www.wikidata.de-de.nina.az
Die Aitareya Upanishad Sanskrit ऐतर य उपन षद Aitareya Upanishad f oder auch ऎतर य पन षत aitareyopaniṣhad ist eine der fruheren prinzipiellen mukhya म ख य Upanishaden des Hinduismus Im aus 108 Upanishaden bestehenden Muktika Kanon muktika म क त क wird sie an achter Position gefuhrt Sie ist Teil des Rigvedas ṛgveda ऋग व द Ihr Entstehungsdatum ist unsicher sie wird aber in Indien meist dem 6 oder 5 vorchristlichen Jahrhundert zugewiesen und ist somit vorbuddhistisch 1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Einfuhrung 3 Aufbau 4 Inhalt 4 1 1 Adhyaya 4 1 1 1 Khanda Erschaffung des Virats der kosmischen Person 4 1 2 2 Khanda Die Krafte des Kosmos im menschlichen Korper 4 1 3 3 Khanda Erfullung des Menschen mit Bewusstsein 4 2 2 Adhyaya Die Drei Geburten des Selbsts 4 3 3 Adhyaya Bewusstsein ist hochstes Einssein 5 Kommentare und Ubersetzungen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseEtymologie Bearbeiten nbsp Manuskriptseite der Aitareya UpanishadDie Bezeichnung Aitareya ist von Mahidasa Aitareya मह द स ऐतर य abgeleitet der die Upanishade verfasst hat Aitareya geht aus aitara ऐतर hervor das Adjektiv von itara इतर Itara इतर die andere war angeblich die Mutter von Aitareya Einfuhrung BearbeitenDie Aitareya Upanishad ist in die Aitareya Aranyaka eingebettet und bildet im zweiten Buch der Aranyaka das vierte funfte und sechste Kapitel Die Aitareya Aranyaka stellt eine der vier Strata des Rigvedas dar 2 Die Aitareya Upanishad behandelt drei philosophische Themen Zuerst behauptet sie dass die Welt und der Mensch aus der Schopfung des Universellen Selbsts des Atmans hervorgegangen ist Sodann stellt sie die Theorie auf dass der Atman durch eine dreifache Geburt hindurchgeht Sie schlussfolgert dass das Bewusstsein die Essenz des Atmans darstellt Die Erfahrung belehrt uns dass Veranderungen nur gegenuber einem unveranderten Hintergrund wahrgenommen werden Stromende Gewasser haben ein festes bewegungsloses Flussbett Der fahrende Zug bewegt sich auf einer festen ruhenden Unterlage Dem vergleichbar ist unsere Umwelt einem laufenden Wandel unterworfen jedoch verleiht gerade diese Permanenz des Wandels unserer Umwelt eine illusionare Bestandigkeit Dieses Phanomen dauerhaften Wandels bedingt somit etwas Unwandelbares im Hintergrund Die Aitareya Upanishad untersucht wie viele andere vedische Schriften die Existenz und die Natur dieses permanenten Absoluten Aufbau BearbeitenDie Aitareya Upanishad ist eine relativ kurze Upanishade die in Prosa gehalten ist Sie gliedert sich in drei Lektionen adhyaya अध य य mit insgesamt 33 Versen Mantras Das erste Teilstuck Khaṇḍa खण ड der ersten Lektion enthalt 4 Verse das zweite Teilstuck 5 Verse das dritte Teilstuck 14 Verse Die zweite Lektion umfasst 6 Verse und die dritte Lektion 4 Verse Inhalt BearbeitenDie Aitareya Upanishad beginnt mit einer Friedensformel einem Santipaṭha श न त प ठ व ङ म मनस प रत ष ठ त मन म व च प रत ष ठ तम व र व र म एध व दस य म आण स थ श र त म म प रह स रन न ध त न ह र त र न सन दध म य त वद ष य म सत य वद ष य म तन म मवत तद वक त रमवत ववत म मवत वक त रमवत वक त रम ॐ श न त श न त श न त vaṅ me manasi pratiṣṭhita mano me vaci pratiṣṭhitam avir avirma edhi vedasya ma aṇisthaḥ srutaṃ me ma prahasir anenadhitenahoratran sandadhamy ṛtaṃ vadiṣyami satyaṃ vadiṣyami tanmamavatu tadvaktaram avatv avatu mamavatu vaktaram avatu vaktaramoṃ santiḥ santiḥ santiḥ Moge meine Rede im Geist ruhen moge mein Geist in meiner Rede Ausdruck finden Oh selbstleuchtendes Brahman zeige dich mir Sollen Geist und Rede mir helfen die in den Schriften geoffenbarte Wahrheit zu begreifen Lass mich das Gelernte nicht vergessen Lass mich Tag und Nacht studieren Denke ich die Wahrheit Rede ich die Wahrheit Beschutzt mich die Wahrheit Beschutzt sie den Lehrer Beschutze mich Beschutze den Lehrer beschutze den Lehrer Om Friede Friede Friede 1 Adhyaya Bearbeiten nbsp Der Schwan Haṃsa ह स ist ein Symbol fur Brahman Atman in der hinduistischen IkonographieIn der ersten Lektion der Aitareya Upanishad wird vorangestellt dass der Atman ganz allein vor der Erschaffung des Universums existierte Dieser Atman der das Selbst bzw das Innere Selbst versinnbildlicht geht dann daran vermittels Warme alles nur denkbare aus sich selbst heraus zu manifestieren Laut der Upanishade hat der Atman das Universum in mehreren Abschnitten erschaffen Zuerst erschienen vier Entitaten mit Regenwasser erfullter Raum ambhas अम भस Erde und Sterne mara मर die Lichtregion marici मर च und die Urwasser Apas अपस Nachdem diese manifestiert waren gesellte sich das kosmische Selbst mit seinen acht Psychen Prinzipien hinzu hierunter die Sprache das Einatmen das Sehen das Gehor Haut und Haar der Geist das Ausatmen und die Fortpflanzung Zu diesen acht Psychen Prinzipien schuf der Atman sodann die passenden acht Wachter Sodann entstanden die verknupfenden Prinzipien Hunger und Durst wobei vermittels der Verdauung apana अप न alles von allem anderen abhangig wurde Erst danach entstand der Mensch der ohne sein Selbstverstandnis und seinem Atman nicht existieren konnte Dieses Selbstverstandnis liess ihn jedoch uber sich selbst nachdenken so dass er zu folgendem Schluss kam Ich bin mehr als meine Sinnesfahigkeiten ich bin mehr als mein Verstand und ich bin mehr als mein Geschlechtstrieb Und so fragte er क ऽहम त ko hamiti Wer bin ich denn Aitareya Upanishad 1 Adhyaya 3 Khanda Vers 11 Paul Deussen fasst den 1 Adhyaya wie folgt zusammen Zugrundeliegende Idee dieses 1 Adhyayas ist die Sichtweise der Welt als Schopfung in der als hochste Manifestation der Mensch den Atman reprasentiert der auch als Brahman Universelles Bewusstsein bezeichnet wird Paul Deussen 1 Khanda Erschaffung des Virats der kosmischen Person Bearbeiten nbsp Vishnu als kosmischer Mensch ॐ आत म व इदम क एव ग र आस न न न यत क ञ चन म षत म षत स ईक षत ल क न न स ज इत १ oṃ atma va idameka evagra asinnanyatkincana miṣat sa ikṣata lokannu sṛja iti Om Das Selbst in der Tat ist dieses hier einzig und zuerst Kein anderes Glitzern war zu sehen So dachte er lass mich die Welten aussenden Mantra 1 Die Schopfungsgeschichte in der Aitareya Upanishad setzt ein als nichts ausser Bewusstsein vorhanden war Dieses individuelle Bewusstsein auch als Atman Dieser Eine oder Absolutes Bewusstsein bezeichnet wollte eine Welt der Vielfalt und der Relativitat erschaffen Die Schopfung beruht somit auf Willensstarke des Purushas bzw Virats व र ट viraṭ manifestiert in der gesamten Schopfung durch seine Tapas स इम ल ल क नस जत अम भ मर च र म प ऽद ऽम भ पर ण द व द य प रत ष ठ ऽन तर क ष मर चय प थ व मर य अधस त त त आप २ sa imaṃllokanasṛjata ambho maricirmaramapo do mbhaḥ pareṇa divaṃ dyauḥ pratiṣṭha ntarikṣaṃ maricayaḥ pṛthivi maro ya adhastatta apaḥ Er liess folgende Worte ergehen Ambha sei die Welt der wasserbeladenen Wolken Marici die Welt der Sonnenstrahlen Mara die Welt der Sterblichen und Apa die Welt der Wasser Ambha befindet sich oberhalb des Himmels und wird von ihm getragen Marici bildet den Zwischenraum Mara ist die Erde Darunter liegt Apa Mantra 2 Zuerst erschienen vier Funktionsfelder im Universum Der Regenozean Atmosphare Ambha अम भ oberhalb des Himmels und von diesem gestutzt die Lichtregion Marici मर च Lichtstrahl die todbringende Erde Mara मर Tod und die Erde tragenden Urwasser Apa आप Wasser Flut Strom स ईक षत म न ल क ल कप ल न न स ज इत स ऽद भ य एव प र ष सम द ध त य म र छयत ३ sa ikṣateme nu loka lokapalannu sṛja iti so dbhya eva puruṣaṃ samuddhṛtyamurchayat Sodann uberdachte er Hier sind also die Welten Lass mich auch ihre Bewacher erschaffen Aus den Wassern zog er den Purusha in Form eines Klumpens und modellierte ihn Mantra 3 nbsp Wie ein Topfer den Ton formt so schuf er mit seinen beiden Handen aus einem Klumpen eine menschliche Gestalt den Viraṭ die grobe Gestalt des kosmischen Purushas in dem samtliche greifbaren physischen Objekte ihren angestammten Platz haben तमभ यतपत तस य भ तप तस य म ख न रभ द यत यथ ऽण ड म ख द व ग व च ऽग न र न स क न रभ द य त न स क भ य प र ण प र ण द व य रक ष ण न रभ द य तमक ष भ य चक ष श चक ष ष आद त य कर ण न रभ द य त कर ण भ य श र त र श र त रद द शस त वङ न रभ द यत त वच ल म न ल मभ य ओषध वनस पतय ह दय न रभ द यत ह दय न मन मनसश चन द रम न भ र न रभ द यत न भ य अप न ऽप न न म त य श श न न रभ द यत श श न द र त र तस आप ४ tamabhyatapattasyabhitaptasya mukhaṃ nirabhidyata yatha ṇḍaṃ mukhadvagvaco gnirnasike nirabhidyetaṃ nasikabhyaṃ praṇaḥ praṇadvayurakṣiṇi nirabhidyetamakṣibhyaṃ cakṣuscakṣuṣa adityaḥ karṇau nirabhidyetaṃ karṇabhyaṃ srotraṃ srotraddisastvaṅnirabhidyata tvaco lomani lomabhya oṣadhivanaspatayo hṛdayaṃ nirabhidyata hṛdayanmano manasascandrama nabhirnirabhidyata nabhya apano pananmṛtyuḥ sisnaṃ nirabhidyata sisnadreto retasa apaḥ Er grubelte uber den Purusha Schliesslich sparte er aus der Masse wie ein Ei den Mund aus Aus dem Mund ging das Sprachorgan hervor Aus dem Sprachorgan kam Feuer als Schutzgottheit Sodann wurden die Nasenlocher ausgespart Aus den Nasenlochern ging das Atemorgan hervor aus dem Atem die Luft als Schutzgottheit Sodann wurden die Augen ausgespart Aus den Augen ging das Sehorgan hervor Aus dem Sehen entstand das Sonnenlicht als Schutzgottheit Dann wurden die Ohren abgetrennt Aus den Ohren entstand das Gehor mit den Raumvierteln als Schutzgottheit Dann kam die Haut an die Reihe Aus ihr gingen Haare hervor als Tastsinn Zusammen mit Pflanzen und Baumen haben sie Luft als Schutzgottheit Das Herz wurde erschaffen Aus dem Herz entstand das Verstandesorgan und aus dem Verstand der Mond als Schutzgottheit Der Nabel wurde ausgespaart und aus dem Nabel der Verdauungstrakt mit After und als Schutzgottheit Varuna und den Tod Schliesslich wurde das Zeugungsglied abgesondert aus welchem Samen entstand mit Wasser als Schutzorgan Mantra 4 Wie aus der beschriebenen menschlichen Entwicklung hervorgeht werden die sichtbaren Sinnesfahigkeiten zuerst gebildet erst dann folgen die subtilen Sinnesorgane und zum Schluss erst die belebenden Schutzgottheiten die uber das entsprechende Organ eine Kontrollfunktion ausuben Der Schopfungsvorgang erfolgt analog zur Entwicklung eines Embryos im Ei oder als Foetus im Mutterleib Der menschliche Mikrokosmos und der kosmische Makrokosmos folgen hierbei einem identischen Muster 2 Khanda Die Krafte des Kosmos im menschlichen Korper Bearbeiten Im 2 Khanda wird erstmals das Wort Schopfer bzw erschaffen स ष ट sṛṣṭa anstelle von Atman verwendet Der erstgeborene Purusha in dem die Sinnesorgane mit ihren Schutzgottheiten abgesondert worden waren musste plotzlich Hunger und Durst leiden Aber nicht nur der Purusha litt unter Hunger und Durst sondern auch die aus ihm erzeugten Gottheiten Daher fragten die Gottheiten nach einem Aufenthaltsort an dem sie leben und heranwachsen konnten Diese Allegorie unterstreicht sehr schon eine Grundtatsache des Lebens dass namlich in der gesamten Schopfung Grundbedurfnisse und Wunsche erfullt werden wollen und dass es niemanden gibt der dagegen immun ware nbsp Die Leiden des Samsaras त एत द वत स ष ट अस म न महत यर णव प र पतन तमशन प प स भ य मन वव र जत त एनमब र वन न यतन न प रज न ह यस म न प रत ष ठ त अन नमद म त १ ta eta devataḥ sṛṣṭa asminmahatyarṇave prapatan tamasanapipasabhyamanvavarjat ta enamabruvannayatanaṃ naḥ prajanihi yasminpratiṣṭhita annamadameti Die derart entstandenen Gottheiten fielen in diesen grossen Ozean hinein Er der Schopfer setzte den Viraṭ Hunger und Durst aus Darauf sagten sie die Gottheiten zu ihm Finde fur uns eine Bleibe wo wir uns aufhalten und essen konnen Mantra 1 Adi Shankara kommentiert Der grosse Ozean in den die erschaffenen Wesen hineinfielen ist die phanomenale Welt des Samsaras Dessen Stromungen bedeuten Leiden die durch Unwissenheit Begehren und Handlungen ausgelost werden In ihm schwimmen gemeingefahrliche Krokodile in Gestalt von schmerzhaften Krankheiten Altersschwache und Tod Ohne Anfang noch Ende ufer und grundlos gewahrt er Erleichterung in den vorubergehenden Freuden der Sinne in Kontakt mit ihren Objekten Riesige Wellen bestehend aus hunderten von Ubeln werden durch die Winde der Sinne auf ihrer Objektjagd ausgelost Sein ohrenbetaubendes Rauschen ist voller Angst und infernalischer Schreie Im Ozean treibt jedoch ein Floss des Wissens in dem viele gute Eigenschaften gespeichert sind Wahrhaftigkeit Integritat Barmherzigkeit Mitleid Gewaltlosigkeit Korperbeherrschung geistige Zuruckhaltung und Entschlossenheit Durch gute Gemeinschaft und Entsagung offnet sich ein Ausweg der zu den Ufern der Befreiung zuruckfuhrt त भ य ग म नयत त अब र वन न व न ऽयमलम त त भ य ऽश वम नयत त अब र वन न व न ऽयमलम त २ tabhyo gamanayatta abruvanna vai no yamalamiti tabhyo svamanayatta abruvanna vai no yamalamiti Er brachte ihnen eine Kuh Sie entgegneten Das reicht uns nicht Er brachte ihnen ein Pferd Aber auch dieses genugte ihnen nicht Mantra 2 त भ य प र षम नयत त अब र वन स क त बत त प र ष व व स क तम त अब रव द यथ यतन प रव शत त ३ tabhyaḥ puruṣamanayatta abruvan sukṛtaṃ bateti puruṣo vava sukṛtam ta abravidyathayatanaṃ pravisateti Er brachte ihnen einen Menschen Die Gottheiten sagten Aha dies ist wirklich ausgezeichnet Ein Mensch stellt tatsachlich ein Wunderwerk dar So sprach er zu den Gottheiten Zieht jetzt in euere jeweiligen Wohnstatten ein Mantra 3 Die Allegorie geht weiter Der Schopfer bot den kosmischen Machten zuerst eine Kuh als Wohnstatte an dann ein Pferd und schliesslich einen Menschen Die Gottheiten lehnten die Kuh und das Pferd ab waren aber mit dem Menschen als Aufenthaltsort zufrieden Durch dessen verschiedene Sinnesorgane zogen sie in ihn ein Ihre Wahl des Menschen bekraftigt den herausragenden Wert der menschlichen Geburt Vermittels des menschlichen Korpers lassen sich gute und noble Handlungen vollziehen bis hin zur Gotteserkenntnis Kein anderer Korper bietet eine derartig vortreffliche Auswahl अग न र व ग भ त व म ख प र व शद व य प र ण भ त व न स क प र व शद द त यश चक ष र भ त व ऽक ष ण प र व शद द श श र त र भ त व कर ण प र व शन न षध वनस पतय ल म न भ त व त वच प र व श श चन द रम मन भ त व ह दय प र व शन म त य रप न भ त व न भ प र व शद प र त भ त व श श न प र व शन ४ agnirvagbhutva mukhaṃ pravisadvayuḥ praṇo bhutva nasike pravisadadityascakṣurbhutva kṣiṇi pravisaddisaḥ srotraṃ bhutva karṇau pravisannoṣadhivanaspatayo lomani bhutva tvacaṃ pravisaṃscandrama mano bhutva hṛdayaṃ pravisanmṛtyurapano bhutva nabhiṃ pravisadapo reto bhutva sisnaṃ pravisan Die Feuergottheit wurde zum Sprachorgan unt trat durch den Mund ein Die Luft wurde zum Atem und zog durch die Nasenlocher Das Sonnenlicht wurde zum Sehsinn und betrat die Augen Die Raumviertel wurden zum Gehor und drangen in die Ohren Pflanzen und Baume als Gottheiten der Luft wurden zu Haaren und liessen sich in der Haut nieder Der Mond wurde zum Verstand und betrat das Herz Der Tod wurde zum Apana und ging in den Nabel ein Die Wasser wurden zu Samen und sammelten sich im Geschlechtsorgan Mantra 4 Die Aitareya Upanishad illustriert hier im Detail die im menschlichen Korper residierenden kosmischen Krafte die seine verschiedenen Sinnes und Tatigkeitsorgane beleben तमशन य प प स अब र त म व भ य मभ प रज न ह त त अब रव द त स व व व द वत स व भज म य त स भ ग न य कर म त तस म द यस य कस य च द वत य हव र ग ह यत भ ग न य व व स य मशन य प प स भवत ५ tamasanayapipase abrutamavabhyamabhiprajanihiti te abravidetasveva vaṃ devatasvabhajamyetasu bhaginyau karomiti tasmadyasyai kasyai ca devatayai havirgṛhyate bhaginyavevasyamasanayapipase bhavataḥ Hunger und Durst sagten zum Schopfer Finde fur uns beide ebenfalls einen Aufenthaltsort Er erwiderte ihnen Ich werde euch beide den Gottheiten beigesellen Ich mache euch zu ihren Miteignern Seitdem sind bei jedem Opfer an die Gottheiten immer auch Hunger und Durst beteiligt Mantra 5 Als sie sahen wie alle anderen Gottheiten im Menschen ihren Platz zugewiesen bekamen forderten Hunger und Durst ebenfalls ihren eigenen Aufenthaltsort Der Schopfer wies ihnen aber keinen eigenen unabhangigen Verweilort zu sondern liess sie ihren Aufenthalt im Menschen mit allen anderen Gottheiten teilen Dies bedeutet dass Begierden sehr wohl samtliche Sinne beeintrachtigen konnen und dass Hunger und Durst aber nur reine Empfindungen sind die ohne ihre tragenden Sinnesorgane nicht unabhangig bestehen konnen So kann beispielsweise reiner Hunger keine Nahrung zu sich nehmen ohne sich des Esswerkzeugs dem Mund zu bedienen 3 Khanda Erfullung des Menschen mit Bewusstsein Bearbeiten nbsp NahrungNachdem die Felder zum Funktionieren des Universums angelegt waren und die menschlichen Wesen von kosmischen Kraften angetrieben wurden blieb noch ein dritter schopferischer Schritt ubrig die Erzeugung von Nahrung Aus diesem Grund betrachten wir selbst heute noch Nahrung Kleidung und Unterkunft als fundamentale den Lebensunterhalt gewahrleistende menschliche Bedurfnisse Dieser Vorgang wird im 3 Khanda der Aitareya Upanishad allegorisch beschrieben स ईक षत म न ल क श च ल कप ल श च न नम भ य स ज इत १ स ऽप ऽभ यतपत त भ य ऽभ तप त भ य म र त रज यत य व स म र त रज यत न न व तत २ sa ikṣateme nu lokasca lokapalascannamebhyaḥ sṛja itiso po bhyatapattabhyo bhitaptabhyo murtirajayata ya vai sa murtirajayatannaṃ vai tat Er uberlegte Hier sind also die Welten und die Weltenbeschutzer Lass mich Nahrung fur sie erschaffen So brutete er uber den Wassern und aus den Wassern kam ein kondensiertes Etwas hervor Dies war tatsachlich Nahrung Mantra 1 und Mantra 2 Nach der Erschaffung der Schutzgottheiten dachte das Hochste Selbst dass es fur sie Nahrung bereitstellen sollte da Hunger und Durst mit ihnen koexistierten Der Herr meditierte intensiv uber die funf Elemente bis aus ihnen ein Klumpen Nahrung hervorging welcher aus Getreide Tierprodukten Lebewesen und anderen nichtbiologischen Substanzen bestand Angetrieben von Hunger und Durst machten sich verschiedene der Sinnesorgane auf die Jagd nach Nahrung vergleichbar mit einer Katze die hinter einer Maus her ist Jedoch hatte kein einziges mit seinem Versuch Erfolg da es ansonst in Hinblick auf die Zufriedenstellung der Begierden zu einem Wettbewerb der Sinne untereinander gekommen ware Ganz zum Schluss wurde Nahrung aber doch noch durch das Ausatmen अप न apana eingefangen Apana ist eine der funf Lebenslufte Prana und reguliert das Verdauungssystem तद नत स ष ट पर ङ त यज घ सत तद व च ऽज घ क षत तन न शक न द व च ग रह त म स यद ध नद व च ऽग रह ष यदभ व य ह त य ह व न नमत रप स यत ३ tadenatsṛṣṭaṃ paraṅtyajighaṃsattadvaca jighṛkṣat tannasaknodvaca grahitum sa yaddhainadvaca grahaiṣyadabhivyahṛtya haivannamatrapsyat Die so geschaffene Nahrung wollte entkommen Er versuchte sie mittels Rede einzufangen was ihm aber nicht gelang Wenn er sie durch die Sprache eingefangen hatte dann ware man allein durch Reden von Nahrung bereits satt geworden Mantra 3 Um Hunger und Durst der Welten zu stillen wurde grobstoffliche Nahrung erschaffen Die Nahrung hatte jedoch keine Lust verzehrt zu werden und rannte daher weg Der Jivatman in menschlicher Gestalt versuchte daher die Nahrung durch seine Rede festzuhalten was ihm aber nicht gelang Ware es dem Purusha gelungen die Nahrung nur durch Reden aufhalten zu konnen so hatten die Menschen ihn imitiert und einfach das Wort Nahrung ausgerufen was so aber nicht funktioniert In den jetzt folgenden Mantras 4 bis 9 werden Beispiele verschiedener Korperorgane zitiert welche alle versuchen Nahrung festzuhalten jedoch ohne Erfolg तत प र ण न ज घ क षत तन न शक न त प र ण न ग रह त म स यद ध नत प र ण न ग रह ष यदभ प र ण य ह व न नमत रप स यत ४ tatpraṇenajighṛkṣat tannasaknotpraṇena grahituṃ sa yaddhainatpraṇenagrahaiṣyadabhipraṇya haivannamatrapsyat Der Schopfer versuchte nun sie mit dem Atem einzufangen was ihm aber ebenfalls nicht gelang Wenn er die Nahrung vermittels des Atems gefangen hatte dann ware allein schon der Geruch von Nahrung zufriedenstellend Mantra 4 Nacheinander versucht der Schopfer die Nahrung mit dem Auge Mantra 5 mit dem Ohr Mantra 6 mit der Haut Mantra 7 mit dem Verstand Mantra 8 und mit dem Geschlechtsorgan Mantra 9 festzuhalten तदप न न ज घ क षत तद वयत स ष ऽन नस य ग रह यद व य रन य र व एष यद व य १० tadapanenajighṛkṣat tadavayat saiṣo nnasya graho yadvayuranayurvar eṣa yadvayuḥ Er versuchte es jetzt mit dem Ausatmen und war erfolgreich Luft Vayu oder Prana halt die Nahrung fest Vayu lebt von Nahrung Mantra 10 nbsp Die funf Lebenslufte Prana Zu guter Letzt bemuhte der Purusha das durch die Mundoffnung erfolgende Ausatmen Apana Es bewirkt die Verteilung der zu sich genommenen Nahrung im gesamten Korper Apana gehort zur funffachen Lebensluft Prana स ईक षत कथ न व द मद त स य द त स ईक षत कतर ण प रपद य इत स ईक षत यद व च ऽभ व य ह त यद प र ण न भ प र ण त यद चक ष ष द ष ट यद श र त र ण श र त यद त वच स प ष ट यद मनस ध य त यद यप न न भ यप न त यद श श न न व स ष टमथ क ऽहम त ११ sa ikṣata kathaṃ nvidaṃ madṛte syaditi sa ikṣata katareṇa prapadya iti sa ikṣata yadi vaca bhivyahṛtaṃ yadi praṇenabhipraṇitaṃ yadi cakṣuṣa dṛṣṭaṃ yadi srotreṇa srutaṃ yadi tvaca spṛṣṭaṃ yadi manasa dhyataṃ yadyapanenabhyapanitaṃ yadi sisnena visṛṣṭamatha ko hamiti Er dachte nach Wie konnte dies ohne Meiner Bestand haben Sodann sprach er zu sich selbst Auf welchen Weg soll ich ihn den Purusha betreten Und weiter Wenn die Rede vom Sprechorgan ausgefuhrt wird das Riechen durch den Atem das Sehen durch die Augen das Horen durch die Ohren das Beruhren uber die Haut das Denken durch den Verstand das Essen durch das Ausatmen und der Samenerguss durch das Geschlechtsorgan Ja wer bin ich dann Mantra 11 Das Hochste Selbst befand sich in einer ungewohnlichen und paradoxen Stellung Denn wenn jedes der Korperorgane seiner Aufgabe nachgeht was blieb dann fur es noch ubrig Es war sozusagen arbeitslos Was war daher seine Bedeutung und was sein Nutzen Es meditierte daher daruber auf welchem Weg es in den Korper eingehen sollte um sich dann in ihm bemerkbar zu machen Denn wie kann etwas ohne die Gegenwart des Hochsten Selbsts existieren Genau wie ein Palast ohne der Gegenwart seines ihn bewohnenden Eigners bedeutungslos ist so ergibt auch der schonste menschliche Korper ohne seinen ihn lenkenden Bewohner dem Hochsten Selbst bzw dem Atman keinen Sinn स एतम व स म न व दर य तय द व र प र पद यत स ष व द त र न म द व स तद तन न ऽन दनम तस य त रय आवसथ स त रय स वप न अयम वसथ ऽयम वसथ ऽयम वसथ इत १२ sa etameva simanaṃ vidaryaitaya dvara prapadyata saiṣa vidṛtirnama dvastadetanna ndanam tasya traya avasathastrayaḥ svapna ayamavasatho yamavasatho yamavasatha iti Der Herr betrat sodann den Schadel durch die Tur der Schadelnaht auch als vidṛti व द त Naht Saum bekannt Dies ist der Ort der Gluckseligkeit Der so verkorperte Atman kennt drei Heimstatten und drei Bewusstseinszustande Seine drei Aufenthalte sind das Auge der Geist und das Herz Seine drei Bewusstseinszustande sind Wachen Traumen und der Tiefschlaf Mantra 12 nbsp Indra Idandra स ज त भ त न यभ व य ख यत क म ह न य व वद षद त स एतम व प र ष ब रह म ततममपश यत इदमदर शनम त ३ १३ sa jato bhutanyabhivyaikhyat kimihanyaṃ vavadiṣaditi sa etameva puruṣaṃ brahma tatamamapasyat idamadarsanamiti Als Jiva geboren erkannte er dass alle Elemente mit ihm identisch waren Wie sollte er uber etwas anderes reden Somit sah er im Purusha das alldurchdringende Brahman Er sagte Aha ich habe es gesehen Mantra 13 So geboren sah er sich nach anderen Lebewesen um Er war neugierig ob er noch jemand anderes kannte Aber er musste feststellen dass derselbe Purusha als Brahman alle durchdrang Deswegen meinte er dass er dessen schon gewartig war Idam dra dies habe ich gesehen तस म द दन द र न म दन द र ह व न म तम दन द र सन तम न द र इत य चक षत पर क ष ण पर क षप र य इव ह द व पर क षप र य इव ह द व १४ tasmadidandro namedandro ha vai nama tamidandraṃ santamindra ityacakṣate parokṣeṇa parokṣapriya iva hi devaḥ parokṣapriya iva hi devaḥ Deswegen heisst er Idandra Idandra ist sein tatsachlicher Name In abgeleiteter Form nennen sie ihn auch Indra Denn die Gotter lieben kryptische Beinamen Ja die Gotter haben eine Vorliebe fur mysteriose Bezeichnungen Mantra 14 Hinter dem Gesagten verbirgt sich die Vorstellung dass beim wundervollen Anblick unserer Welt im Betrachter tiefer Glauben entsteht der dann im Glauben an die Existenz eines Schopfers dieses Universums kulminiert Es hangt ganz von uns ab wie sehr wir ihn kennenlernen und ihm naherkommen wollen Sind unsere Absichten ernst gemeint so werden wir ihn bestimmt auch erfahren Gotteserkenntnis ist nur im menschlichen Korper und in sonst keinem anderen Korper moglich Die Gelegenheit Selbstverwirklichung in der menschlichen Lebensform zu erlangen sollte auf keinen Fall vergeudet werden 3 2 Adhyaya Die Drei Geburten des Selbsts Bearbeiten Im 2 Adhyaya wird die Erschaffung des menschlichen Korpers beschrieben und gleichzeitig ob der Verganglichkeit des Korpers Leidenschaftslosigkeit nahegelegt Die Schopfung schreitet durch Zeugung voran Der Mensch wird geboren zeugt Nachkommen und wird nach seinem Tod wiedergeboren Deswegen behauptet die Aitareya Upanishad dass der Atman im Menschen dreimal geboren wird Zuerst als Neugeborenes durch geschlechtliche Fortpflanzung Sodann wachst das Kind umsorgt und geliebt von seinen Eltern zum Selbst heran in welchem es seinen Eltern gleichkommt Und zum dritten Mal beim Tod bei dem der Atman die Seelenwanderung antritt Die Upanishade betont hiermit dass Fortpflanzung und das Aufziehen von Kindern einen Menschen unsterblich werden lassen Die Theorie der Wiedergeburt garantiert sodann dass der Atman dauerhaft im Universum weiterexistiert Kernthema der Schopfungsgeschichte im 1 Adhyaya war die Gegenwart des Selbsts in uns allen Leider sind wir uns dessen aber nicht bewusst da wir in Sinnenbefriedigung vertieft sind Der 2 Adhyaya gibt uns sodann das Beispiel des Weisen Vamadeva Rishi der das Selbst sogar schon im Mutterleib erkannt hatte Nach seinem eigenen physischen Tod wurde er schliesslich unsterblich Die Upanishade gibt zu bedenken dass weltliche Begierden mit einem ehernen Kafig zu vergleichen sind der die Seele von der Freiheit fernhalt Nur selbstverwirklichten Seelen wie Vamadeva gelingt es aus diesem Gefangnis auszubrechen प र ष ह व अयम द त गर भ भवत यद तद र त तद तत सर व भ य ऽङ ग भ यस त ज सम भ तम त मन य वऽऽत म न ब भर त तद यद स त र य स ञ चत यथ नज जनयत तदस य प रथम जन म १ puruṣe ha va ayamadito garbho bhavati yadetadretaḥ tadetatsarvebhyo ṅgebhyastejaḥ saṃbhutamatmanyeva tmanaṃ bibharti tadyada striyaṃ sincatyathainajjanayati tadasya prathamaṃ janma Der Jiva erscheint im Menschen zuerst als Same der in der Samenflussigkeit vorliegt Im Samen sammelt sich die geballte Kraft aller Korperteile Somit tragt der Mensch die Essenz seines Selbsts in seinem Korper Vergiesst der Mann seinen Samen in der Frau so pflanzt er sich fort Tatsachlich ist dies die erste Geburt seiner verkorperten Seele Mantra 1 तत स त र य आत मभ य गच छत यथ स वमङ ग तथ तस म द न न ह नस त स ऽस य तम त म नमत र गत भ वयत २ tatstriya atmabhuyaṃ gacchati yatha svamaṅgaṃ tatha tasmadenaṃ na hinasti sa syaitamatmanamatra gataṃ bhavayati Der Samen wird eins mit der Frau wie ein Teil ihres Korpers Deswegen verspurt sie auch keine Schmerzen Sie ernahrt dieses Selbst das sich in ihr niedergelassen hat Mantra 2 स भ वय त र भ वय तव य भवत त स त र गर भ ब भर त स ऽग र एव क म र जन मन ऽग र ऽध भ वयत स यत क म र जन मन ऽग र ऽध भ वयत य त म नम व तद भ वयत य ष ल क न सन तत य एव सन तत ह म ल क स तदस य द व त य जन म ३ sa bhavayitri bhavayitavya bhavati taṃ stri garbhaṃ bibharti so gra eva kumaraṃ janmano gre dhibhavayati sa yatkumaraṃ janmano gre dhibhavayatyatmanameva tadbhavayatyeṣaṃ lokanaṃ santatya evaṃ santata hime lokastadasya dvitiyaṃ janma Als Ernahrerin des Kindes sollte sie selber versorgt werden Die Frau tragt den Embryo in ihrem Leib Unmittelbar nach der Geburt kummert sich der Vater um die Ernahrung des Kindes Hierdurch nahrt er sich selbst damit diese Welten weiter bestehen Nur auf diese Weise finden diese Welten der Nachkommenschaft ihre Fortdauer Dies stellt die zweite Geburt dar Mantra 3 स ऽस य यम त म प ण य भ य कर मभ य प रत ध यत अथ स य य म तर आत म क तक त य वय गत प र त स इत प रयन न व प नर ज यत तदस य त त य जन म ४ so syayamatma puṇyebhyaḥ karmabhyaḥ pratidhiyate athasyayamitara atma kṛtakṛtyo vayogataḥ praiti sa itaḥ prayanneva punarjayate tadasya tṛtiyaṃ janma Das Kind ist das eigene Selbst des Vaters und soll an seiner statt tugendhafte Taten vollbringen Nachdem er seine Pflichten erfullt und in die Jahre gekommen ist verlasst der Vater diese Welt Nachdem er hier alles zuruckgelassen hat wird er wiedergeboren Dies ist seine dritte Geburt Mantra 4 तद क तम ष ण गर भ न सन नन व ष मव दमह द व न जन म न व श व शत म प र आयस ररक षन नध श य न जवस न रद यम त गर भ एव तच छय न व मद व एवम व च ५ taduktamṛṣiṇa garbhe nu sannanveṣamavedamahaṃ devanaṃ janimani visva sataṃ ma pura ayasirarakṣannadhaḥ syeno javasa niradiyamiti garbha evaitacchayano vamadeva evamuvaca Hierzu meinte der Rishi Als ich noch im Mutterleib verweilte wurde ich samtlicher Geburten der Gotter gewahr Von hunderten ehernen Gefangnissen wurde ich zuruckgehalten jedoch schnell wie ein Falk durchbrach ich sie alle Derart sprach Vamadeva im Leib seiner Mutter liegend Mantra 5 स एव व द व नस म च छर रभ द द र ध व उत क रम य म ष म न स वर ग ल क सर व न क म न प त व ऽम त समभवत समभवत ६ sa evaṃ vidvanasmaccharirabhedadurdhva utkramyamuṣmin svarge loke sarvan kamanaptva mṛtaḥ samabhavat samabhavat Nachdem er Vamadeva sich mit dem Hochsten Selbst vereinigt hatte stieg er vollen Wissens nach der Auflosung des Korpers in die Hohe In der himmlischen Welt erlangte er all seine Begehren und wurde unsterblich ja er wurde unsterblich Mantra 6 3 Adhyaya Bewusstsein ist hochstes Einssein Bearbeiten nbsp Bewusstseinsvorstellung nach Robert FluddDer 3 Adhyaya der Aitareya Upanishad setzt sich mit der Natur des Atmans auseinander Die Upanishade gibt zu Verstehen dass der Mensch durch sein Bewusstsein definiert werden kann der Quelle samtlicher intellektuellen und moralischen Theorien samtlicher Gottheiten samtlicher Lebewesen Menschen Tiere und Pflanzen und von allem was vorhanden ist Ferner legt sie nahe dass der Schlussel zum Mysterium des Universums sich im eigenen inneren Selbst befindet Um das Universum zu verstehen sollte man zuerst sich selbst kennen Werde unsterblich indem du ganz du selbst bist so resumiert die Upanishade Friedrich Max Muller ubersetzt den 3 Adhyaya wie folgt Teilauszug 4 Wer ist derjenige uber den wir als das Selbst meditieren Was ist das Selbst Alles sind nur verschiedene Namen des Wissens vom wahren Selbst Allem geht Wissen voran und alles wird von Wissen verursacht Es das Selbst ruht auf Wissen Die Welt wird von Wissen geleitet Wissen ist ihr Beweggrund Wissen ist Brahman Wie andere Upanishaden des Hinduismus sieht auch die Aitareya Upanishad im Vorhandensein von Bewusstsein den Existenzbeweis vom Atman vom Selbst oder vom Brahman Sie enthalt das Mahavakya मह व क य mahavakya n grosser Ausspruch prajnanaṃ brahma प रज ञ न ब रह म Brahman ist Bewusstsein einen der beruhmtesten Ausspruche im Vedanta क ऽयम त म त वयम प स मह कतर स आत म य न व पश यत य न व श ण त य न व गन ध न ज घ रत य न व व च व य कर त य न व स व द च स व द च व ज न त १ ko yamatmeti vayamupasmahe kataraḥ sa atma yena va pasyati yena va sṛṇoti yena va gandhanajighrati yena va vacaṃ vyakareti yena va svadu casvadu ca vijanati Wer ist dieses Selbst uber das wir meditieren Wer genau ist dieses Selbst Ist es womit wir sehen womit wir horen und womit wir Susses und Saures schmecken Mantra 1 यद तद ध दय मनश च तत सञ ज ञ नम ज ञ न व ज ञ न प रज ञ न म ध द ष ट ध र त मत र मन ष ज त स म त सङ कल प क रत रस क म वश इत सर व ण य व त न प रज ञ नस य न मध य न भवन त २ yadetaddhṛdayaṃ manascaitat sanjnanamajnanaṃ vijnanaṃ prajnanaṃ medha dṛṣṭirdhṛtimatirmaniṣa jutiḥ smṛtiḥ saṅkalpaḥ kraturasuḥ kamo vasa iti sarvaṇyevaitani prajnanasya namadheyani bhavanti Ist es das Herz Verstand und Geist Ist es Bewusstsein Meisterschaft Wissen Weisheit Gedachtnis Stetigkeit Aufmerksamkeit Sorgen Erinnerung Gedachtnis Vorstellungen Zweckausrichtung Leben Begehren Wunsche Letztere sind alles nur andere Bezeichnungen fur Prajnana Bewusstsein Mantra 2 एष ब रह म ष इन द र एष प रज पत र त सर व द व इम न च पञ चमह भ त न प थ व व य र क श आप ज य त ष त य त न म न च क ष द रम श र ण व ब ज न तर ण च तर ण च ण डज न च ज र ज न च स व दज न च द भ ज ज न च श व ग व प र ष हस त न यत क ञ च द प र ण जङ गम च पतत र च यच च स थ वर सर व तत प रज ञ न त र प रज ञ न प रत ष ठ त प रज ञ न त र ल क प रज ञ प रत ष ठ प रज ञ न ब रह म ३ eṣa brahmaiṣa indra eṣa prajapatirete sarve deva imani ca pancamahabhutani pṛthivi vayurakasa apo jyotiṃṣityetanimani ca kṣudramisraṇiva bijanitaraṇi cetaraṇi caṇḍajani ca jarujani ca svedajani codbhijjani casva gavaḥ puruṣa hastino yatkincedaṃ praṇi jaṅgamaṃ ca patatri ca yacca sthavaraṃ sarvaṃ tatprajnanetraṃ prajnane pratiṣṭhitaṃ prajnanetro lokaḥ prajna pratiṣṭha prajnanaṃ brahma Er ist Brahman er ist Indra er is Prajapati Er ist all diese Gottheiten Er ist die funf Hauptelemente Erde Luft Raum Wasser Licht Er ist ist alle Kleinlebewesen und all die aus Samen hervorgegangenen Pflanzen Er ist der Ursprung der aus einem Ei und einem Mutterleib Geborenen aus Schweiss und aus Schosslingen Hervorgegangenen Er ist Pferde Kuhe Menschen Elefanten und alles was atmet ob auf Gliedmassen sich fortbewegend in den Luften fliegend oder bewegungslos Sie alle werden von Bewusstsein geleitet und von Bewusstsein getragen Bewusstsein ist das Fundament des Universums Bewusstsein ist Brahman prajnanaṃ brahma Mantra 3 स एत न प र ज ञ न ऽऽत मन ऽस म ल ल क द त क रम य म ष म न स वर ग ल क सर व न क म न प त व ऽम त समभवत समभवत ४ sa etena prajnena tmana smallokadutkramyamuṣminsvarge loke sarvan kamanaptva mṛtaḥ samabhavat samabhavat Nachdem er Einheit mit dem Reinen Bewusstsein hergestellt hatte entschwebte er dieser Welt und wurde nachdem er in der jenseitigen Welt alle Wunsche erfullt hatte unsterblich ja er wurde unsterblich Mantra 4 Die Aitareya Upanishad schliesst hier mit der Aussage dass derjenige der dieses Wissen besitzt dass alles im Universum auf Brahman ruht nach seinem physischen Tod diese Welt transzendiert und die hochste Heimstatt aller Schonheit betritt Er schliesst sich dem Hochsten Absoluten an und erfahrt immerwahrende Gluckseligkeit Er wird unsterblich d h er befreit sich von den Zyklen der Geburten und Tode Meist folgt hierauf noch das am Anfang gechantete Santipaṭha Kommentare und Ubersetzungen Bearbeiten nbsp Manuskriptseite aus dem Jahr 1593 mit dem Kommentar von Adi ShankaraDie Aitareya Upanishad wurde von Adi Shankara und von Madhva in ihrem jeweiligen Bhasya kommentiert In seinem Kommentar bemerkt Adi Shankara beispielsweise dass einige seiner Zeitgenossen die Mantras in einer Weise interpretiert hatten die als unrichtig zuruckzuweisen sei So meint Shankara dass folgende Ubertragung unvollstandig und nicht ganz richtig ist Das wahre Brahman heisst Prana Lebenskraft und dies ist der alleinige Gott Samtliche Gottheiten sind nur verschiedene Manifestationen von Prana Wer sich mit Prana im Einklang befindet der erreicht die Devas Adi Shankara erinnert sodann den Leser dass die Aitareya Upanishad in ihrem Kontext studiert werden muss der im ersten Mantra mit atma va idameka आत म व इदम क beginnt Sie beginnt nicht mit Ich bin am Leben und daher Gott Vielmehr lasst der Kontext keinerlei Zweifel aufkommen dass der Atman existiert und ich Bewusstsein bin Der Weg zur Befreiung und zur Freiheit fuhrt uber die Selbstverwirklichung des eigenen Atmans und die Erkenntnis dass der Atman mit dem Universellen Selbst eine Einheit bildet Kenne dich selbst und habe Respekt vor dir selbst Weiter erklart Adi Shankara dass Rituale Opferhandlungen und verdienstheischendes Karma religiose Anbetung nicht zur Befreiung fuhren Weise vollziehen keine dieser Handlungen und auch keine Rituale wie z B Agnihotra Sie verlangen vielmehr nach dem Atman und versuchen ihr eigenes Wesen und ihr eigenes inneres Selbst zu verstehen Befreiung Moksha wird erst dann erlangt wenn jemand Wissen um das Selbst erfahrt und sein eigenes Bewusstsein voll erkannt hat Die erste Ubersetzung der Aitareya Upanishad ins Englische wurde im Jahr 1805 von Henry Thomas Colebrooke veroffentlicht Danach folgten andere Ubersetzer wie Friedrich Max Muller Paul Deussen Charles Johnston Nikhilananda Gambhirananda Swami Sarvananda Patrick Olivelle 5 und Bhanu Swami mit einem Kommentar von Sri Raṅgaramanujacarya Siehe auch BearbeitenAtman Brahman Philosophie Rigveda UpanischadenLiteratur BearbeitenT N Sethumadhavan Aitareya Upaniṣad Transliterated Sanskrit Text Esamskriti com Nagpur 2011 esamskriti com PDF Stephanie Simoes Aitareya Upaniṣad Word for Word Translation with Transliteration and Grammatical Notes Brock University academia edu Swami Chinmayananda Aitareya Upaniṣad Truth Before and After Creation Central Chinmaya Mission Trust Mumbai 2017 Swami Gambhirananda Aitareya Upaniṣad With the commentary of Adi Shankara Advaita Ashrama Kolkata 1988 ISBN 81 85301 34 4 Einzelnachweise Bearbeiten Patrick Olivelle The Early Upanishads Annotated Text and Translation Oxford University Press 1998 ISBN 0 19 512435 9 S 12 13 Paul Deussen Sixty Upanishads of the Veda Volume 1 Motilal Banarsidass 1897 ISBN 81 208 1468 1 S 7 14 T N Sethumadhavan Aitareya Upaniṣad Transliterated Sanskrit Text Esamskriti com Nagpur 2011 esamskriti com PDF Friedrich Max Muller Aitareya Upanishad II 4 3 6 The Sacred Books of the East Band 1 Oxford University Press 1879 S 245 246 Patrick Olivelle Upaniṣads Oxford University Press 1998 ISBN 0 19 282292 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aitareya Upanishad amp oldid 237946200