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Albtraum Atommull ist ein von Arte produzierter Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009 der den Verbleib von radioaktivem Abfall aus militarischen und industriellen Anlagen recherchiert und uber die Gefahren und Folgen des Einsatzes von Kernenergie informieren will FilmTitel Albtraum AtommullOriginaltitel Dechets le cauchemar du nucleaireProduktionsland FrankreichOriginalsprache Franzosisch Englisch RussischErscheinungsjahr 2009Lange 97 MinutenStabRegie Eric GueretDrehbuch Eric Gueret Laure NoualhatProduktion Sophie Parrault Der Film wurde erstmals am 13 Oktober 2009 auf Arte ausgestrahlt und ist auch auf DVD veroffentlicht worden Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Greenpeace International Amsterdam 1 2 Hanford Site USA 1 3 Kerntechnische Anlage Majak Russland 1 4 La Hague Frankreich 1 5 Sewersk Russland 1 6 Paris Frankreich 2 Rezeption 3 Einzelnachweise 4 Siehe auch 5 WeblinksHandlung BearbeitenDer Film beginnt mit Filmaufnahmen die das Versenken von Fassern mit radioaktivem Abfall im Meer zeigen Es folgt ein Interview mit der Vorstandsvorsitzenden des franzosischen Nuklear Konzerns Areva welche die mangelnde Transparenz im Umgang mit radioaktivem Restmaterial bemangelt Im Anschluss folgen im Juni 2000 gedrehte Unterwasseraufnahmen die aufgeplatzte und stark korrodierte Fasser mit radioaktivem Abfall auf dem Meeresgrund wiedergeben In einer Animation wird erklart wie in Kernkraftwerken elektrische Energie mittels radioaktivem Material gewonnen wird Die Off Stimme erklart das Ziel des Filmes namlich durch weltweite Nachforschungen zu ermitteln wie Militar und Industrie mit dem von ihnen produzierten radioaktiven Abfall umgehen Zudem soll die Frage geklart werden ob der Mull fur die Bevolkerung ein Risiko darstellt Greenpeace International Amsterdam Bearbeiten Die folgenden Aufnahmen zeigen die Zentrale von Greenpeace International in Amsterdam Im dortigen Video Archiv wird ein Interview mit Mike Tomsley gefuhrt der unter anderem davon erzahlt dass die zuvor dargestellten Unterwasser Aufnahmen in der Nahe von La Hague gedreht wurden wo noch immer Fischfang in der Nahe von radioaktivem Mull getatigt wird Eine Zwischensequenz erklart wie ionisierende Strahlung beim Menschen Krankheiten auslosen kann Es wird berichtet dass samtliche Atommull produzierenden Lander in weniger als 50 Jahren mehr als 100 000 Tonnen radioaktiven Abfall im Meer versenkt haben Die Briten haben hierbei mit 80 den grossten Anteil beigesteuert gefolgt von der Schweiz Die folgenden Bilder zeigen den Kampf von Greenpeace gegen die Versenkung von Fassern auf offener See wobei die Schlauchboote von Greenpeace Mitstreitern bewusst mit Fassern getroffen werden Hanford Site USA Bearbeiten Der Handlungsort wechselt in die Vereinigten Staaten zur Hanford Site im Bundesstaat Washington Dort wurde im Rahmen des Manhattan Projekts ab 1942 die erste Nuklearanlage der Welt betrieben Der Columbia River wurde hierbei mit radioaktivem Material kontaminiert ohne jedoch die Bevolkerung uber dessen Gefahren aufzuklaren Es wird altes Filmmaterial gezeigt welches viele Familien beim Baden im verstrahlten Fluss zeigt Das Filmteam lasst von Wissenschaftlern Wasser und Bodenproben entnehmen und diese in einem Labor analysieren Flussabwarts nach der Site wird eine mehrfach starkere Strahlung als flussaufwarts gemessen Zudem finden sich unnaturliche radioaktive Elemente im Wasser so dass eine Kontamination des Wassers durch die Hanford Site als bewiesen gelten kann In einem Gebiet von 121 km um die Anlage sei die Trinkwassergewinnung aus dem Fluss bedenklich Kerntechnische Anlage Majak Russland Bearbeiten Der Handlungsort wechselt nun nach Russland wo uber die Kerntechnische Anlage Majak und den 1957 dort geschehenen Kyschtym Unfall den grossten jemals bekannt gewordenen Unfall mit radioaktivem Material berichtet wird Bei diesem Vorfall der 30 Jahre von der Atomindustrie und den Regierungen vor der Offentlichkeit geheim gehalten wurde explodierte aufgrund eines Defekts des Kuhlsystems ein Abfalltank Die Starke der Explosion entsprach der einer Explosion von 75 Tonnen TNT wobei 15 000 km Land verseucht wurden 200 Menschen sofort starben und 270 000 Menschen ionisierender Strahlung ausgesetzt wurden Das Filmteam besucht Dorfer am Flusslauf des Karatschai Sees der sowohl durch den Unfall als auch durch den regularen Betrieb des nahe gelegenen nuklearen Zwischenlagers und der Wiederaufbereitungsanlage stark kontaminiert wurde Ein Wissenschaftler misst mit einem Radiometer an einer offentlich zuganglichen Stelle nahe dem Fluss Tetscha 16 000 Zerfalle pro Minute was einen extrem erhohten Wert darstellt Im Labor ergeben Messungen dass das Wasser der Tetscha mit Tritium kontaminiert ist Das Erdreich des Ufers ist durch 137Cs so stark belastet dass eine Strahlung von 180 000 Becquerel pro Kilogramm ermittelt wird zum Vergleich 2008 wurde in Bayern eine auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zuruckzufuhrende Belastung durch 137Cs von 10 000 Bq kg gemessen Es wird darauf hingewiesen dass das radioaktive Material im dortigen Bezirk beispielsweise durch Fischfang und Milchproduktion in die Nahrungskette gelangt La Hague Frankreich Bearbeiten Nun wird Bildmaterial aus La Hague in Frankreich gezeigt wo sich eine Wiederaufarbeitungsanlage der gleichen Bauart wie die zuvor gezeigte russische Anlage in Majak befindet Ein Greenpeace Mitarbeiter berichtet uber die seit Jahren stattfindenden Beobachtungen und Analysen der Einflusse der Anlage auf die Umgebung Im Anschluss wird ein Interview mit dem Generaldirektor der Behorde fur nukleare Sicherheit Autorite de surete nucleaire gezeigt Der folgende Teil des Filmes zeigt die Erstellung einer Plutoniumbilanz wobei ermittelt werden soll wie viel des eingesetzten Materials wiederaufbereitet und wiederverwertet wird Es wird zunachst ein Sprecher des Konzerns Areva befragt der die Menge von 96 Prozent nennt Sewersk Russland Bearbeiten Die Handlung wechselt in die geschlossene russische Stadt Sewersk fruher bekannt als Tomsk 7 wohin aus Frankreich radioaktive Reststoffe mit dem Zug zur Wiederaufbereitung geschickt werden Dort wird zunachst der Abgeordnete der Duma und spater der Leiter der Abteilung fur Sicherheit und Strahlenkontrolle der Stadt Tomsk befragt Letzterer wird konfrontiert mit Satellitenbildern welche die Lagerung von Containern mit radioaktivem Abfall unter freiem Himmel bei der Kerntechnischen Anlage Tomsk zeigen 56 619893 84 856624 Er sieht hier keine Gefahr fur die Bevolkerung gesteht jedoch ein dass im Falle eines Flugzeugabsturzes oder eines ahnlichen Unfalles in der Nahe der Container ein Problem bestunde Weiterhin nennt er einen Anteil von 80 Prozent des franzosischen Atommaterials das in Sewersk bleibe und nicht nach Frankreich zuruckgeschickt werde Paris Frankreich Bearbeiten Der franzosische Stromkonzern Electricite de France EDF bestatigt in Paris dass sogar 90 Prozent des versandten Materials den Russen ubereignet wird und in Russland verbleibt Die vorherige Aussage des Sprechers des Areva Konzerns wird somit widerlegt da statt 96 Prozent nur 10 Prozent des radioaktiven Materials wiederaufbereitet werden Im Anschluss wird ein Interview mit einer ehemaligen franzosischen Umweltministerin gezeigt welche uber die Hintergrunde der franzosischen Energiepolitik spricht Dazu werden Ausschnitte des Fernsehduells zwischen Nicolas Sarkozy und Segolene Royal zur franzosischen Prasidentschaftswahl 2007 gezeigt wobei durch Einblendungen deren Falschaussagen gekennzeichnet werden und somit deren Unwissenheit uber wichtige Fragen zur Atomenergie deutlich wird Zum Abschluss wird festgestellt dass die Weltbevolkerung zu den Gefahren der Atomenergie nicht beziehungsweise systematisch falsch informiert wurde In nahezu allen nuklearisierten Landern habe dieses Fehlverhalten bei Bekanntwerden Protestwellen ausgelost Als Beispiel werden zahlreiche Bilder von Demonstrationen und Auseinandersetzungen in Deutschland beispielsweise beim Atommulltransport gezeigt In jedem Falle haben diese Proteste eine Debatte uber den Ausstieg aus der Atomenergie in Gang gebracht die in Deutschland sogar letztlich zum erklarten Ausstieg gefuhrt hat Hierzu wird der entsprechende Teil einer Aussage des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schroder vom 14 Juni 2000 gezeigt Rezeption BearbeitenErst durch die dem Film zugrunde liegenden Recherchen wurde der Offentlichkeit das Geschehen um die Atommullexporte nach Frankreich und die Lagerung des Gefahrgutes unter freiem Himmel bekannt 1 2 3 Die Debatte hierzu wurde von der internationalen Presse stark verbreitet wodurch zudem bekannt wurde dass Deutschland sogar in noch grosserem Masse radioaktiven Abfall nach Russland exportierte 4 Einzelnachweise Bearbeiten Tagesschau de am 13 Oktober 2009 Verschickung von Nuklearmaterial Pariser Regierung untersucht Atom Transporte nach Sibirien Spiegel Online am 13 Oktober 2009 Atommull illegal nach Russland entsorgt Memento vom 19 Oktober 2009 im Internet Archive Heute in europa vom 14 Oktober 2009 ZDFmediathek Link nicht mehr abrufbar Mediathek verzeichnet keine Berichte die alter als 2010 sind 27 300 Tonnen Uran nach Sibirien geliefert Deutsche Atomabfalle lagern in Russland Memento vom 18 Oktober 2009 im Internet Archive Tagesschau de vom 14 Oktober 2009Siehe auch BearbeitenNuking the Climate Strahlendes Klima Uranium is it a country Eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom Der grosse Bluff Die falschen Versprechen der Politik Frontal21 Themenschwerpunkt nicht mehr verfugbar Dokumentarfilme uber die WAA WackersdorfWeblinks BearbeitenWaste The Nuclear Nightmare in der Internet Movie Database englisch 1 2 Vorlage Toter Link www arte tv Homepage des Films Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2021 Suche in Webarchiven auf Arte tv Bericht der Liberation franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albtraum Atommull amp oldid 237901376