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Alfred Hollhuber 4 Mai 1919 in Gutau 17 Oktober 2008 in Reichenstein Gemeinde Pregarten war ein osterreichischer Regional und Heimatforscher Alfred Hollhuber 2008 bei einer Burgenbegehung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ausgewahlte Publikationen 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHollhuber wuchs auf der Burg Reichenstein auf wo sein Vater als Schulleiter der Reichensteiner Schule wohnte 1 Schon in seiner Gymnasialzeit in Linz zeigte sich sein Interesse an Burgen in einer schriftlichen Arbeit zu dem Thema Burgen und Schlosser meiner engeren Heimat Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Militar eingezogen und kam dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft Nach seiner Ruckkehr arbeitete er als Volksschullehrer im Unteren Muhlviertel 1961 wurde er Leiter der Volksschule in Reichenstein 1 1963 entdeckte Hollhuber durch Zufall Bodenfunde auf dem Gelande der Burg Reichenstein wahrend eines Gewitters waren dort unter dem Wurzelstock einer umgesturzten Ulme grosse Mengen an archaologischen Artefakten zu Tage getreten 2 In der Folge unternahm er weitere Untersuchungen auf den bekannten Burgen Prandegg Ruttenstein Falkenstein oder Klingenberg 2 Zudem begann er auch auf anderen Hugeln des Muhlviertels die ihm vielversprechend erschienen mit Begehungen und ersten Grabungen Sein Interesse galt vor allem der Erforschung von bislang nicht untersuchten und kaum dokumentierten Burgstallen So legte er 1967 auf dem Strafenberg Abstemmungen im Felsenboden frei die er als Fundamente einer Holzburg deuten konnte Bei einer Grabungskampagne 1979 wurde diese Anlage dann freigelegt und es konnten zahlreiche Funde gesichert werden Da ihm auch am nahe gelegenen Herzogreither Felsen entsprechende Vertiefungen aufgefallen waren konnte er auch diese als Unterbau einer mittelalterlichen Holzburg interpretieren In der Folge weitete er seine Suche auf andere Bergkuppen im Unteren Muhlviertel aus und stiess auch dort wieder auf Spuren von Gebauden sowie auf zahlreiche Fundgegenstande aus dem Mittelalter z B bei der Agidikirche in Engerwitzdorf Mehr als 40 Jahre lang widmete sich Hollhuber der Erforschung der Geschichte seiner Region Die Ergebnisse seiner Studien veroffentlichte Hollhuber schwerpunktmassig im Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines bzw den Oberosterreichischen Heimatblattern und ab 1993 im Eigenverlag 2 Wegen seiner historisch archaologischen Interessen errichtete Hollhuber in seinem Wohnhaus in Reichenstein einen Anbau in dem er seine Funde er sammelte u a 130 000 Keramikscherben unterbringen konnte 3 Zu Beginn war die von ihm angelegte Sammlung nur fur die Schulkinder in Reichenstein zuganglich 1984 konnte er hier aber das Burgmuseum Reichenstein eroffnen 2 Die von ihm angelegte Sammlung von Fundgegenstanden fuhrten dazu dass Hollhuber im Kreis der Burgenforscher grosse auch internationale Bekanntheit erlangte 2005 wurde die Sammlung Hollhuber vom Oberosterreichischen Landesmuseum angekauft Dies ermoglicht es die Funde unter aktuellen archaologischen Gesichtspunkten neu zu bearbeiten Weitere Exponate aus der Sammlung Hollhuber gefunden in Prandegg Reichenstein Falbenstein Stampfegg oder bei der Agidikirche sind im Burgenmuseum Reichenstein untergebracht Hollhuber widmete sich vor allem den Erbauern der fruhen namenlosen Burgen und der kleinen Herrschaften im Unteren Muhlviertel Dadurch hat er sich mit einer Gruppe von Adeligen bzw Freibauern beschaftigt die in den Schriftquellen dieser Zeit kaum fassbar sind und wenn doch dann in ihrem sozialen Rang und ihren okonomischen und herrschaftspolitischen Moglichkeiten nicht als einheitliche Gruppe erfasst werden konnen Sowohl im Hoch als auch im Spatmittelalter war ein sozialer Aufstieg durch Dienst bei hoheren Herren als auch ein sozialer Abstieg bis hin zum Bauernstand moglich Diese soziale Vielfalt findet auch in den von ihm entdeckten und untersuchten Burgen ihren Ausdruck Einzelne Burgen konnten wie von Hollhuber interpretiert ganz aus Holz gebaut gewesen sein die meisten Anlagen waren aber Holz und Steinbauten Manche hatten nur eine relativ kurze Lebenszeit wobei wir im Einzelfall nicht sagen konnen ob kriegerische Ereignisse oder mangelnde wirtschaftliche Grundlagen die Hintergrunde fur deren Abkommen waren Ab dem Spatmittelalter setzten sich wenige Grossherrschaften wie die Herrschaften Prandegg Reichenstein oder Ruttenstein gegenuber den kleineren Herrschaftsgebilden durch was wohl mit ein Grund fur das Burgensterben im 13 Jahrhundert war Ausgewahlte Publikationen BearbeitenAlfred Hollhuber Deckelformen des hochmittelalterlichen Schwarzhafnergeschirres belegt durch Funde aus Ruinen Burgstallen und Hausbergen des unteren Muhlviertels In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Linz 1975 Alfred Hollhuber Eine namenlose Holzburg auf dem Strafenberg in der Marktgemeinde St Leonhard bei Freistadt In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 34 Linz 1980 141 165 Alfred Hollhuber Spinnwirtel aus dem Fundgut von Muhlviertler Burgen In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 126 1 Linz 1981 79 109 Alfred Hollhuber Mittelalterliche Ollampen Aus dem Fundgut von Burgruinen Burgstallen und Platzen ehemaliger Holzburgen im unteren Muhlviertel In Oberosterreichische Heimatblatter Band 49 3 Linz 1995 S 208 224 Alfred Hollhuber Die Reichensteiner Topfermarkensammung Oberosterreichischer Musealverein Linz 1979 Alfred Hollhuber duo castra Plasenstein Die zwei Burgen Blasenstein Ein Beitrag zur Bestimmung ihrer Lage mit einem Fundbericht In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Linz 1979 Alfred Hollhuber Der Bergfried der Veste Saxenegg In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Linz 1980 Alfred Hollhuber Ein Schatzkrug aus Tragwein In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1981 Alfred Hollhuber Holzburgen im Muhlviertel In Windegger Geschehen Informationsblatt Arbeitskreis Windegg Schwertberger Kulturring 1982 Alfred Hollhuber Burgstalle Hausberge und andere Wehranlagen im unteren Muhlviertel Anzeiger Osterr Akademie d Wissenschaften phil hist Klasse Mitteilungen der Kommission fur Burgenforschung und Mittelalter Archaologie 1983 Leopold Josef Maybock Alfred Hollhuber Der Markt Schwertberg und die Burg Windegg Beitrag zum 700jahrigen Marktjubilaum von Schwertberg und Tragwein im Jahre 1987 Geschichtsblatter 1987 Alfred Hollhuber Mein Reichenstein Erinnerungen eines alten Schulmeisters an seinen Lebensweg besonders an die Forschungstatigkeit in diesem sagenumwobenen Burgort Reichenstein 1993 Alfred Hollhuber ain purkchstal genant der Nesslstain Wallseer Lehenbuch 1446 Eine ehemalige Holzburg auf dem Nesselstein bei Hackstock in der Marktgemeinde Unterweissenbach Bezirk Freistadt Reichenstein 1994 Alfred Hollhuber Die Holzburg auf dem Rametstein Ein in Vergessenheit geratener Wehrbau im einstigen Nordwald In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1994 Alfred Hollhuber Eine namenlose verschollene Holzburg auf dem Herzogreither Felsen in der Marktgemeinde St Leonhard bei Freistadt Reichenstein 1995 Alfred Hollhuber Die Schlosskapelle Reichenstein einst Burgkapelle dann Religionsfonds Pfarrgotteshaus zur Zeit Josefs II und seit 1942 Kirche der Kaplanei Reichenstein 1995 Alfred Hollhuber Heilszeichen an Gefassen aus dem Hochmittelalter Bodenzeichen von Sitzen und Burgen im Unteren Muhlviertel Reichenstein 1996 Alfred Hollhuber Holzerne Freibauernsitze und fruhgesichtliche Befestigungen im Gemeindegebiet Weitersfelden In Ludwig Riepl Hrsg Weitersfelden Ein heimatkundliches Lesebuch und eine Ortschronik 1997 S 53 60 Alfred Hollhuber Liebeneck eine Holzburg auf dem Hausberg an der kleinen Naarn Reichenstein 1998 Alfred Hollhuber Liebenstein ein ehemaliges Hochhauss 1571 auf dem Gipfelfelsen der Jankusmauer oder Januskirchen 1826 Reichenstein 1999 Alfred Hollhuber Eine sagenhafte Holzburg auf den Lehrmuller Mauern beim Tannermoor Reichenstein 2000 Alfred Hollhuber Die ehemalige Holzburg ein Freibauernsitz in Eschenreith bei Liebenau Reichenstein 2001 Alfred Hollhuber Holzburgen Freibauernsitze im Unteren Muhlviertel vom Machland bis weit hinein in den Nordwald Reichenstein 2002 Alfred Hollhuber Der alte Karelhof mit dem Sitz auf dem Falbenstein und andere grosse Rodungseinheiten in der Flur Gutowa 1155 Reichenstein 2003 Alfred Hollhuber Der Hausberg an der Grossen Naarn Reichenstein 2004 Alfred Hollhuber Alt Hagenberg die ehemalige Burg am uralten Salzweg von Gusen an der Donau uber Wartberg nach Bohmen Reichenstein 2005 Alfred Hollhuber Leopold Josef Maybock Adlerhorst und Teufelskanzel Die Burg Araberg 2006 Alfred Hollhuber Burgen auf allen Bergen wie auch der Freibauernsitz auf dem Reichenstainischen Caluary Berg Reichenstein 2007 Alfred Hollhuber Als Ostmarker bei der Deutschen Wehrmacht Vom Dienst am Volk in Treu und Glauben Reichenstein 2008 Alfred Hollhuber Der Markt Pregarten zur Zeit der Babenberger gegrundet auf dem Boden von Freibauern Reichenstein 2008 Auszeichnungen BearbeitenVerleihung des Titels Konsulent der Oberosterreichischen Landesregierung Ernennung zum Professor durch den Bundesprasidenten der Republik OsterreichLiteratur BearbeitenChristina Schmid Professor Alfred Hollhuber 1919 2008 In Gesellschaft fur Landeskunde Hrsg Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 153 Linz 2009 S 519 521 zobodat at PDF 2 9 MB abgerufen am 1 November 2013 Nachruf Otto Ruhsam Prof Alfred Hollhuber Ausstellung in Neumarkt im Muhlkreis In Oberosterreichische Heimatblatter Linz 1999 ooegeschichte at PDF 372 kB abgerufen am 12 Marz 2022 Weblinks BearbeitenBibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Alfred Hollhuber In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Literatur von und uber Alfred Hollhuber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Hollhuber auf www burg reichenstein at In burg reichenstein at Abgerufen am 1 November 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b Schmid 2009 S 519 a b c d Schmid 2009 S 520 J H Das Scherbenmuseum Reichenstein In Muhlviertler Bote Jahrgang 28 1973 Nr 41 uber die Burgruine Reichenstein und die heimatkundliche Sammlung von Alfred Hollhuber Normdaten Person GND 128424001 lobid OGND AKS VIAF 72444082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hollhuber AlfredKURZBESCHREIBUNG osterreichischer HeimatforscherGEBURTSDATUM 4 Mai 1919GEBURTSORT GutauSTERBEDATUM 17 Oktober 2008STERBEORT Reichenstein Gemeinde Pregarten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Hollhuber amp oldid 237442840