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Ainkhurn wortlich Ein Gehorn Horn des Einhorns deutsch Einhorn lateinisch fruher 1 Unicornu ist die Bezeichnung fur den Stosszahn des Narwals soweit er als kunsthandwerkliches oder mit einer angeblich magischen Schutzwirkung behaftetes Material Verwendung fand Der Name hat seinen Ursprung darin dass man den Zahn im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit fur das Horn des Einhorns hielt Er wurde daher als eines der kostbarsten Materialien uberhaupt geschatzt und vor allem fur Herrscherinsignien verwendet Das Ainkhurn in der Wiener Schatzkammer Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Beispiele 3 Heilwirkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMythologie BearbeitenDas mythische Einhorn war fur den Jager nicht fassbar legte jedoch seinen Kopf zutraulich in den Schoss einer Jungfrau Daher sah man in ihm das Symbol Mariens der Jungfrau der Unschuld und der unbefleckten Empfangnis Das Horn wurde zum Symbol gottlicher Macht dem grosste Heilswirksamkeit zugeschrieben wurde Beispiele BearbeitenErwahnenswerte Objekte aus Ainkhurn sind der Thron der Konige von Danemark auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen Zepter und Reichsapfel des Kaisertums Osterreich siehe Osterreichische Kaiserkrone sowie ein Schwert aus dem Besitz Karls des Kuhnen das in der Wiener Hofburg aufbewahrt wird Ebenfalls in der Schatzkammer der Hofburg befindet sich ein ganzer Narwalzahn der einfach nur Ainkhurn genannt wird Er ist ein Geschenk des polnischen Konigs Sigismund II August an den romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Ferdinand I aus dem Jahr 1540 Zusammen mit der Achatschale gehort er zu den unverausserlichen Erbstucken des Hauses Habsburg Bei der Erbteilung nach dem Tod Ferdinands I wurde vereinbart dass diese beiden Objekte im gemeinsamen Besitz aller Linien bleiben sollen und auch nicht verschenkt oder verkauft werden durfen 2 Auch im Markusdom von Venedig gibt es zwei Narwalzahne die im Zuge des Vierten Kreuzzuges aus Konstantinopel mitgebracht wurden Heilwirkung BearbeitenDer hohe Wert des Ainkhurns zeitweilig das Zehnfache von Gold erklart sich nicht nur aus seiner Seltenheit sondern vornehmlich aus seiner vermeintlichen Eigenschaft als Mittel gegen Vergiftung eine in Herrscherhausern allgegenwartige Bedrohung Man nahm an dass die naturliche Abscheu des Einhorns vor jeglicher Unreinheit bewirke dass das Horn bei Anwesenheit von Giften anfange zu schwitzen Daher hatten Diener vor dem Servieren der Speisen diese mit dem Ainkhurn dem Bezoar oder der Natternzunge denen gleiche Wirkung zugeschrieben wurde zu beruhren 3 Um die giftneutralisierende Wirkung zu erreichen wurden auch Tafelaufsatze und Trinkgefasse aus Narwalzahn hergestellt Kaiser Rudolf II liess sich aus Furcht vor einer Vergiftung von seinem Hofgoldschmied Jan Vermeyen einen kostbar mit Gold und Edelsteinen gefassten Trinkbecher aus Ainkhurn fertigen heute im Bestand des Kunsthistorischen Museums Wien Literatur BearbeitenPhilippe Cordez Materielle Metonymie Thomas von Cantimpre und das erste Horn des Einhorns In Bildwelten des Wissens Kunsthistorisches Jahrbuch fur Bildkritik Bd 9 Nr 1 Praparate ISSN 1611 2512 2012 S 85 92 Guido Schonberger Narwal Einhorn Studien uber einen seltenen Werkstoff In Stadel Jahrbuch Bd 9 1935 1936 ISSN 0585 0118 S 167 247 hier S 173ff Abb 190 192 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ainkhurn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klaus Minges Kirchenschatz und Essbesteck Das Einhorn PDF 65 kB Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 158 Rudolf Distelberger Das Ainkhurn Einhorn in Kunsthistorisches Museum Wien Hrsg Die geistliche und weltliche Schatzkammer Wien 2000 S 114 Louis Lewin Die Gifte in der Weltgeschichte Toxikologische allgemeinverstandliche Untersuchungen der historischen Quellen Parkland Koln 2000 ISBN 3 88059 972 6 S 43 44 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ainkhurn amp oldid 231144256