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Alessandra di Rudini auch Marie de Jesus 5 Oktober 1876 in Neapel 2 Januar 1931 in Genf war eine italienische Karmelitin und Priorin die uberwiegend in Frankreich wirkte Alessandra di Rudini Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft und Kindheit 1 2 Erziehung und Reprasentationspflichten 1 3 Mutter und Witwe 1 4 Marokkoreise Theologie und Reprasentation 1 5 Geliebte D Annunzios 1 6 Berufung in Lourdes 1 7 Karmelitin in Paray le Monial 1 8 Priorin und Klostergrunderin 1 9 Tod 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHerkunft und Kindheit Bearbeiten Alessandra Carlotti di Rudini auch di Rudini Carlotti wurde als Tochter des sizilianischen Grossgrundbesitzers und spateren Ministerprasidenten Italiens Antonio Starabba di Rudini in Neapel geboren Sie wuchs in Beinette bei Cuneo und in Pachino Sizilien in grosser Freiheit auf und wurde leidenschaftliche Reiterin Ihre Mutter Marie de Barral de Montauvrard war kranklich und nahm wenig erzieherischen Einfluss Pragend war fur sie die energische Personlichkeit des Vaters der bereits mit 25 Jahren Burgermeister von Palermo gewesen war Erziehung und Reprasentationspflichten Bearbeiten Im Alter von zehn Jahren kam sie in ein katholisches Institut in Rom erwies sich dort aber als zu turbulent und wechselte in das exklusive Madchenpensionat Villa Medici Poggio Imperiale in Florenz wo Erzieher von Rang ihre geistigen Anlagen zu fordern wussten Mit 16 Jahren holte der inzwischen Ministerprasident gewordene Vater sie 1892 nach Rom und ubertrug ihr statt der Mutter die Anfang 1896 im Alter von 40 Jahren starb die Pflichten der Dame des Hauses und nahm sie viel auf Reisen mit So kam sie fruh mit bedeutenden Personlichkeiten in Beruhrung unter anderem mit Kaiser Kaiser Wilhelm II auf dessen Staatsyacht Hohenzollern Mutter und Witwe Bearbeiten 1894 heiratete sie den Venezianer Marcello Carlotti da Garda Marchese di Riparbella 1866 1900 Sohn des Burgermeisters von Verona und lebte auf dessen Besitztum in Garda Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor Ihr Mann starb 1900 nach langer Krankheit Sie war mit 23 Jahren Witwe Marokkoreise Theologie und Reprasentation Bearbeiten Im Winter 1900 1901 machte sie mit einer englischen Freundin eine Reise durch Marokko die in ihr eine religiose Sehnsucht weckte Der konsultierte Kardinal Francois Desire Mathieu stellte fur sie ein Studienprogramm auf und sie erwarb sich ab November 1901 in Garda im Selbststudium ein weitgespanntes theologisches Wissen dort begleitet von Kardinal Bartolomeo Bacilieri Zwar unterwarf sie sich im Februar 1902 der ihr bislang verhassten Beichte und ging kommunizieren doch war diese Bekehrung nicht von Dauer Sie nahm ihren offiziellen Platz an der Seite ihres Vaters wieder ein und kam mit Emile Zola Anatole France Zar Nikolaus II und anderen Personlichkeiten zusammen Geliebte D Annunzios Bearbeiten Am 12 November 1903 war der 40 jahrige Dichter Gabriele D Annunzio Brautzeuge bei der Hochzeit von Alessandras Bruder Carlo und warf ein Auge auf die junge Witwe Nach einigem Widerstreben gesellte sie sich im Mai 1904 in seiner Villa La Capponcina in Settignano bei Florenz zu ihm gegen den Willen von Vater und Bruder und trotz ihrer Mutterpflichten D Annunzio nannte sie in Briefen an seinen franzosischen Ubersetzer une creature saine et forte douee d une extraordinaire fraicheur interieure et qui unit le gout de la vie sauvage a une rare culture eine gesunde und starke Natur mit ausserordentlicher innerer Frische begabt die den Gefallen an einem wilden Leben mit einer seltenen Gebildetheit verbindet 1 Im Fruhjahr 1905 wurde sie lebensgefahrlich krank die Kirche verweigerte ihr die Sakramente und sie wurde sich der Tatsache bewusst dass D Annunzio nicht die Absicht hatte sie zu heiraten Die Behandlung der Krankheit machte sie vorubergehend morphiumsuchtig Nach dreieinhalb Jahren mit D Annunzio trennte sie sich Ende Dezember 1906 von ihm und schloss sich in Garda ein Berufung in Lourdes Bearbeiten Aus dem intensiven Briefverkehr mit ihrem geistlichen Beistand Don Francesco Serenelli ergibt sich dass sie sich wieder der Religion zuwandte im Fruhjahr 1908 in Mailand Exerzitien machte und sich ansonsten ihren Mutterpflichten widmete Im August 1908 starb ihr Vater In dieser Zeit wurde ein Franzose wichtig den sie fur die Erziehung ihrer Sohne in Garda angestellt hatte der Abbe Gaston Gorel 1869 1937 Er empfahl ihr eine Reise nach Lourdes und begleitete sie geistlich an Ort und Stelle wo er Aushilfsgeistlicher des Karmelitinnenklosters war vom 2 bis 6 August 1910 Von diesem Aufenthalt ging ihre Berufung aus Von nun an strebte sie nach einem geweihten Leben Karmelitin in Paray le Monial Bearbeiten Im Juli 1911 reiste sie wieder auf Empfehlung Gorels nach Paray le Monial in das Kloster der Karmelitinnen unter Oberin Marie de Jesus Mercier 1853 1917 die sich bereit zeigte sie aufzunehmen Am 28 Oktober 1911 wurde sie mit 35 Jahren eingekleidet und nahm denselben Ordensnamen wie ihre Oberin an Marie de Jesus ein Name der bei den Karmelitinnen Tradition hat Im Herbst 1912 unterbrach sie die Klausur um ihren an Tuberkulose erkrankten Sohn Andrea in der Schweiz in einem Sanatorium unterzubringen Im April 1913 begleitete sie das qualvolle Sterben einer Mitschwester Von einer anderen Mitschwester wurde sie bei Bischof Henri Raymond Villard von Autun lugnerisch denunziert Daraufhin bezichtigte sie sich im Kapitel in Gegenwart des Bischofs aller ihr falschlich vorgeworfenen Fehler um den Skandal aus der Welt zu schaffen der darin bestand dass es einer Mitschwester ihr gegenuber an christlicher Liebe gefehlt hatte Im Mai 1914 wurde sie Novizenmeisterin Im Juni 1916 erfuhr sie den Tod ihres Sohnes Andrea Im November desselben Jahr starb ihr Sohn Antonio ebenfalls an Lungenentzundung Im Marz 1917 starb die von ihr hoch geachtete und innig geliebte Priorin Marie de Jesus Mercier Daraufhin wurde sie am 1 Juni 1917 mit Ausnahmegenehmigung nach erst funf Jahren Klausur zur Oberin des Klosters ernannt Priorin und Klostergrunderin Bearbeiten 1919 wurde sie von Erzbischof Jean Arthur Chollet von Cambrai um eine Grundung in Valenciennes gebeten Nach Uberwindung aller Schwierigkeiten kam es 1924 zur Grundung Nachdem Kardinal Leon Adolphe Amette bereits 1914 gegenuber ihrer Vorgangerin den Wunsch nach einem Karmelitinnenkloster bei der Basilika Sacre Coeur in Paris ausgesprochen hatte konnte die Oberin im Juli 1918 nach Paris reisen und die Planungen in Gang setzen es dauerte aber bis zum Mai 1928 bevor das Karmelitinnenkloster Paris Montmartre wirklich gegrundet wurde und sich die ersten Nonnen behelfsmassig einquartieren konnten Am meisten am Herzen lag der Oberin die Grundung eines Gebirgs Karmel Das Projekt wurde realisierbar als Bischof Florent Michel Marie Joseph du Bois de la Villerabel von Annecy auf die seit 1901 leerstehende Kartause Le Reposoir sudwestlich Cluses hinwies und die Oberin im August 1922 mit eigenen Mitteln den Ankauf tatigen konnte Allerdings waren die Gebaude in sehr schlechtem Zustand sodass sie trotz zahlreicher Reisen an den Ort den endgultigen Bezug des Klosters nicht mehr erlebte Tod Bearbeiten Die Gesundheit der Oberin war seit Jahren zerruttet Trotzdem reiste sie unter grossen Beschwerden regelmassig zu ihren drei Neugrundungen Am 20 November 1930 wurde sie in Le Reposoir notoperiert kam dann in eine Genfer Klinik und starb dort nach drei weiteren Operationen am 2 Januar 1931 im Alter von 54 Jahren Vier Monate vor ihrem Tod schrieb sie Je crois qu il faut ramasser nos forces pour servir jusqu au bout Si Notre Seigneur daigne se servir de nous travailler aimer servir humblement jusqu a la fin jusqu a l entree dans le Royaume Ich glaube wir mussen all unsere Krafte zusammenraffen bis zum Ende Wenn es Gott gefallt sich unserer zu bedienen mussen wir demutig arbeiten lieben dienen bis zum Schluss bis zum Eintritt ins Himmelreich 2 Literatur BearbeitenAlessandra Di Rudini carmelite Par une moniale Desclee de Brouwer Paris 1961 englisch Mother Marie Claude Alessandra di Rudini Carmelite Four Corners Press Eugene Oregon 1973 Fabio Gaggia Alessandra di Rudini Una nobildonna della Belle Epoque Cierre edizioni Caselle di Sommacampagna 2013 Guglielmo Gatti Alessandra di Rudini e Gabriele D Annunzio Da carteggi inediti 2 Auflage U Pinto Rom 1956 Gaston Gorel Marquise et carmelite Marquise Alessandra Carlotti di Garda nee di Rudini reverende mere Marie de Jesus Souvenirs de son aumonier Tequi Paris 1935 1955 Attilio Mazza I grandi amori di Gabriele D Annunzio Zanetti Brescia 2005 S 75 82 Gigi Moncalvo Alessandra Di Rudini Dall amore per D Annunzio al Carmelo Edizioni paoline Mailand 1994 Mario Nanteli Il trittico di Donna Alessandra Marchesa amante monaca Paoline Modena 1958 deutsch Aufstieg zum Berg Karmel Leben der Marchesa Alessandra di Rudini Carlotti Dame Geliebte Nonne Christiana Verlag Stein am Rhein 1978 Bernard Verhoeven Pleidooi voor een non Desclee de Brouwer Brugge 1957 deutsch Verteidigung einer Nonne Das Leben der Marquise Alessandra der Grunderin des Karmels auf dem Montmartre VdB Bonn 1959 Weblinks BearbeitenAngaben zu Alessandra di Rudini in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Literatur von und uber Alessandra di Rudini im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Einzelnachweise Bearbeiten Alessandra di Rudini Paris 1961 S 88 Alessandra di Rudini Paris 1961 S 367Normdaten Person GND 118603663 lobid OGND LCCN n95063445 VIAF 89606897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudini Alessandra diALTERNATIVNAMEN Marie de Jesus Ordensname Rudini Carlotti Alessandra di Rudini Alessandra Carlotti diKURZBESCHREIBUNG italienische Karmelitin Priorin und Klostergrunderin in FrankreichGEBURTSDATUM 5 Oktober 1876GEBURTSORT NeapelSTERBEDATUM 2 Januar 1931STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alessandra di Rudini amp oldid 221014208