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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Allmachtsparadoxon ist ein philosophisches Paradoxon das bei der Anwendung von Logik auf ein allmachtiges Wesen auftritt Haufig wird das Paradoxon auf den Gott der abrahamitischen Religionen angewandt was aber nicht zwingend erforderlich ist Das Paradoxon beruht auf der Frage ob ein allmachtiges Wesen in der Lage ist etwas zu tun was seine eigene Allmacht einschrankt wodurch es seine Allmacht verlieren wurde Manche Philosophen betrachten diese Argumentation als Beweis fur die Unmoglichkeit der Existenz eines solchen Wesens andere behaupten dass dieses Paradoxon einem falschen Verstandnis von Allmacht entspringe Averroes 1126 1198 war einer der ersten Philosophen die sich mit dem Thema befassten Inhaltsverzeichnis 1 Formulierung des Paradoxons 2 Auflosung des Paradoxons 2 1 Abdingbare Allmacht 2 2 Essenzielle Allmacht 2 2 1 Allmacht die an die Logik gebunden ist 2 2 2 Allmacht die uber der Logik steht 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFormulierung des Paradoxons BearbeitenSeit dem Mittelalter haben Philosophen das Paradoxon auf vielfaltige Weise ausformuliert das klassische Beispiel unter ihnen ist Kann ein allmachtiges Wesen einen so schweren Stein erschaffen dass es ihn selbst nicht hochheben kann Diese spezielle Formulierung weist einige Makel auf denn sie beruht auf einem aristotelischen Weltbild Aus Sicht der modernen Physik ist dieses Beispiel ein schlechtes denn der Stein ist immer angehoben wenn man z B die Sonne als Bezugspunkt betrachtet Verallgemeinert man die Formulierung des Paradoxons so weit dass der Stein und der Vorgang des Anhebens entfallen reduziert sich das Paradoxon auf Kann ein allmachtiges Wesen etwas erschaffen woruber es keine Macht hat und trotzdem allmachtig bleiben Reduziert man das Paradoxon des Weiteren um den Prozess des Erschaffens eines Gegenstands entsteht die Formulierung Kann ein allmachtiges Wesen seine Allmacht abgeben und sie gleichzeitig behalten Wird auch die zu erprobende Handlung in dem Beispiel das Abgeben der Allmacht nicht genau definiert entsteht die allgemeingultige Form Kann ein allmachtiges Wesen eine Handlung vollziehen ohne sie zu vollziehen Auflosung des Paradoxons BearbeitenAllmacht kann im Zusammenhang mit dem Allmachtsparadoxon verschiedene Bedeutungen haben Um das Allmachtsparadoxon analysieren zu konnen ist eine prazise Definition von Allmacht erforderlich Diese variiert zwischen den Kulturen Religionen und Philosophen Dieses Paradoxon kann zum Beispiel dann nicht angewendet werden wenn man Allmacht als Fahigkeit definiert ausserhalb der Begrenzungen durch die Logik zu handeln Moderne Herangehensweisen beziehen die Erkenntnisse der Semantik mit in die Diskussion ein um zu klaren ob die Sprache und damit auch die Philosophie die Allmacht sinnvoll erfassen konnen Abdingbare Allmacht Bearbeiten Ist ein Wesen abdingbar allmachtig so kann es seine Allmacht verlieren oder abgeben Das allmachtige Wesen schafft einen Stein den es nicht heben kann und verliert dadurch seine Allmacht Demzufolge ist ein abdingbar allmachtiges Wesen aber nie allmachtig sondern nur ein Wesen mit sehr grosser Macht Denn es stand nicht in der Macht des Wesens seine Allmacht abzugeben und sie gleichzeitig zu behalten Der Versuch das Paradox aufzuheben indem das Postulat festgelegt wird dass ein allmachtiges Wesen seine Allmacht zeitweise einschranken kann indem es einen Stein schafft welchen es in diesem Moment nicht heben kann spater aber das Gewicht des Steines so weit verringert dass es ihn heben kann scheitert daran dass das Wesen offenbar nicht die Macht hat einen Stein zu schaffen den es zum selben Zeitpunkt heben und doch nicht heben kann Essenzielle Allmacht Bearbeiten Ist die Allmacht des Wesens essenziell so ist es per Definition ausgeschlossen dass das Wesen seine Allmacht verlieren kann Unter diesem Postulat muss unterschieden werden ob das Wesen an die Gesetze der Logik gebunden ist oder ob es uber den Gesetzen der Logik steht und diese sogar abandern kann Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Denkweisen ist bei der Betrachtung der Allmachtsparadoxa wichtig da es eine Beschrankung der Bedeutung von Allmacht bedeutet Allmacht die an die Logik gebunden ist Bearbeiten Einige Philosophen wie Thomas von Aquin behaupten dass ein Wesen nichts logisch Unmogliches vollbringen konnen muss um allmachtig zu sein 1 In diesem Fall konnte ein Wesen alles logisch Denkbare tun Objekte oder Handlungen die in sich selbst widerspruchlich sind fallen deshalb nicht in den Kreations und Handlungsspielraum der Allmacht Demnach ist ein Wesen allmachtig auch wenn es nicht in seiner Macht steht seine Allmacht abzugeben und sie gleichzeitig zu behalten Der irische Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C S Lewis verteidigt die essenzielle logikgebundene Allmacht danach dass man Gott zwar Wunder zuordnen darf aber keinen Unsinn Die Behauptung Gott konne z B einem Wesen den freien Willen geben und ihm gleichzeitig den freien Willen vorenthalten sei schlichtweg keine sinnvolle Wortverbindung Sinnlose Wortverbindungen werden nicht einfach sinnvoll indem man ihnen die Worte Gott kann voranstellt 2 Aus dieser Sichtweise ist die Frage ob Gott einen Stein erschaffen kann den er selbst nicht heben kann keine sinnvolle Frage deren Beantwortung somit uberflussig ist Demnach lasst sich die Existenz der Allmacht nicht mit dem Allmachtsparadoxon widerlegen nbsp Ein ebenes Dreieck die Summe der Innenwinkel a b g muss im Rahmen der euklidischen Geometrie 180 Grad betragen Allmacht die uber der Logik steht Bearbeiten Andere Philosophen wie Descartes sind der Meinung Allmacht schliesse die Fahigkeit ein logisch Unmogliches zu vollbringen 3 So ist es zum Beispiel in unserem Universum nicht moglich einen kantenlosen Wurfel zu schaffen oder in unserem ublicherweise genutzten Zahlensystem 1 gleich 2 sein zu lassen Wurde ein allmachtiges Wesen einen kantenlosen Wurfel schaffen so wurde dies beweisen dass ein solches Wesen nicht an die Gesetze der Logik gebunden ist Der Philosoph Averroes erweiterte das Allmachtsparadoxon und fragte ob Gott ein ebenes Dreieck schaffen konne dessen Innenwinkel nicht insgesamt 180 Grad ergeben nichteuklidische Geometrie war damals noch nicht bekannt 4 Ein Wesen das alles kann kann kraft dieser Definition auch unhebbare Steine schaffen die es dennoch heben kann es konnte auch eckige Kreise zeichnen denn es konnte die logischen Gesetze die vorgenannte Phanomene unmoglich zu scheinen machen einfach andern oder aufheben Ein solches Wesen ware zwar widerspruchlich und damit logisch unmoglich konnte jedoch tatsachlich existieren denn Logik und Realitat mussen nicht korrelieren Wenn man von einer Allmacht ausgeht die einst die Schopfung durchfuhrte kann man sogar annehmen dass die Allmacht auch die Logik erschaffen hat und sie daher auch wieder andern kann Auch fur Harry G Frankfurt ware ein absolut allmachtiges Wesen zumindest denkbar 5 Wird die Allmacht des Wesens so verstanden dass seine Macht auch nicht durch die Logik begrenzt wird so ist seine Allmacht absolut In diesem Fall scheitert der Versuch die Existenz der Allmacht mit dem Allmachtsparadoxon zu widerlegen daran dass das Allmachtsparadoxon darauf ausgelegt ist die Unlogik als Beweis fur die Nichtexistenz anzufuhren Siehe auch BearbeitenSemantik Logischer Positivismus Freier Wille TheologieLiteratur BearbeitenJan Bauke Ruegg Die Allmacht Gottes Systematisch theologische Erwagungen zwischen Metaphysik Postmoderne und Poesie Theologische Bibliothek Topelmann Nr 96 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 015905 8 Einzelnachweise Bearbeiten Aquinas Thomas Summa Theologica Buch 1 Frage 25 Artikel 3 C S Lewis Uber den Schmerz 1988 Vgl dazu Bauke Ruegg Die Allmacht Gottes 1998 S 14 Fn 42 mit weiteren Angaben Averroes Tahafut al Tahafut The Incoherence of the Incoherence trans Simon Van Den Bergh Luzac amp Company 1969 sections 529 536 The Logic of Omnipotence in The Philosophical Review 73 2 April 1964 S 262 263 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allmachtsparadoxon amp oldid 238207530