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Albert Gnade 25 Januar 1886 4 Juli 1966 war ein deutscher Politiker NSDAP SS Fuhrer und Burgermeister der Stadt Gottingen Leben BearbeitenGnade war ursprunglich Offizier der Reichswehr trat der NSDAP zuerst 1922 und ebenso der neu gegrundeten Partei zum 9 Marz 1925 bei Mitgliedsnummer 2 798 1 Im Jahr 1923 beteiligte er sich am Hitlerputsch in Munchen Als Alter Kampfer wurde er seither in der Partei besonders geschatzt In den 1920er und fruhen 1930er Jahren betrieb Gnade den Kaiser Wilhelm Park KWP einen ausserhalb von Gottingen gelegenen Gasthof in dem auch Adolf Hitler einige Male Quartier nahm 1929 wurde er Mitglied des Burgervorsteherkollegiums in Gottingen und verschaffte sich so schon vor der eigentlichen Gleichschaltung eingehende Kenntnisse der Ablaufe und der Personen in der Gottinger Stadtverwaltung Gnade ubernahm 1933 den Posten des Polizeisenators von Gottingen In dieser Eigenschaft hatte er Anteil an der Auslosung und Niederschlagung der als Gottinger Krawalle bekannt gewordenen Unruhen Von 1934 bis 1945 amtierte Gnade als Burgermeister ab 1938 Oberburgermeister der Stadt Gottingen Er galt als umganglicher Verwaltungsmann was ihm insbesondere aus der Ortsleitung der NSDAP zum Vorwurf gemacht wurde Ausser der NSDAP gehorte Gnade bereits seit 1931 der SS an in der er am 1 Marz 1934 den Rang eines Standartenfuhrers erreichte und zeitweilig Kommandeur der SS Standarte Harz war Von Heinrich Himmler wurde er mit dem SS Totenkopfring ausgezeichnet Im April 1945 ubergab Gnade die Stadt Gottingen nach langerem Zogern das weitere Zerstorungen zur Folge hatte an die vorruckenden amerikanischen Truppen Einige Jahre spater versuchte Gnade mithilfe des Bericht s uber die Vorgange bei der Ubergabe der Stadt am 08 04 1945 die kampflose Ubergabe als sein Verdienst darzustellen Quellen und Sekundarliteratur geben allerdings keinen Hinweis darauf dass der Aufruf die Stadt kampflos zu ubergeben die Bevolkerung jemals erreichte Der Gottinger Lokaljournalist Matthias Heinzel arbeitete uberdies in einem Zeitzeugenprojekt heraus dass Gnades Handlungen als Oberburgermeister ungeklart und umstritten sind Ferner kam der Ausschuss zur Klarung der Vorgange bei der Kapitulation Gottingens im April 1945 der von 1955 bis 1957 die Ereignisse vom 8 April 1945 untersuchte zu dem Schluss dass keine Einzelperson benannt werden konne die die friedliche Ubergabe der Stadt sicherstellte In der Entnazifizierung gelang es Gnade zunachst sich als minderbelasteter Mitlaufer darzustellen Erst im zweiten Anlauf wurde er als Begunstigter eingestuft In der Bundesrepublik Deutschland war Gnade erneut in rechtsextremen Parteien aktiv 1952 wurde er als Kandidat der Deutschen Reichspartei DRP in den Gottinger Stadtrat gewahlt Mehrfach kandidierte er auch allerdings jedes Mal erfolglos fur den Bundestag 1953 im Wahlkreis Gottingen Munden fur den Dachverband der Nationalen Sammlung DNS sowie 1957 und 1961 auf der niedersachsischen Landesliste der Deutschen Gemeinschaft Literatur BearbeitenMichaela Bottcher Was am folgenden Morgen beginnt ist ein neues Kapitel Die ersten Tage unter alliierter Besatzung in Gottingen In Maren Buttner Sabine Horn Hrsg Alltagsleben nach 1945 Die Nachkriegszeit am Beispiel der Stadt Gottingen Universitatsverlag Gottingen Gottingen 2010 S 11 30 ISBN 978 3 940344 81 6 Dietrich Denecke Helga Maria Kuhn Rudolf von Thadden Ernst Bohme Gunter J Trittel Marc Dietrich Ohse Rudolf Vierhaus Gottingen Geschichte einer Universitatsstadt Gottingen 2002 Vandenhoeck amp Ruprecht ISBN 352536198X Matthias Heinzel 1945 Kriegsende in Gottingen Zeitzeugen berichten Gottinger Tageblatt GmbH amp Co KG Gottingen 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11181119Oberburgermeister von Gottingen seit 1870 Georg Merkel Georg Calsow Bruno Jung Albert Gnade Erich Schmidt Hermann Foge Heinrich Duker Franz Arnholdt Hermann Foge Gottfried Jungmichel Walter Lessner Artur Levi Joachim Kummer Gerd Rinck Artur Levi Rainer Kallmann Jurgen Danielowski Wolfgang Meyer Rolf Georg Kohler Petra Broistedt Siehe auch Liste der Burgermeister von Gottingen Normdaten Person GND 1077323441 lobid OGND AKS VIAF 24144648165302685677 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gnade AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP SS Fuhrer und Burgermeister der Stadt GottingenGEBURTSDATUM 25 Januar 1886STERBEDATUM 4 Juli 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Gnade amp oldid 235602231