Alfred Camille Rudolf Reinhold Leo Arthur von Wegerer (* 22. Februar 1880 in Rastatt; † 19. Juli 1945 in Berlin) war ein deutscher Major und Historiker. Er gilt als Kämpfer gegen die „Kriegsschuldlüge“.
Leben Bearbeiten
Herkunft Bearbeiten
Alfred von Wegerer war der Sohn des Leutnants und späteren Generals Rudolf von Wegerer (* 1852). Seine Mutter war die Dichterin Asta, geborene von Seebach und Tochter vom Staatsminister Camillo von Seebach. Sein Großvater war August Ferdinand von Wegerer (1812–1887).
Werdegang Bearbeiten
1909 war er als Leutnant im Füsilier-Regiment 80. Ab 1910 war er für drei Jahre an die Kriegsakademie nach Berlin kommandiert und wurde am 18. Oktober 1913 Hauptmann im Füsilier-Regiment 73 (Hannover). Im Ersten Weltkrieg war er Kompanieführer und Bataillonskommandeur, bevor er im November 1917 zur Verwendung zur Heeresgruppe Yilderim kam. Im März 1918 wurde er deutscher Generalstabsoffizier beim osmanischen AOK 4 und wurde im Oktober des gleichen Jahres Verbindungsoffizier der osmanischen 2. Armee.
Nach dem Krieg war er von April bis Juni 1919 beim Grenzschutz Ost und kam im Oktober 1919 zur Sicherheitspolizei. Am 20. Dezember 1919 wurde er Major und am 1. April 1920 verabschiedet.
Von 1914 bis 1921 war er Mitarbeiter der antikommunistischen „Liga zum Schutze der deutschen Kultur“ und wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als Vorkämpfer gegen die Kriegsschuldlüge verehrt. Ab 1. Oktober 1921 war er erst Geschäftsführer und dann bis zur Auflösung am 1. Januar 1937 Leiter der Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen in Berlin. Im Rahmen der Zentralstelle war er am 1. Juli 1923 Gründer der Berliner Monatshefte. Im Herbst des gleichen Jahres gründete er die Gesellschaft für Erforschung der Kriegsursachen. Ab 1. Oktober 1930 war er bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres angestellt.
Im Februar 1933 erklärte seinen Beitritt zur Deutschnationalen Volkspartei. Für sein Kampf gegen die „Kriegsschuldlüge“ war er von der Universität Gießen mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet worden.
Im Laufe seiner Karriere schrieb er über 300 Aufsätze.
Literatur Bearbeiten
- Edmund Glaise von Horstenau, Peter Broucek: Ein General im Zwielicht: K.u.K. Generalstabsoffizier und Historiker. Böhlau, 1980, S. 549.
Weblinks Bearbeiten
- Bundesarchiv N 2324
- Nachlass Politisches Archiv des Auswärtigen Amts Berlin
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Wer ist's? Verlag von H.A. Ludwig Degener, 1909, S. 1513.
- Der Grosse Brockhaus. Band 12, 1957, S. 384.
- Erzgebirgischer Volksfreund vom 17. Februar 1933.
- Deutschland im Ersten Weltkrieg: Vorbereitung, Entfesselung und Verlauf des Krieges bis Ende 1914. Leipziger Universitätsverlag, 2004, ISBN 978-3-937209-84-5, S. 23.