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Alfred Dittmann 18 November 1906 in Neuteich 18 August 1971 in Luneburg war ein deutscher SS Obersturmfuhrer und als Arbeitseinsatzfuhrer in den Konzentrationslagern Ravensbruck und Mauthausen eingesetzt Leben BearbeitenAlfred Dittmann war Sohn eines selbstandigen Sattlermeisters Franz Dittmann Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1912 musste er gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern fur den Lebensunterhalt der Familie sorgen 1 Er arbeitete als Erntehelfer Zeitungsaustrager oder Wassertrager wodurch ein geregelter Schulbesuch nicht moglich war Dennoch erlangte er einen Schulabschluss eine daran anschliessende Handwerksausbildung konnte er jedoch nicht antreten Im Oktober 1920 begann er eine Lehre bei der landwirtschaftlichen Buchfuhrungsstelle des Landkreises Grosses Werder wo er trotz seines Lehrlingsstatus volles Gehalt beziehen konnte 1 Nach Beendigung der dreijahrigen Lehrzeit bekam er bei der Danziger Bauernkammer eine Anstellung als Buchhalter die er bis zum Jahr 1936 behielt 1 Zum 1 Dezember 1930 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 397 891 2 Am 1 Juli 1931 wurde er Mitglied der SS SS Nr 11 090 Bis zum 15 Februar 1935 fuhrte er den 10 Sturm der 71 SS Standarte mit Sitz in Neuteich Danach wurde er bis zum 1 Januar 1937 als Fursorge Referent des 3 Sturmbannes der 71 SS Standarte eingesetzt 3 Nachdem er am 31 Dezember 1936 seine zivile Anstellung aufgegeben hatte wurde er hauptamtlicher Adjutant und personlicher Referent der in Danzig stationierten 36 SS Standarte wo er bis zum 28 Februar 1938 blieb Am 28 August 1939 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst bei der SS und wurde drei Tage spater zum SS Wachsturmbann Eimann einberufen das kurz darauf die Eisenbahndirektion Danzig ersturmte und sich am Kampf um die Westerplatte beteiligte 3 Dittmann beteiligte sich an der Einnahme von Gotenhafen am 14 September 1939 sowie an Kampfhandlungen in Dirschau Berent und Schoneck Er wurde daraufhin als Zugfuhrer bei der Kommandantur der Zivilgefangenenlager Neufahrwasser und Stutthof eingesetzt 4 Nach der Auflosung seiner Einheit am 1 November 1940 wurde er der Kommandantur des Zivilgefangenenlagers Stutthof zugeteilt Einen Monat spater am 1 Dezember 1940 wurde er zu dessen Lagerfuhrer ernannt Am 30 April 1941 ernannte ihn Lagerkommandant Max Pauly zum Lagerfuhrer des Aussenlagers Elbing einige Monate spater wurde er jedoch wieder in das Hauptlager ruckversetzt 5 Nach einem Besuch durch Heinrich Himmler erhielt Stutthof am 7 Januar 1942 offiziell den Status eines Konzentrationslagers Dittmann wurde nach einer 14 tagigen Einarbeitung im KZ Sachsenhausen kurzzeitig dessen 1 Schutzhaftlagerfuhrer Noch im Fruhjahr 1942 wurde Dittmann Arbeitseinsatzfuhrer im KZ Stutthof In derselben Funktion wurde er im Oktober 1942 in das KZ Ravensbruck und am 12 Juni 1944 in das KZ Mauthausen versetzt 5 Als Arbeitseinsatzfuhrer war Dittmann fur die Organisation und Durchfuhrung der Zwangsarbeit sowie fur die Verschickung von Haftlingen zur Zwangsarbeit in die Aussenlager des KZ Mauthausen verantwortlich 6 Nachdem Dittmann im Zuge eines Trinkgelages geaussert hatte dass er nicht an den Endsieg glaube kam es zu einer Schlagerei mit Stabsscharfuhrer Karl Struller der den Vorfall bei Kommandant Franz Ziereis meldete Im Februar oder Marz 1945 wurde Dittmann vor dem SS und Polizeigericht Wien wegen Defatismus verurteilt Er war kurzzeitig in Mauthausen im Lagergefangnis inhaftiert von wo aus er seiner eigenen Aussage zufolge vor Kriegsende einer Bewahrungseinheit zugeteilt war 6 Am 13 Mai 1945 wurde er in Neumarkt bei Freistadt in Oberosterreich von der US Army gefangen genommen Dittmann durchlief bis zum Jahr 1946 diverse Kriegsgefangenenlager und kam nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft aufgrund seiner Mitgliedschaft in der SS in Internierungshaft die er im Internierungslager Ludwigsburg und im Internierungslager Dachau verbrachte Im Jahre 1947 wurde er den britischen Behorden ubergeben und in einem Spruchkammerverfahren wegen seiner SS Mitgliedschaft zu vier Jahren Haft verurteilt jedoch unter Anrechnung seiner Kriegsgefangenschaft bereits am 15 Dezember 1949 aus der Haft entlassen 7 Nach seiner Entlassung war Dittmann zwei Jahre lang arbeitslos lernte dann aber eine Witwe kennen die in Niedersachsen eine Gaststatte mit dazugehoriger Landwirtschaft betrieb Dittmann half zuerst in der Land und Gastwirtschaft aus und ubernahm letztere schliesslich als Gastwirt 7 Literatur BearbeitenGregor Holzinger Hrsg Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen new academic press Wien 2016 ISBN 978 3700319788 Bernhard Strebel Das KZ Ravensbruck Geschichte eines Lagerkomplexes mit einem Geleitwort von Germaine Tillion zugleich Dissertation 2001 an der Universitat Hannover unter dem Titel Der Lagerkomplex des KZ Ravensbruck Paderborn Munchen Wien Zurich Schoningh 2003 ISBN 3 506 70123 1 Inhaltsverzeichnis herunterladbar als PDF DokumentEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 77 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6440440 a b Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 78 Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 78 79 a b Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 79 a b Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 80 a b Gregor Holzinger Die zweite Reihe Taterbiografien aus dem Konzentrationslager Mauthausen Wien 2016 S 81 PersonendatenNAME Dittmann AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher SS ObersturmfuhrerGEBURTSDATUM 18 November 1906GEBURTSORT NeuteichSTERBEDATUM 18 August 1971STERBEORT Luneburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Dittmann amp oldid 235132774