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Adolf Wurthwein 31 Oktober 1911 in Seckenheim 7 Februar 1991 in Heidelberg war ein evangelischer Pfarrer Dekan und Pralat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Widerstand 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Wurthwein wurde in Seckenheim geboren seine Eltern waren Emma und Ludwig Wurthwein Er hatte vier Geschwister Das Studium der Theologie absolvierte er an den Universitaten Heidelberg und Bonn 1935 legte er das zweite theologische Examen ab seine Ordination fand am 27 Oktober 1935 in Seckenheim statt 1 Zu Beginn seiner Studienjahre lernte er seine Kommilitonin und spatere Frau Erna geb Blank kennen Am 15 Dezember 1938 erfolgte die Trauung aus der Ehe gingen funf Tochter hervor Am 7 Februar 1991 starb Adolf Wurthwein und wurde auf dem Handschuhsheimer Friedhof beigesetzt Wirken BearbeitenNach der Ordination begann Wurthwein seine Laufbahn als Vikar in der Konkordienkirche Mannheim und wurde zum Mannheimer Jugendpfarrer berufen nbsp KonkordienkircheZwischen 1939 und 1949 wurde das Leben Wurthweins durch den Zweiten Weltkrieg bestimmt 1940 wurde er zum Kriegspfarrer a K ernannt 1944 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse mit Schwertern verliehen danach war er als vermisst gemeldet und kehrte am 1 Dezember 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zuruck Er bewarb sich mehrfach um freie Pfarrstellen in Baden im Zuge dessen wurde eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Kultusministeriums angefordert in der bescheinigt wurde dass Wurthwein weder der NSDAP noch einer ihrer Gliederungen angehort habe obwohl er zwischen 1934 und 1936 als Anwarter in der SA Standarte 110 Heidelberg gelistet war 2 3 1950 erfolgte seine Berufung als Pfarrer der Sudpfarrei in Pforzheim 1957 wurde er zum Dekan des Kirchenbezirks Pforzheim ernannt Zwischen 1962 und 1965 wirkte er an der Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche in Berlin von 1965 bis 1972 wurde er an die Ostpfarrei in Heidelberg Neuenheim berufen und zeitgleich zum Dekan des Kirchenbezirks Heidelberg gewahlt 1972 wurde er seitens der Landeskirche zum Pralaten des Kirchenkreises Mittelbaden berufen Am 1 Mai 1980 trat er in den Ruhestand Widerstand BearbeitenAdolf Wurthwein war zur Zeit des Nationalsozialismus ein Vertreter der Bekennenden Kirche Er war Teil der sogenannten Mannheimer Bekenntnisfront welche hauptsachlich durch einige Jungvikare getragen wurde die jedoch wenig Einfluss hatten Der Kreis der Personen die in Mannheim Teil der Bekennenden Kirche waren bestand neben der Kerngruppe 5 bis 6 Vikare aus 12 bis 15 Sympathisanten Die Vikare schlossen sich zu einer Vikarsbruderschaft zusammen und trafen sich zu gemeinsamen Essen und Vikarskonventen Die Treffen von Wurthwein und den anderen Mitgliedern der Vikaritas bestanden aus Bibel und theologischer Arbeit Offiziell wurden rein kirchliche d h religiose und ethische nicht aber welt politische Fragestellungen thematisiert Es ging nicht darum eine Opposition gegen den Staat und dessen Politik zu bilden sondern um innerkirchliche Bekenntnispolitik Die Vikaritas orientierte sich theologisch an der Kirchlich Theologischen Sozietat in Wurttemberg Der Bekennermut der Vikaritas zeigte sich darin dass Namen verhafteter Geistlicher in Gottesdiensten verlesen und Schriften der Bekennenden Kirche in den Gemeinden sowie Flugschriften verbreitet wurden Die Flugschriften richteten sich in erster Linie an Mitglieder des internen BK Vertrauenskreises sowie gleichdenkende Pfarrer und wurden mit Hilfe des Schneeballsystems weitergereicht Als Jugendvikar in Mannheim war Wurthwein eine zentrale Personlichkeit dieser Aktivitaten Er stellte die technischen Mittel des evangelischen Jugendamts zur Verfugung um Rundschreiben Informationen Furbittengebete und Verhaftetenlisten zu vervielfaltigten Adolf Wurthwein spielte eine wichtige Rolle im Erhalt der kirchlichen Jugendarbeit in Mannheim wahrend des Dritten Reichs Diese gestaltete sich wahrend des Nationalsozialismus zunehmend schwieriger weil Vereinbarungen nicht eingehalten wurden und Jugendliche bewusst von kirchlichen Aktivitaten und Veranstaltungen ferngehalten wurden Als sich 1936 die Hitlerjugend weiter etablierte und 1938 schliesslich zur Pflicht fur alle Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren wurde gelang es Wurthwein die Gemeindejugend als eine lose Arbeitsgemeinschaft fortzufuhren Es wurden gemeinsame Ausfluge unternommen und Gottesdienste abgehalten wodurch der Zusammenhalt der Mitglieder die an den bundischen Gewohnheiten festhielten gewahrt blieb Solche Gewohnheiten spielten im ausserkirchlichen Bereich keine Rolle Die Aktivitaten Wurthweins und der Vikaritas blieben der Gestapo nicht verborgen jedoch griff sie in Mannheim nie ein Die Aktivitaten des Vikarskreises wurden beendet indem 1938 mehrere Vikare unter ihnen Wurthwein zur Wehrmacht eingezogen wurden Ehrungen BearbeitenAls Pralat erhielt Adolf Wurthwein am 10 Mai 1980 den Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Verliehen wurde der Orden auf Schloss Ludwigsburg Literatur BearbeitenErich Matthias Hermann Weber Hrsg Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Mannheim Verlag Edition Panorama Mannheim 1984 S 405 407 ISBN 978 3 923003 27 3 Udo Wennemuth Geschichte der Evangelischen Kirche in Mannheim In Quellen und Darstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte Bd 4 Sigmaringen 1996 S 376 379 ISBN 3 7995 0930 5 Weblinks BearbeitenAdolf Wurthwein in der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Empfanger innen des Verdienstordens des Landes Baden Wurttemberg von 1975 bis 2014 Biografischer Artikel uber Adolf Wurthwein im Biographisch Bibliographischen Kirchenlexikon https www bbkl de index php frontend lexicon W Wu wuerthwein adolf 74529Einzelnachweise Bearbeiten https druckschriften digital marchivum de zd periodical zoom 389559 query 22Adolf 20W C3 BCrthwein 22 SA Standarte 110 Heidelberg im Bundesarchiv http www landesarchiv bw de plink f 4 806941Normdaten Person GND 1012416216 lobid OGND AKS VIAF 171483338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wurthwein AdolfKURZBESCHREIBUNG evangelischer Pfarrer Dekan und PralatGEBURTSDATUM 31 Oktober 1911GEBURTSORT SeckenheimSTERBEDATUM 7 Februar 1991STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Wurthwein amp oldid 239358618