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Dieser Artikel erlautert die Allstimmigkeit bei Abstimmungen in der Musik siehe Mehrstimmigkeit Allstimmigkeit ist bei Abstimmungen in Kollegialorganen die Zustimmung aller Mitglieder des Organs so dass bei Beschlussen nicht nur die Einstimmigkeit der Anwesenden sondern auch die Zustimmung samtlicher abwesenden Mitglieder notwendig ist Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Rechtsfragen 3 Eigentumswohnungen 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer sprachlich missverstandliche Begriff der Allstimmigkeit soll einen Unterschied zur Einstimmigkeit herstellen deren Erfordernis bereits erfullt ist wenn alle anwesenden Mitglieder zustimmen Bei der Allstimmigkeit genugt die Zustimmung der Anwesenden nicht sondern erforderlich ist die Zustimmung des gesamten Kollegialorgans Das bedeutet dass auch abwesende Mitglieder etwa wegen Urlaubs oder Krankheit zustimmen mussen was im Regelfall nachgeholt werden kann Rechtsfragen BearbeitenDie Begriffe allstimmig und einstimmig sind gesetzlich nicht definiert und werden haufig ungenau gebraucht 1 Allstimmigkeit setzt absolute Zustimmung aller Mitglieder eines Kollegialorgans voraus Wahrend die Einstimmigkeit von Gesetzen haufiger verlangt wird ist die Allstimmigkeit lediglich im Wohnungseigentumsrecht vorgesehen Eine einzige Stimmenthaltung bringt hier die Allstimmigkeit zum Scheitern Eigentumswohnungen BearbeitenGemass 16 Abs 3 WEG kann in der Wohnungseigentumerversammlung uber Fragen der Anderung des Verteilerschlussels der Betriebskosten und der Verwaltungskosten mit einfacher Mehrheit abgestimmt werden Dagegen erfordern die modernisierende Instandsetzung eine einfache Mehrheit 22 Abs 3 WEG wohingegen die Modernisierung oder Anpassung an den Stand der Technik 22 Abs 2 WEG eine Dreiviertelmehrheit erfordert Allstimmigkeit ist fur bauliche Veranderungen 22 Abs 1 WEG nur dann erforderlich 2 wenn samtliche Eigentumer von einer Baumassnahme betroffen sind Auch totale Vermietungs oder Verausserungsverbote bedurfen der Allstimmigkeit 3 Werden Beschlusse nicht in der Wohnungseigentumerversammlung gefasst sondern schriftlich im Wege des Umlaufverfahrens nach 23 Abs 3 WEG ist stets Allstimmigkeit erforderlich Das Umlaufverfahren ist eine Sonderform der Allstimmigkeit Das Erfordernis der Allstimmigkeit eines Umlaufbeschlusses bezieht sich lediglich auf die Form des Zustandekommens dieses Beschlusses nicht jedoch auf die mit ihm geregelte Angelegenheit Mit Vereinbarungen regeln die Eigentumer ihr Grundverhaltnis Als Vertrag mit Allstimmigkeit bedarf die Vereinbarung der Zustimmung samtlicher im Wohnungsgrundbuch eingetragener Wohnungseigentumer 4 Vereinbarungen uber das Verhaltnis der Wohnungseigentumer untereinander konnen gemass 5 Abs 4 WEG zum Inhalt des Sondereigentums gemacht werden Sonstiges BearbeitenEs liegt nahe dass Allstimmigkeit prinzipiell lediglich in sehr kleinen Gruppen praktikabel ist und mit der Grosse eines Kollektivs sehr schnell die Wahrscheinlichkeit wachst dass keine Allstimmigkeit erreichbar ist Daruber hinaus wird Allstimmigkeit umso schwerer zu erzielen sein je grosser fur die einzelnen Mitglieder die Bedeutung der zu klarenden Frage ist Siehe auch BearbeitenAbstimmung Stellungnahme ZitterbeschlussLiteratur BearbeitenLudwig Roll Marcel Sauren Handbuch fur Wohnungseigentumer und Verwalter 9 Auflage Dr Otto Schmidt Koln 2008 ISBN 978 3 504 45708 2 Werner Merle Johannes Barmann Wohnungseigentumsgesetz 11 Auflage C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60576 5 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hauff Hanno Musielack Das grosse Verwalterhandbuch 2017 S 88 Karl Friedrich Moersch Die Eigentumswohnung von A Z 2010 S 76 Michael Hauff Hanno Musielack Das grosse Verwalterhandbuch 2017 S 89 Alexander C Blankenstein Lexikon Wohnungseigentum 2008 S 728Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allstimmigkeit amp oldid 232382437