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Die Kriegsschuldfrage Berliner Monatshefte fur internationale Aufklarung war eine historisch propagandistische Zeitschrift in der prodeutschen Historikern eine Plattform zur Diskussion der Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs geboten wurde Die deutschsprachige Fachzeitschrift erschien erstmals im Juli 1923 1 1929 wurde ihr Titel in Berliner Monatshefte fur internationale Aufklarung Die Kriegsschuldfrage und 1932 in Berliner Monatshefte Zeitschrift fur Vorgeschichte und Geschichte des Weltkrieges geandert Mit der Ausgabe Juli August 1944 wurde die Zeitschrift eingestellt Die Kriegsschuldfrage Berliner MonatshefteBeschreibung PropagandaplattformFachgebiet GeschichteSprache Deutsch EnglischVerlag EigenverlagErstausgabe 1923Einstellung 1944Verkaufte Auflage 3500 4000 ExemplareHerausgeber Zentralstelle fur die Erforschung der KriegsursachenISSN Print 0174 8262 Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Hintergrund 1 1 Berliner Monatshefte 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenHistorischer Hintergrund BearbeitenIm Auswartigen Amt in Berlin hatte sich ein eigenstandiges Kriegsschuldreferat gebildet das versuchte mit Hilfe publizistischer Aktivitaten insbesondere umfassender Quelleneditionen aus dem eigenen Bestand die Kriegsschuld zu widerlegen Fur dieses Vorhaben grundete das Kriegsschuldreferat den Arbeitsausschuss Deutscher Verbande ADV 1921 sowie die Zentralstelle fur Erforschung der Kriegsursachen ZS 1921 Mit diesen Organisationen fuhrte das Auswartige Amt in den Jahren 1918 1937 eine ausgedehnte Propagandaoffensive gegen den Versailler Friedensvertrag in dem viele eine Schmach fur das Deutsche Reich sahen Der ADV und die ZS sollten die Offentlichkeit im In und Ausland davon uberzeugen dass der Krieg dem Deutschen Reich aufgezwungen worden war die Alliierten eine Mitschuld am Krieg trugen und damit die deutsche Alleinschuld widerlegen Der ADV war ein ausserlich selbstandiger Dachverband der die Propaganda seiner Mitgliedsorganisationen koordinierte und dabei durch Offentlichkeitsarbeit breite Bevolkerungsschichten erreichen wollte Die Zentralstelle sollte die Unschuldthese anhand von Publikationen und Schriften wissenschaftlich fundieren Ausserdem unterschied sich die ZS vom ADV in der Exklusivitat ihres Adressatenkreises Zu diesem zahlten fast ausschliesslich bekannte in und auslandische Publizisten und Wissenschaftler mit deren Hilfe man auch indirekt auf die offentliche Meinung einzuwirken versuchte Neben der Ausbildung dieser zwei machtigen Propagandaapparate stellte das Kriegsschuldreferat eine Art Zensurbehorde zur Kontrolle der Untersuchungen dar Es uberwachte und beeinflusste die offentliche Schulddebatte Dementsprechend zensierte das Auswartige Amt die Publikationen so dass fast nur Gutachten mit apologetischem Ton der Offentlichkeit zuganglich gemacht wurden Die Zentralstelle war finanziell vom Auswartigen Amt abhangig und wurde dazu von diesem im Bezug auf den Haushalt und publizistischen Tatigkeiten uberpruft Folgendermassen wurde auch von den Mitarbeitern der Zentralstelle erwartet sich bedingungslos dem vom Auswartigen Amt vorgegebenen Kurs unterzuordnen Dennoch bekraftigte jenes stets die Objektivitat und wissenschaftliche Vorgehensweise ihrer Mitarbeiter Berliner Monatshefte Bearbeiten Die Plattform fur diese breitangelegte Propaganda war die von der Zentralstelle seit 1923 herausgebrachte Zeitschrift Die Kriegsschuldfrage welche 1929 vom neuen Leiter der Zentralstelle Alfred von Wegerer einem ehemaligen Generalstabsoffizier in Berliner Monatshefte umbenannt worden war Die Berliner Monatshefte wurden im zentralstelleneigenen Verlag der mit einer Burgschaft des Auswartigen Amtes finanziert wurde publiziert Ihre Auflage stieg von 2500 3000 1925 auf 3500 4000 Exemplare 1931 Davon gingen je rund 25 direkt an auslandische hauptsachlich amerikanische Leser Die Berliner Monatshefte gaben vor allein der wissenschaftlichen Untersuchung der Kriegsschuldanklage zu dienen Die Zeitschrift entwickelte sich in der Zwischenkriegszeit zum zentralen Mitteilungs und Diskussionsforum der Erforschung der Kriegsursachen mit eindeutiger nationalapologetischer Tendenz In ihren Werken betonten die Wissenschaftler stets die Ablehnung des Versailler Kriegsschuldvorwurfs Sie wiesen den Staaten der Triple Entente ferner eine Kriegsschuld zu Die Forscher beschrieben den englischen Handelsneid den russischen Panslawismus und den franzosischen Revanchegedanken Erfreut wurden in Deutschland vor allem Publikationen aus dem Ausland aufgenommen die die These der deutschen Unschuld betonten und unterstutzten wobei es vor der Veroffentlichung gelegentlich zu verdeckten finanziellen Forderungen kam Denn diese Unschuldskampagne ware kaum so erfolgreich gewesen wenn nicht anerkannte auslandische Wissenschaftler die Thesen der deutschen Schuldforscher unterstutzt hatten Literatur BearbeitenMichael Dreyer Oliver Lembcke Die deutsche Diskussion um die Kriegsschuldfrage 1918 1919 Duncker amp Humblot Berlin 1993 ISBN 3 428 07904 3 Beitrage zur politischen Wissenschaft 70 Ulrich Heinemann Die verdrangte Niederlage Politische Offentlichkeit und Kriegsschuldfrage in der Weimarer Republik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1983 ISBN 3 525 35718 4 Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 59 Zugleich Dissertation Universitat Bochum 1981 Wolfgang Jager Historische Forschung und politische Kultur in Deutschland Die Debatte 1914 1980 uber den Ausbruch des Ersten Weltkrieges Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1984 ISBN 3 525 35720 6 Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 61 zugleich Dissertation Universitat Giessen 1983 online Weblinks BearbeitenKlaus Grosse Kracht Kriegsschuldfrage und zeithistorische Forschung in Deutschland Historiografische Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges zeitgeschichte online de abgerufen am 14 Januar 2019 Fussnoten Bearbeiten Wilhelm Ziegler Die deutsche Volksbewegung um die Revision des Versailler Vertrags In Die Bilanz 10 Jahre Vertrag von Versailles S 193 books google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Kriegsschuldfrage Berliner Monatshefte amp oldid 223612298