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Ales Szjapanawitsch Rasanau belarussisch Ales Scyapanavich Razanay 5 Dezember 1947 in Sjalez Rajon Bjarosa Weissrussische SSR 26 August 2021 in Minsk Belarus 1 war ein belarussischer Schriftsteller Dichter und Ubersetzer Ales Rasanau bei einem Auftritt in Minsk im Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Werke 4 Anerkennung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAles Rasanau wurde 1947 in Sjalez belarussisch Syalec einer der altesten Siedlungen in Belarus geboren Sein Vater Stepan Rjazanow stammte aus der Oblast Tambow Er war vor dem Zweiten Weltkrieg als Teilnehmer einer geodatischen Expedition nach Belarus gekommen und hatte sich dort niedergelassen Auch sein Vater hatte als ehemaliger KZ Haftling im KZ Sachsenhausen und KZ Mauthausen Gedichte geschrieben Rasanau begann bereits fruh mit dem Schreiben von Gedichten Schon in der 6 Klasse wurden seine kleinen Werke in der Bezirkszeitschrift Bjaroska belarussisch Byarozka Birklein gedruckt In den Oberklassen besuchte Rasanau oft Sitzungen der literarischen Assoziation der Zeitschrift Beriozka Er war auch in Brest bei der Sitzung der literarischen Assoziation bei der Bezirkszeitung Zarja Als er in der 9 Klasse war geriet er in ein Seminar von jungen Literaten in Karalischtschawitschy Im Januar 1966 veroffentlichte die Zeitung Literatur und Kunst eine Gedichtsammlung Rasanaus 1966 schloss er die Schule ab Danach legte er in Minsk die Aufnahmeprufung fur die philologische Fakultat der Belarussischen Staatsuniversitat Minsk ab Sein in Gedichtform geschriebener Aufnahmeaufsatz wurde spater in der Universitatszeitung veroffentlicht Neben dem Studium arbeitete er in einem Heizkorperbetrieb in Minsk In seiner Freizeit besuchte er sowohl einen Literaturzirkel als auch einen Zirkel uber die allgemeine gesellschaftspolitische Lage in Belarus Im Oktober 1968 veroffentlichte er einen Appell an die Leitung der Republik in dem er forderte dass die Lehre an der belarussischen Abteilung der philologischen Fakultat in Belarussisch erfolgen sollte Dieses Schreiben das von Hunderten von Studierenden unterschrieben wurde veranderte sein Leben drastisch Ab diesem Punkt wurde er nicht mehr als ausgezeichneter Schuler sondern als Rebell gesehen Im Winter 1969 wurde Rasanau von der Belarussischen Staatsuniversitat Minsk exmatrikuliert Nur dank der Intervention des Schriftstellers Maksim Tank der zu dieser Zeit Chef des Obersten Sowjets war wurde es Rasanau erlaubt sein Studium fortzusetzen jedoch am Brester Padagogischen Institut Nach seinem Studienabschluss dort im Jahr 1970 arbeitete Rasanau als Lehrer fur belarussische Sprache und Literatur an der Mittelschule im Dorf Kruhel des Rajon Kamjanez In den Jahren 1971 bis 1972 absolvierte er seinen Militardienst in Waldai 1970 veroffentlichte Rasanau sein erstes Buch mit dem Titel Renaissance belarussisch Adradzhenne Obwohl viele Gedichte die schon fruher veroffentlicht worden waren nicht in dieser Sammlung erschienen und andere rucksichtslos bearbeitet wurden erfuhr das Buch eine breite offentliche Resonanz Die Veroffentlichung dieses Buches gab Rasanau die Moglichkeit 1972 Mitglied der weissrussischen Sektion im Schriftstellerverband der UdSSR zu werden und damit nach Minsk in die kreative Hauptstadtgesellschaft zuruckzukehren Er bekam eine Anstellung bei der Zeitung Literatur und Kunst Jedoch liess ihn sein Ruf als Nationalist nicht allzu lange bei der damals einzigen intellektuellen belarussischen Zeitung bleiben Er wechselte zur Zeitung Einheimische Natur Kurz unternahm er eine Dienstreise nach Litauen Von da an arbeitete er als Dolmetscher So ubersetzte er aus dem Bulgarischen Slowenischen Mazedonischen Serbokroatischen Deutschen Polnischen Tschechischen Lettischen und aus vielen anderen Sprachen Von 1974 bis 1990 arbeitete Rasanau bei der Redaktion der Literaturkritik des Verlages Schongeistige Literatur Ab 1989 war er Vizeprasident der belarussischen P E N Organisation In den 1990er Jahren wurde er zum Chef der belarussischen Roerich Stiftung und im Jahre 1992 zum wissenschaftlichen Mitarbeiter am nationalen Franzisk Skarina Zentrum Ab 1994 war er stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift Krynica Quelle die er mit Gleichgesinnten gegrundet hatte Er verliess diese Position 1999 auf politischen Druck hin und nahm verstarkt Einladungen aus dem Ausland an aus Deutschland Osterreich Finnland Schweden und Slowenien 2 So lebte er 2001 auf Einladung des Internationalen Schriftsteller Parlaments IPW in Hannover das sich 2000 dem Stadte Netzwerk fur bedrohte und zensierte Schriftsteller Cities of Asylum Network heute International Cities of Refuge Network angeschlossen hatte und erhielt dort als erster das hierzu eingerichtete Hannah Arendt Jahresstipendium 2 2003 lebte er als Stipendiat dieses Netzwerks in Graz 2007 war er wie schon 2001 Gast beim Internationalen Literaturfestival Berlin sowie Fellow im Berliner Kunstlerprogramm des DAAD 2 In seinen letzten Jahren lebte er meist in Deutschland Er schrieb und veroffentlichte auch viele seiner Kurzgedichte auf Deutsch Er starb im August 2021 im Alter von 73 Jahren in Minsk Schaffen BearbeitenAles Rasanau war einer der weltweit bekanntesten belarussischen Dichter der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts und zu Anfang des 21 Jahrhunderts Er galt als Meister der Landschaftspoesie mit tiefen philosophisch psychologischen Inhalten als Klassiker des freien Verses und als einer der Begrunder des belarussischen Haiku Trotz der unabhangigen Art des Denkens und seiner selbststandigen Schreibweise entwickelte sich die Karriere des Dichters ziemlich glatt Er war in der weissrussischen Literatur als Autor neuer poetischer Formen bekannt Er hat aus vielen Sprachen ubersetzt darunter die Komodie Son u letnyuyu noch Ein Sommernachtstraum und zwei weitere Komodien von William Shakespeare 1989 aus dem Litauischen den Roman Chas kali pusceyuc syadziby Zeit der verodeten Hofe von Jonas Avyzius 1989 und aus dem Lettischen ausgewahlte Gedichte von Uldis Berzins 2013 Zum hundertsten Geburtstag Janka Kupalas gab er 1982 den Gedichtauswahlband Vyjdu z sercam yak z pahodnyaj Ich gehe mit dem Herzen wie mit der Fackel heraus Werke Bearbeiten1970 Adradzhenne Renaissance 1974 Nazayzhdy Fur immer 1976 Kaardynaty byccya Koordinaten des Daseins 1981 Shlyah 360 Der Weg 360 1988 Vastryyo straly Spitze des Pfeiles 1992 U goradze valadaryc Ragvalod Ragvalod herrscht in der Stadt 1994 Palyavanne y rajskaj daline Paradiestaljagd 1995 Zeichen vertikaler Zeit Poeme Versetten Punktierungen Betrachtungen Erato Druck 28 Agora Berlin 1995 ISBN 3 87008 124 4 Ubersetzerin Elke Erb 2000 Glina Kamen Zhaleza Ton Stein Eisen 2002 Tanz mit den Schlangen Gedichtauswahl Erato Druck 31 Agora Berlin 2002 ISBN 3 87008 132 5 Ubersetzer Elke Erb und Uladsimir Tschapeha 2002 Hannoversche Punktierungen Nachdichtung Oskar Ansull Revonnah Verlag Hannover 2002 ISBN 3 934818 51 X 2003 Wortdichte Steirische Verlags Gesellschaft Graz 2003 ISBN 3 85489 100 8 2005 Kniga yznaylennyay Das Buch der Wiederherstellung 2005 Lyasnaya daroga versety Waldweg 2006 Kab meli shchasce yvaskrasac i lyotac paemy Wenn wir das Gluck hatten aufzuerstehen und zu fliegen 2006 Der Zweig zeigt dem Baum wohin er wachsen soll Gedichte Mit einem Nachwort von Ilma Rakusa Erato Druck 33 Agora Berlin 2006 ISBN 3 87008 137 6 2007 Dozhdzh vozera y akupunktury punkciry Regen Der See in der Akupunktur 2007 Das dritte Auge Punktierungen Engeler Basel Weil am Rhein 2007 ISBN 978 3 938767 41 2 Ubersetzerin Elke Erb 2009 Pchala pachala palomnichac vershakazy Die Biene beginnt zu pilgern 2009 Suma nemagchymascyay znomy Traurigkeit der Unmoglichkeit 2010 Vopleski dalanyoyu adnoyu punkciry Applaus mit einer Hand 2010 Z apokryfa y kanon gutarki vystuplenni natatki Von Apokryph zum Kanon Gesprache Reden Artikel 2011 Z Vyalimira Hlebnikava 3 von Valymyr Hlebnikov 2011 I potym nanava pachac kvantemy zlyosy vershy Und dann aufs Neue beginnen 2011 Der Mond denkt die Sonne sinnt Wortdichte Lohvinau Minsk 2011 ISBN 978 985 6991 30 4 Mesyac dumae sonca razvazhae 2016 Von nah und fern Neue Wortdichte Vilnius und Minsk ISBN 978 985 562 051 3 Anerkennung Bearbeiten1990 Janka Kupala Literaturpreis Litaraturnaya premiya imya Yanki Kupaly fur das Buch Vastryyo straly Pfeilspitze 2003 Herder Preis der Alfred Toepfer Stiftung F V S 2012 Zalaty apostraf Goldener Apostroph Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ales Rasanau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Weissrussische Gedichte Ales Rasanaŭ auf Lyrikline org Rezensionen uber Gedichte von weissrussischen DichternEinzelnachweise Bearbeiten Ilma Rakusa Das Leben fuhrt den Menschen immer an den Rand des Lebens zum Tod des grossen weissrussischen Dichters Ales Rasanau nzz ch veroffentlicht und abgerufen am 26 August 2021 a b c Ales Rasanau Belarus Nicht mehr online verfugbar In Internationales Literatur Festival Berlin 2021 archiviert vom Original am 28 August 2021 abgerufen am 28 August 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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