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Adolf Anschutz 20 September 1889 in Viernau 5 Januar 1945 in Weimar war ein deutscher Kommunist und ein Widerstandskampfer gegen das Naziregime Leben BearbeitenAdolf Anschutz wuchs in einfachen Verhaltnissen auf Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Zangenmachers Ab 1909 organisierte er sich im Deutschen Metallarbeiterverband DMV wurde von 1910 bis 1917 Mitglied der SPD anschliessend trat er der USPD bei und spater der KPD Am Ersten Weltkrieg nahm er durchgangig teil In der Weimarer Republik vertrauten ihm die Suhler Metallarbeiter von 1919 bis 1933 die Vertretung ihrer Interessen als Geschaftsfuhrer des DMV an In dieser Vertrauensstellung wandte er sich Ende der 1920er Jahre gegen die sektiererische Gewerkschaftspolitik der KPD deren Mitglied er seit 1920 war Daraufhin schloss ihn die KPD aus der Partei aus weil er nicht auf die RGO Revolutionare Gewerkschafts Opposition sondern auf die gemeinsame Gewerkschaft der Metallarbeiter setzte Erstmals 1933 inhaftiert setzte er dennoch seine Widerstandsarbeit mit Kommunisten Sozialdemokraten und Gewerkschaftern fort Die Anklageschrift der Oberstaatsanwaltschaft Jena vom 15 August 1944 gegen 21 Antifaschisten aus Suhl und dessen Umland beschrieb deren verraterische Tatigkeit darin dass sie sich in kleinen und losen Gruppen organisiert hatten die sich an der Arbeitsstelle in Gastwirtschaften Laden und Wohnungen zusammenfanden Die erworbene Gemeinsamkeit ihrer politischen Uberzeugung hielt sie zusammen Adolf gehorte zu den Angeklagten Aus den Prozessakten geht hervor dass Adolf Anschutz die Niederlage des Hitlerreiches als sicher ansah und diese Einstellung auch weiter verbreitete Er horte Nachrichten auslandischer Sender ab gab den Inhalt weiter wie auch unter gefahrlichen Bedingungen gefertigte Flugblatter Nie gab er den Gedanken der Solidaritat auf half mit bei der Sammlung von Spenden fur Angehorige von inhaftierten Antifaschisten In einer Reihe von Todesurteilen gegen Sozialdemokraten und Kommunisten aus dem Raum Suhl darunter gegen Adolf Anschutz heisst es zu den Ursachen des weit verbreiteten Widerstandes dass in den Jahren 1918 bis 1933 der Suhler Raum eine Hochburg des Marxismus war an dem nach der nationalsozialistischen Machtubernahme ehemalige Sozialdemokraten und Kommunisten an ihrer fruheren Einstellung festhielten und sich weiterhin illegal fur ihre Uberzeugung einsetzten In einer Stellungnahme des Volksgerichtshofes vom 14 Dezember 1944 zur Verurteilung von Adolf Anschutz und den Mitangeklagten Ernst Konig und Ewald Stubler heisst es Die Verurteilten sind alle verbissene Kommunisten die zu keiner Zeit von ihren Gedanken abgelassen haben und das in Zukunft auch nicht tun wurden Bei der Gemeingefahrlichkeit ihres Tuns im ehemals roten Suhl und bei dem Umfang den ihre Organisation angenommen hat sind sie als fuhrende Kopfe der Todesstrafe verfallen Die Schwagerin von Adolf Emma Koburg aus Viernau Schwester seiner Ehefrau Anna die ebenfalls inhaftiert und in die Landesstrafanstalt Ichtershausen verbracht wurde hatte ihn im Herbst 1944 bei einem Kreuzverhor kurz sehen und sprechen konnen In einer Niederschrift vom September 1945 hielt Emma fest dass er nachdem er funf Monate in schweren Ketten verbringen musste abgemagert und korperlich sichtbar schlimm zugerichtet war Aber er hielt an seiner Uberzeugung fest Seine Worte waren Halte durch es dauert nicht mehr lange Die Hinrichtung von Adolf Anschutz und Genossen erfolgte am 5 Januar 1945 im Landgerichtsgefangnis Weimar In einem standesamtlichen Dokument wurde die Falschnachricht eingetragen dass er an einem plotzlichen Herztod verstorben sei In den Akten des Reichsjustizministeriums befindet sich jedoch die offizielle Mitteilung des Oberstaatsanwaltes von Weimar die am 8 Januar an den Reichsjustizminister ubermittelt wurde Betr Hinrichtung des Adolf Anschutz Ernst Konig und Ewald Stubler Die Hinrichtung erfolgte am 5 Januar 1945 sie dauerte je 20 Sekunden Erinnerung BearbeitenHeute liegt ein Stolperstein fur Adolf Anschutz vor dem ehemaligen Wohnsitz Schmiedefelder Strasse 58 Der Dorfplatz und die Hauptstrasse in Viernau dem Geburtsort von Adolf Anschutz wurde 1945 in Adolf Anschutz Platz bzw Adolf Anschutz Strasse umbenannt Wenige Jahre spater 1954 erfolgte auf Grund einer zentralen Entscheidung der SED die erneute Umbenennung diesmal in Ernst Thalmann Platz und Ernst Thalmann Strasse 1 Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Kaiser Hrsg Aufrecht und stark trotz alledem Frauen und Manner aus Suhl und Umgebung im Widerstand gegen Faschismus und Krieg darin Loni Gunther UNSTERBLICHE OPFER Lebensbilder hingemordeter Frauen und Manner im Widerstand Adolf Anschutz 20 09 1889 05 01 1945 S 25ff Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 11 Januar 2020 PersonendatenNAME Anschutz AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 20 September 1889GEBURTSORT ViernauSTERBEDATUM 5 Januar 1945STERBEORT bei Tiefurt Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Anschutz amp oldid 225184886