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Alfred Berroth 20 November 1892 in Dorzbach 7 Dezember 1978 in Stuttgart war ein deutscher Geodat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenNach seiner Schulzeit in Ulm studierte Alfred Berroth ab 1910 Vermessungswesen an der Technischen Hochschule Stuttgart und bestand 1913 seine Prufungen zum Diplom Ingenieur Anschliessend sammelte er erste wissenschaftliche Erfahrungen als personlicher Rechner von Friedrich Robert Helmert am Geodatischen Institut Potsdam Durch Helmerts Anregung entstand das Thema Die Erdgestalt und die Haupttragheitsmomente der Erde im Aquator aus Messungen der Schwerkraft das Berroth fur seine Promotion im Jahre 1915 wiederum an der TH Stuttgart bei Ernst von Hammer und Karl Richard von Koch 1852 1924 gewahlt hatte Nach den Wirren des Ersten Weltkrieges und im Anschluss an verschiedene wissenschaftliche Tatigkeiten wurde Berroth im Jahre 1924 zum Observator am Astronomisch Geodatischen Observatorium des Potsdamer Instituts ernannt Ein Jahr spater habilitierte er sich an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Im Jahr 1926 wurde er zum Ordinarius an die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin berufen nur ein Jahr spater wechselte er erneut und ubernahm an der RWTH Aachen als Nachfolger von Paul Gast den Lehrstuhl fur Geodasie mit dem Hauptaufgabengebiet Schweremessungen Gravitationsfeld und Oberflachengestalt der Erde und ihre geometrische Festlegung an Obwohl Berroth nie der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei beigetreten war wurde er von seinem amtierenden Rektor Otto Gruber im Jahr 1933 zum Dekan ernannt der damit deutlich machen wollte dass wissenschaftliche Leistungen fur ihn mehr zahlten als ein Parteibuch Dennoch hatte sich Berroth ab 1934 zunehmend wehrwissenschaftlichen Aufgaben zugewandt und die Studierenden unter anderem in der Auswertung von Luftbildaufnahmen unterrichtet Diese regimefreundliche Einstellung fuhrte 1939 zu Berroths Versetzung durch das Reichserziehungsministerium zunachst als Technischer Kriegsverwaltungsrat in das Heereswaffenamt nach Berlin und schliesslich wenige Monate spater auf den Lehrstuhl fur hohere Geodasie und spharische Astronomie an der Technischen Universitat Wien Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er in seine schwabische Heimat zuruck und wurde 1945 mit der Vertretung des Lehrstuhls fur Geodasie an der TH Stuttgart betraut Hier war Berroth in den Folgejahren jedoch nur noch freiberuflich tatig um sich mehr seinen wissenschaftlichen Arbeiten im In und Ausland und seinen insgesamt mehr als 100 Publikationen widmen zu konnen von denen insbesondere das 1960 mit Walter Hofmann geschriebene Hand und Lehrbuch Kosmische Geodasie Bekanntheit erlangte Daruber hinaus war er ab 1951 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Geodatischen Forschungsinstitut in Munchen bevor er schliesslich 1953 offiziell in den Ruhestand ging Im Jahr 1963 wurde Alfred Berroth mit dem Titel eines Dr Ing Ehrenhalber der Universitat Bonn geehrt Berroth galt als Verfechter der Hochziel Triangulation zur Uberbruckung von Meeresgebieten womit er weit vor der Zeit die Verwendung von Raketen und Satelliten als geodatische Zielpunkte vorschlug Daruber hinaus war er bekannt fur seine Affinitat zur angewandten Geophysik wobei er dafur pladierte dass die geodatische Begriffsbildung aus der rein geometrischen Sichtweise auf eine allgemeine physikalische Formalisierung umzustellen sei Mitgliedschaften Bearbeiten1950 Mitglied der Deutschen Geodatischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1951 Mitglied in der Internationalen Union fur Geodasie und Geophysik in Brussel 1952 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Tucuman Werke Auswahl BearbeitenDie Erdgestalt und die Haupttragheitsmomente A und B der Erde im Aquator aus Messungen der Schwerkraft Leipzig W Engelmann 1915 Dissertation Die gebrauchlichen Ellipsoide und die Lotabweichungen Potsdam Telegraphenberg Preuss Geodat Institut 1922 Uber die Messung der Variation der Schwere durch Sonne und Mond unter Berucksichtigung der dynamischen Meeresgezeiten Berlin Weidmann 1932 Handbuch der Vermessungskunde Bd 2 Feld und Landmessung 1950 10 neu bearb Aufl Direkte Messung der Laplaceschen Gleichung durch gleichzeitige Beobachtung von Azimutdifferenzen auf zwei Stationen Bamberg Bamberger Verlagshaus 1951 Kosmische Geodasie Alfred Berroth und Walter Hofmann Karlsruhe Braun 1960Literatur BearbeitenAlfred Berroth In Werner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Begrundet von Joseph Kurschner 10 Auflage De Gruyter Berlin 1966 OCLC 257208474 S 154 Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Verlag Mainz Aachen 2003 ISBN 3 86130 181 4 Aachener Studien zu Technik und Gesellschaft 4 Zugleich Aachen Techn Hochsch Diss 2003 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenDie Mitglieder der Deutschen Geodatischen Kommission Stand Juli 2002 PDF Datei Normdaten Person GND 1055416218 lobid OGND AKS VIAF 20079167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berroth AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher GeodatGEBURTSDATUM 20 November 1892GEBURTSORT DorzbachSTERBEDATUM 7 Dezember 1978STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Berroth amp oldid 214176476