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Alfred Winterstein 7 Februar 1899 in Zurich 16 September 1960 in Tokio war ein Schweizer Chemiker und Dozent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Deutschland 3 Schweiz 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlfred Winterstein wurde am 7 Februar 1899 in Zurich geboren wo er die Primarschule und anschliessend das Realgymnasium besuchte Durch die berufliche Tatigkeit seines Vaters Ernst Winterstein 1 welcher als ordentlicher Professor fur allgemeine und physiologische Chemie an der Eidgenossischen Technischen Hochschule ETH Zurich lehrte kam er bereits seit Kindsbeinen an mit der Chemie in Kontakt So nahm er im Herbst 1917 an der ETH sein Studium der Chemie auf Nach dem Abschluss 1921 vertiefte er sich mit seiner Dissertation im Bereich Biochemie in Saponine und promovierte 1923 bei Hermann Staudinger Nobelpreis 1953 2 Anschliessend wurde er Assistent seines Lehrers und spateren Nobelpreistragers Richard Kuhn Im Jahr 1929 habilitierte sich Winterstein mit seiner Arbeit Zur Kenntnis der Aethtylenbindung unter Kuhn 3 Im selben Jahr wurde dieser als Leiter der chemischen Abteilung des neu gegrundeten Kaiser Wilhelm Instituts seit 1948 Max Planck Institut fur medizinische Forschung nach Heidelberg berufen wohin ihm Winterstein folgte Deutschland BearbeitenAlfred Winterstein erwarb wenig spater mit seiner Antrittsvorlesung Die chemischen Grundprobleme des Lebens eine zweite venia legendi 4 In Heidelberg wuchs sein Interesse an biochemischen Problemen Nebst weiteren Untersuchungen der Saponinreihe befasste er sich vorwiegend mit pflanzlichen Naturstoffen besonders mit der Konstitutions und Strukturaufklarung von Carotinoiden So hat sich Winterstein im Arbeitskreis um Richard Kuhn besonders verdient gemacht als er alte Versuche des russischen Botanikers Michail Zwet zur chromatographischen Trennung des Chloropyhlls wieder aufnahm und zeigen konnte dass sich durch Adsorption an Puderzucker eine praparative Trennung von Chlorophyll a und b durchfuhren lasst 4 Damit trug Alfred Winterstein massgeblich zum baldigen Erfolg dieser neuen Trennmethode bei Seine detaillierten Arbeitsanleitungen uber die Fraktionierung und Reindarstellung von Pflanzenstoffen nach dem Prinzip der chromatographischen Adsorptionsanalyse 1933 in Kleins Handbuch der Pflanzenanalyse und seine zahlreichen Vortrage mit Demonstrationsversuchen verhalfen der Chromatographie in kurzester Zeit zum endgultigen Durchbruch 4 Uber 60 Publikationen von Winterstein wahrend dieser Zeit zeugen von der intensiven Forschung auf diesem Gebiet Durch einen von Winterstein im Jahre 1933 in Cambridge gehaltenen Vortrag in welchem dieser die Trennung von rohem Carotin uber eine Calciumcarbonatsaule vorfuhrte erhielt der britische Nobelpreistrager Archer J P Martin so auch erste Anregungen fur seine spateren grundlegenden theoretischen und praktischen Chromatographiearbeiten 4 Schweiz BearbeitenResultierend aus den Forschungen zu Carotin vertiefte sich Wintersteins Schaffen in Richtung Hamatologie So wurde er 1934 als Leiter einer biochemischen Arbeitsgruppe nach Basel zum Pharmakonzern Hoffmann La Roche berufen Zu dieser Zeit begann und forderte der deutsche Arzt und Hamatologe Rudolf Jurgens bei Roche ein Blutgerinnungsprogramm Hier fand Winterstein das Terrain fur seine weitere Forschung der Blutgerinnung und Gefasskrankheiten und damit der Diagnose Prophylaxe und Behandlung von Thrombosen Embolie und Herzinfarkt In diesen Fragen hatte er in seinem Bruder Oscar Winterstein Professor fur Chirurgie an der Universitat Zurich einen idealen Forschungspartner eine direkte Verbindung vom Labor zum Krankenbett Wintersteins Abteilung gelang in dieser Zeit eine Reihe erfolgreicher Produkte unter den Handelsnamen Liquemin Synkavit Dicumarol Thrombokinase Heparin Trombin und einige mehr 5 1953 entwickelte Alfred Winterstein mit seinem Team Phenprocoumon besser bekannt unter dem Handelsnamen Marcoumar Es stellt hinsichtlich seiner Karriere die wohl bedeutendste Leistung dar da der Blutgerinnungshemmer auch heute noch in grossem Masse verwendet wird 5 Weitere 50 Veroffentlichungen zu diesem Themenkomplex zeugen von der intensiven Forschung auf diesem Gebiet wahrend Winterstein seine Tatigkeit als Dozent an der ETH im Bereich Biochemie weiterfuhrte Im September 1960 starb Alfred Winterstein inzwischen als Hamatologe von Weltruf angesehen wahrend einer Vortragsreise durch Asien in Tokio Er hinterliess eine Ehefrau sowie zwei Sohne Einzelnachweise Bearbeiten Peter Muller Grieshaber Ernst Winterstein In Historisches Lexikon der Schweiz 11 November 2014 abgerufen am 21 Oktober 2020 Winterstein Alfred Beitrage zur Kenntnis der Saponine Hrsg ETH Zurich Weida i Thur Zurich 15 November 1923 Schulratsprotokolle Online content view html Abgerufen am 12 Januar 2020 a b c d Ursula Wintermeyer Die Wurzeln der Chromatographie GIT Verlag GmbH Darmstadt 1989 ISBN 3 921956 82 X S 52 a b Hans Conrad Peyer Roche Geschichte eines Unternehmens 1896 1996 Editiones Roche Basel 1996 ISBN 3 907770 57 9 S 24 Normdaten Person GND 132518325 lobid OGND AKS VIAF 62711157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Winterstein AlfredKURZBESCHREIBUNG Schweizer ChemikerGEBURTSDATUM 7 Februar 1899GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 16 September 1960STERBEORT Tokio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Winterstein Chemiker amp oldid 220489707