung in Norwegen zu Gunsten des kirchlichen julianischen Kalenders aufgegeben Deshalb ist die Wochenrechnung dort nur selten uberliefert Dagegen ist die vorkirchliche Halbjahreseinteilung auch in Norwegen gut belegt Allerdings wurden in Norwegen im Unterschied zu Island die Anfangstage nicht nach den kirchlichen Sonntagsbuchstaben sondern durch feste Daten des julianischen Kalenders bestimmt Eine der altesten Belege ist Rim II Dart wird angegeben Calixtus messa kemur vetur at norrenu tali enn Tiburcius messo sumar Mit der Calixtus Messe 14 Oktober beginnt nach norwegischer Rechnung der Winter und mit der Tiburtius Messe 14 April der Sommer Rimtǫl Die Anknupfung der Halbjahres Anfange an Calixtus und Tiburtius findet sich auch auf fruhen kontinentalen Kirchen Kalendern Doch viele haben darauf hingewiesen dass diese beiden Heiligen eine so geringe Rolle im skandinavischen Kirchenjahr gespielt haben dass der kirchliche Einfluss kaum dazu gefuhrt haben kann die Winternacht und den Sommerbeginn gerade auf dieses Datum zu beziehen 1 Wahrscheinlicher ist es dass die Anknupfung an den 14 Oktober und den 14 April im Vordergrund gestanden hat Auf den meisten norwegischen Kalenderstaben sind nur die Daten nicht die beiden Heiligen angegeben Das norwegische Sommer und Winterhalbjahr wurde wie in Island in vier gleiche Quartale eingeteilt Diese sind allerdings schlechter belegt als die Anfangstage der Halbjahre Die Mittwinternacht ist auch fur den 12 und den 14 Januar belegt Der Mittsommer ist schlecht belegt und wird sowohl fur den 13 als auch den 14 Juli angegeben Auf den samischen Kalenderstaben die altesten uberlieferten stammen aus dem 17 Jahrhundert die von Norwegen beeinflusst waren lag die Winternacht gewohnlich auf dem 14 Oktober aber auch der 15 Oktober wird genannt Der Sommeranfang war am 14 April Der Mittwinter wurde mit dem 13 oder 14 Januar angegeben und der Mittsommer mit dem 14 oder 15 Juli Auf dem samischen Kalenderstab von Pitea von 1672 liegt der Mittsommer allerdings auf dem 13 Juli 1 Im schwedischen Gebiet liegen die Verhaltnisse nicht genauso klar wie in Norwegen und Island Es wird deshalb angenommen dass die Halbjahreseinteilung zu Beginn ihren Ursprung in Westskandinavien hatte und sich erst im Mittelalter nach Ostskandinavien ausgebreitet hat 17 Andere weisen darauf hin dass die Jahreseinteilung auch fur Teile von Finnland und des Baltikums belegt sind und die Vorkommen sehr altertumlich seien Das spricht dafur dass sie auch in Ostskandinavien entwickelt worden ist aber im schwedischen Gebiet in Vergessenheit geraten ist 1 Manche volkstumliche Quellen knupfen auch an den Jahresrhythmus des Grossen Baren an In einer altwestnordischen Kenning wird der Winter als die Nachte des Baren biarna nǫtt bezeichnet und in vielen spateren Texten Mittelskandinaviens heisst es der Bar gehe am 14 Oktober in den Winterschlaf drehe sich im Winterquartier am 13 Januar und komme am 14 April aus dem Winterlager hervor Ahnliche Angaben gibt es auch im schwedischen Finnland und in Estland Wahrscheinlich sind hier die alten Quartalseinteilungen konserviert 1 Die Termine fur den Quartalsbeginn in den schwedischen Gesetzen sind dort fur die Bestimmung der Jagdsaison verwendet insbesondere fur die Eichhornchenjagd 1 Das Alter dieser Bestimmungen lasst sich nicht sicher bestimmen denn sie sind zwar im 13 Jahrhundert verfasst worden aber es heisst dort ausdrucklich dass gewisse Bestimmungen auf den Lagmann Viger dem Weisen Heide in der heidnischen Zeit zuruckgehen 18 Da das Alter der einzelnen Bestimmungen der schwedischen Landschaftsgesetze unklar ist so muss man sich vor weitgehenden Schlussen huten Gleichwohl darf man davon ausgehen dass heidnische Termine sich auf christliche Heiligentage gelegt haben 1 Die Jahreseinteilung findet sich auch in Estland und Finnland und ist dort besser und deutlicher belegt als in den verstreuten schwedischen Exemplaren In Estland wurde das Wochenjahr in vier Quartale Kunnipaev Pflugtag 14 April karuse paev Tag des Baren 13 Juli kolletamise paev Tag des Gelbwerdens 14 Oktober und krjuse paev Tag an dem sich der Bar im Winterlager wendet 13 Januar Auch in Finnland findet sich die gleiche Jahreseinteilung suvipaive Sommertag um den 14 April keskikesa Mittsommer 13 oder 14 Juli talvipaive Wintertag um den 14 Oktober und talvenapa Mittwinter eigentlich Winternabel 13 oder 14 Januar Eine Gruppe finnischer Kalenderstabe weist fur den Beginn und das Ende des Winterhalbjahrs jeweils drei zusammenhangende Tage vom 13 15 Oktober und 13 15 April auf Diese Einteilung findet sich auch auf schwedischen Kalenderstaben aus Norrland so dass die These aufgestellt wurde dass die Dreitages Markierungen ursprunglich sind und spater zu einem Tag normalisiert wurden Dies kommt auch in dem Plural Winternachte vetrnǽtr zum Ausdruck Aber diese Dreitagesperiode kommt auch fur alle vier Quartale vor Snorri berichtet in der Saga von Hakon dem Guten dass die vorchristlichen Mittwinterfeste drei Tage gedauert hatten Das Dalalag spricht von Winternachten und Sommernachten Das Vastmannalag hingegen benutzt den Singular 1 Die unterschiedlichen Tagesangaben beruhen moglicherweise darauf dass in vorchristlicher Zeit anders als im julianischen Kalender der Tag nicht um Mitternacht begann sondern von Sonnenuntergang bis zum nachsten Sonnenuntergang gerechnet wurde Das findet sich schon in der Germania 11 des Tacitus und auch in der Voluspa 6 was auch durch die Ausdrucke Winternachte und Sommernachte nahegelegt wird 1 Grunde fur die Verschiebung der Quartale Bearbeiten Die Verschiebung der Quartale gegenuber dem astronomischen Sonnenstand ist auf die naturokonomischen und klimatologischen Verhaltnisse in Skandinavien zuruckzufuhren Lithberg meinte dass die Datumsangaben auf die Ubernahme aus einem Mondkalender zuruckzufuhren seien 19 Nordberg halt dies fur unwahrscheinlich da das 11 Tage kurzere Mondjahr alle drei Jahre einen Schaltmonat erforderlich machte was zu grossen Verschiebungen von festen Terminen fuhren musste Er geht davon aus dass hier die Wochenrechnung des Sonnenkalenders massgeblich war 1 Da die Wochenrechnung wie der gregorianische Kalender auf dem Sonnenstand beruhte kann man die Datumsangaben beider Kalender nebeneinanderstellen Julianischer Kalender Gregorianischer KalenderWinternachte 13 15 Oktober 20 22 OktoberMittwinter 12 14 Januar 19 21 JanuarSommeranfang 13 15 April 20 22 AprilMittsommer 13 15 Juli 20 22 JuliNun werden die astronomischen Daten den Anfangstagen der Quartale gegenubergestellt Herbstaquinoktium 21 September 28 Tage 20 Oktober Beginn der Winternachte Wintersonnenwende 21 Dezember 28 Tage 19 Januar Beginn des Mittwinters Fruhjahrsaquinoktium 20 Marz 30 Tage 20 April Sommerbeginn Sommersonnenwende 21 Juni 28 Tage 20 Juli Beginn des Mittsommers 1 Das lunisolare Jahr in Island Bearbeiten Im 12 und 13 Jahrhundert unternahm man es in Island die unterschiedlichen gebrauchlichen Kalender zu harmonisieren Dazu sind kalendarische Texte in der Islendingabok der Gragas und in Rimtol uberliefert Daraus geht hervor dass die Monatsrechnung und die Wochenrechnung parallel genutzt wurden Beide wurden in der Mitte des 12 Jahrhunderts reformiert und mit dem kirchlichen Kalender verbunden Fur den islandischen Monat wurde festgelegt dass er an einem bestimmten Wochentag einer bestimmten Woche beginnen sollte wie in der kirchlichen Komputistik der Sonntagsbuchstabe und der 28 Jahres Zyklus also nach dem gleichen System wie die islandische Wochenrechnung im Mittelalter Das fuhrte dazu dass viele Grundzuge wie die Monatsrechnung in der vorchristlichen Zeit in Island organisiert war erhalten blieben 1 Das islandische Monatsjahr wurde in ein Winter und ein Sommerhalbjahr misseri geteilt die jeweils sechs Monate lang waren und der Jahreseinteilung nach der Wochenrechnung folgten Jeder Monat war normalerweise 30 Tage lang Nach 12 Monaten 360 Tagen erweiterte man den dritten Sommermonat um vier Tage unmittelbar vor Mittsommer Diese Vier Tages Periode hiess auk nǽtr So kam das normale Jahr auf 364 Tage Hinzu kam das System der Schaltjahre indem man alle sieben Jahre dem Jahr eine Woche hinzufugte Diese besondere Woche hiess sumarauki und wurde im Schaltjahr unmittelbar vor Mittsommer eingefugt Damit stimmte das Schaltjahr auch mit der Wochenrechnung uberein 1 Diese Monate a 30 Tage war ein gelehrtes Produkt ohne Verankerung in der islandischen Bevolkerung 1 Die islandische Monatsrechnung ist fur das Winterhalbjahr gut belegt Dagegen ist zweifelhaft wie weit sie auch im Sommerhalbjahr verwendet wurde Denn da war das Arbeitsjahr entscheidend das sich nach okonomischen und okologischen Notwendigkeiten richtete Daher waren die Namen der Sommermonate im Gegensatz zu denen der Wintermonate regional unterschiedlich und teilweise unerklarbar was fur ein hohes Alter spricht Wegen ihrer relativen Kontinuitat die sowohl das fehlen okologischer und okonomischer Zwangspunkte als auch auf christliche Einflusse mit ihren Festterminen zuruckgefuhrt werden konnte sind die Namen der Wintermonate in Island von grosserem Interesse Erste Woche Monatsname Ubersetzung 20 11 18 Oktober gormanudr gor halbverdauter Mageninhalt Schlachtmonat10 17 November ylir frermanudr ylir unklar moglicherweise mit el Schneesturm verwandt Frostmonat10 17 Dezember jolmanudr mǫrsugr Hrutmanudr Julmonat Fettsauger Widdermonat9 16 Januar thorri midvinter Trockener Monat oder Der Winter nimmt ab Mittwinter8 15 Februar goi Schneemonat gjo Spurschnee10 16 Marz einmanudr Herleitung unklar 1 Ylir konnte auch eine Ableitung von Jul sein dessen Bedeutung aber bislang nicht sicher ermittelt werden konnte Auch die Deutung der Worte thorri und goi ist unsicher und spekulativ Aber sie sind die alteren islandischen Monatsnamen und sind zusammen mit ihren skandinavischen Parallelen am besten belegt Das deutet auf einen Gebrauch in sehr alten vorchristlichen Kalenderrechnungen hin 1 Samischer Kalender Bearbeiten nbsp Samischer Kalender aus dem 13 Jahrhundert nbsp Der vollstandige Runenkalender von dem oben nur vier Seiten abgebildet sindDie samischen Kalender unterscheiden sich grundsatzlich von den im germanischen Skandinavien gebrauchlichen Kalendern Es sind nur Kalender aus der Zeit nach Einfuhrung des Christentums erhalten Es sind bislang 26 Kalender bekannt 21 Die samische Bezeichnung dafur ist rim rima rime oder rimu was vom skandinavischen Wort Primstaf Runenkalender herruhren soll Die Kalender sind alle verschieden Zwolf sind aus Rentierhorn oder knochen sechs aus Birkenholzplatten und einer aus Buchenholz Sie haben sechs sieben oder acht Platten mit sechs zehn zwolf dreizehn oder 14 beschrifteten Seiten Vier sind vierkantige Holzstabe die auf allen vier Seiten beschriftet sind Vom Rest ist das Material nicht bekannt weil sie inzwischen verloren sind oder sich in Privatbesitz befinden oder aus anderen Grunden nicht zuganglich sind 22 Sie beginnen auch nicht mit dem gleichen Datum Das Anfangsdatum liegt zwischen dem 27 November und dem 18 Januar Der Anfang der meisten liegt aber um die Wintersonnenwende keiner am 25 Dezember 23 und der eventuell erforderliche Schalttag wird an unterschiedlichen Stellen eingeschoben Auch die verwendeten Runenzeichen fur die Festtage sind unterschiedlich und haben mit den altnordischen Runen nichts gemein Sie sind auch noch nicht vollstandig entziffert Die Kalender rechnen mit der Siebentageswoche manche schieben eine Achttageswoche ein 24 Der samische Kalender war ein Wochenkalender Es gab keine Monatsnamen Vielmehr wurden Monate nach dem Heiligenfest benannt das sich innerhalb des Monats befindet Stattdessen hatten die Wochen Namen 25 Vier Kalender haben acht Tafeln mit 13 Seiten mit je vier Wochen Da die vier Wochen fur einen Monat stehen haben diese Kalender dreizehn Monate Ein Beispiel hierfur ist der abgebildete Kalender Es ist der erste samische Kalender der wissenschaftlich beschrieben wurde Eirikr Magnusson veroffentlichte die Untersuchung in der Arbeit On a Runic Calendar Found in Lapland in 1866 26 Der Kalender befand sich im Pitt Rivers Museum Farnham Blandford Dorset war aber zur Zeit als das Buch Lapska ben och Trakalendar geschrieben wurde unzuganglich Die Sammlung befindet sich heute im Pitt Rivers Museum in Oxford Der Kalender besteht aus 5 Platten mit 10 Seiten sowie einer Deckplatte Er wird von unten nach oben gelesen Auf dem Foto ist zu unterst eine Seite der Platte 1 daruber die 2 Seite der Platte 1 daruber eine Seite der Platte 2 und daruber eine Seite der Platte 5 Es handelt sich um einen so genannten Strichkalender das heisst die Tage werden durch einen Strich gekennzeichnet der sich unter der Mittellinie befindet Alle sieben Tage befindet sich die Rune ᚼ die die Wochengrenzen markiert Es kann sich auch um die Rune ᚷ handeln die auf den Tagesstrich geritzt wurde Moglicherweise handelt es sich um den Samstag Denn die folgende Rune ᚨ ist A und dieser Buchstabe wurde auf dem Kontinent fur den Sonntag verwendet 25 Oberhalb der Linien sind die Festtage mit besonderen Symbolen markiert deren Bedeutung noch nicht vollstandig entziffert ist 27 Der Kalender beginnt mit 23 Dezember hat 52 Wochen mit 364 Tagesrunen Granlund meint dass der 6 und 7 Januar zu einem Doppeltag gemacht wurde so dass auf diese Weise 365 Tage zustande kamen Magnusson versuchte dann die 50 hervorgehobenen Tage mit Heiligenfesten in Verbindung zu bringen zum Beispiel 11 Januar St Hyginus 14 Januar St Hilarius dessen Gedenktag allerdings der 13 Januar ist aber es gelang ihm nicht Die Runenkalender kamen Ende des 17 Jahrhunderts ausser Gebrauch und begannen durch Almanache ersetzt zu werden 28 Siehe auch BearbeitenListe der Kalendersysteme Altislandischer KalenderLiteratur BearbeitenJohn Granlund Vackorakning och veckoar Uppsala 1955 John Granlund Forste vinterdag sommerdag Sverige In Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder Band 5 Kopenhagen 1960 Sp 140 141 Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 Jonathan Lindstrom Pask hostblot och jul PDF 2 5 MB Sambandet mellan arliga hogtider och forntida gravars orientering Sam Owen Jansson Tiderakning In Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder Band 18 Kopenhagen 1974 Sp 270 277 Skandinavien ohne Finnland Island Nils Lithberg Forsta vinterdag Etnologiska studier tillagnade N E Hammerstedt Stockholm 1921 Andreas Nordberg Jul disting och forkyrklig tiderakning PDF Kalendrar och kalendarisk riter i det forkristna Norden Uppsala 2006 Kustaa Vilkuna Tiderakning Finnland In Kulturhistorisk leksikon for nordisk middelalder Band 18 Kopenhagen 1974 Sp 277 280 Andreas E Zautner Der gebundene Mondkalender der Germanen Rekonstruktion eines Lunisolarkalenders nach antiken mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Quellen Bookra Verlag 2013 ISBN 978 3 943150 08 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az Andreas Nordberg Jul disting och forkyrklig tiderakning Kalendrar och kalendarisk riter i det forkristna Norden Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive Uppsala 2006 Ivar Aasen Norsk Ordbok Ordbok over det norske Folkesprog Christiania 1871 S 224 334 826 Ole Worm Fasti Danici Kopenhagen 1626 S 31 De Temporum Ratione Kap 15 In alter Zeit rechneten die Angeln weil es mir namlich unrichtig erscheint von der Jahresrechnung anderer Volker zu sprechen und meine zu verschweigen die Monate nach dem lauf des Mondes Nach griechischer und romischer Sitte erhielt der Monat seinen Namen nach dem Mond indem man den Mond mona und den Monat monath nannte Der erste Monat der lateinisch ianuariarum heisst ist giuli der februarius heisst solmonath der martius hredmonath der aprilis eosturmonath der maius thrimilci der junius lida der julius ebenfalls lida der augustus vveodmonath der september halegmonath der october vvinterfilleth der november blodmonath der december giuli genauso wie der Januar Sie beginnen das Jahr am achten Tag vor dem Beginn des Januar 25 Dezember wenn wir die Geburt des Herrn feiern Gerade fur die Nacht die wir heilig halten verwenden sie ein heidnisches Wort und nennen sie modranecht was Nacht der Mutter bedeutet und zwar wegen wie wir annehmen der Zeremonien die sie in dieser Nacht ausfuhren Immer wenn es ein normales Jahr war so hatte jede Jahreszeit drei Monate Aber wenn es ein Schaltjahr war also ein Jahr mit 13 Mondmonaten legten sie den besonderen Monat in den Sommer so dass drei Monate zusammen den Namen litha trugen Deshalb nannten sie das Schaltjahr trilithi und dieses hatte vier Sommermonate wahrend die ubrigen Jahreszeiten die ublichen drei hatten Aber von Anfang an teilten sie das Jahr in zwei Jahreszeiten Sommer und Winter wobei der Sommer aus sechs Monaten besteht bei denen die Tage langer als die Nachte sind Die anderen sechs Monate waren der Winter Deshalb nannten sie den Monat mit dem das Winterhalbjahr beginnt vvinterfilleth ein Name der aus Winter und Vollmond besteht weil der Winter bei Vollmond in diesem Monat beginnt Die Ubersetzung der anderen Monatsnamen lautet wie folgt Der Monat giuli hat seinen Namen nach dem Tag an dem die Sonne sich wendet und zu wachsen beginnt und einer von ihnen vorangeht und ein anderer folgt Solmonath kann auch Monat der Brotlaibe heissen weil sie solche in diesem Monat den Gottern opfern Der hredmonath ist nach deren Gottin Hreda benannt der sie in dieser Zeit opfern Der eosturmonath der heute Ostermonat bedeutet hat seinen Namen von einer Gottin die bei ihnen Eostre heisst und fur die sie Feste feiern Nun bezeichnen sie Ostern mit ihrem Namen und sie bezeichnen das neue Fest mit dem seit Alters ehrwurdigen Namen Der thrimilci heisst so weil in diesem Monat das Vieh abwechselnd dreimal am Tage gemolken wird so fruchtbar war einmal Britannien und Germanien von wo das Volk der Angeln einst nach Britannien gekommen war Lida bedeutet mild oder navigierbar weil sich in diesen beiden Monaten die milden Brisen beruhigten und man gewohnt war auf dem beruhigten Meer zu segeln Vveodmonath bedeutet Unkrautmonat weil dann besonders viel Unkraut wachst Halegmonath bedeutet Monat der heiligen Riten Vvinterfilleth kann man in Wintervollmond umbenennen Blodmonath ist der Opfermonat denn da werden die Tiere geschlachtet und den Gottern geopfert Dir sei Dank guter Jesus der uns vor diesen Wahnbildern bewahrt und uns dir die Opfer des Lobes gegeben hast siehe auch O S Reuter Germanische Himmelskunde Untersuchungen zur Geschichte des Geistes Munchen 1934 Nordberg schreibt 1705 Aber das bezieht sich auf den 5 Teilband Numismata anglo saxonica amp anglo danica Siehe besonders Jonathan Lindstrom Pask hostblot och jul PDF 2 5 MB S 23 f Siehe auch Klaus von See u a Kommentar zu den Liedern der Edda Band 3 Winter Heidelberg 2000 S 355 Mundilfœri heitir hann er Mana fadir oc sva Solar ith sama himin hverfa thau scolo hverian dag oldom at artali Mundilfari heisst er er soll des Mondes Vater und der Sonne sein sie ziehen taglich zum Zeitmass den Menschen uber den Himmel hin Ubersetzung von Felix Genzmer Die Edda II Gotterdichtung Thule Band 2 Diederichs 1963 ny oc nid scopo nyt regin oldom at artali Norges gamle Love indtil 1387 Band 1 S 29 Ole Worm Fasti Danici Kopenhagen 1626 S 32 ff Ubersetzung von Claudius Freiherr von Schwerin Schwedische Rechte Weimar 1935 S 81 f Jonathan Lindstrom Pask hostblot och jul PDF 2 5 MB S 19 In der Hakonar saga Snorri Sturlusons wird in Kap 13 berichtet dass das Jol in der Hokunott gefeiert wurde Die Schreibweise von hokunott ist unterschiedlich auch hoggunott und die genaue Bedeutung umstritten Alexander Johannesson Islandisches Etymologisches Lexikon S 696 halt es fur wahrscheinlich dass es mit dem neuislandischen Ausdruck vera a hakanum uberflussig sein zusammenhangt also eine uberflussige oder uberzahlige Nacht sei Diese Hypothese erwahnt auch Nordberg Fussnote 76 was zur Zusammenfassung von zwei Tagen zu einem passen wurde So in den Rechenschaftsbuchern des Nykopings slottslan fur die Jahre 1365 1367 Jansson Sp 275 John Granlund Vackorakning och veckoar Uppsala 1955 S 30 ff Nordberg bezieht sich dabei auch auf Granlund 1955 und 1960 In 1960 steht davon aber nichts Granlund 1955 konnte noch nicht gepruft werden Upplandslag Praefatio Ein Rechtswirker war Viger der Weise ein Heide in heidnischer Zeit Was wir finden in seinem Rechtsvortrag und allen Leuten brauchbar ist das setzen wir in dieses Buch Germanenrechte Bd 7 Schwedische Rechte Ubersetzt von Claudius Freiherr von Schwerin Weimar 1935 S 67 f In Upplandslag Kap 15 3 1 wird bestimmt dass die Jagd auf Eichhornchen nicht vor Allerheiligen beginnen darf S 210 Nils Lithberg Forsta vinterdag Etnologiska studier tillagnade N E Hammerstedt Stockholm 1921 S 166 Deutung S 57 Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 7 11 Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 161 zitiert einen Brief von Auvo Hirsjarvi an Kapitan Virgin Besitzer eines samischen Kalenders von 1953 aus dem hervorgeht dass er in Finnland um die 200 Runenkalender untersucht habe Die Angabe 26 kann sich also nur auf Schweden beziehen Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 16 Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 18 a b Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 23 Eirikr Magnusson On a Runic Calendar Found in Lapland in 1866 Cambridge University Press Cambridge 1877 Textarchiv Internet Archive Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 155 f Ingalill und John Granlund Lapska ben och trakalendrar Stockholm 1973 S 161 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altskandinavischer Kalender amp oldid 230889824