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Adolf Wallnofer 26 April 1854 in Wien 9 Juni 1946 in Munchen war ein osterreichischer Komponist und Opernsanger Tenor Adolf Wallnofer um 1900Schallplatte von Adolf Wallnofer Wien 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kompositionen Auswahl 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Tondokumente 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWallnofer Sohn des Sangers und Schubert Liedinterpreten Franz Wallnofer studierte bereits mit 15 Jahren am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien der heutigen Wiener Musikakademie bei Otto Dessoff und Franz Krenn Komposition und Klavier Beeinflusst durch die Bekanntschaft mit der Sangerin und Gesangslehrerin Mathilde Marchesi studierte er zusatzlich bei Hans Rokitansky Gesang und wurde auf Grund seiner uberzeugenden Leistungen im Alter von erst 18 Jahren mit der Chorleitung der 9 Sinfonie von Ludwig van Beethoven unter dem Dirigat von Richard Wagner im Rahmen der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses am 22 Mai 1872 beauftragt Seit dieser Zeit entwickelte er sich zeitlebens immer mehr zum unumstrittenen Wagner Spezialisten und wurde daher auch ab dem Jahre 1880 als Sanger in die Operntruppe des so genannten Wandernden Wagner Theaters unter der Leitung von Angelo Neumann aufgenommen Mit diesem reisenden Wagnerensemble zu dem ein komplettes Orchester ein Opernchor sowie Buhnenausrustung und Buhnentechniker gehorten trat er in den nachsten Jahren bei 135 Ring Vorstellungen und uber 50 sonstigen Wagner Konzerten in mehreren Stadten Europas aber auch an der Metropolitan Opera in New York auf und verkorperte dabei die grossen Tenor Rollen aus den verschiedenen Wagneropern Besonders die Figuren des Tristan aus Tristan und Isolde des Siegfried aus dem Ring des Nibelungen oder des Tannhauser aus Tannhauser und der Sangerkrieg auf Wartburg gehorten zu seinem Repertoire Diese Konzertreisen wurden Wallnofers grosser kunstlerischer Durchbruch In dieser Zeit gehorte er daruber hinaus der so genannten Nibelungen Kanzlei an einer Gruppierung um Felix Mottl Hans Richter Anton Seidl Hermann Zumpe und anderen welche sich mit der Interpretation und vor allem Vermarktung der verschiedenen Wagneropern beschaftigten und daher bei den Proben zu diesem Zwecke anwesend sein durften Ab dem Jahr 1885 erhielt Wallnofer einen Zehnjahresvertrag in Prag Anschliessend ubernahm er mehrere Engagements sowohl als Sanger als auch als Dirigent an verschiedenen renommierten Buhnen wie beispielsweise in New York 1895 96 Riga und Breslau ab 1897 Nurnberg und Wien ab 1900 sowie Rostock 1905 wo er aber jeweils selten langer als zwei bis drei Jahre blieb Ab der Jahrhundertwende liess Wallnofer sich endgultig in Munchen nieder und war dort weiterhin freiberuflich als Komponist Lehrer Dirigent und Sanger aber auch als Theaterintendant 1895 1907 insbesondere fur zeitgenossische Opern tatig Nach 1907 und mit zunehmendem Alter beschaftigte sich Wallnofer vornehmlich mit der Auffuhrung und Komposition von Instrumentalmusik besonders seit sein Oratorium Weltgottesfeier welches ein Aufruf fur die Religionsfreiheit sein sollte von den mittlerweile herrschenden Nationalsozialisten mit Ressentiments behaftet worden war Am 1 Marz 1933 trat Wallnofer der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 509 075 1 2 In der Zeit des Nationalsozialismus komponierte er unter anderem 1933 ein Volkstriumphstuck fur Volkschor und grosses Orchester 1934 1935 das Musikdrama Ildicho und 1938 eine Jungmadel Suite 2 1944 erhielt er eine Ehrengabe von 10 000 RM nachdem sein letztes Chorwerk Der Sieg vom Werkprufungsausschuss der Fachschaft Komponisten als besonders gelungen begutachtet worden war 3 Daruber hinaus trat er auch zeitweilig als Verfasser von Musikkritiken und Musikliteratur in Erscheinung Hochbetagt verstarb er am 9 Juni 1946 im Alter von 92 Jahren Der Schwerpunkt seiner kunstlerischen Laufbahn war zweifellos der Gesang Seine Stimmlage entwickelte sich im Laufe der Jahre von einem anfanglichen Bariton uber den lyrischen Tenor zu einem strahlenden Heldentenor Dies kam ihm besonders bei den grossen Rollen der Wagner Opern zugute Seit seinem gefeierten Erfolg mit dem Triumphlied op 55 von Johannes Brahms im Rahmen des 53 Niederrheinischen Musikfestes in Aachen im Jahr 1876 bewies er ebenso seine Kunst bei der Darbietungen von Liedern der Romantik und er liess keine Gelegenheit aus diese immer wieder in sein Repertoire aufzunehmen und auch im Rahmen von speziellen Brahms oder Liszt Abenden vorzutragen Neben seiner Gesangstatigkeit war Wallnofer zwar ein fleissiger und vielseitiger Komponist und verfasste bis 1924 gemass seiner Autobiographie ca 50 Instrumental und Orchesterwerke davon mindestens eine Oper und sechs Sinfonien sowie mehr als 150 Lieder Duette und Terzette aber der ganz grosse Durchbruch blieb ihm auf diesem Sektor verwehrt und die meisten seiner Werke sind in Vergessenheit geraten Sein umfangreicher Nachlass wurde posthum auf die Munchener Stadtbibliothek die Osterreichische Nationalbibliothek sowie die Wiener Stadt und Landesbibliothek verteilt Die Stimme von Adolf Wallnofer ist durch einige ausserst seltene Schallplatten der Marken Beka Nurnberg 1905 und Favorite Wien 1908 dokumentiert Wallnofer war seit dem 1 Marz 1890 mit Lina geb von Storck 4 November 1863 in Wien 12 Juli 1949 in Munchen verheiratet Kompositionen Auswahl BearbeitenVier Gesange op 4 bei Schott Mainz 1877 gewidmet Richard Wagner Sechs Lieder op 6 Liederzyklus 12 September 1879 Die Grenzen der Menschheit op 10 Werk fur Chor und Orchester 1880 gewidmet Johannes Brahms Mein Herz ist wie der Himmel op 15 1 Text Friedrich Julius Hammer Klavierstucke op 22 Breitkopf amp Hartel 1881 Gersprenz op 25 Werk fur Chor und Orchester Vier Lieder fur Mannerquartett op 26 Breitkopf amp Hartel 1881 Der Blumen Rache op 30 ein Orchesterwerk in vier Satzen wurde als op 31 bei Praeger amp Meier in Bremen gedruckt 1881 Klavierstucke op 37 Breitkopf amp Hartel 1881 gewidmet Arthur Nikisch Eddystone 1889 Oper in drei Akten Urauffuhrung Prag 1889 Dirigent Carl Muck Drei Gedichte von Clara Hepner Muschner op 103 Ildico Musikdrama in 3 Akten mit 5 Aufz Volkische Handlung nach geschichtlichen Werken uber Attilas Herrschaft und sein Ende 453 n Chr Gedichtet und vertont von A Wallnofer Sinfonie g moll molto moderato Adagio non troppo Tempo di menuetto pesante andante funebre molto moderato Vollstandige Auffuhrung nach 1916 Die Flamme op 98 1 Text Michael Georg Conrad Weltgottesfeier siebenteiliges Oratorium 1916 gewidmet Fritz Steinbach Meditation uber das Adagio aus der Mondscheinsonate Arr A Wallnofer unterlegt mit einer gesanglichen Klarinetten Solostimme im Charles Gounod Stil Klaviertrio op 133 ungedruckt datiert Oktober 1924 Streichquartett a Moll op 137 ungedruckt vollendet 1927 Streichquartett G Dur op 138 ungedruckt vollendet 1927 Violinkonzert in F Dur ungedruckt datiert Marz April 1931Werke Auswahl BearbeitenAdolf Wallnofer Resonanztonlehre Lehrbuch fur die zeitgenossische Gesangstechnik 1911 Adolf Wallnofer Autobiographie unveroffentlichtes Manuskript mit 50 Instrumental und Orchesterwerken 300 Gesangen sowie 150 Liedern Duetten und Terzetten Stand 1924 unveroffentlicht Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Wallnofer Adolph In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 53 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1886 S 1 Digitalisat Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 1091 f Textarchiv Internet Archive Wallnofer Album mit Liedern und Balladen sowie einige seiner Chorwerke mit Orchester Stand 1911 Einspielungen im Katalog von Library of Congress Christiane Wiesenfeldt Wallnofer Werkverzeichnis WallWV Eine chronologisch systematische Aufstellung samtlicher Werke des Komponisten Adolf Wallnofer 1854 1946 unter Angabe ihrer Quellen und Drucklegungsdaten zusammengestellt nach Recherchen im Wallnofer Familiennachlass Munchen der Stadtischen Musikbibliothek Munchen und der Osterreichischen Nationalbibliothek in Wien ONB Stadtbibliothek Munchen als PDF 2006 60 Seiten Tondokumente BearbeitenAdolf Wallnofer Hermann Winkelmann Karel Burian historische Aufnahmen Discophilia KG W 1 DIS 240 Munchen 1976 Schallplatte 30 cm Adolf Wallnofer samtliche erhaltenen Aufnahmen als Sanger 1905 1933 sowie ein Rundfunkmitschnitt dreier Kompositionen Wallnofers Munchen 1939 und ein Rundfunkinterview 1944 Truesound Transfers TT 4004 Berlin 2020 2 CDs Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 24911059 a b Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2009 2 Auflage S 8048f Zitat bei Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2009 2 Auflage S 8049 Quelle BA R 55 20574 Blatt 489 ff Normdaten Person GND 117127531 lobid OGND AKS LCCN no89001426 VIAF 52459060 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallnofer AdolfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Komponist und Opernsanger Tenor GEBURTSDATUM 26 April 1854GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 9 Juni 1946STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Wallnofer amp oldid 238561731