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Adolf Harbich geboren 15 April 1887 in Laibach Osterreich Ungarn gestorben 8 Mai 1970 in Wiesbaden war ein deutscher Opernsanger Bariton Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rollen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Harbich erhielt seine musikalische Ausbildung in Wien und debutierte 1920 am Stadttheater Graz dessen Mitglied er bis 1923 war 1923 bis 1937 sang er am Staatstheater Wiesbaden Er trat aktiv gegen den judischen Intendanten in Wiesbaden Paul Bekker auf und bereits am 15 April 1932 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 121 761 1 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 denunzierte er judische Ensemble Mitglieder 2 Harbich heiratete 1929 die Sangerin Olly Heidenreich 1899 1945 die seit 1927 in Wiesbaden engagiert war Heidenreich und ihre drei Bruder wurden von den Nationalsozialisten verdachtigt judischer Herkunft zu sein Im Unterschied zu ihren Brudern die ihre Stellen verloren stand Olly Heidenreich unter der Protektion ihrer Freundin Emmy Sonnemann Lebensgefahrtin und ab 1935 Ehefrau des preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring dem auch die Wiesbadener Oper unterstand Als aber das Wiesbadener Theater 1936 als Reichsbuhne in den Zustandigkeitsbereich des Reichspropagandaministeriums kam wurde Heidenreich entlassen und erhielt ein Berufsverbot Harbich als nunmehr judisch Versippter musste 1937 an das Staatstheater Kassel ausweichen wo seine Gage aus der Schatulle des preussischen Ministerprasidenten gezahlt wurde Harbichs Probleme endeten als die Reichsstelle fur Sippenforschung 1939 einen ausserehelichen und arischen Vater fur Olga Helene Heidenreich Harbich attestierte sie nahm aber ihre Karriere nicht mehr auf 1945 wurde sie ein Opfer des Luftkriegs Harbich war 1941 und 1942 als Gast am Theater von Aussig im Sudetenland verpflichtet Seit 1940 nahm er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Prag im Protektorat Bohmen und Mahren wahr 1943 wurde er dort zum Professor ernannt Beim Entnazifizierungsverfahren in Wiesbaden wurde Harbich als Mitlaufer eingestuft und zu einer Suhneleistung von eintausend RM verurteilt Rollen BearbeitenHarbich sang in Kassel 1939 in der Urauffuhrung der Oper Elisabeth von England von Paul von Klenau die Rolle des Cecil bereits 1931 hatte er in Wiesbaden die Titelrolle in der deutschen Erstauffuhrung von Tschaikowskis Mazeppa ubernommen Er wurde zu Gastspielen an die Berliner Staatsoper und an das Teatro Liceo Barcelona eingeladen 1936 sang er an der Oper von Monte Carlo den Wanderer und den Gunther im Ring des Nibelungen 1939 an der Mailander Scala den Wanderer Harbich war vornehmlich ein Wagner Sanger den Hans Sachs in den Meistersingern hat er uber 350 mal gesungen ausserdem den Wotan im Ring des Nibelungen die Titelpartie im Hollander den Telramund im Lohengrin und den Kurwenal im Tristan Er sang auch in Strauss Opern grosse Rollen in Verdi Opern und auch den Scarpia in Tosca und den Escamillo in Carmen Literatur BearbeitenKarl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Vierte erweiterte und aktualisierte Auflage Munchen 2003 ISBN 3 598 11598 9 S 10187 Hannes Heer Sven Fritz Heike Brummer Jutta Zwilling Verstummte Stimmen die Vertreibung der Juden und politisch Untragbaren aus den hessischen Theatern 1933 bis 1945 Berlin Metropol 2011 ISBN 3 86331 032 2 Otto Renckhoff Nassauische Annalen Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Aufl Wiesbaden 1992Einzelnachweise Bearbeiten Hannes Heer u a Verstummte Stimmen S 288 Fn 137 Hannes Heer u a Verstummte Stimmen S 289Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Juli 2019 PersonendatenNAME Harbich AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsanger Bariton GEBURTSDATUM 15 April 1887GEBURTSORT Laibach Osterreich UngarnSTERBEDATUM 8 Mai 1970STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Harbich amp oldid 228864064